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Feb 11 2011

IceBluemchen

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14. Es ist nur ein Name

Langsam erholte sich Ace von dem Chaos der letzten Wochen. Zwar hatte er noch immer leichtes Fieber und er fühlte sich müde und kraftlos. Aber seine Rippen heilten durch die Bettruhe sehr gut. Was ihn mehr störte war der brennende Schmerz in seinem Bauch, wo einst die klaffende Wunde war. Er hatte dort keine Narbe, nur fahl weiß käsige Haut sprach Zeugnis über die Ausmaße der Verletzung. Jedoch dieses Zeugnis bereitete ihm derzeit unangenehme Qualen, die Doc nur mit Brandsalbe behandeln und mit Schmerzmitteln ausblenden konnte.
Mühsam versuchte er auch den Verlust seines geliebten Kapitäns und der vielen gefallenen Männer, die seine Freunde und Nakama waren, zu verarbeiten. Aber in vielerlei Hinsicht war es eher eine Art Verdrängung als Verarbeitung. Es gelang ihm einfach nicht seinen Gefühlen richtig freien lauf zu lassen. Nicht das er sich vor Marco oder jemanden anderen schämte zu weinen. Geweint hatte er vor allem in den ersten Tagen sehr viel. Eher war es so, das Ace schon immer seine Gefühle in Taten ausdrückte und dies im Krankenbett einfach nicht möglich war.
Woran er nun eher dachte, war sein schlechtes Gewissen. Sein Kapitän, seine Nakama und Freunde waren für ihn in den Kampf gezogen. Er fragte sich, wie er dies je wieder gutmachen sollte. Aber ihm fiel einfach nichts ein, außer das er ihnen versprechen konnte, nie mehr einen so großen Fehler zu begehen. So nahm er sich in Gedanken vor, sich in Besonnenheit zu üben. Sein Leben brauchte eine klare Linie, wohin es ihn nun führen sollte. Einen Traum und Pläne für die Zukunft. Nur in welche Richtung hatte er noch keine Ahnung.

„Ich muss endlich erwachsen werden!“ sprach er zu Marco, der an seinem Bett saß und an einen von unzähligen Logbucheinträgen schrieb. Nur hier auf der Krankenstation fand er die nötige Ruhe dazu, da ihn hier bei Ace niemand belästigte, wenn es sich nicht gerade um einen äußersten Notfall handelte.
Nun schaute er auf und musterte Ace. In den letzten Tagen hatte der Junge viel verarbeiten müssen und so sah er dies nun als einen sehr positiven Fortschritt und vielleicht war nun auch der Zeitpunkt gekommen, das Marco endlich mit Ace über das eine wichtige Thema sprechen konnte, das ihm schon seit dem Tag der Kommandantensitzung auf dem Herzen lag.
„Mhh, ein schönes Vorhaben für die Zukunft. Und was willst du machen, wenn du endlich erwachsen bist?“
„Um ehrlich zu sein, habe ich noch gar keine Zukunftspläne… obwohl… Ich muss Ruffy finden. Jetzt wo ich weis, das auch er schwer verletzt wurde…“ Ace schluckte. Alleine der Gedanke schmerzte ihn, das es seinen kleinen Bruder zur Zeit wohl nicht nur seelisch, sondern auch körperlich sehr schlecht ging. In den zahlreichen Gesprächen mit Marco, Jozu und den restlichen Kommandanten hatte er herausgefunden, das Akainu Ruffy nach Ace Tod nochmals angegriffen hatte. Und auch wenn Jimbei und einige Whitebeard-Piraten ihn geschützt hatten, so wurde er dennoch verletzt. Jetzt war er zwar wohl in Sicherheit, jedoch hatte Ace keine Ahnung, wo er sich befand und wie es ihm ging. Er machte sich große Sorgen und immer wieder glitten seine Gedanken zu Ruffy. Im stillen sprach er ihm Mut zu und versprach, ihn bald wiederzusehen.
„Er wird sich große Vorwürfe machen, das er mich nicht retten konnte. Er wird die Schuld bei sich suchen und er kann so dumm und ungestüm sein. Ich will ihm zeigen, das es mir gut geht und er nicht versagt hat. Wer weis schon, ob ich es ohne seine Hilfe vom Schafott geschafft hätte?“
Marco zog eine Augenbraue hoch. „So wenig traust du uns zu?“ sprach er leicht skeptisch.
