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Mai 13 2011

IceBluemchen

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23. Das wahre One Piece

Doc war auf einhundertachtzig. Ace besaß doch tatsächlich die Unverfrorenheit sich selbst von der Krankenstation zu entlassen. Aber Doc hatte nichts machen können. Er hätte auch mit einer Wand diskutieren können und wäre zum gleichen Ergebnis gekommen. Sein zum Käpt’n aufgestiegener Patient benahm sich genau so, wie er es nicht anders von seinem Käpt’n gewohnt war. „Fehlt nur noch, das er auch anfängt zu saufen wie ein Fass ohne Boden… Den Dickschädel von Paps hat er ja schon… obwohl, den könnt er auch von seinem Vater haben. Der war auch so… arg der war auch ein Käpt’n… ah warum werde ich nur so bestraft?“
Ace hatte seine Entscheidung lapidar damit begründet, das er es sich als Kapitän nicht leisten konnte, faul auf der Krankenstation rumzuliegen. Whitebeard hatte dies nicht getan und in Gedanken dachte er an seinen Vater, der ebenfalls krank auf der Brücke stand und seinen Abenteuern entgegensah.

Seit dem Mittagessen versuchte Marco mehr aus Ace herauszubekommen, als nur „Dort gibt es etwas seht interessantes, was der Welt den Atem anhalten lassen und uns mit einem Schlag wieder an die Spitze katapultieren wird, so wie du es vor 4 Tagen vorausgesagt hast.“ Aber bislang hatte er kaum Erfolg gehabt. Ace wollte vor der Crew nicht weiter darüber sprechen, da er dann offen über das Buch hätte sprechen müssen und so musste Marco sich in Geduld üben und warten.
„Eh du mir nicht verrätst, was es auf Niwato so wichtiges gibt, lass ich den Anker nicht lichten! Außerdem haben wir noch das Problem mit den Versorgern, das es vernünftig zu lösen gilt!“ drohte Marco Ace, der auf dem Weg zu seiner Kajüte war. Aber erst als er die Tür hinter sich und Marco geschlossen hatte, antwortete er ihm.
„Mein Vater hat mir den wertvollsten Schatz der Roger-Piratenbande hinterlassen.“ Er klang dabei so stolz, das es Marco fast erschreckte, wie schnell sich Ace’ Hass gegen seinen Vater in Wohlwollen umschlug. ‚Was auch immer in diesem Buch steht, es muss Ace Ansichten auf seinen Vater in den Grundfesten verändert haben!’ dachte sich Marco und freute sich für seinen Freund. Es war fast so, als fiele langsam eine große Last von Ace Schultern. Eine Last die immer sein Gemüt beschwert hatte. Er stellte sich seiner Vergangenheit und war nun tatsächlich auf dem Weg, erwachsen zu werden.
„Soll das heißen, dass das One Piece gar nicht auf Unicon zu finden ist?“ fragte Marco skeptisch. Er versuchte sich an die genauen Worte zu erinnern, die Gol D. Roger vor seiner Hinrichtung sprach. ‚Ihr wollt meinen Schatz? Dann sucht ihn doch! Irgendwo auf der Grandline habe ich den größten Schatz der Welt vergraben!’ Ja, dies waren die Worte gewesen und hier sagte er deutlich ‚Irgendwo auf der Grandline!’. Jedoch da bis lang der Schatz von niemanden gehoben wurde, nahm jeder an, das sich das One Piece auf Unicon, der letzten Insel auf der Grandline befand. Der Insel die Aufgrund zahlreicher Strömungen und anderen Umwelteinflüssen als unerreichbar galt.
„Doch das One Piece ist auf Unicon, aber es ist nur ein Schatz…“ Wobei Ace ein grinsen unterdrückte. Hatte er die Seiten über Unicon und das One Piece zwar überblättert, aber dennoch das ein oder andere aufgeschnappt. Und das was er mitbekommen hatte, war sehr interessant. Und wie lange er seine aufkeimende Neugier noch zurückhalten konnte, war äußerst fraglich. „Aber das was mir mein Vater vermacht hat, das ist der WAHRE Schatz und insgeheim das WAHRE One Piece.“ sprach Ace und betonte ‚WAHRE’ mit sehr viel Nachdruck. Marco schaute ihn verwundert an.
„Wenn das One Piece nicht der wahre Schatz deines Vaters ist, was kann er noch wertvolleres besessen haben?“ sprach er und kaum hatte er dies ausgesprochen, fiel endlich der Groschen. Es gab nur eines, was für eine Piratenbande noch wertvoller als ein gewaltiger Schatz war.
