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Apr 14 2011

IceBluemchen

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16. Ace of Spade

„Ace alles okay mit dir? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“ sprach Ukkarii besorgt, sah sein Freund nun nicht nur kreidebleich aus, sondern schaute auch entgeistert dem flüchtigen jungen Mann nach.
„Ja das kommt hin!“ meinte Ace und verrenkte sich etwas den Hals, damit er Chester nicht aus den Augen verlor.
„Kennst du den Kerl?“ fragte Ukkarii und schaute nun auch zu dem Blauhaarigen hinüber, der gerade in einer kleinen Gasse verschwand.
„Er ist ein Bekannter von mir… Ich habe ganz vergessen, das er hier ist und…“ Ace haderte mit sich, wollte er zum einen Chester zur Hilfe eilen. Zum anderen wollte er Ukkarii auch nicht enttäuschen, wenn er nun einfach davon stürmte. Schließlich wollte sein Freund ihm Lougetown zeigen, worauf er jedoch nach der Sichtung des Schafotts so gar keine Lust mehr drauf hatte.
„Er scheint in Schwierigkeiten zu stecken. Vielleicht können wir ihm helfen?“ schlug Ukkarii plötzlich vor.
„Ähm… ja, aber ich mach das lieber allein. Du wolltest doch noch einiges einkaufen und nur weil ein Bekannter von mir in Schwierigkeiten steckt, musst du doch nicht darauf verzichten.“ Lehnte Ace seine Hilfe ab, ohne das er Ukkarii vor den Kopf stieß. „Wir treffen uns zum Mittagessen hier wieder… Okay?“ Ukkarii nickte zustimmend und schon stürmte Ace davon und verschwand ebenfalls in der kleinen Gasse.
Seufzend sah er auf den Tisch, hatte Ace glatt vergessen seine Bestellung zu bezahlen. Das Geld für die Zeche würde er sich aber heute Mittag zurückholen…

Ace hatte bereits eine Idee wohin Chester geflohen war. Er würde versuchen ins Aussteigerviertel zu kommen und dort in einer der vielen Kneipen untertauchen. Während er ihm nun nachjagte, schalte er sich selbst Schälte. Wie hatte er seine eigene Bande nur vergessen können? All die Zeit hatte er immer nur an die Whitebeard-Piraten gedacht, wozu ja auch seine Spade-Piratenbande gehörte. Aber er hatte sie nie allein und eigenständig gesehen. Nie hatte er an seine Spade-Zeit gedacht, obwohl er in dieser Zeit so vieles erlebt hatte und besonders seine Anfangszeit von so einigen Schwierigkeiten geprägt waren.

