«

»

Jul 01 2011

IceBluemchen

Beitrag drucken

19. Geh es an und mach es besser!

Mit unangenehmen Gefühl im Bauch ging Ace Richtung seiner Kajüte. Er wollte vor Beginn der Feier noch duschen und sich umziehen. Ein paar wenige Soldaten kamen ihm auf seinem Weg entgegen, jedoch beachteten sie ihn kaum und es schien, als wäre Garp sein Donnerwetter wohl doch unbemerkt geblieben.
„Hey Arii…“, grüßte Ace seinen Freund lässig und widmete sich seinem Spinnt.
„Gefreiter Portgas!“, ging Ukkarii in den Salut, was Ace nur aufstöhnen ließ.
„Lass den Scheiß, nicht das du dich hier in der Enge noch k.o. haust.“, entgegnete Ace, stieß sich Ukkarii doch beim Salut den Ellenbogen an der Wand und seine Hand wäre fast ins Auge gegangen.
„Aber du bist jetzt Ranghöher als ich!“, meinte Ukkarii sogleich und rieb sich seinen vor Schmerz pochenden Ellenbogen. Sein Inneres sträubte sich einfach dagegen, einem Höherrangigen nicht den nötigen Respekt entgegen zu bringen, so wie es ihn seit Monaten eingedrillt wurde.
„Und wir hatten ausgemacht, das wir in unserer Kajüte diesen Formalkram lassen.“, entgegnete Ace und schloss seinen Spinnt, hatte er doch alles notwenige gefunden, was er in der Dusche benötigen würde.
Ukkarii nickte nur. Er würde es versuchen, auch wenn er es nicht versprechen konnte, das ihm nicht ab und an doch einmal ein Schnitzer wiederfahren würde. Jedoch war er sich sicher, das Ace dies dann übergehen würde, kannte er doch die Disziplin und Genauigkeit des jungen Matrosen.

Als Entspannend empfand Ace die kühle Dusche, ließ er das eher kalte Nass über seine Haut perlen und versuchte einfach einen Augenblick einmal an nichts zu denken. Keine Marine, keine Piraten, kein altes Leben, kein neuer Weg. Einfach nur das erfrischende Wasser, er und die Tatsache, das es für ihn nur eine einzige Zukunft gab.
Seine Begegnung mit Chester hatte es ihm deutlich gemacht und dennoch würde es schwer werden. Aber er würde es eisern durchziehen, so wie er alles meisterte, was er sich je in seinem Leben, ob alt oder neu, vorgenommen hatte. Er würde es Charon beweisen, das ein Schicksal nicht fest war, er es nun aktiv in die Hand nehmen und dorthin lenken würde, wo sein Herz es hinführen wollte.
Seufzend schloss er den Wasserhahn, wurde es ihm nun doch etwas zu kalt. Gedankenverloren nahm er sich sein Handtuch und band es sich locker um die Hüfte. Noch klatsch nass trat er vor eines der Waschbecken und begutachtete sein Gesicht.
„Na dann Ace, geh es an und mach es besser!“, sprach er zu sich selbst, war der Weg doch nun bereitet und lag klar vor ihm. Leicht fuhr er sich über seine Wange, wo sich erste kleine Bartstoppeln hervorwagten und ihm bewiesen, das er nun eindeutig kein Kind mehr war. Aber nicht mit Ace, war er doch überhaupt kein Freund von störenden Stoppeln im Gesicht oder ungeliebte männlicher Behaarung.
So ließ er eine kleine Flamme über sein Gesicht züngeln, die ein für alle Mal sich diesem Problem entgegen stellte, bis Ace sich gänzlich in einen Flammenhauch hüllte und das Nass der Dusche von seiner Haut verbannte.
„Uha…“, riss eine ihm bekannte Stimme ihn aus seinen handeln und ließ ihn herumfahren. Dort stand Ukkarii in der Tür, wollte er sich vor der Feier auch noch schnell erfrischen, nun aber sah er auf die ersterbenden Flammen und stammelte etwas unverständliches vor sich her, eh er wie von der Tarantel gestochen davon stürmte.
Nur schulterzuckend sah Ace auf die wieder zufallende Tür und widmete sich weiter seinem Tatwerk, musste er sich noch anziehen und sein Haar wenigsten etwas geordnet bekommen.

