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Sep 25 2011

IceBluemchen

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38. Erster Verdacht

Ace Zustand verschlechterte sich schnell, hatte Seestein im Körper eine verheerende Wirkung einer Vergiftung gleich. Zitternd kauerte er sich in die Feuerwanne, fror er bitterlich trotz wärmender Decke. Der Seestein zehrte an seinen Kräften und bald fiel es ihm schwer, sich wach zu halten. Die nahende Nacht machte es ihm nicht leichter, fielen ihm letztendlich mit untergehender Sonne die Augen zu und ließen ihn in einen unruhigen Schlaf gleiten.
In die Dunkelheit entschwinden, zog Namur den Striker hinter sich her, behinderte ihn das Boot kaum, schwebte es leicht über die See, wie geschaffen für die schnelle Jagd über das Wellengetose. Bald war Honchu weit hinter ihnen und die Felseninsel kam langsam näher. Und auch wenn Namur die Worte Marcos fürchtet, so zögerte er nicht. Ace brauchte Hilfe und dies so schnell wie möglich. Für seinen Fehler würde er gerade stehen, gefasst auf die Strafe des ersten Maaten.

Ruhig hatte Marco die Ausführungen gelauscht und nahm nun den Tornister entgegen, den Namur die gesamte Zeit schon verkrampft in Händen hielt und immer wieder damit nervös gespielt hatte. „Er hatte die Karte ohne größere Probleme organisieren können. Ace sagte, das die Suche nach dem Büro ihm am meisten aufgehalten hatte, befand sie sich in der Festung und diese sei wohl ein wahres Labyrinth.“, erklärte Namur und wartete immer noch darauf, von Marco angeschrieen und bestraft zu werden.
„Okay, geh dich umziehen und Hunger hast du sicher auch.“, kam es jedoch anstatt vom ersten Maaten, war Marco einfach nur froh, das Ace lebend zurück war, wenn auch verletzt. „Ich geh nach Ace sehen und danach treffen wir uns alle im Arbeitszimmer.“ Er wand sich ab und verließ das Deck, während Vista nun Befehl gab, den Striker an Bord zu holen und wieder gut unter dem Segeltuch zu verbergen.

Schweigend stand Marco in der Tür des Behandlungsraumes und beobachtete Doc, Silly und Leigh, wie sie Ace versorgten. Während Leigh dem Jungen die noch immer nasse Kleidung auszog, legte Silly einen Zugang, schloss nach Docs Anweisungen Infusionen an und verabreichte Medikamente.
„Doc es ist wahrscheinlich eine Seesteinkugel.“, meldete er sich dann aber doch noch zu Wort, sah er es als wichtig an, den Arzt über diesen erschwerenden Umstand in Kenntnis zu setzen. „Das habe ich mir schon gedacht.“, entgegnete der Arzt, der nun zum Skalpell griff, musste die Kugel schnellstens aus Ace Körper heraus.
Nur fünf Minuten später klirrte der kleine Unheilbringer in eine metallene Schale, in die auch nicht mehr benötigtes Operationsbesteck wanderte. Konzentriert nähte Doc nun ein angerissenes stark blutendes Blutgefäß und anschließend die dann doch recht kleine Wunde.
Sie würde schnell heilen und Ace nicht lange behindern.
Nur eine Stunde nachdem Ace wieder auf der Orca und versorgt war, lag er schnarchend in seinem alten Krankenbett und erholte sich von den Strapazen seines Alleingangs.