Grübelnd saß Ace am Pier und aß die letzten Äpfel, die von seinem kleinen Raubzug noch über waren. Er konnte es einfach nicht fassen, das er aus versehen von einer Teufelsfrucht gegessen hatte. Ruffy hatte er damals dafür ausgelacht, als dieser ihm erzählt hatte, das er seine für eine normale große Pflaume hielt und daher ohne bedenken aß. Ruffy hatte damals nicht einmal gewusst, was Teufelsfrüchte waren, bis er seine Teufelskraft erhielt. Danach hatte Shanks ihn aufgeklärt.
Nun war Ace selbst so dumm gewesen, jedoch würde er dies niemals Ruffy erzählen. Wobei er sich für seine Teufelskraft nicht einmal verstecken brauchte, war es doch eine starke Logia gewesen und er nun Herr über das Feuer… mehr oder weniger. Er müsste seine neuen Fähigkeiten erst einmal kontrollieren lernen und solange er dies nicht konnte, griff er lieber auf seine angestammte Faust zurück.
Jedoch noch ein ganz anderes Problem beschäftigte ihn sehr. Er war seit mehreren Wochen bereits unterwegs, war bereits mehrere Inseln angelaufen, aber auf keiner hatte er Männer für seine Bande anheuern können. Entweder sie wollten sich nicht einem so jungen Kapitän unterwerfen oder sie machten sich über seine Nussschale von Schiff lustig.
So hatte er sich seinen Start als Pirat nicht gerade vorgestellt.
Er bräuchte ein größeres Schiff und Crew. Bloß woher nur nehmen? Er besaß keinen einzigen Berry mehr. Sein Magen hing ihm immer noch in den Kniekehlen. Und er kannte hier absolut niemanden.
Und während er so nachdachte, ereignete sich auf dem Marktplatz ein Ereignis, das all seine Probleme auf einen Schlag lösen sollte.
Ein junger blauhaariger Mann und seine kleine Truppe von Gaunern überfielen einen hiesigen Kaufmann, der für sein großes Vermögen bekannt war, und flüchteten nun vor der Marine gen Hafen.
„Chef, die haben uns gleich!“ schrie ein kleiner dicklicher Mann mit einem geschulterten Geldsack. „Red nicht, lauf!“ schrie Chester ihn an und eilte durch die engen Gassen. „Wir teilen und auf!“ befahl er dann und hastete auf den Hafen zu, während seine Kumpanen in andere Gassen sich aufteilten.
Chester kam genau an dem Pier heraus, wo Ace gerade sein kleines Schiff zum Ablegen bereitgemacht hatte. Lougetown hatte ihm nichts gebracht und so wollte er zur nächsten Insel weiterreisen und dort sein Glück versuchen.
Als Chester Ace entdeckte, sah er dies als seine Fluchtchance an. Mit dem Schwarzhaarigen würde er schon fertig werden, zückte er nun sein Schwert und stürmte das kleine Schiff. Sein Schwert drohend auf Ace gerichtet, stand er nun vor diesem und schaute ihn bedrohlich an.
„Raus aus dem Schiff und keine zicken!“ schnauzte er den Sommersprossenträger an und drohte ihn noch deutlicher mit seinem Schwert. Ace zog nur eine Augenbraue hoch und besah sich seinen Gegenüber genauer. Ein Schwertkämpfer, kräftig gebaut und doch so schlaksig wie Ace selbst und viel älter konnte er auch nicht sein.
Chester dauerte es viel zu lange, das Ace sich einfach nicht rührte und spürte er die Marine bereits in seinem Nacken. So trat er noch einen Schritt auf Ace zu und verfinsterte seinen Blick. Ace spürte die scharfe Klinge an seinem Hals, aber dies störte ihn herzlich wenig. Als Feuerteufel konnte ihn ein Schwert nichts anhaben und dies bewies er seinem Gegenüber nun auch, indem er einfach einen Schritt vortrat.
Das Schwert bohrte sich durch seine Kehle, wo es nun von roten heißen Flammen umlodert wurde. „Nimm dein Spielzeug weg, eh du dich verbrennst!“ grinste Ace. Chester war vollkommen perplex. Aber eh er wirklich auf Ace reagieren konnte, hatte dieser ihn schon mit einem Fausthieb ins Land der Träume befördert.
Ohne eine Mine zu verziehen, besah er sich nun seine Beute und war über den Inhalt des Sackes sichtlich erfreut. Viel Zeit für große Freude blieb jedoch nicht, als er donnernde Befehle aus der Gasse vernahm, wo Chester hervorgestürmt gekommen war. So warf er schnell eine alte Plane über seinen Fang und setzte Segel.
„Dort auf dem Piratenschiff…!“ hörte er noch einen Marine brüllen und einige Schüsse fielen, aber sie waren keine Bedrohung und Ace nun über alle Berge.