„Das habe ich nicht gemeint! Und das weist du genau!“ verteidigte Ace sich sofort.
„Das hat sich gerade aber ganz anders angehört!“ meinte Marco, grinste jedoch, da er genau wusste, wie Ace es gemeint hatte. Keiner konnte sagen, wie der Krieg ohne Ruffys Einmischung ausgegangen wäre. Durch Ruffy wurde die vorgezogene Hinrichtung verhindert. Es wäre somit gut möglich gewesen, das Ace seinen Kopf verloren hätte, bevor Whitebeard oder Marco ihn erreicht hätten. Ruffys Einmischung hatte schon sein gutes gehabt, auch wenn es auf dem ersten Blick nur Chaos war.
„Du weist das ich jedem Einzelnen aus der Crew ewig zu Dank verpflichtet bin. Ihr habt ohne zu zögern um mich gekämpft. Ihr alle wart bereit für mich, euer Leben zu riskieren. Und das obwohl ihr wusstet, wer mein Erzeuger ist.“ Sprach Ace und ließ den Kopf hängen. Sein Geheimnis war keines mehr. Wie würde die Bande ihn nun sehen? Wie ihn die Welt sehen würde, war ihm recht egal, jedoch nicht was die Bande über ihn dachte. Sie waren seine Freunde und Nakama, und ihre Freundschaft war ihm sehr wichtig, waren sie doch seine einzigste Familie, die er außer Ruffy und seinen Großvater noch hatte.
„Dein Vater war ein interessanter Mann der aus meiner Sicht Großes geleistet hat. Nicht um sonst erzählte Paps so viel von ihm und jeder hörte zu. Du solltest dein Blut nicht verfluchen, sondern eher stolz darauf sein!“ meinte Marco.
„Wie kann ich darauf stolz sein? Als ich ihn gebraucht habe, war er nicht für mich da. Ich habe ihm nichts zu verdanken, außer ein Haufen Probleme.“ Als Kind hätte er ihn gebraucht. Seine Mutter hatte ihn gebraucht. Doch er war nicht mehr da gewesen. Die Marine hatte ihn geschnappt und hingerichtet. Nein, Ace sah nichts, was er seinem Erzeuger zu verdanken hatte, außer vieler Probleme die er sich schon als Kind stellen musste. Damals hatte er ihn noch verteidigt, wenn herablassen über ihn gesprochen wurde oder gar über Ace selbst. Auch wenn die Welt damals noch nicht wusste, das Roger ein Kind besaß, so sprachen viele über die Möglichkeit und das dieses Kind keine Berechtigung zum Leben hatte. Sie malten sich aus, wie sie dieses Kind quälten und langsam umbringen würden, ohne zu ahnen, das genau dieses Kind ihren Hasstiraden zuhörte. Dieser Hass der Ace offen entgegenschlug, hatte ihn stark geprägt.
„Du hast ihm dein Leben zu verdanken!“ fing Marco an aufzuzählen, was Ace seinem Vater zu verdanken hatte.
„Mhh…“ kam es jedoch nur von Ace. Jeder Idiot konnte Vater werden, dazu war nicht viel nötig. Aber Vater sein, das konnte nicht jeder und Ace war immer noch der Meinung, das sein Erzeuger den Titel als Vater nicht verdiente. Dem Einzigsten den er diesen Titel zugestand war Whitebeard und daran würde sich auch nie etwas ändern.
„Ohne ihn wärst du heute nicht der, der du bist!“ zählte Marco weiter auf.
„Falsch, ohne Paps wäre ich dies heute nicht! Was hat mein nichtsnutziger Erzeuger schon für mich getan, dass er für mein heutiges Dasein verantwortlich zeichnet?“ korrigierte ihn jedoch Ace sofort. „Ach ja, er hat mir ein Haufen Probleme vermacht, mit denen ich mich jetzt herumschlagen darf.“ Sprach er gereizt weiter.