„Oh mein Gott, soll das heißen das sie damals nicht der Marine in die Hände fiel?“ fragte er hoffnungsvoll. Wenn der wahre Schatz tatsächlich das war, was ihm gerade in den Kopf schoss, dann kam Ace’ Entdeckung genau zum rechten Zeitpunkt.
„Nein, Vater und Rayleigh haben sie vorher versteckt. Ich sollte sie bekommen und mit Hilfe des Buches finden.“ Antwortete Ace und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Na ja, dadurch das ich das Buch erst diese Nacht gefunden habe, konnte ich sie nicht vorher holen. Aber jetzt kommt sie wie gerufen, meinst du nicht auch? Mein Plan das Schiff zu holen, ist doch gut, oder nicht? Ich meine so wie ich unsere Lage einschätze, haben wir doch keine Chance auch nur annähernd…“
„Der Plan ist gut!“ fiel Marco ihm ins Wort. „Paps Gebiet ist gefallen und wir sind noch zu geschwächt, als das wir auch nur annähernd etwas ausrichten könnten. Dein Plan ist wirklich gut!“ sprach er weiter.
„Ja nur leider hat mein Plan einen kleinen Hacken.“ Schwächte Ace die Freude von Marco ab und wand sich seiner Truhe zu. Während er darin rumkramte und das Objekt seiner Begierde suchte, sprach er weiter. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich dort liegt. Im Buch steht etwas von Niwato und dann eine elendig lange Zahlenkolonne. Wart kurz, ich hab’s gleich…“ gerade fischte er das Buch unter einer seiner Boxershorts hervor. Marcos Augen weiteten sich, als er das schwarze Objekt in Ace Händen erblickte. Erleichtert das Buch gefunden zu haben, setzte er sich auf sein Bett und begann darin rumzublättern. Marco wartete geduldig.
„Ah hier ist es!“ sprach Ace als er die rechte Seite gefunden hatte und drehte nun das Buch um, sodass Marco sich die Seite besehen konnte.
„Was hältst du davon?“ fragte er ihn und deutete auf eine Zahlenkolonne, die von dem Wort Niwato angeführt wurde. Kurz besah sich Marco das Zahlenwirrwarr und überlegte kurz.
„Das sieht für mich wie Koordinaten aus. Niwato als Ausgangspunkt, gefolgt von…“ kurz hielt er inne und deutete die Zahlen genau. „…gefolgt von vier Koordinaten und einer Fünften, wo ich keine Ahnung habe, was sie bedeuten könnte.“ Ace verzog kurz das Gesicht. Was sollte dies? Warum sollte er von Niwato aus diese vier Koordinaten abfahren?
„Wir brauchen eine Karte!“ meinte Marco jedoch nur, hatte er auch recht. Was brachte es über Koordinaten nachzudenken, wenn sie nicht einmal wussten, wo diese genau hinführten.
So stand Ace wieder auf und ging zu seinem Schreibtisch. Schnell war ein kleiner Block hervorgekramt und die Zahlen abgeschrieben, schon verschwand das Buch wieder in der Truhe.
Etwas verzog Marco das Gesicht, brannte er darauf das Buch zu lesen. Aber Ace würde es ihm früher oder später schon einmal überlassen, da war er sich sehr sicher.
Jedoch eh sie seine Kajüte verließen, brannte Ace noch eine Frage unter den Nägeln. „Woher habt ihr eigentlich meinen Hut und Dolch. Ich hatte sie in Impel Down nicht mehr.“
„Shanks hat sie uns deine Sachen gegen, wobei mir einfällt, das ich deinen Rucksack und Logport noch in meiner Kajüte zu liegen habe.“ Antwortet Marco. Ace war sein Rucksack sehr wichtig, hatte er dort doch einige wichtige persönliche Dinge darin. Er hoffte nur, das niemand diesen durchwühlt oder gar etwas entwendet hätte. Wobei ihm da seine dreckigen Socken einfielen, die nach der langen Zeit, wie sie nun schon darin lagen, jeden Dieb abschrecken müssten. Ganz geschweige von den wenigen Lebensmitteln. Diese würden ihm wahrscheinlich schon entgegen gelaufen kommen und ihn herzlich begrüßen.
„Auch meine Stiefel?“ fragte Ace sogleich, lief er nicht gerne in Latschen herum und hatte sie bereits in die Ecke gefeuert. Auf dem Schiff würde es auch Barfuss gehen.
„Nein, keine Stiefel und eh du nach deinen Striker fragst… Keine Ahnung, den haben wir auch nicht erhalten.“ Ace zog ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Er liebte seinen Striker, fühlte er sich damit frei und ungebunden. Da würde Woody ihm wohl einen neuen bauen müssen.

