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Jan 10 2011

IceBluemchen

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05. Neuigkeiten

Gedankenversunken lief Marco über den Flur in Richtung Mensa. Nach dem gerade vorgefallenen brauchte er ein Tasse starken Kaffee, wobei ihm ein Krug voll Sake noch viel mehr zusagte, dies jedoch zum jetzigen Zeitpunkt undenkbar war. Er wurde klar denkend und hell wach gebraucht. Und um diesen Zustand zu erreichen, war sehr starker Kaffee das einzigste, was jetzt in Frage kam.
Der Smutje kannte Marcos Spezialkaffee, wobei er sich jedes mal wieder fragte, wie Marco dieses Höllengesöff nur trinken konnte. Und heute orderte er gleich eine ganze Kanne von diesem Zeug. Für den guten Beobachter konnte dies nur eines bedeuten:

1. Marco hatte seit dem Beginn der Schlacht nicht mehr geschlafen und brauchte jetzt das Koffein, damit er nicht im stehen einschlief.
2. Marco würde auch in den nächsten Stunden nicht zum schlafen kommen. Bei dieser Koffeindosis würde es an ein Wunder grenzen, wenn er in den nächsten vierundzwanzig Stunden überhaupt ein Auge zubekäme.

Gerade wollte Marco ins Arbeitszimmer verschwinden, denn er musste schnellst möglich eine Kommandantensitzung einberufen, da es quasi unmöglich war, die Ereignisse der letzten Stunden vor der Crew geheim zu halten und Gerüchte wollte er tunlichst vermeiden. Sein Weg wurde ihm jedoch nun von Jozu, einem Hünen der zur Hälfte in Bandagen gehüllt war und damit wie eine bizarre wandelnde Mumie aussah, und Vista versperrt.
„Marco was waren das für Schreie? Ich dachte Doc habe alle Verwundeten soweit versorgt. Aber dies klang ja grausam!“ sprach Jozu und zupfte dabei an seinem Verband herum. Er hasste diesen, aber Doc bestand darauf, das er ihn wenigsten eine Woche lang tragen müsse.
„Es klang, als würde Doc jemanden ohne Narkose operieren.“ Meinte Vista und zwirbelte etwas nervös an seinem Bart herum. Alleine diese Vorstellung ließ ihn erschaudern.
Doch sie wussten, das Marco die letzten Stunden zusammen mit Doc die Leichen von Whitebeard und Ace für die Bestattung hergerichtet hatten. Daher nahmen sie auch an, das Marco wisse, wenn Doc so gequält hatte.
„Doc hat niemanden operiert oder sonst etwas getan…“ setzte Marco mit seiner Antwort an, hielt dann aber inne, da die gesamte Mensa an seinem Mund hing und er wollte nicht, das jetzt schon alle die Neuigkeiten erfuhren.
„Jozu, Vista, ruft alle Kommandanten zu einer Sitzung zusammen. In einer Viertelstunde im Arbeitszimmer. Dort erkläre ich alles und danach werden wir mit der Crew sprechen.“ Wies er an und sogleich brach in der Mensa ein Getuschel aus. Marco seufzte. Die Gerüchteküche war eröffnet. Aber wenigsten musste er nicht befürchten, das einer der Crew auf die Krankenstation ging und Doc belästigte. Die Krankenstation war abgeriegelt und an den Schwestern kam niemand vorbei. Keiner würde vorerst erfahren, was genau die Neuigkeit war. Dafür würden sie sich jetzt die wildesten Fantasien ausmalen.

