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Jul 01 2011

IceBluemchen

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28. Anklagen gegen das jetzige sein

Geduldig führte Izou die vier Schiffshändler durch den ersten Versorger und zeigte hier und da die Vorzüge. Einen stattlichen Laderaum, Ladehilfen und Trennschotten, gemütliche Kajüten und sonstige Annehmlichkeiten, die auf einem einfachen Versorgen an Luxus grenzten. Und auch wenn die Händler sich nichtssagend gaben, so kannte Izou diese Haltung einfach zu gut. Die Händler waren begeistert und dies von beiden Schiffen. Nun war nur noch das Verhandlungsgeschick wichtig.
„Ich gebe dir 800.000.000 Berry für beide Schiffe.“ Machte der erste Händler sein Angebot. Sogleich überbot der zweite Händler ihn, nur um vom Dritten ausgebootet zu werden. Nur der vierte Händler schwieg, ließ die ersten Drei ihre Gebote überschlagen und schaute sich lieber das kreisen der Möwen über ihnen an.
„Okay, 1,6 Millarden Berry, das ist mein letztes Gebot.“ Sprach der zweite Händler und hatte das bisher höchste Gebot ausgesprochen.
„Es muss den Whitebeard-Piraten echt dreckig gehen, das sie nun ihre Schiffe verscherbeln, anstelle ihren angerichteten Schaden entgegen zu wirken.“ Der vierte Händler hatte dies mit voller Verachtung Izou an den Kopf geworfen und schaute ihn nun finster an.
„Was wir machen, ist unsere Sache und für die Plünderungen und Verwüstungen sind nicht wir verantwortlich, sondern diejenigen, die diese Taten begehen.“ Entgegnete Izou nüchtern. Er wollte sich nicht von dem Händler provozieren lassen, war so ein Gespräch eh schon Gift für seine Verhandlungen.
„Ihr hättet niemals diesen dreckigen Bastard zur Hilfe eilen dürfen. Er hat den Tod verdient und ich hoffe er schmort in der Hölle, gemeinsam mit dem Monster der sein Vater war.“ Worte voller Hass und Verachtung, ausgespuckt und hingeworfen, wie eine Anklage gegen das jetzige sein.
„Whitebeard wäre gut daran getan gewesen, diesen Feuerteufel eigenhändig zu ersäufen. Niemals hätte er ihn bei sich dulden dürfen. Er war sein Tod!“ Schüttelte er den Kopf und schaute auf den Horizont des Meeren. „Whitebeard war die tragend Macht in der Neuen Welt, nun beherrscht das Chaos diese Welt und zerstört alles, was wir uns hier aufgebaut haben.“
Izou hatte die zornigen Worte des Händlers still hingenommen. Im Inneren kochte er, taten die harten Worte gegen Ace weh. Am liebsten hätte er den Händler angeherrscht, das Ace, ihr Käpt’n das Leben mehr als alle anderen verdient hatte. Er hatte alles gegeben für seinen kleinen Bruder und er gab der Bande alles, was sie sich wünschten. Auch wenn er jung war, so war seine Liebe der Familie gegenüber gewaltig. Er war im Herzen wie Whitebeard, ein junges Abbild der geschworen hatte, den Traum Whitebeards niemals sterben zu lassen.
Die Welt wusste nicht um Whitebeards Leiden und das der alte Kapitän sich sein Ende selbst gewählt hatte. Er ging, wie er gehen wollte. Es kam, wie er es sich gewünscht hatte und die Bande war am erstarken. Doch noch war alles ein großes Geheimnis und so schwieg Izou diesbezüglich.
„Es sind nicht die Whitebeard-Piraten die das Chaos sähen. Wir haben diese Lawine nicht ungehindert auf die Neue Welt zurollen lassen. Wenn dann suche die Schuld bei denen, die über all die Jahre den Schutz der Neuen Welt auf uns abluden und nun das angerichtete Chaos auf uns abwälzen.“ Entgegnete Izou ihm ruhig, was ihm viel abverlangte, seine Wut nicht offen zu zeigen.