„Nein, ohne deinen Vater wärst du heute nicht der, der du bist! Es stimmt, du musstest dein gesamtes Leben ein großes Geheimnis bewahren und mit den Anschuldigungen gegen ihn leben. Du hast ihn nur als den Piratenkönig kennen gelernt, den jeder fürchtete. Aber du bekamst nie die Chance ihn persönlich zu erleben.“ Widersprach ihm Marco und versuchte dies auch zu untermauern. „Alles was du von ihm weist, weist du aus Erzählungen und daraus bildest du dir deine Meinung. Ich kann dir nicht vorschreiben, was du glauben und was du von den Erzählungen lieber vergessen solltest. Letztendlich prägte dich dieses Geheimnis und machte den Menschen aus dir, der heute vor mir sitzt. Das Geheimnis machte dich stark, denn du musstest immer darauf vorbereitet sein, das jemand dahinter kommen würde und du dann gezwungen wärst zu kämpfen. Du siehst dies vielleicht nicht so, aber Paps und ich haben es so gesehen. All das was dein Vater dir aufbürdete, formte dich und ließ dich das werden, was du heute bist. Ein junger starker Mann mit Potenzial ihn zu übertreffen. Und genau deswegen haben Paps und ich dein Geheimnis auch bewahrt.“ Erklärte Marco und Ace war nun erstaunt, über das was er zuletzt gesagt hatte.
„Du hast es also schon vorher gewusst?“ fragte er verwundert. Wenn er es wirklich wusste, warum hatte er ihn nie darauf angesprochen? Ace hatte nur einmal mit Whitebeard über Roger gesprochen, was jedoch eher daran lag, das Ace keine Geheimnisse vor seinem Kapitän haben wollte und er ihm daher seine wahre Abstammung beichtete. Whitebeard hatte dies amüsiert. Er fand jedoch, das es egal war, wer der Vater von wem war. Letztendlich waren sie alle Söhne des Meeres. Danach schien es Ace eher, als habe der alte Herr sichtlich Freude daran, oft von den Schlachten gegen Roger zu erzählen. Die Geschichten kannte Ace alsbald auswendig. Und dennoch hörte er sie immer wieder gerne, auch wenn er keinen Grund dafür fand. Vielleicht war es die Tatsache, das sein Erzeuger bei den Schlachten oft eine auf den Deckel bekam, konnte Whitebeard durchaus sehr gut mit Roger mithalten.
„Paps hat mich einige Tage nachdem du es ihm erzählt hast eingeweiht. Er wollte meine Meinung dazu höre und…“ Kurz stockte Marco und überlegte, wie er das Gespräch nun in die rechte Bahn rücken konnte. Er wusste das dies ein Reizthema für Ace darstellte, sah dieser auch bereits leicht genervt aus.
Ace fragte sich, weshalb Marco sich ausgerechnet auf diese Thema einschoss. Er dachte nicht gerne an seinen Erzeuger und alles was mit diesem zu tun hatte. Am liebsten hätte er dieses Ganze aus seinem Kopf und seiner Dasein gestrichen.
„Jedenfalls in einem kannst du gewiss sein. Dein Vater war kein Teufel!“ sprach Marco weiter mit so einer Zuversicht, die Ace nicht nachvollziehen konnte.
„Und warum bist du dir so sicher, das er kein Teufel war?“ hackte er daher misstrauisch nach. Die Geschichte sprach etwas anderes über Roger und auch wenn er laut Marco nicht alles glauben sollte, was er über seinen Erzeuger gehört hatte, so war es für ihn auch schwer, dies alles auszublenden und zu vergessen. Zu sehr hatte er unter dem gelitten, was über Roger erzählt wurde und wie man ihm entgegentrat. Zu tief klaffte die Wunde, als das Marco dies mit ein paar Worten wegreden könnte.
„Weil ich deinen Vater einmal begegnet bin…“ Ace schaute ihn erstaunt an. Dies hörte er zum ersten mal. Er wusste, das Marco bereits als Kind zur Bande kam, aber er dachte immer, das dies nach Rogers aktiven Zeit gewesen war. „Ich war damals gerade sechs Jahre alt und noch kein Jahr auf der Moby Dick gewesen, als wir auf Roger stießen. Paps und Roger waren zu diesem Zeitpunkt schon mehrfach aufeinander getroffen und jedes Mal entbrannte ein unerbittlicher Kampf. Aber danach, saßen wir alle zusammen und haben gefeiert.“ Sprach Marco und musste über diese Erinnerung lachen. „Merkwürdig ich weis, aber so waren Paps und Roger nun einmal und ich versichere dir, zumindest im Saufen hat Paps die Oberhand behalten.“ Sprach er weiter und grinste. Auch Ace musste grinsen. Im Saufen machte Whitebeard wirklich niemand so schnell etwas vor. Er konnte die gesamte Bande unter den Tisch trinken und lief danach noch so geradeaus, als hätte er nur Wasser getrunken. Und irgendwie gefiel Ace auch die Vorstellung, das Roger da nicht mithalten konnte.
