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Jan 10 2011

IceBluemchen

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06. Das blaue Leuchtkäferlicht

Flashback: Drei Jahre zuvor…

Whitebeard wusste seine Leute gerne gut ausgebildet. Täglich trainierten sie und erweiterten ihre Fähigkeiten. Ob sie nun den Schwertkampf übten, sich im Zweikämpfen maßen, eine Lektion im Haki erhielten oder ihre Teufelskräfte ausbauten.
Auch Ace musste noch einiges lernen. Zwar war er ein sehr kräftiger Junge und seine Teufelskraft war erstaunlich, aber er hatte keine Ahnung, was noch alles in ihm steckte und von Haki hatte er noch nie etwas gehört. Dabei vermutete Whitebeard das in Ace das besondere Haoushoku, die Veranlagung eines Königs, schlummerte. Diese Form des Hakis war die einzigste, die niemand erlernen konnte. Entweder man trug die Veranlagung dazu in sich oder einem blieb dieses Haki verschlossen. Auch Gol D. Roger besaß das Haki eines Tyrannen und daher hatte er es mit großer Wahrscheinlichkeit auch an seinen Sohn vererbt. So war es Whitebeard wichtig, das Ace im Haki unterwiesen wurde. Doch stellte sich dieses Unterfangen als schwieriger heraus, als gedacht.
Nicht das Ace nicht begriff, was von ihm verlangt wurde. Er schaffte es einfach nicht das Haoushoku bewusst auszulösen. Nach Whitebeard dauerte es Jahre das Haki in Perfektion zu beherrschen, aber er hoffte einfach, das Ace es schneller packte. Er appellierte an seinen Ergeiz und Ace übte auch so oft es ging, doch wollte sich einfach kein Fortschritt zeigen.
So kam Marco auf die Idee, es doch erst einmal mit dem Kenbunshoku, dem Haki der Voraussicht, und dem Bosoushoku, dem Haki des Verteidigers, zu versuchen. Diese zwei Formen konnte jeder mit viel Training erlernen, wobei Haoushoku-Nutzer es oft schneller und leichter erlernten, als normale Menschen.
Und Marco sollte recht behalten. Schnell zeigten sich erste Erfolge des Kenbunshoku. Dies zerrte nun an Ace Ergeiz und er wollte auch das Bosoushoke packen. Hierzu forderte Marco ihn auf ihn anzugreifen. Doch während Marco jeden Feuerschlag von Ace abwährte und Ace Feuerfaust einfach durch Marcos blaue Flammen durchrauschte, erntete Ace jedes Mal eine ordentliche Kopfnuss. „Du sollst mich nicht mit deiner Teufelskraft angreifen, sondern mir mit deiner Faust eine reinhauen!“ wetterte Marco ihn an. Anstelle des Bosoushoke anzuwenden, verlor Ace immer kurz vor dem Treffer die Konzentration und seine Teufelskraft drang in den Vordergrund.
„Vielleicht solltet ihr es mit Seesteinarmreifen probieren. Dann kann er nicht seine Teufelskraft einsetzen und sich gänzlich auf das Haki konzentrieren.“ Schlug Thatch vor, aber erntete sogleich einen wütenden bösen Blick von Ace. Er hasste Seestein wie die Pest. Sobald er mit ihm in Berührung kam, wurde ihm eisig kalt und er schlotterte wie Espenlaub. Außerdem gefiel es ihm gar nicht, wenn seine Teufelskraft unterdrückt wurde. Ihm kam es dann immer so vor, als würde ein riesiges Gewicht auf seine Brust drücken und ihm langsam den Atem raubte. Nein, eh er mit Seesteinarmreifen trainierte, sollte eher die Hölle einfrieren.
„Okay Ace, versuch mich mit der flachen Hand wegzudrücken, während ich dich angreife. Denk daran, Konzentration auf die Hand und auf den Punkt den du treffen willst!“ Ace nickte nur. Es war ja nicht so, das er es die vorangegangenen Versuche nicht genauso tat. Nur hatte es bisher einfach nicht funktioniert.
Er atmete durch und war bereit. Konzentration auf die Hand und los…
„Verdammt Ace, keine Teufelskraft!“ brüllte Marco, als dieses mal zwar keine Feuerfaust geflogen kam, dafür aber lauter kleine grüne kalte Feuerbällchen in der Luft schwebten und im leichten Wind umhertänzelten.