„Das ergibt keinen Sinn!“ meinte Ace, als sie die vier Koordinaten auf der großen Landkarte im Arbeitzimmer gefunden und markiert hatten. „Die liegen alle vier in einem anderen Blue. Wir können doch nicht von Blue zu Blue tuckern und hoffen, das wir auf unserem Weg mal die Oro Jackson finden.“ Missmutig setzte sich Ace auf den Tisch und grübelte über den Sinn oder eher Unsinn nach. Marco war ihm jedoch im denken schon einen Schritt voraus, fuhr er mit dem Finger über die Karte bis er auf einem Punkt nahe der Redline in der Neuen Welt stehen blieb.
„Ich glaube nicht, das wir in eines der Blues müssen, sondern das uns die vier Koordinaten zu einem Endpunkt führen. Und wenn wir diesen Punkt mit Niwato verbinden, dann…“ er verfolgte den Kurs und blieb an einer Stelle hängen, bei der es Ace glatt schlecht wurde.
„Nein oder?“ fragte er ungläubig und verzog das Gesicht.
„Ich fürchte schon! Denn ich glaube die letzte Zahl ist eine Angabe von Segeltagen.“ meinte Marco und ging zu einen der Regale, wo er nun nach einer Karte suchte.
„Aber warum ausgerechnet dort?“ jammerte Ace kopfschüttelnd und gesellte sich zur Kartensuche.
„Wir haben keine Karte von den Toten Gewässern an Bord der Orca.“ Sprach er zu Marco, der sogleich seine Suche aufgab.
„Verdammt, auf der Moby hatten wir eine. Das wird schwer werden, an eine neue heranzukommen und ohne ist es recht gefährlich dort blind hineinzufahren.“ Meinte Marco.
„Du meinst wohl eher Lebensmüde!“ schnaubte Ace und fragte sich, was sein Vater und Rayleigh sich eigentlich dabei dachten, die Oro Jackson in einem Korallenriff, das seit Jahrzehnten als Schiffsfriedhof für Marineschiffe diente, zu verstecken.
„Ja schon, aber irgendwie ist es doch recht raffiniert. Wer kommt schon auf die Idee, genau zwischen alten abgewrackten Marineschiffen das mächtigste Piratenschiff aller Zeiten zu verstecken.“
„Idioten!“ platzte es Ace sogleich heraus, worauf Marco kurz auflachen musste.
„Geniale Idioten!“ korrigierte er seinen jungen Käpt’n grinsend.

„Aber nach Niwato müssen wir dennoch vorher!“ sprach Marco, nachdem sie sich noch eine weile über die idiotische Genialität von Roger und Rayleigh ausgelassen hatten. „Dort können wir eventuell eine neue Karte auftreiben, aber wichtiger ist es herauszufinden, was die Marine derzeit treibt. Wir müssen wissen, wo sie ihre Flotten zusammenziehen und auf was sie sich einschießen. Das Chaos werden sie nicht mehr lange dulden und es wäre besser zu wissen, wo sie ihre Präsens verstärken und als erstes aufräumen.“
„Wir werden auch Crew brauchen. Wir sind jetzt schon zu wenige, für drei Schiffe.“ Ergänzte Ace die Überlegungen.
„Vor zwei Wochen habe ich mit den Kommandanten auch schon einmal über das Problem nachgedacht. Wir kamen auf die Idee die zwei Versorger zu verkaufen. Sie würden einen guten Preis erzielen und da unsere sicheren Einnahmequellen versiegt sind, können wir das Geld bald auch gut gebrauchen.“ Schlug Marco vor.
„Sieht unsere finanzielle Lage so schlecht aus?“ fragte Ace leicht erschrocken.
„Nein, wir haben ein ordentliches Polster, aber wenn wir die Oro Jackson bergen wollen, sollten wir dies so unauffällig wie möglich machen und uns daher von der Marine und jeglichen Aufsehen fern halten. Das heißt das wir nicht einfach mal ein Handelsschiff überfallen können. Ein großes Geldpolster würde mich schon sehr beruhigen, eh uns die ganze Aktion noch in den Ruin treibt. Und den Überschuss an Männern werden wir auch brauchen. Die Crew deines Vaters war recht groß, aber soweit ich mich zurückerinnere, konnte die Oro mit recht wenig Crew gesegelt werden.“ Ace nickte, leuchtete ihm dies ein. Auch er hatte keine Lust auf ein baldiges Treffen mit der Marine. Jedoch verzog er dann leicht das Gesicht, denn das Versteck der Oro Jackson war recht brisant.
„Ich weis nicht ob wir der Marine wirklich lange aus dem Weg gehen können. Aber ich denke, ich sollte noch etwas den Toten spielen…“ ein erschreckend sicheres Grinsen legte sich auf Ace Gesicht. „Ich will mit einem schönen Knall wiederkommen. Und was meinst du, wie sie alle schauen werden, wenn wir mit der Oro Jackson uns unser Erbe zurückholen.“
„Ja, das wird ein Knall und ein Schock für die Welt obendrein!“ Eine schöne Vorstellung befand Ace. Er hatte die Welt mit einem Knall verlassen und seine Wiederkehr würde noch fulminanter werden.

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