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Jan 10 2011

IceBluemchen

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04. Das Leben eines Piratenjungen (Teil 2)

Auf der Moby Dick wurde Marco schon vermisst. „Thatch hast du Marco gesehen?“ fragte ihn Jozu, Kommandant der 3. Division. „Nein. Der Kleine spielt sicherlich wieder irgendwo.“ Meinte der Angesprochene nur und putzte die Reling weiter, da er gerade beim Rein Schiff mit beschäftigt war.
„Arg, ich habe ihn schon überall gesucht. Er hätte schon vor einer Stunde bei Paps zum Leseunterricht sein müssen. Paps ist stock sauer!“ Dies ließ Thatch aufhorchen. Es war nicht Marco’s Art eine Unterrichtsstunde zu verpassen, und schon gar nicht, wenn er sie von Whitebeard persönlich bekam.
„Ich habe ihn heute Vormittag das letzte mal gesehen. Da hatte er mich gelöchert, das ich mit ihm zum Vergnügungspark gehe. Aber ich hatte schon etwas vor. Er wird doch nicht alleine gegangen sein?“ sprach Thatch und überlegte, wo Marco sonst stecken konnte. „Er darf nicht alleine von Bord. Das weis er! Paps würde ihm den Kopf abreizen, wenn er doch alleine losgezogen wäre.“ Aber sie befürchteten Beide, das er wirklich alleine gegangen war.

Thatch war gerade mit seiner zugeteilten Arbeit fertig, als er ein Gespräch zweier Nakamas mitanhörte. „Hast du das aus dem Vergnügungspark gehört. Da hat ein Aristokrat mal wieder Scheibe gespielt und ein Kind erschossen. Der Junge soll dem Prinzen verärgert haben, weil er seinen Teddybären verloren hat und dieser vor den Füßen des Prinzen landete. Diese Aristokraten sind echt das Letzte, wegen so was gleich so auszuflippen.“ Er ging zu ihnen hinüber um mehr von dem Zwischenfall zu erfahren.
„Ist über den Jungen irgendetwas bekannt? Habt ihr ihn gesehen?“ fragte er sie. „Nein, gesehen haben wird den Jungen nicht und wir wissen auch nichts über ihn. Wieso interessiert dich der Junge so sehr?“ fragte einer der Männer. Mittlerweile suchte das halbe Schiff nach Marco, also brauchte Thatch es nicht vor ihnen zu verheimlichen.
„Marco ist verschwunden. Er wurde am Vormittag das letzte mal gesehen. Er wollte unbedingt in den Park, aber niemand wollte ihn begleiten.“ Schockiert schauten ihn die zwei Männer an. „Aber er darf die Moby nicht ohne Begleitung verlassen.“ Sprach der eine entsetzt. „Ich weis, aber er ist schon viel zu lange verschwunden. Ich werde mit Paps reden!“ sprach Thatch und lief zu Whitebeard.
„Paps, wir haben Marco noch immer nicht gefunden.“ Berichtete gerade Jozu deutlich besorgt, als Thatch zu ihnen kam. „Ich habe gerade erfahren, das es im Vergnügungspark einen Vorfall mit einem Aristokraten und einem kleinen Jungen gab. Marco wollte unbedingt zum Park, aber niemand wollte ihn begleiten. Ich könnt mich selbst ohrfeigen, weil auch ich ihn abblitzen ließ. Verdammt ich hätte mit ihm gehen sollen.“ Thatch fühlte sich schuldig, darum bat er seinen Kapitän, Marco draußen suchen zu dürfen.
Da es bereits dunkel wurde, mussten sie sich beeilen. Zehn Mann, darunter Thatch, schickte Whitebeard los, um Marco zu suchen. Die ganze Zeit hoffte er, das es nicht Marco war, der dem Aristokraten vor die Pistole geraten war. Doch das Archipel war groß und wo sollten sie mit der Suche anfangen? So teilten sie sich auf, damit sie in kurzer Zeit ein großes Gebiet absuchen konnten. Jeder nahm sich dabei ein angrenzendes Grove vom Park vor. Nach Stunden hatten sie bereits jeder 2 Groves abgesucht und langsam verließ sie die Zuversicht, das sie Marco noch finden würden. Sie überlegten bereits, ob sie die Suche für die Nacht nicht beenden und zurück zur Moby Dick gehen sollten, als Thatch noch eine Idee kam. Während die anderen Suchenden sich auf den Heimweg machten, verfolgte Thatch noch seinen letzten Gedanken.
Letztendlich wurde sein furchtbarster Gedanke bestätig, fand er doch Marco auf der Müllkippe, noch immer den Bären umklammert. Wie Müll hatte man Marco einfach auf die Müllhalde geworfen. Es interessierte niemanden, ob ein Piratenjunge noch lebte und man brachte ihn schon gar nicht in ein Krankenhaus.
Halb panisch eilte Thatch zu dem Jungen. Ihm stockte der Atem bei dem Anblick der sich ihm bot. Marocs Gesicht war Blutverschmiert und sein Hemd mit Blut durchtränkt. „Marco nein!“ flüsterte er und untersuchte den Kleinen oberflächlich. Zu seinem erstaunen fand er keine Verletzungen. Er war nur bewusstlos, außerdem war seine Haut eiskalt und er zitterte leicht. So wickelte Thatch den Jungen in seine Jacke und brachte ihm schleunigst auf die Moby Dick.
Als Marco am nächsten Tag aufwachte, konnte er sich an nichts erinnern. Weder das er alleine in den Park gegangen war und schon gar nicht, das er erschossen wurde und auf der Müllkippe landete. Wie sollte Whitebeard ihm da eine Standpauke halten. Er war nur froh, das ihm nichts passiert war, auch wenn die Umstände mehr als mysteriös waren.
Sie stellten keine weiteren Fragen und brachen zur Fischmenscheninsel auf. Doch eh sie diese erreichten, überraschte sie Marco mit einer Fähigkeit, die selbst ihn erstaunte.
Er war mit auf die Takelage geklettert, um die Segel einzuholen. Es dämmerte und ein Unwetter zog auf. Wind peitschte ihm ins Gesicht, als er auf dem Klettertau den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Entsetzt sahen seine Nakama wie er fiel. Ein Schrei zerriss das Wüten des Windes. Blaue Flammen loderten auf und zum ersten Mal zeigte sich der Phönix in seiner vollen Pracht. Völlig verängstigt landete Marco auf dem Deck und wusste nicht, was gerade mit ihm passiert war. Whitebeard hatte jedoch erkannt, was mit seinem kleinen Schützling geschehen war. „Kryptid-Zoanfrucht Phönix! Eine mächtige Teufelskraft. Du wirst sie beherrschen lernen müssen!“ sprach er zu dem Jungen und Marco befolgte dies. Er lernte und verstand seine Kraft einzusetzen.
Und seit diesem Tag war er unter dem Namen „Marco der Phönix“ bekannt.