Whitebeard, der das Training schon eine ganze weile amüsiert beobachtete, musste sich arg zusammenreizen, nicht laut loszuprusten. Wieder hatte Ace es vergeigt. Aber vielleicht war Leuchtkäferlicht auch ein Fortschritt! Schließlich war es keine reine Offensiv-Attacke, wie die Feuerfaust.
„Tut mir leid. Ich hab getan, was du sagtest, aber irgendwie will es nicht so, wie ich es will.“ Entschuldigte sich Ace und wollte das Leuchtkäferlicht zurückziehen. Jedoch musste er erstaunt zugeben, das er absolut keine Kontrolle mehr über die Leuchtkäfer hatte, die nun Marco einkreisten und an seinem blauen Lebensfeuer zerrten.
„Ace, hör auf damit!“ rannte er den Feuerteufel an, da er dies gar nicht witzig fand. „Was glaubst du, was ich hier gerade mache? Ich hab keine Kontrolle mehr über das Leuchtkäferlicht.“ Brubbelte Ace verärgert zurück.
Die Wechselwirkungen zwischen Marco und Ace waren noch kaum bekannt. Sie konnten gemeinsam trainieren, ohne das sie sich gegenseitig verbrannten. Ace konnte Marcos Firebird anlocken und nähren, wodurch sie sich gegenseitig Nachrichten zukommen lassen konnten. Aber diese Reaktion war neu.
Mittlerweile verfärbte sich das grüne Leuchtkäferlicht ins Blau und dann brach die Hölle los. Wie ein wütender Wespenschwarm sauste das Leuchtkäferlicht auf Ace zu und durchfuhr ihn. Rote Flammen stoben an den Stellen hervor, wo das Leuchtkäferlicht ihn durchschlug und hinterließ einen starken Schmerz. Immer und immer wieder durchfuhr ihn das Leuchtkäferlicht und ließ ihn vor Schmerzen und Qualen aufschreien.
Längst hatte er den Boden unter den Füßen verloren und krümmte und wand sich auf den Planken.
Längst versuchten Whitebeard und Marco das Leuchtkäferlicht mit ihrem Haki von Ace fernzuhalten, doch war es wie der Kampf gegen Tausende von Stechmücken. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis das Leuchtkäferlicht erstarb und sie endlich an Ace herankamen.
Regungslos lag er am Boden. Schon vor einer ganzen Weile hatten die schmerzlichen Schreie aufgehört und wurden von gequältem wimmern abgelöst. Doch selbst das Wimmern erstarb bald und keine Regung war mehr von ihm gekommen.
Bewusstlos lag er nun in Whitebeards Arm und Marco konnte kaum mehr einen Puls fühlen, geschweige einen Atem wahrnehmen. Schnellstens brachten sie ihn auf die Krankenstation, wo sich Doc sogleich um ihn kümmerte.
Das blaue Leuchtkäferlicht hatte Ace sämtliche Kraft geraubt und seinen Körper vollkommen durcheinander gebracht. Tage lag er bewusstlos im hohen Fieber und musste intensivst medizinisch betreut werden. Starke Schmerzmittel und Fiebersenker musste Doc verabreichen, ganz von den duzenden Infusionen abgesehen.
Erst nach einer Woche bangen, schlugen langsam die Fiebersenker an und Ace erwachte. Doch brauchte er noch eine Woche, bis das Fieber abgeklungen war und er sich kräftig genug fühlte um aufzustehen. Insgesamt verbrachte er drei Wochen auf der Krankenstation und es dauerte nochmals drei Wochen, bis er seine komplette Kraft zurück erlangt hatte und von dem Vorfall nichts mehr spürte.
Whitebeard hatte ihm daraufhin verboten, nochmals ein Leuchtkäferlicht in Marcos Nähe zu entfachen. Egal wie es dazu gekommen war, das sich sein Leuchtkäferlicht mit Marcos blauer Lebensflamme verband, er wollte kein weiteres Risiko diesbezüglich eingehen. Dieses mal war es noch recht glimpflich ausgegangen, aber es war einfach zu gefährlich es noch einmal zu riskieren.
Vielleicht hätte Ace beim nächsten Mal nicht so ein Glück. Nein, dafür war Ace dem alten Herren einfach zu wichtig. Er fühlte sich für den Sohn seines ärgsten Gegners und Rivalen besonders verantwortlich. Roger hatte nie die Chance erhalten, Ace ein Vater zu sein, so wollte Whitebeard dem Jungen dies geben. Und als verantwortungsvoller Vater war es seine Aufgabe, ihn vor Gefahren zu schützen. So auch vor dem blauen Leuchtkäferlicht und den verheerenden Auswirkungen.