„Ace dein Vater war nicht der furchteinflössende Mann, für den ihn heute viele halten. Nach außen hin wirkte es so, aber zu seiner Crew war er Herzensgut. Er verteidigte ihre Ehre bis zum letzten. Und auch wenn Paps und Roger Feinde waren, so waren sie irgendwie auch wiederum Freunde. Du kennst die Geschichten doch selbst von Paps und Roger. So oft hat er sie erzählt. Hat dein Vater da auf dich wie ein Monster gewirkt?“ sprach Marco und seine Frage ließ Ace nachdenklich werden. Nie hatte Whitebeard schlecht über Roger gesprochen. Immer sprach er von der Ehre Rogers und einen gewissen Sinn für Gerechtigkeit. Nach Whitebeard griff Roger nie aus purer Laune jemanden an. Immer hatte es einen Grunde. Sei es nun eine schon ewig bestehende Feind-Freundschaft oder die Verteidigung seiner Crew. Immer gab es einen Grund.
„Und dennoch ändert es nichts!“ sprach Ace verbittert. „Was nützt es, wenn er zu seiner Crew stand, aber sein eigen Fleisch und Blut den Wölfen zum Fraß vorwarf. Nein, es ändert einfach nichts!“ Wütend über diesen Gedanken hatte er seine Hände zu Fäusten geballt. Er wollte über dieses Thema einfach nicht mehr sprechen, aber Marco war noch nicht fertig, wie Ace zu seinem Leidwesen feststellen musste.
„Ace, dennoch wirst du dich mit ihm auseinandersetzen müssen!“ sprach Marco ruhig auf ihn ein.
„Wieso? Wieso soll ich dies tun? Was ist so wichtig daran, das du dies von mir jetzt verlangst? Ausgerechnet jetzt?“ schrie Ace ihn wütend an, was Marco aber kalt ließ. Lediglich eine seiner Augenbrauen zuckte kurz, stand er nun genau dort, wo er hinwollte.
„Weil die gesamte Welt jetzt deine Abstammung kennt und an dem Tag, an dem die Welt merkt, das du noch lebst, von dem Tag an werden sie dich nur noch als des Piratenkönigs Sohn Gol D. Ace sehen und dich so rufen.“ Antwortete Marco ruhig. „Ich will das du dir dem im klaren bist, denn du wirst dem nicht entkommen können. Die Welt wird an diesem Tag etwas aus dir machen, das es noch nicht gegeben hat. Etwas, das wenn wir es richtig ausnutzen, dich an die Spitze katapultieren wird und wir so vielleicht Paps Erbe retten können.“
Ace bebte vor Wut. Er wollte dies nicht hören. Er wollte nicht diesen verfluchten Namen tragen, den er so hasste. Und er wollte nicht von irgendjemanden zu etwas gemacht werden, was er eh nicht erfüllen könnte. ‚Warum sieht nur jeder etwas furchtbares in mir? Oder glaubt ich könnte Wunder vollbringen?‘, fragte er sich. Senghok hatte es gesagt. Die Weltregierung fürchtete, was aus ihm hätte werden können. Aber was sollte schon aus ihm werden? Ein Name war kein Garant für irgend etwas. Letztendlich war es doch einfach nur ein Name!
Marco ließ Ace etwas Zeit zum nachdenken und beruhigen. Jedoch wurde ihm schnell klar, das Ace sich nicht so schnell beruhigen würde. Und er hatte erst einen Punkt angesprochen. Es brachte nichts zu waren, Marco musste mit ihm jetzt das wichtigere Thema erörtern, wenn Ace dies überhaupt zuließ. So knallte er ihm dies einfach vor den Kopf und hoffte, das Ace ihm wenigsten etwas zuhörten würde. „Ace es wird Zeit, das wir über Paps Nachfolge reden!“ sprach er ruhig, als würde er nun mit ihm dieses Thema bereden wollen, als wäre es etwas ganz normales und eher belangloses.