„Und Ace war ein Nakama, ein Freund und Bruder. Wir sterben für unsere Familie, er starb für seine Familie. Rede nie wieder so Schandhaft über ihn, denn du kanntest ihn nicht, glaubst nur die Lügen der Marine. Er war Whitebeards Sohn und starb als einer seinen.“ Fest schaute er den Händler noch einen Augenblick an, eh er sich abwand und sich den anderen drei Händlern widmete.
„Es stehen 1,6 Milliarden Berry. Gibt es noch ein höheres Gebot?“ kurz schaute er in die Runde, die ihn eher abwesend musterte. „Nein? Dann sind die Schiffe verkauft! Ich danke euch allen und wünsche noch einen erfolgreichen Handelstag.“
Nach dem kurzen Gespräch mit dem vierten Händler hatte er das Geschäft nur noch schnell abwickeln wollen. Das Gebot war bereits mehr als erwartet und warum die Nerven noch weiter strapazieren.
Perplex über die nun schnelle Geschäftsabwicklung, trat der Händler mit dem Höchstgebot vor. Zögerlich wollte er Izou mitteilen, das er sich es noch einmal anders überlegt hatte. Aber Izou war ein Mann, bei dem ein Geschäft nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte. Das Angebot war ausgesprochen und nun trat Blenheim vor und sah dem Händler knurrend in die Augen.
Sogleich wich der Händler wieder zurück und unterzeichnete den Kaufvertrag.
Eine Stunde später waren die Versorger geräumt und die Whitebeard-Piraten um 1,6 Milliarden Berry reicher.

Langsam schlenderten die drei Damen über die Einkaufsmeile und besahen sich hier und da ein Schaufenster, diskutierten über die Mode der heutigen Zeit und das diese doch immer freizügiger wurde.
„Mein Kleidungsstil ist dies absolut nicht!“ merkte Haruta an, als Leigh ein hübsches knielanges Sommerkleid in einem zarten Fliederton vorführte. „Aber dir steht es!“ fügte sie noch anerkennend an. Obwohl Leigh eine graue Maus war, mochte sie sich gerne in solchen Kleidern sehen. Kaufen tat sie diese jedoch selten und auch bei diesem haderte sie nun, ob es nicht zu viel Schulter zeigte, geschweige von ihrem Rücken, wo mehr als die Hälfte ihres Blumentattoo zu sehen war, wo auch das Whitebeard-Symbol filigran mit eingearbeitet worden war.
Seufzend über ihre eigene Unentschlossenheit, begab sich Leigh zurück in die Umkleide und zog es aus. Es würde nicht den Weg in ihre Kleidersammlung finden. Es vor den Jungs zu tragen, nein den Mut würde sie nicht aufbringen.
„Es ist schon Mittag. Was haltet ihr davon, wenn wir bei Horatio essen und danach langsam zurück gehen. Nicht das Marco noch eine Vermisstenanzeige aufgibt.“ Schlug Silly vor und steuerte schon Horatios Eiscafe an.
„Das klingt super!“ strahlte Leigh, nur Haruta schüttelte leicht den Kopf. Wie konnte man Eis als vollwertiges Mittagessen ansehen? Aber die Kommandantin ergab sich den zwei Krankenschwestern und folgte ihnen zu einem freien Tisch auf der Flaniermeile.
Getuschel, Gemurmel und immer wieder Blicke voller Hass und Ablehnung.
„…Sie hätten sich nicht mit der Marine anlegen dürfen…“
„…Warum hat Whitebeard des Teufels Sohn nicht selbst erledigt?…“
„…Er hat den Tod verdient. Er war genauso schlimm wie sein Vater, wenn nicht sogar schlimmer…“
„…das die Marine ihn solang hat gewähren lassen? Warum haben sie ihn nicht schon als Kind aufgegriffen und das Problem erledigt?…“
„…Admiral Akainu hat das richtige getan, als er ihn zur Hölle jagte. Er ist ein wahrer Held…“
Haruta fühlte sich sichtlich unbehaglich von all den Gästen des Cafes so herablassend beäugt zu werden und immer wieder schlechtes über Ace zu hören. Silly ging es nicht viel besser. Ihre gute Laune war dahin. Hatten sie die Blicke während ihrer Shoppingtour einfach ignoriert und sich an den Schaufenstern erfreut, kam es ihnen nun so vor, als würde sie alles einholen und auf sie niederschlagen.
