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Sep 25 2011

IceBluemchen

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05. Gedanken und Vorbereitungen (Teil 2/4)

Verwundert über die kurzfristig angesetzte Versammlung, schritten die höchsten Jonin von Konoha den Korridor zum Kage-Büro entlang und unterhielten sich leise über den möglichen Grund. Jedoch niemand konnte sich einen möglichen Grund erklären, bis auf Kakashi der etwas abseits der Gruppe folgte und bereits ahnte, das nur Itachi Uchiha eine solche Versammlung Grund sein konnte.
„Es freut mich, das ihr alle gekommen seit!“, begrüßte Sarutobi die Gruppe um die einundzwanzig Jonin. „Ich habe euch rufen lassen, wird am Montag in zwei Wochen ein wichtiges Ereignis stattfinden, das einiges an Vorbereitungen bedeutet und ich die Hilfe von euch allen benötige.“
Neugierig sahen sie auf den Hokage, der ernst hinter seinem Schreibtisch saß und sein Blick nun zu Kakashi huschte. „Vor wenigen Stunden hat mich Itachi Uchiha um das Seppuke gebeten.“, ein raunen ging durch die Gruppe, waren sie alle über diese Neuigkeit erstaunt.
‚Dies hat er also gewollt und deshalb hat er sich bereitwillig von den ANBU fortbringen lassen.’, dachte Kakashi, ergab das nachmittägliche Zusammentreffen nun einen Sinn.
„Itachi ist schwer krank und er möchte für seine Taten Buße tun, eh er stirbt. Der rituelle Selbstmord ist aus seiner Sicht der richtige Weg und ich darf ihm diesen Wunsch nicht verwehren.“, seufzend sah Sarutobi auf den Schreibtisch. Gern hätte er die Wahrheit einfach ausgesprochen und damit den rituellen Selbstmord unnötig gemacht. Aber es würde die Ordnung in Konoha erschüttern und dies durfte er nicht riskieren.
„Für die Durchführung muss einiges nun vorbereitet werden. So müssen zwanzig Zeugen benannt, sowie ein Kaishaku bestimmt werden.“, er sah in die Reih um, sah die nachdenklichen aber auch aufgewühlten Blicke, die lang Vergangenes wieder nach oben tragen ließen.
„Kakashi ich benenne dich als Itachis Sekundanten. Du wirst als sein Kaishaku ihn in den nächsten Tagen auf das Ritual vorbereiten. Der Shint?-Priester wird dir morgen früh alles notwenige dazu erläutern.“ Kakashi atmete tief ein, wollte am liebsten widersprechen, erinnerte ihn das Seppuke an das Ende seines Vaters, der vor so langer Zeit den selben Weg beschritt, als er seine Ehre durch eine fehlgeschlagene Mission beschmutz gesehen hatte. Jedoch war es auch eine Ehre die Position als Kaishaku zu übernehmen und der Hokage hatte sich sicherlich etwas dabei gedacht, als er ihn auswählte.
„Warum ich?“, hackte er daher nach. Einmal atmete der Hokage tief ein und schwer wieder aus. Es war ihm nicht leicht gefallen, den passenden Shinobi auszuwählen, der gefestigt genug war, um diese schwere Bürde zu tragen. „Du bist ein starker Shinobi, nicht nur körperlich, auch dein Geist ist stark. Die Aufgabe ist mit sehr viel Verantwortung verbunden und nicht jeder ist gefestigt genug, um die schwere Bürde zu tragen, die dieser Posten ebenfalls mit sich bringt. Ich erachte dich als die beste Wahl und…“, kurz hielt er inne und sah nachdenklich auf seinen Schreibtisch, eh er wieder zu Kakashi sprach. „Itachi kennt viele Geheimnisse des Uchiha-Clan. Geheimnisse die an Sasuke weitergegeben werden müssen. Er selbst kann sie jedoch nicht mehr an ihn geben, Sasuke würde ihn wohl nicht zuhören und nicht belehren lassen. Da auch du das Sharingan trägst, hat er dich als Geheimnisträger auserwählt. Du wirst diese Geheimnisse bewaren, bis Sasuke soweit ist. Aber er wird dir dies übermorgen selbst erklären. Sei bitte pünktlich. Dies alles ist eine ernste Angelegenheit und Unpünktlichkeit dulde ich hierbei in keinster weise!“ Kakashi schluckte und nickte, war der ernste Blick des Hokage deutlich genug.
„Ihr anderen seit als Zeugen benannt. Ihr werdet ebenfalls morgen vom Shint?-Priester über alles notwenige in Kenntnis gesetzt und ich werden euch einige Aufgaben bezüglich der Vorbereitungen übertragen.“, alle nickten. Jeder von ihnen kannte das Seppuke-Ritual, wusste was ein Kaishaku zu tun hatte und was die Aufgabe der Zeugen war. Dennoch war die Einweisung des Priesters notwenig, lief die Zeremonie des Seppuke nach einem strengen Protokoll ab, in das sie genauestens eingewiesen werden mussten.
„Wichtig wird es auch sein, das wir die Schüler, Genin und Chunin, sowie die Dorfbewohner von der Zeremonie fernhalten. Der Park muss abgesperrt werden und die jungen Ninja entweder auf Mission oder in die Akademie geschickt werden. Es wird in der Akademie für eure Schüler eine Informationsveranstaltung geben, Jonin die nicht an der Zeremonie teilnehmen, werden mit ihren Teams Missionen außerhalb des Dorfes durchführen. Die Dorfbewohner werden nur soweit über die Zeremonie in Kenntnis gesetzt, das etwas stattfindet, aber nicht was. Erst nach Ende der Zeremonie werde ich das Dorf über alles in Kenntnis setzen, sodass wie der Ritus es fordert die Beerdigung am Abend stattfinden kann.“
„Und was wird mit Sasuke? Das Zusammentreffen mit seinem Bruder heute Nachmittag hat ihn sehr verwirrt. Was soll ich ihm sagen, wenn er mich nach ihm fragt?“, Kakashi hatte Sasuke noch nie so aufgewühlt erlebt, wie heute. Er war erst seit einigen Wochen sein Sensei, hatte ihn noch kaum kennenlernen können. Wusste er nur, das er einen tiefen Hass und Wut in sich trug, der deutlich seinen Bruder galt. Aber das Zusammentreffen hatte ihn verwirrt und komplett durcheinander gebracht.
„Itachi möchte nicht, das Sasuke es vorher erfährt. Wenn er Fragen stellt, beantworte sie soweit es dir möglich ist. Bei allen anderen verweise auf mich. Ich werde mich dann darum kümmern.“, Kakashi nickte, würde dies mit das schwierigste werden. Sasuke würde sicherlich Fragen stellen und dies bestimmt schon morgen.
Es war fast alles erst einmal geklärt, informierte Sarutobi Inoichi noch darüber, das Itachi ihm in den nächsten Tagen wichtige Informationen über die Verbrecherorganisation Akatsuki und andere Nuke-Nin geben würde. Danach war jedoch alles auf den Weg gebracht und so schickte Sarutobi sie fort. Nur Asuma blieb und trat an seinen Vater heran. „Vater, du siehst müde aus. Komm, wir gehen heim!“
Sarutobi nickte, war dieser Tag in der Tat ermüdend gewesen. Die Hitze, das Treffen und die Bitte… die Gedanken zur Vorbereitung und die Gedanken, ob es wirklich alles so richtig wäre.