Die Karte studierend, ringten die Kommandanten um Marco herum und sahen ebenfalls auf das Papier. Mit einer selbstgezeichneten kleinen Karte, die er aus dem Logbuch Rogers abgezeichnet hatte, versuchte Marco bestimmte Fixpunkte zu finden und diese als Orientierungspunkte für die Berechnung ihres neuen Kurses mit einzubeziehen.
„Es ist fast unmöglich von Vorne durch die Passage zu gelangen.“, sprach er in die Runde und deutete auf den eigentlichen Weg, der laut Rayleigh am geeignetesten war. Jedoch hatten sich dort über die Jahre die vielen Wracks verschoben, verkeilt oder sind einfach gesunken und zu einem neuen Riff erblüht.
„Also hintenrum!“, meinte Vista und zwirbelte grübelnd seinen Bart, half ihm dies doch beim Denken.
„Ja, wir werden südwärts am Riff entlang bis zu diesem Punkt segeln.“, Marco deutete auf einen schmalen Durchlass zwischen zwei Riffatollen und zeichnete nun eine weit geschlängelte Linie auf, die ihren Kurs beschrieb. „Wir werden stark auf Untiefen und Riffausläufern achten müssen.“
„Das übernehme ich!“, schlug Namur sogleich vor. „Ich erkenne solche Hindernisse schneller als jeder erfahrene Navigator.“ Marco nickte und markierte den Endpunkt ihres chaotischen Kurses. „Dort liegt unser Ziel!“, sprach er und schaute zuversichtlich in die Runde.
„Dann los!“, meinte Jozu und alle stimmten dem zu. Es wurde Zeit, das sie aufbrachen, würden sie für den Umweg zwei Tage einplanen müssen und der Schlängelkurs kostete ebenfalls wertvolle Zeit. So setzten sie noch in der Nacht Segel und nahmen Kurs auf ihr ersehntes Ziel.

„Namur, bitte bleib noch!“, sprach Marco ruhig zu dem Fischmenschen, während die anderen Kommandanten den Raum verließen, um ihr ablegen vorzubereiten.
„Marco es tut mir wirklich leid, das Ace durch meine Schuld verletzt wurde.“, entschuldigte er sich abermals.
„Namur, ich möchte das du aufhörst dir die Schuld dafür zu geben. Ace hätte überhaupt nicht dort sein dürfen. Wenn dann ist es meine Schuld, denn ich hätte besser auf ihn achten müssen…“, entgegnete er dem Fischmenschen jedoch, während er in Gedanken noch ‚und ich werden den Striker besser an Seesteinketten legen lassen!’, anfügte.
„Aber…“, wollte Namur noch etwas sagen und sein Versagen verdeutliche. „Nein kein Aber! Du hast das getan, was ich dir auftrug und das es so ausging, dafür kannst du nichts. Es war ein unglücklicher Umstand und kein Fehler von dir! Im Gegenteil… Du hast schnell und richtig reagiert und ihn in Sicherheit gebracht. Also höre auf dich schuldig zu fühlen!“
Namur nickte, auch wenn ihm weiterhin ein schlechtes Gewissen plagte. Vieles hatte er Whitebeard zu verdanken, der ihn damals ohne vorbehalte in seine Crew aufnahm und gar zu einem Kommandanten beförderte. Es hatte ihn immer mit großen Stolz erfüllt, wurde er vom alten Kapitän und auch von der Crew nicht als Missgeburt eines launischen Naturspieles angesehen, sondern als respektierter Nakama. Ace gegenüber empfand er gleich und auch wenn vor dem allem, sie nur selten aufeinander trafen, so war der Junge von Anfang an ihm gegenüber unvoreingenommen und neugierig.
So erinnerte er sich daran, wie Ace ihn einmal fragte, wie es sei unter Wasser atmen zu können und das er es etwas vermisse, nicht mehr unbeschwert im Meer schwimmen zu können. Diese unbeschwerte Neugier und teils nachdenkliche Art machte ihm Ace sehr sympathisch.