Fünf Minuten später…

Auf der gesamten Orca wurde nun getuschelt, das es irgend eine wichtige Neuigkeit gab, die so brisant war, das Marco sogar eine Kommandantensitzung einberief und im Anschluss die Crew informieren wollte. Marco achtete gar nicht auf die Spekulationen, die hier und da geäußert wurden. Sie alle hatten in den letzten zwei Tagen nur wenig geschlafen und sie alle waren einfach nur fertig. Egal was die Neuigkeit war, alleine das es etwas gab, das eine Kommandantensitzung gebührte, war schon aufregend genug.
Marco durchschritt das Arbeitszimmer und musste über Ace erlesenen Einrichtungsstil schmunzeln. Seit Marco damals das Schiff übernommen hatte, war die Orca das Hauptschiff der zweiten Division gewesen. Daran hatte sich auch nichts geändert, als Ace diese Division übernommen hatte. Was sich jedoch geändert hatte, war ein wenig die Einrichtung.
Ace hatte aus dem Arbeitszimmer eine Art Konferenzraum gemacht, was vor allem daran lag, das es meist die Orca war, auf denen Verhandlungen mit Verbündeten stattfanden. Mitten im Raum stand ein gewaltiger Konferenztisch, an dem zwanzig Mann Platz hatten. An der Stirnseite des Tisches befand sich der Platz des Schiffskommandanten und wurde durch einen prunkvollen und weich gepolsterten Stuhl gekennzeichnet. Alle anderen Plätze waren eher schlicht aber auch bequem gehalten.
Nun stellt Marco seinen Kaffeebecher und die Kaffeekanne auf den Platz des Schiffskommandanten und wand sich den riesigen Regalen zu, die links an der gesamten Wand entlang angebracht waren. In diesen standen sämtliche Logbücher, die sich über die Jahrzehnte welche die Bande schon existierte angesammelt hatten. Er wusste nicht, ob er darüber lachen oder weinen sollte, das Ace und er den gleichen Fable für Logbücher hatten. Aber sie hatten tatsächlich von jedem Logbuch der Whitebeard-Bande eine Kopie auf der Orca. Lediglich das aktuellste Logbuch fehlte, was Marco aber auch wiederum verschmerzen konnte, da sie gerade erst ein neues begonnen hatten und die wenigen fehlenden Ereignissen konnte er aus dem Gedächtnis nachtragen.
So gab es mittlerweile zwei Regalfächer für die Logbücher des Moby Dick, eines für die Orca, eines für die Beluga und eines für die Bryde, sowie eines für die restlichen Schiffe, deren Anzahl immer wieder schwankte. Doch neben den Logbüchern gab es auch noch Kartensammlungen und das Bingobook.
Das Bingobook war eine Erfindung Whitebeards. Er wollte gerne alle Steckbriefe seiner Bande geordnet nach Divisionen und Kopfgelder in einem Buch haben. Und so hatte er schon vor Jahrzehnten damit angefangen, immer den aktuellsten Steckbrief eines jeden Crewmann seiner Bande in einem Ordner, dem Bingobook, zu sammeln. Im Laufe der Zeit hatte sich das Bingobook zu zwei gewaltig dicken Ordnern gemausert und es gab auf jedem Schiff der Flotte ein Exemplar. Marco seufzte, als sein Blick auf das Bingobook fiel. Ein großer Stapel an Steckbriefen müssten herausgenommen werden. Doch jetzt war nicht die Zeit dafür!
Marco brauchte einen Schreibblock und einen Stift, damit er während der Sitzung eine Mitschrift anfertigen konnte. Denn später müsste er die Kommandantensitzung ins Logbuch nachtragen, da jede Sitzung im Logbuch erfasst wurde. Aber da das aktuelle Logbuch versunken war, wollte er jetzt erst einmal alles auf einem Block festhalten und später über die Verwaltung nachdenken.
Als er sich auf seinen Platz setzte, wanderte sein Blick durch den Raum. Hinter seinem Platz gab es wie auf der Moby Dick eine riesige Weltkarte. Sie war Jahrzehnte alt und wurde über diese Zeit stetig erweitert. Jede bekannte Insel der Grandline und der Blues war dort eingezeichnet. Und es war vielleicht die einzigste annähernd vollständige noch existierende Weltkarte. Doch am wichtigsten waren die einzelnen Markierungen. So waren alle annektierten Inseln mit einer kleinen Whitebeardfahne markiert. Dann gab es jede Menge kleine blaue Pins, mit denen die Inseln markiert waren, wo sie auf der Orca einen Ethernalport besaßen. Rote Pins standen für Marinestützpunkte und grüne Pins markierten Versorgungsinseln. Auch gab es noch Fähnchen von Shanks und Kaido, die ihre Gebiete kennzeichneten.
Die Wandfläche rechts neben ihm war einer Art Familienscherz gewidmet. Jeder, aber wirklicher jeder Steckbrief der Bande war dort angeheftet. Die gesamte Wand war mit Steckbriefen tapeziert und es waren so viele, das sie sich sogar teils überlappten. Aber dennoch hatte es etwas. „Ace kommt aber auch immer auf verrückte Ideen!“ murmelte Marco und nahm eine Schluck Kaffee. Er wusste, das sich hinter dem Papier ein riesiger Brandfleck verbarg, den Ace damals vor ihm verbergen wollte. Aber Marco hatte von dem Brandfleck bereits gewusst, ließ Ace jedoch bis heute im Glaube, er habe keine Ahnung darüber.
Während Marco nun den Kopf für die Mitschrift anfertigte, trudelten so langsam alle Kommandanten ein. Einige hatten während der Schlacht ordentlich etwas abbekommen und liefen nun wie Jozu als halbe Mumie herum. Aber alle waren sie äußerst neugierig, warum Marco plötzlich eine Kommandantensitzung einberief. Es gab eine Neuigkeit und wildeste Gerüchte, was diese war, aber keiner hatte auch nur annähernd eine Ahnung, was sie nun erwartete.
Nun waren alle Kommandanten anwesend und gerade wollte Marco die Sitzung eröffnen, als auch noch Doc zu ihnen stieß. Marco hatte eine Krankenschwester gebeten, Doc über die Sitzung zu informieren und das er sobald es die Situation zulässt, in die Bestrechung kommen sollte. Innerlich atmete Marco einmal kräftig durch, denn durch Doc hatte er gehörige Unterstützung, um das Geschehene zu erklären. Vielleicht wusste Doc jetzt sogar schon etwas mehr, was genau vorgefallen war. Aber sicherlich konnte er sagen, wie es Ace nun ging und wie es mit ihm weitergehen würde.