Für alle Anwesenden hörten sich Marcos Neuigkeiten einfach zu unglaubwürdig an.
Zwar würde Marco sie nie anlügen, aber ihr Verstand rebellierte einfach gegen das gesagte.
Ace war tot. Dies war eine Tatsache die leicht zu verstehen und zu begreifen war.
Aber das er nun wieder leben sollte, dies mussten sie erst einmal realisieren.
„Ich habe Ace gründlich untersucht und weis nun, wie dies alles zustande kam. Ich habe eine Erklärung gefunden, weshalb Akainu ihn verletzen konnte. Und ich weis nun auch, weshalb seine Teufelskraft noch nicht erloschen war.“ Sprach Doc in die schweigende skeptisch dreinschauende Runde und zog nun die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
„Ace gesamter Organismus ist vollkommen durcheinander. Seine Blutwerte waren eine Katastrophe und es kam mir unwahrscheinlich vor, das dies alles durch seine Wiederauferstehung gekommen war. Ich habe seine Werte mit den Damaligen verglichen und dort waren sie nicht annähernd so schlecht gewesen. Dies bedeutet nichts anderes, das es Ace schon vor seinem Tod schlecht ging. Und wenn wir bedenken, das er einen Kampf gegen Blackbeard hinter sich hatte, Wochen in Impel Down einsaß und dann die Tortur der Hinrichtung und Schlacht, dann sind diese Werte nicht verwunderlich. Sein Körper funktionierte wahrscheinlich nur noch durch das Adrenalin und spätestens nach der Schlacht wäre er vor purer Erschöpfung zusammengebrochen. Daher hatte auch Akainu seine Attacke eine Chance. Ace hatte einfach keine Kraft mehr. Ich gehe davon aus, das Ace in eine Art Schock fiel, als ihn die Magmafaust traf und er damit sich unbewusst versuchte zu schützen. Der Schock fing seine Teufelskraft tief in seinem Innersten und alleine war er nicht mehr in der Lage sie zu befreien. Dadurch war sein Körper nicht mehr durch die Flammen geschützt und die Magmafaust hatte leichtes Spiel und richtete diesen verheerenden Schaden an. Durch Marco zerbrach jedoch die Barriere, die Ace letzten Lebensfunken in sich schützte und das Feuer nahm sich das, was es benötigte um zu erstarken.
Das blaue Leuchtkäferlicht scheint reine Lebensenergie zu sein. Damals strotzte Ace vor Leben und daher richtete der Überschuss großen Schaden an. Doch heute konnte Ace Körper die Energie aufnehmen und sich dadurch zurück ins Leben ziehen. Er lebt, aber es geht ihm sehr schlecht. Wie nach dem damaligen Vorfall hat er sehr hohes Fieber bekommen und sehr starke Schmerzen. Außerdem kann ich noch keine Prognose abgeben, wann er erwachen wird. Momentan können wir nur abwarten und guter Hoffnung sein, das er sich schnell erholt.“ Erklärte Doc seine Erkenntnisse.
Für die Kommandanten war es aber immer noch einfach unglaublich. Noch immer schauten sie schweigend auf Marco und Doc, die jedoch an ihrer Mine klar erkennen ließen, das dies alles kein schlechter Scherz war, sondern die pure klare Realität.
Nur langsam drang die Erkenntnis zu ihnen durch, das ihr vermeintlicher großer Verlust, nun etwas gelindert wurde.
Sie hatten Ace wieder!
Sie hatten den Sohn Gol D. Rogers wieder!
Sie besaßen nun einen Trumpf, mit dem niemand auf der Welt rechnen würde.
Auch wenn der Verlust Whitebeards immer noch schwer wog, so hatten sie nun wieder Hoffnung, das doch noch alles positiv ausgehen konnte.

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