„Hey bind mich sofort los!“ brüllte Chester Ace an, der seinen Gast einfach an den kleinen Masten gebunden hatte.
„Nöö, kein Lust!“ entgegnete Ace nur trocken und zählte weiter das Geld aus dem Sack.
„Nimm deine Pfoten von meinem Geld. Damit will ich mir ein Schiff kaufen und mit meiner Bande auf die Grandline.“ Schrie Chester ihn an, sah er seine Beute gerade massiv schwinden. Es war seit langen sein Traum mit seiner kleinen Diebesbande zur See zu fahren und auf den Spuren Gol D. Rogers zu wandeln. Ein schönes großes Schiff hatte er bereits ausgemacht und mit seinem letzten Raubzug hatte er auch das nötige Geld zusammen, mit dem er das Schiff hätte kaufen können. Aber nun befand er sich in einer misslichen Lage und hatte noch keine Ahnung, wie er dieser entkommen sollte.
„Interessant! Du bist ein Dieb, der sich zum Piraten befördern will…“ sprach Ace und ließ nun doch vom Geld ab. „Ich bin Ace. Kapitän der Spade-Piraten.“ Stellte Ace sich nun vor.
„Und wo sind deine Männer? Und diese Nussschale ist doch nicht in echt dein Schiff?“ hackte Chester nach und befand sein gegenüber als einen Idioten.
„Ein größeres Schiff werde ich bald haben… Dank deiner großzügigen Spende! Und Crew… Du kannst dich gerne meiner Bande anschließen!“ antwortete Ace und grinste frech.
„Du hast doch eine an der Waffel. Wenn ich hier erst einmal losgekommen bin, dann mach ich dich fertig.“ Schrie Chester ihn an.
„Okay!“ grinste Ace mit festen Blick auf Chester. „Ich binde dich los und dann kämpfen wir… Gewinnst du, bekommst du das Geld zurück und ich bringe dich zurück nach Lougetown. Aber gewinne ich, wirst du Mitglied meiner Bande und das Geld bleibt bei mir.“ Chester war damit einverstanden, hatte aber noch die Bedingung gestellt, das Ace seine Teufelskraft nicht einsetze. Da Ace sie eh noch nicht so gut kontrollieren konnte, hatte er damit kein größeres Problem. Ein normaler Faustkampf sollte es werden… und er endete damit, das Chester sich wieder im Traumland wiederfand.
„Wie ist eigentlich dein Name?“ fragte Ace den frisch Aufgewachten, der sich stöhnend seinem schmerzenden Kopf hielt.
„Chester, von den Chesterfield-Piraten.“ Antwortete er sogleich.
„Jetzt wohl eher Spade-Piraten!“ korrigierte ihn Ace grinsend und setzte Segel zurück nach Lougetown.
Geschlagen ergab Chester sich und wurde Ace erstes Bandenmitglied. Zurück in Lougetown holte er seine kleine Bande dazu, sodass Ace nun plötzlich Kapitän einer 12 Mann starken Crew war. Chester als sein Vize, zeigte ihm sein Traumschiff, das auch Ace auf anhieb gefiel.
Es war eine große Holk mit zwei Masten, an denen sich je zwei Reffsegel befanden. Vorne gab es noch ein Foksegel, aber das beste an dem Schiff war die Tatsache, das man den Schiffszimmermann Woody gleich miterstand.
Woody hatte seine „Marie“ entworfen und gebaut, jedoch sich dabei sehr verschuldet. Die Schulden durch Ace beglichen, schloss er sich den Spade-Piraten an und gemeinsam segelten sie in ihre Zukunft…

Ace erreichte das Aussteigerviertel und sah sich nach Chester um. Nirgendwo konnte er ihn entdecken, aber dafür ein anderes bekanntes Gesicht. Chesters kleiner dicker Freund, saß vor einer billigen Spelunke und genoss in der Morgensonne einen guten Tropfen Sake.
Ace wusste genau, wo das Dickerchen war, war auch Chester nicht weit. Und so trat er in die Kneipe ein und ein zufriedenes Lächeln trat in sein Gesicht. Dort waren sie alle! Chesters kleine Diebesband…

„Hey tut mir leid, das ich mich etwas verspätet habe. Aber Chester steckte in größeren Schwierigkeiten als gedacht. Jedoch jetzt ist alles okay.“ Entschuldigte sich Ace bei Ukkarii, der bereits seit einer Stunde auf seinen Freund wartete. Schwierigkeiten hatte Chester nicht wirklich gehabt, war er den Soldaten spielend entkommen. Aber Ace hatte eine Ewigkeit gebraucht, bis Chester sich auf ihn einließ und ihm zuhörte…
„Schon okay.“ Murmelte Ukkarii und vergrub seine Nase in die Speisekarte. Ace verzog leicht das Gesicht, war sein Kamerad anscheinend eifersüchtig. Mit Schokotoffee würde er dies nicht wieder gutmachen können.
Aber zu Ace Glück war Ukkarii nicht lange sauer auf ihn. Spätestens als er ihm den kleinen Laden zeigte, wo er die Schokotoffees eingekauft hatte, war alles vergessen.
Und Ace nutzte den Shoppingnachmittag voll aus, musste er sich doch vorsichtshalber mit neuen Süßigkeitenvorräten eindecken. Sicher war sicher, war er sich bei seinem Großvater überhaupt nicht sicher, ob er ihn nicht nochmals für Tage auf Essensentzug setzen würde.

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