Alle schauten auf Marco, der nun endlich die Sitzung eröffnete. „Ich habe euch alle zusammengerufen, da es eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, die ich euch gleich zusammen mit Doc erläutere, zum anderen ergibt sich daraus ein neuer Umstand spezifisch der Kapitänsfrage.“ Begann Marco und alle waren irritiert, was die Neuigkeit mit der Kapitänsfrage auf sich hatte. Stand die Kapitänsfrage doch eigentlich außer frage, da Paps geheimer Plan nicht mehr greifen konnte. Was wollte Marco daran noch große herumreden?
Marco atmete einmal tief durch.
„Paps hat immer gesagt, spiel nicht mit dem Feuer, es könnte dich böse verbrennen. Ins besondere mahnte er Ace und mich jedes Mal aufs neue, das wir vorsichtig sein sollen, hatte er doch die Befürchtung, das wir noch einmal ein blaues Leuchtkäferlicht erzeugen. Damals hatte es eine verheerende Auswirkung auf Ace gehabt, hatte es ihm fast das Leben gekostet. Heute wurde ich in dieser Hinsicht deutlich belehrt. Es ist doch gut, manchmal mit dem Feuer zu spielen und seit heute weis ich, dass das blaue Leuchtkäferlicht doch kein Unheilbringer ist. Außer wir sehen es aus der Sicht der Weltregierung und Marine, denn sie werden wohl in einiger Zeit eine gehörige Überraschung erleben, wenn sie erfahren, das die Blutlinie der Gol D. doch nicht ausgelöscht wurde.“ Marco machte eine kurze Pause und schaute in die Runde der verwirten Kommandanten. Nur Doc blieb unbeeindruckt und nickte Marco kurz zu. Es war als Zeichen gedacht, das er die Neuigkeit auch wirklich aussprechen konnte, ohne zu befürchten etwas falsches zu sagen.
„Damals hatte das blaue Leuchtkäferlicht fast Ace’s Leben ausgelöscht. Heute hat es ihn zurück ins Leben gezogen.“ Sprach er weiter und ein fast unheimliches Schweigen folgte diesen Worten.

Author’s Notes:

Dieses Kapitel ist der Auftakt zu zwei weiteren Kapiteln, die zusammen ein Ganzes ergeben.
Teil 1: Neuigkeiten
Teil 2: Das blaue Leuchtkäferlicht
Teil 3: Whithebeards Erbe
Aufgrund einer original Kapitellänge von 10 Wordseiten, wurde das Kapitel dreigeteilt und etwas gefillert.

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