~ ° *** ° ~

Midnight One Piece 04

Zehn Jahre waren bereits vergangen und Marco war zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen, der tapfer und gerissen seinen Kapitän von Sieg zu Sieg begleitete. Durch seine Teufelskraft war er ein gefürchteter Gegner und die Marine sah dies ähnlich, da auf Marco’s Kopf ein beträchtliches Kopfgeld ausgesetzt war. Vor einem Jahr hatte Whitebeard ihm die zweite Division und das Kommando über die Orca, einem Schwesterschiff der Moby Dick das mit dampfbetriebenen Schaufelrädern angetrieben werden konnte, anvertraut. Die Orca war vorwiegend ein Versorger mit dem Marco für den stetigen Proviantnachschub der Moby Dick verantwortlich war, doch im Grunde war sie Baugleich mit der Moby Dick, wenn auch ihre Dimension und Schlagkraft etwas kleiner ausfiel.
Marco erfüllte seine zugeteilten Aufgabe gewissenhaft und entwickelte ein Talent, für seinen Paps den besten Sake aufzutreiben. Nur das teuerste war für Whitebeard gerade gut genug, besonders wenn es zu einem Piratensonderpreis erstanden wurde.

Nach einer Schlacht mit der Marine hatte Whitebeard die schwere Aufgabe einen neuen Vize-Kapitän zu benennen, da sein bisheriger Vize in der Schlacht sein Leben gegeben hatte, um seinen Kapitän zu schützen. Viele Anwärter gab es, da Whitebeard bereits eine große Flotte und somit mehr als zehn Divisionskommandanten besaß. Und das Schicksal wollte es so, das eine weitere Schlacht mit der Marine die Entscheidung einfacher machte.
Unerbittlich lieferte sich die Moby Dick und drei weitere Schiffe der Flotte einen Kampf mit drei Marineschiffen. Whitebeard war im Vorteil, alleine durch die Schiffsanzahl, und so griff die Marine geschlossen die Moby Dick an. Sie hofften das Flaggschiff der Bande versenken zu können oder wenigsten große Verluste unter der Mannschaft zu verursachen. Doch die Moby war eine harte Nuss und der Angriff auf sie verpuffte wie eine Seifenblase.
Dennoch schaffte es ein Marineschiff so dicht an die Moby heran zu kommen, das mehrere Soldaten sie enternt konnten. Ihr erklärtes Ziel war Whitebeard und so eröffneten sie das Feuer auf ihn. Ein Schutzschild aus blauem Feuer warf sich vor den Kapitän und verschlang alle Kugeln. Die Bande konnte die Soldaten erledigen, die Marineschiffe entgültig auf den Meeresboden befördern und die Schlacht für sich entscheiden.