„Was macht du da, Arii?“, fragte Ace stirnrunzelnd, als er zurück in seiner Kajüte war, wo sein Freund eifrig in einem dicken Wälzer von Katalog blätterte und hier und dort ein paar Notizen auf seinem kleinen Block tätigte.
„Ich treffe Vorkehrungen zur Sicherheit des Schiffes!“, bekam Ace nur als Antwort, schrieb Ukkarii geschäftig eine weitere Notiz und blätterte wieder ihm Katalog herum.
Neugierig linste Ace auf das Papier und bekam große Augen, fiel ihm seine Kinnlade auf den Boden und beraubte es ihm fast die Sprache.
„Feuerlöscher…?“, fragte er geschockt und sah seinen Freund entsetzt an. „Schwer entflammbare Decken…? Brandbekämpfungsmittel…? Rauchmelder…?“ Aber die Krönung war die letzte Notiz, die Ace nun vollkommen aus den Socken haute. „Feuerfeste Unterwäsche…?“
„Oh ja, wir können nicht vorsichtig genug sein. Ein Feuer auf dem Schiff wäre fatal.“, meinte der Matrose in voller Besorgnis um das holde Marineschiff und seiner eigenen Sicherheit.
„Aber ich habe meine Fähigkeiten vollkommen unter Kontrolle. Das ist alles vollkommen nutzlos und ein Feuer auf dem Schiff, könnte ich am ehesten entgegentreten, da ich die Flammen einfach auflösen würde.“, versuchte Ace die Besorgnis seines Freundes zu beschwichtigen.
„Oh nein, darauf kann ich… ähm… wir uns nicht verlassen. Was wenn du im Schlaf etwas anzündest und das gesamte Schiff abbrennt… Oh nein nein nein…!, wand Ukkarii ein, machte ihm allein diese Vorstellung viel zu große Angst.
„Du bestellst das ganze Zeug nicht, denn es ist Unnötig!“, meinte Ace daraufhin nur und entschied sich, Ukkariis Bemühungen der Schiffssicherheit Einhalt zu gebieten. Kurzerhand löschte er die Öllampe, die den kleinen Raum erhellte, warf das Bullauge viel zu wenig Licht zum lesen und schreiben ab.
„Hey! Mach sofort das Licht wieder an!“, beschwerte sich der Matrose sogleich, der nun nicht mehr im Katalog nach weiteren nützlichen Brandbekämpfungsmitteln suchen konnte, geschweige denn seine Notizen lesen.
„Nein, erst wenn du diesen Blödsinn läst!“, entgegnete Ace jedoch nur, hatte er auf so einen Schwachsinn einfach keine Lust.
„Aber die Sicherheit des Schiffes?“, wand Ukkarii als gutes Argument ein. So dachte er zumindest.
„Ist gewährleistet!“, meinte Ace jedoch nur lapidar.
„Und was wenn…“, wollte Ukkarii gleich zu einem weiteren Argument ausholen, wurde jedoch nun wirsch von Ace angefahren. „Es wird nichts passieren, versprochen!“. Ace konnte die Sorge ja etwas nachvollziehen, aber sein Freund sollte ihm diesbezüglich auch etwas vertrauen.
„Aber…“, wollte er dennoch etwas nachsetzen. „Kein Aber!“, knurrte Ace jedoch und gab das Licht der Öllampe wieder frei, war für ihn nun die Diskussion über diesen Unsinn vorbei.
„Und wenigsten ein Feuerlöscher für unsere Kajüte…?“, fragte Ukkarii mit eingezogenen Kopf nach. „Nur einen ganz kleinen handlichen so für unter das Kopfkissen…!“, fügte er noch an und sah Ace mit großen unschuldigen fragend bettelnden Augen an.
„Meinte wegen, wenn es dich beruhigt!“, stimmte er diesem kleinen Zugeständnis zu, wobei er bezweifelte, das es Feuerlöscher in so einer Miniausführung gäbe.