Kakashi machte sich so seine ganz eigenen Gedanken. Er kannte Itachi von Klein an, war seine Mutter eng mit Kushina Uzumaki befreundet gewesen und so hatte er den Kleinen oft gesehen. Wie ein Schatten hatte der kleine Itachi am Rockzipfel seiner Mutter Mikoto gehangen. Er der kleine ruhige intelligente Junge, der mitten in einen Krieg hineingeboren wurde und so jung schon zu viel schreckliches gesehen hatte. Als Uchiha und als Sohn des Oberhaupts dem Clan verpflichtet, der Druck bereits seit seiner Geburt enorm hoch.
Sasuke hatte es da von Anfang an leichter gehabt. Als Zweitgeborener war er nicht dem enormen Erwartungsdruck ausgesetzt. Konnte Kind sein, während Itachi hart trainieren musste, nicht wie ein normales Kind auf der Straße spielen durfte. Oft hatte er Itachi auf den Trainingsplätzen gesehen und auch beobachten können, wie Sasuke begeistert staunend ihm beim Training zusah und sie im Anschluss gemeinsam heim gingen. Zwischen den zwei Brüdern herrschte eine ganz besondere Beziehung, dies war für jeden nach außen sichtbar gewesen. Und dann kam diese eine Nacht, die alles zerstörte…
Seit her hatte sich Sasuke sehr verändert. Aus dem glücklichen lachenden Kind war ein emotionskalter hasserfüllter Junge geworden. Er lebte nur noch für dieses eine Ziel, seinen Bruder zu töten und die Grausamkeit der dunkelsten Nacht der Uchiha zu sühnen.
Jedoch war das besondere Band zwischen den zwei Brüdern nie gänzlich zerrissen, dies bewies ihr kürzliches zusammentreffen. Sasuke liebte seinen Bruder noch immer, hatte der tiefe Hass und die Wut dies noch nicht vernichten können.
Aber wie empfand Itachi? Dies wollte Kakashi herausfinden. Es war früher Morgen und sobald er mit dem Shint?-Priester gesprochen hatte, wollte er sich dieser Frage stellen.

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