Grandline, Marinebasis G13 auf Honchu…

Seufzend sah der Kommandant der Marinebasis G13 auf die Aussageberichte der Piraten. 136 Piraten hatten sie bis zum Morgen inhaftiert gehabt. Jedoch kam es am Tage zu einem Massenausbruch und von den ehemals 136, hatte sie gerade einmal 4 Piraten wieder fassen können. Der Rest war mit zwei gekaperten Handelsschiffen auf und davon gesegelt.
Dies würde noch jede Menge Ärger mit sich ziehen, waren unter den Gefangenen auch einige Größen gewesen, die mit an der Schlacht um Marinefort beteiligt waren. Allein wenn der Kommandant daran dachte, wurde ihm ganz anders. Admiral Akainu würde ihn zur Schnecke machen, waren viele dieser Piraten von der Flotte des Admirals höchst persönlich aufgegriffen worden. Sie alle sollten nach Impel Down überführt werden, aber dies war nun hinfällig.
Jedoch würden die Aussagen der Piraten ihm eindeutig das Genick brechen.
„… ein kleiner netter Geist…“
„… in eurer Basis spuckt es… aber gewaltig!“
„… Jetzt hat schon die Unterwelt euch den Krieg erklärt…“
„… Ihr habt den Fehler begangen und den Teufel erzürnt, nun werdet ihr die Rache der Hölle erfahren!“

Mit solchen Aussagen wurde er konfrontiert und die Piraten blieben eisern und einstimmig dabei, habe ein kleiner netter Geist entsprungen der Hölle sie befreit. Wie sollte er denn dies ans Marinehauptquartier melden? Sie würden ihn für Verrückt erklären!
Aber am meisten machte ihn die Aussage eines Soldaten zu schaffen, der auf dem Weg hinauf zur Basis ebenfalls einen Geist gesehen haben mochte. Jedoch während die Piraten ihrem Geist keinen Namen gaben, so der Soldat schon…
„… aber Sir, wenn ich es ihnen doch sage. Dieser Kapitän sah Gol D. Ace wie aus dem Gesicht geschnitten. Und ich muss dies wissen, ich war auf Marinefort und ich habe seine Leiche gesehen! Er war tot, mausetot. Aber dieser Kapitän nicht! Ich finde keine Erklärung dazu, aber ich habe mich nicht geirrt… Dies war entweder ein Geist oder…“, er wagte es gar nicht auszusprechen, aber der Kommandant konnte es sich selbst denken. Wenn es kein Geist war, dann lebte die Feuerfaust, auch wenn es für diesen Umstand absolut kein Erklärung gab.
Und auch das auftauchen mindest eines Whitebeard-Kommandanten sprach eher für letztere Theorie. Der Fischmensch Namur hatte sich im Hafen herumgeschlichen und offensichtlich nach etwas oder jemanden gesucht. Aber er wurde schnell erkannt. Auf seiner Flucht hatte er dann einen Kapitän angegriffen, der auch offensichtlich dabei verletzt wurde, fand man seinen Blutbefleckten Mantel. Jedoch vom Kapitän selbst fehlte bislang jede Spur, hatte der Fischmensch ihn mit ins Wasser gerissen.
Eine Leiche hatte man seit dem nicht bergen können, hatten die Taucher die nahe Umgebung gründlich abgesucht. Aber was, wenn dieser Kapitän der war, den der Soldat gesehen hatte? Dann würden sie keine Leiche finden. Geister hinterließen keine Leichen und ein Whitebeard-Pirat würde niemals Gol D. Ace zurücklassen.
Aber woher kam dann das Blut? Eine Gewehrkugel hätte einem Geist oder Gol D. Ace nichts anhaben können. Hatten sie doch einen ihrer Männer auf dem Gewissen?
Seufzend fuhr er sich über sein Gesicht und überflog noch einmal seinen fertigen Bericht. Nun würde auch er sich in die Reihen der Kommandanten einreihen, wo mindest ein unterstellter Soldat Gol D. Roger, Gol D. Ace oder Whitebeard gesehen hatten. Die Hoffnung war dahin, das er sich nicht in diesen Freakverein einreihen würde, jedoch Berichte auf der gesamten Welt gingen Tag täglich im Marinehauptquartier ein, wo jemand behauptete, er habe einen der Größen gesehen oder gar mit ihnen gesprochen. Nun also auch er und seine Basis…
Abermals seufzend griff er zu seiner Fax-Schnecke und schob das Papier seines vollendeten Berichtes in das Einzugsgerät. Persönlich wollte er dies nicht ans Hauptquartier melden. Früh genug würden sie sich noch bei ihm melden und runterputzen, wenn nicht gar ein Admiral persönlich ihn besuchen käme und er seine Unfähigkeit ins Gesicht geschrieen bekäme.

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