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Mrz 11 2011

IceBluemchen

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18. Mit der Vergangenheit endgültig abschließen (Teil 2)

Abschiedsbrief von Portgas D Rouge an ihr ungeborenes Kind

Innerlich leer lag Ace auf seinem Bett und starte an die Decke seiner Kajüte. Die Worte seiner Mutter hatten all seine dunklen Gedanken an seinen Vater auf einen Schlag ausgelöscht und nun war dort nichts mehr. Kein Hass, keine Wut, kein Zorn… Nur die Leere um diesen Mann, der sein Vater war und den seine geliebte starke Mutter so sehr geliebt hatte.
Er dachte an das Ende seines Vaters, das er sich selbst gewählt hatte und damit für sein Kind, für Ace, einen Weg ebnen wollte, der ihm so vieles eröffnen sollte. Er hatte gehofft, das Ace in seine Fußstapfen treten würde. Seinem Beispiel folgend, sich zu einer mächtigen Persönlichkeit erheben würde, die diese Welt grundlegend veränderte.
Die Krankheit war der ausschlaggebende Grund für all dies gewesen, dies wurde ihm nun klar. Nie hätte sein Vater ihn und seine Mutter verlassen, wenn nicht dies gewesen wäre. Er hatte für sie Dasein wollen, aber das Schicksal hatte diesen Weg nicht für ihn erachtet. Und so ging sein Vater auf die einzigste Art, die es würdig war zu gehen. Nicht krank und schwach in den Armen seiner schwangeren Geliebten, sondern stark und ehrvoll mit erhobenen Hauptes und ohne Reue. Er ging wie ein Pirat gehen wollte. Er ging so, wie auch Whitebeard gehen wollte und gang.
Seufzend fuhr Ace sich übers Gesicht. Die Erkenntnis, das sein Vater auch nicht für ihn da gewesen wäre, wenn er sich nicht der Marine gestellt hätte, traf ihn tief. Egal wie die damaligen Ereignisse auch abgelaufen wären, er hätte ihn nie kennen gelernt.
Jedoch wie hätte der Weg von Ace und seiner Mutter ausgesehen, wenn er nicht gegangen wäre? Hätte die Marine sie früher oder später entdeckt und gerichtet?
In diesem Moment wurde ihm eines sehr deutlich. Hätte sein Vater nicht diesen Weg gewählt, hätte die Marine sie früher oder später aufgegriffen. Seine Mutter und er wären verhaftet worden und sicherlich auch hingerichtet. Niemals wäre er zu Garp gekommen und so hätte er auch nie Sabo und Ruffy getroffen. Nie wäre Ruffy zu seinem kleinen Bruder geworden. Niemals wäre er heute hier und würde dieses letzte Zeugnis seines Vaters in Händen halten.
Und so gestand sich Ace ein, das wenn er seinem Vater für eines danken musste, dann genau für das, was er getan hatte. Dieser Weg hatte Ace einen kleinen Bruder beschert, den er sehr liebte und für den er bis über den Tod hinaus gehen wollte und ging. Er hatte durch seinen Weg eine Familie gefunden, die ihn liebten und schätzten. Die so viel in ihn sahen, auf ihn zählten und vertrauten.
Langsam formten sich Gedanken und Pläne in seinem Kopf, an die er bis vor dieser Nacht nicht denken wollte, gar ablehnte. Jedoch war nun alles so anders. Sein komplettes Weltbild stellte sich gerade auf den Kopf und ihm erschien nun fast alles möglich.

„Mama danke!“ flüsterte er und strich erneut über das Foto, das im Einband eingeheftet war. Ein lächeln umspielte seine Lippen und sein Blick ruhte auf dem Mann, den er fast einundzwanzig Jahre lang gehasst und verleugnet hatte.
„Vater, ich hätte nie gedacht, dass ich dies jemals zu dir sagen würde, aber… ich danke auch dir.“ Diese Worte auszusprechen fiel ihm so schwer. Doch jetzt wo er es getan hatte, kam es ihm vor, als würde eine große Last langsam von ihm fallen.
Er wollte seinem Vater eine zweite Chance einräumen und dieses Buch war der erste wichtige Schritt dafür. In den nächsten Tagen wollte Ace es genau lesen und sich seine entgültige Meinung bilden. Jedoch eines war ihm jetzt schon bewusst. Wut und Hass gehörten nicht mehr zu dem, an was er dachte, wenn er an ihn dachte.

Langsam wand er seinen Blick Richtung Bullauge und der Berg der sich dort erhob, brachte ihn zurück in die Realität. Grübelnd ließ Ace seine Gedanken auf das eine Thema schweifen, mit dem er die letzten Tage so gekämpft hatte.
„Paps ich muss dich sprechen und dich etwas fragen!“ sprach er und quälte sich hoch. Seine Rippen schmerzten, hatte er es mit seinem kleinen Ausflug in seine Kajüte wohl etwas übertrieben. Doch egal wie stark seine Schmerzen im Moment auch waren. Er wollte und musste seinen Paps um Rat bitten.

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