„Was gibt es da zu bereden, Käpt’n Marco?“ fragte Ace schlecht gelaunt. Das Marco nun auf dieses Thema umschwenkte, in Hinsicht auf das vorangegangene Gesagte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Ein mieses Bauchgefühl machte sich in ihm bereit, das sich alsbald bewahrheiten sollte.
„Genau dies!“ antwortete Marco verschlagen und Ace funkelte ihn daraufhin böse an. Wenn Marco jetzt das sagen würde, was er befürchtet, wusste er nicht, wie er reagieren würde, so wütend war er wieder.
„Kurz nachdem du fort warst, hat Paps dich zu seinem Nachfolger bestimmt und alle Kommandanten einschließlich ich haben dafür gestimmt. Dieser Plan existierte schon länger in Paps Kopf, aber er kam nicht mehr dazu, dies mit dir zu klären.“ Sprach Marco trocken und ließ an seiner festen Mine klar erkennen, das dies nicht als schlechter Scherz gemeint war. Dies eben war Marco sein voller Ernst.
Ace jedoch sah nur noch rot. „NEIN!“ schrie er und wollte einfach nur noch weg. Weg aus seinem Krankenbett. Weg von Marco. Weg aus diesem Albtraum, der wohl nie enden sollte und ihn auf ewig quälen würde.
„Ace beruhig dich!“ sprach Marco beruhigend auf ihn ein, als er sah, wie Ace sich nun hoch kämpfte und aus dem Bett klettern wollte. Hart musste er ihn zurück in die Kissen drücken, aber Ace währte sich, soweit es seine Kraft zuließ.
„Lass mich Marco!“ fauchte er ihn an und versuchte sich irgendwie aus dessen Griff zu lösen.
„Nein! Erst beruhigst du dich und denkst darüber nach!“ sprach Marco auf ihn ein. Es fiel ihm schwer ruhig zu bleiben, aber er durfte Ace nun nicht anherrschen. Zu wichtig war dies Ganze einfach für die gesamte Bande.
„Ich will nicht nachdenken! Ihr seit doch alle verrückt geworden. Ich bin nur ein einfacher Pirat und kein Wunderkind mit Superkräften!“ schrie er ihn an. Wäre diese Situation nicht gerade zu ernst gewesen, hätte Marco ihn eindeutig wiedersprechen müssen. Er spürte deutlich, das Ace Königshaki voll auf ihm lag und es kostete ihm einige Mühe dem standzuhalten. Und Marco selbst musste sein Haki einsetzen, um Ace Teufelskraft zu unterdrücken. ‚Verdammt!‘, fluchte Marco innerlich. Er hatte zwar mit einem Wutanfall gerechnet, aber nicht mit so einem heftigen und schon gar nicht mit diesen Mitteln. Eigentlich dachte er, das Ace sich schnell geschlagen geben würde und er dann darüber nachdachte und mit Marco weiter diskutierte. Doch dem sah wohl nicht so aus. Dem sah ganz und gar nicht danach aus.
„Was ist hier los?“ fragte Leigh verwirrt, waren ihr die Schreie von Ace im Büro nicht entgangen.
„Hol Doc!“ rief Marco ihr aber nur zu, während er weiter bemüht war, Ace im Bett zu halten und eine große Katastrophe zu verhindern. Nur kurz zögerte Leigh, dann machte sie jedoch kehrt und rannte los.

Obwohl Leigh nur einen Augenblick gebraucht hatte, um Doc zu finden und zu holen, kam es Marco wie eine Ewigkeit vor. Ace stemmte sich mit all seiner Kraft gegen ihn, körperlich wie mental. Doch Doc beendete das Schauspiel recht schnell. Kurz die Situation überschauend, spritzte er Ace ein Beruhigungsmittel über den Infusionsschlauch.
Ace hatte das Gefühl, als würde ihm jemand plötzlich sämtliche Kraft entziehen. Er schaute auf Marco der ihn im Bett fixierte und entdeckte neben diesen nun Doc und auch Leigh.
Mit dem Beruhigungsmittel schwand auch seine Wut und vernebelte langsam seine Sinne und Sicht. Zweifel überkamen ihn nun und Panik, das Marco dies wirklich ernst meinte. Erste Tränen der Überforderung rannen sein Gesicht hinab.