Nur Leigh wirkte unbeeindruckt, hatte sie ihre Nase in die Eiskarte vergraben und schien darüber nachzudenken, was sie bestellen sollte. Ein schniefen jedoch bewies das Gegenteil. Sie ertrug die Blicke nicht, die hasserfüllten Worte schmerzten sie. Sie war kein Sensibelchen, konnte sich dies als Krankenschwester auf einem Piratenschiff nicht erlauben. Aber so kurz nach dem Tod ihres geliebten Kapitän solche Worte zu hören, ertrug sie nur schwer. Und die Worte gegen Ace setzen ihr zusätzlich zu. Sie hatte ihn hingebungsvoll gepflegt, tat alles, damit er schnell wieder gesund wurde. Zu hören, wie sich die Fremden über seinen Tod ergötzten, diesen begrüßten und ihn in die Hölle wünschten, machten sie traurig, aber auch wütend.
„Ich habe gar kein Appetit auf Eis.“ Sprach Haruta. Silly nickte und schob die aufgeschlagene Eiskarte von sich. „Ich auch nicht. In dieser Atmosphäre würde es mir eh nicht schmecken!“ Unauffällig wischte Leigh sich einmal über das Gesicht, die Tränen in ihren Augen wegblinzelnd und warf die Karte behände auf den Tisch. Ohne ein Wort zu sagen, stand sie auf und gemeinsam verließen sie das Cafe, gefolgt von den giftigen Blicken und hasserfüllten Worten.

Marco war sauer, als er gegen Mittag zurück zum Dock kam. Er hatte kurzfristig einen Termin beim Paten von Niwato erstreiten können, aber jener Termin war einer Katastrophe gleich gekommen und wären sie nicht darauf bedacht gewesen, möglichst kein Aufsehen zu erregen, hätte er sich wohl nicht beherrschen können.
„Du bist schon zurück?“ fragte ihn Jozu verwundert, der mit einer Rückkehr vor dem Abend nicht gerechnet hatte. Marco versteifte sich. Er war so wütend, das er erst einmal etwas zum abreagieren benötigte und ein armes verwaistes leeres Leimfass kam ihm da gerade recht. Mit voller Wucht schlug er seine Faust in den Deckel, der krachend zersplitterte und als wäre diese Zerstörung noch nicht genug, trat er noch kräftig dagegen, sodass das Fass nun im hohen Bogen durchs Dock flog und an der gegenüberliegenden Wand zerschelte.
„Autsch, so schlecht gelaufen?“ stellte Jozu fest und sah mit hochgezogener Augenbraue zu, wie kleine blaue Flammen über Marcos Hand züngelten und diese heilten. Mit der Wucht die Marco zugeschlagen hatte, musste die Hand wenigsten geprellt gewesen sein, wenn nicht gar gebrochen. Und seinem Fuß schien es nicht besser ergangen zu sein, heilten auch dort kleinen züngelnde blaue Flammen entstandene Wunden.
„Der Drecksack hat mich eiskalt abblitzen lassen. Er meinte, er habe nur Verträge mit Whitebeard und mit seinem Tod seien sie hinfällig. Er will uns keinen Berry seiner Schulden zurückzahlen und meinte noch kaltschnäuzig, das wir uns besser in Acht nehmen sollten, das er uns nicht seine Kopfgeldjäger auf den Hals hetzt.“ Wütend ballte er seine Faust, die bereits nach einem nächsten Ziel blanker Zerstörungswut lechzte. Aber er riss sich zusammen. Das Dock verwüsten brächte ihn jetzt auch nicht weiter. Sie würden diese Frechheit vorerst auf sich sitzen lassen müssen und sich um die gerechte Geschäftsabwicklung später kümmern. Später, wenn Ace endlich zurück in die Öffentlichkeit getreten war und der Welt die Angst und den Respekt einflösste, den die Whitebeard-Piraten gebührte. In Gedanken sah Marco sich bereits erneut vor dem einfältigen Ganovenboss stehen, den Ace vorher zu einem Grillhähnchen verarbeitet hatte und daraufhin brav die Kohle rüberwachsen ließ.