Lachend und johlend saß die einfache Mannschaft auf dem Deck und ließen sich das dargebotene Bier und gereichten Sandwichs gehörig schmecken, während die Offiziere es etwas gesitteter angehen ließ und das muntere treiben ihrer Untergebenen von der Brücke aus begutachteten und sich ein gutes Tröpfchen Sake schmecken ließen.
Für Ace stand an diesem Abend fest, eine Marinefeier unterschied sich kaum von einer Makinos Geburtstagsfeiern, aber gehörig von einer ordentlichen Piratenfeier.
Es ging viel gesitteter zu, lag der Augenmerk auf einfache Vergnügung, Trinken und Essen. Es wurde viel geschwatzt, Scherze gerissen oder kleine Wetten auf irgend einen Blödsinn abgeschlossen.
So feuerten sie mal wieder Ace beim Wettessen gegen einige Kameraden an, dachte sich der frischgebackene Gefreite nur, ob sie es immer noch nicht begriffen hätten, das ein Wettessen gegen ihn immer zu seinen Gunsten ausfiel. Aber es war der Spaßfaktor und das alkoholisch angeheiterte Gemüht, das dies die Soldaten vergessen ließ und Ace gebeutelten Geldbeutel wieder ordentlich auffüllte.
Oder die erfahreneren Mannschafter erzählten abenteuerliche Geschichten aus ihrem geplagten Leben als Untergebener von Vizeadmiral Monkey D. Garp und dessen wahnwitzigen gefährlichen Manövern auf hoher See.
„…Ich sag euch, Garp hat schlicht weg den direkten Befehl von Großadmiral Senghok ignoriert und anstelle sofort zur Grandline zu segeln, um Admiral Kuzan bei dem bevorstehenden Kampf gegen die Budan-Piraten beizustehen, hat er einfach Kurs auf Dawn Island setzen lassen, meinte er, sein jüngster Enkel habe Geburtstag…“. Es war eine typische Geschichte, von denen Ace bereits einige zu hören bekommen hatte und jedes Mal sich aufs neue fragte, warum der Alte für solche Befehlsverweigerungen keine drauf bekam. Jedoch würde selbst dies bei Garp wohl nichts mehr bringen, denn selbst eine Bestrafung würde er einfach schwänzen oder geflissentlich übergehen.
„Hey Gefreiter Portgas. Du kommst doch auch von Dawn Island oder?“, fragte einer der älteren Soldaten und alle schauten nun zu Ace, der gerade genüsslich einen Teller voll Sandwichs verdrückte.
„Ja, ich bin da aufgewachsen. Wieso?“, antwortete er kauend, fragte er sich nun, was sie von ihm wissen wollten.
„Dann kennst du doch bestimmt die zwei Enkelsöhne des Vizeadmirals, oder?“, kam sogleich die Frage, die Ace glatt am Sandwich verschlucken lies, sodass Ukkarii ihm erst einmal ordentlich auf den Rücken klopfen musste, damit sein Freund nicht an seinem verschluckten Bissen erstickte.
„Nee, kenn ich nicht! Bin ich nie begegnet. Haben sich meiner Kenntnis entzogen!“, wirkte er sogleich ab, fürchtete er, das seine Identität auch nur mit einem falschen Wort auffliegen könnte und er dann als „Opas Liebling“ die Hölle auf Deck kennenlernen würde.
„Mhh… Schade!“, kam es enttäuscht zurück. „Die Zwei sollen sehr gute Jungs sein und Garp lobt sie nur in den höchsten Tönen. Sie sollen mal die besten Marineoffiziere werden, wenn sie das nötige Alter haben.“, sprach der enttäuschte Soldat weiter und klang dabei jedoch eher sarkastisch, als wisse jeder, das sich der alte Vizeadmiral nur selbst etwas vormachte und seine Enkel niemals zur Marine gehen würden.
Ace dachte sich seinen Teil dabei und widmete sich lieber wieder seinem Essen. Das Thema Dawn Island und Garps Enkel mied er lieber und hörte nur gelangweilt den Erzählungen weiter zu und was sich die Älteren alles so zusammenspinten, wie die Zwei wohl sein mochten.
Jedoch war dies auch schon das Spannendste an diesem Abend, und nichts im Vergleich zu einer handfesten Piratenparty, auf der auch schon mal die Fäuste flogen, der Sake in rauen Mengen floss, Essen bis zum Umfallen gereicht wurde und der Geldbeutel durch gezinkte Glücksspiele arg gebeutelt wurde.
Nein, auf dem Marineschiff ertönte Punkt 23:00 Uhr die Glocke zum Zapfenstreich, würden sie morgen in der Frühe endlich Kurs auf die Grandline nehmen und ins wahre Abenteuer starten.

Author’s Notes:

Dies war das letzte Kapitel des ersten Arc und nun kommt ein Zeitsprung!
Kapitel 20 ist eine Zusammenfassung des Zeitsprungs und Einführung in den zweiten Arc.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=705