„Marco ich bin kein Kapitän! Ich kann dies nicht! Ich bin nur ein einfacher Pirat der einen Idioten sein Erzeuger nennt. Ein Name macht doch noch keinen Kapitän aus mir.“ Schluchzte er nun.
„Ace ruhig! Denk doch erst einmal darüber nach!“ sprach Marco beruhigend auf ihn ein. Er wollte das Ace sich Zeit für alles nahm, darüber nachdachte und hoffentlich zum selben Schluss kam, wie Whitebeard, Marco und der Rest der Kommandanten. Ace hatte Potenzial und das musste der Junge nun selbst für sich erkennen.
„Aber du hast dir diesen Posten hart erarbeitet. Ich hab dies nicht verdient! Ich bin nur ein Nichtsnutz, der nichts ordentlich auf die Reihe bekommt. Paps irrt sich, wenn er meint das ich dies kann. Ich kann es nicht und ich will es nicht!“ schluchzte Ace weiter, wobei er immer leiser wurde.
„Paps hat diese Entscheidung nicht aus einer puren Laune heraus entschieden. Er sah in dir die Zukunft der Bande. Und du willst doch nicht seinen letzten Wunsch an dich ausschlagen?“ sprach Marco und schaute Ace fragend an.
„Ich kann dies nicht!“ flüsterte Ace nur noch, bevor das Beruhigungsmittel vollends zuschlug und ihn gänzlich wegdriften ließ.

„Verdammt Marco was hast du dir dabei gedacht, ihn so aufzuregen?“ herrschte Doc den Blondschopf an. Doch Marco antwortete ihm nicht. Kraftlos ließ er sich auf den Boden plumpsen und musste sich erst einmal sammeln. Er hätte nie gedacht, das Ace solche eine Kraft aufbringen könnte, geschweige denn das Königshaki einsetzte. Wahrscheinlich hatte er es unbewusst getan, aber für Marco stand in dieser Hinsicht eines fest. Sobald Ace wieder fit war, würden sie das Training diesbezüglich wieder aufnehmen. So ein starkes Haki hatte er selbst bei Shanks nicht gespürt. Was dort in Ace schlummerte, war eine wahre Naturgewalt.
„Alles okay?“ fragte ihn Leigh besorgt, während er spürte, wie Doc seinen Puls ertastete.
„Ja! Ace ist nur schon wieder kräftiger, als es auf den ersten Blick den Anschein macht.“ Antwortet Marco und ließ es sich sogar gefallen, das Doc ihn nun hochzog und aus dem Zimmer ins Behandlungszimmer schleifte.
„Natürlich ist er schon wieder recht kräftig und dennoch gehört er ins Bett und vor allem braucht er Ruhe. Ich lass doch nicht umsonst niemanden zu ihm. Er soll sich nicht aufregen, aber du machst genau das Gegenteil. Hätte dies nicht noch etwas warten können?“ fauchte Doc ihn an, während Marco sich auf den Behandlungstisch setzte.
„Nein, es musste jetzt sein. Wir können nicht ewig hier bleiben und darauf warten, das es ihm besser geht. Paps hat seine Entscheidung gefällt und über diese muss er jetzt nachdenken und sie akzeptieren.“ Antwortete Marco leicht gereizt, da Doc ihm gerade einen Zugang legte.
„Was wird das?“ fragte Marco daher noch gereizter. „Du klappst mir gleich zusammen. Dein Blutdruck ist im Keller und dein Puls rast. Das ist nur Glukose und wenn die Infusion durch ist, verschwindest du von der Station und dann will ich dich heute hier nicht mehr sehen!“ meinte Doc nun auch gereizt, als er ihn die Infusion anschloss.
„Und bevor ich es nicht erlaube oder Ace nicht selbst damit anfängt, wird dieses Thema vorerst nicht mehr angesprochen. Ich habe keine Lust ihn unter Dauermedikation lassen zu müssen, nur weil er uns in der Aufregung sonst das Schiff unterm Hintern abfackelt.“ Schnauzte er weiter.
„Doc es geht hier um die Zukunft der Bande, der Familie!“ wand Marco ein.
„Ich weis, aber mit Gewalt wirst du bei dem Sturkopf nicht weit kommen. In dieser Hinsicht ist er ganz sein Vater… seiner beiden Väter!“

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