„Das klingt nicht gut. Weis er, wo wir ankern?“ fragte Jozu vorsichtig nach.
„Nein, ich denke noch wissen sie es nicht, aber wir sollten Mr. Peeker vorwarnen, das es vielleicht noch ungemütlich werden kann.“ Er schaute zur Orca hinauf und sah Woody zusammen mit dem alten Mann eine größere Reparatur begutachten. Mr. Peeker war ihnen immer wohlgesonnen, dies wollte er durch Scherereien mit der Mafia nicht gefährden. Jeder auf Niwato war irgendwie mit der Mafia verbunden. Sei es nun durch Schutzgeld, Geschäfte oder Kredite. In wie weit Mr. Peeker geschäftlich mit dem Paten zu tun hatte, wusste Marco nicht, aber ihre Probleme sollten nicht seine werden.
„Jozu lass die Wachmannschaft verdoppeln. Ich geh mit Mr. Peeker sprechen.“ Jozu nickte, hielt jedoch Marco zurück.
„Unsere Ladies sind zurück!“ sprach er und sogleich drehte sich Marco zu den drei Grazien um, die jedoch alles andere als fröhlich aussahen.
„Was ist denen denn über die Leber gelaufen?“ fragte Jozu stirnrunzelnd, als er Leigh hängenden Kopf sah und die niedergeschlagenen Mienen von Haruta und Silly.
„Ist euch das Geld zu früh ausgegangen?“ fragte Marco, als sie die zwei Männer erreicht hatten.
„Nein, davon haben wir noch genug.“ Entgegnete Silly und zog Leigh weiter, wollte sie aufs Schiff und in die Mensa.
„Wir sind förmlich von Blicken erstochen worden. Die Meisten haben uns angesehen, als wäre wir Monster und was sie hinter vorgehaltener Hand sagten, will ich gar nicht wiedergeben.“ Sprach Haruta und schaute den zwei Krankenschwestern nach, hatte auch sie Hunger.
„Mich hat auch einer der Händler so angepisst. Er gibt uns die Schuld an dem Chaos und meinte, wir hätten gut daran getan, Ace nicht zu retten.“ Ertönte Izous Stimme, war er mit seiner Truppe gerade eingetroffen und zu Marco gegangen, um den Erlös aus dem Schiffsverkauf zu übergeben.
Marco seufzte. Der Unmut der Bevölkerung auf den einzelnen Inseln richtete sich klar gegen sie, tat die Marine auch alles, das sie als die bösen Bösewichte dastanden. Aber sie waren Piraten und keine Schutzmiliz, auch wenn sie in den letzten Jahrzehnten genau dies getan hatten. Wie eine Miliz hatten sie ihr Gebiet verteidigt und den Menschen auf den Inseln etwas Frieden gegenüber anderer Piraten verschafft. Das wenige Schutzgeld das sie dafür erhielten, war eine willkommene Einnahmequelle für die Bande. Stellte es doch sicher, das sie genug zu Essen für alle einkaufen und ihr Leben in vielerlei Hinsicht locker genießen konnten.
Dies alles war nun dahin und es würde ein hartes Stück Arbeit bedeutet, dies wieder aufzubauen. Das sie dies wollten, stand außer Frage. Whitebeards Erbe war nicht nur eine Familie, sondern auch ein großes Gebiet annektierter Inseln. Stück für Stück wollten sie dieses zurückerlangen. Aber zuvor gab es ein anderes Ziel…

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