Kreidebleich lag Marco in den Armen seines Kapitän. „Marco das hättest du nicht tun dürfen!“ sprach Whitebeard besorgt zu ihm. „Paps es ist doch meinen Pflicht, dich zu schützen. Ich habe doch nicht versagt, oder Paps?“ flüsterte Marco, da ihm seine Kraft langsam versagte. Ein Hustenkrampf schüttelte seinen Körper, ließ ihn Blut spucken und schmerzlich bahnten sich Tränen seine Wangen hinab. „Nein du hast nicht versagt!“ antwortete Whitebeard und schenkte Marco ein väterliches Lächeln. Dennoch spielte sich immer mehr Sorge in seinem Gesicht ab. „Das ist gut!“ waren Marcos letzten Worte. Ein letztes zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, als er seinen letzten Atemzug tat und starb. „Marco nein! Bitte Junge, das darf nicht sein!“ schrie Whitebeard ihn an, aber keine Reaktion kam mehr von dem leblosen Körper in seinen starken Armen.
Normalerweise schützte seine Teufelskraft Marco vor dem Tod. Wunden heilten durch das blaue Lebensfeuer und einzig zurück blieb die Erinnerung an den Schmerz, der von der Verletzung ausgegangen war. Jedoch war es dieses Mal einfach zu viel. Die Kugeln hatten seinen Körper wahrlich zerfetzt und seiner Kraft beraubt.
Leblos lag Marco auf dem Deck und seine Nakama konnten und wollten ihre Tränen nicht zurückhalten. Thatch weinte bitterlich und selbst Jozu dem starken Hünen liefen Tränen das Gesicht hinab. Erinnerungen kamen in ihm auf, wie er Marco kennen gelernt hatte. Wie der kleine Blondschopf um Arbeit gefragte hatte und zum Beweis seiner Arbeitskraft eine schwere Kiste an Bord der Moby Dick tragen wollte. Später war er ihm zur Hilfe gekommen, als die Marine ihn zusammengeschlagen hatte und nahm ihn mit auf das Schiff. Der kleine Marco war ein aufgewecktes Kerlchen gewesen und er hatte die Herzen der Bande im Sturm erobert. Das er nun nicht mehr war, legte sich schwer auf ihre Herzen.

Plötzlich stockte allen der Atem. Kleine blaue Flämmchen glimmten auf, jeder leichte Windhauch entlockte mehr und schon bald schien der Körper von dem kalten Flammenhauch eingehüllt zu sein. Immer größer wurden sie nun, bis der Körper in einem Feuersturm in die Luft gerissen wurde und die Silhouette eines Vogels zeichnete. Der Feuervogel wand sich und ein fester Körper wurde aus der blauen Feuerhölle geboren. Ein lauter kraftvoller Schrei in einer fremden mystischen Sprache beendete den Akt der Wiedergeburt. Majestätisch umrundete der Phönix einmal die Moby Dick und entfaltete seine volle Pracht. Langsam sank er nun auf die Moby nieder und verwandelte sich in den jungen Mann zurück, der noch vor wenigen Minuten in den Armen seines Kapitäns starb. Als er vor seinem Kapitän gelandet war, sank er erschöpft auf die Knie und rang um Atem. Die Regeneration kostete viel Kraft und die Wiedergeburt war das anstrengendste an seiner Teufelskraft. „Autsch! Warum muss das nur so scheiße wehtun!“ schimpfte Marco kraftlos und sank bewusstlos zusammen.
Seine Nakama wussten nicht, was sie davon halten sollten. Eben noch gestorben und dann dieses Schauspiel. Jedoch Whitebeard war die Erleichterung deutlich anzusehen. Er nahm Marco auf den Arm und trug ihn unter Deck auf die Krankenstation. Er wusste, das Doc nichts finden würde, doch Whitebeard wusste nun auch, was zehn Jahre zuvor auf dem Sabaody Archipel geschehen war.

Whitebeards Wahl war nach diesem Beweis von Marcos Loyalität und Stärke getroffen. Marco war bereit, ohne zu zögern sein Leben für Whitebeard und die Bande zu geben. Und er war sich Sicher, das er dies auch getan hätte, ohne seine Phönixkraft. Neben seiner Loyalität und Stärke, war Marco auch sehr schlau und seine Nakama mochten und respektierten ihn. Er war die perfekte Wahl!
Von diesem Tag an war Marco Vize-Kapitän und kommandierte neben der Zweiten auch die erste Division, die ein Bestandteil der festen Hauptbesatzung der Moby Dick war. Whitebeard unterwies ihn in allem, was für einen Kapitän wichtig war, denn Marco musste ihn im Ernstfall vertreten können. Aber Marco war ein guter gelehriger Schüler, der schnell begriff und auch vieles sich selbst beibrachte.
Whitebeard war Stolz auf ihn und wusste, das er zu diesem Zeitpunkt die richtige Wahl getroffen hatte…

Midnight One Piece 05
Author’s Notes:

Marco seine Teufelskraft ist schon sehr faszinierend und lässt viel Spielraum für kreative Interpretation. Ich hoffe, euch hat meine Interpretation gefallen und generell seine Vergangenheit.

Zum Alter von Whitebeard, Marco, Thatch und Jozu ist folgendes zu sagen:
Whitebeard war 51 Jahre alt, als der 5 jährige Marco auf die Moby Dick kam. Thatch war 13 Jahre und Jozu 17 Jahre alt.
Die Altersangaben sind frei geschätzt, wobei ich Whitebeards Alter von 72 Jahren zu seinem Tode als Ausgangswert nahm.

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