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Feb 07 2011

IceBluemchen

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12. Ein trauriger Traum

Dunkel war die Nacht die alles entschied. Ein Gewitter zog auf und schwarze Wolken verhüllten das Licht der Sterne. Eine beängstigende Nacht!
Der Wind peitschte über das Deck der Moby Dick und säuselte wirre Lieder in der Takelage. Die Segel waren am Abend bereits eingeholt worden, da der aufziehende Sturm erste Vorboten in kalten Regenschauern vorschickte. Alle die an Deck nicht benötigt wurden, verkrochen sich in ihre Kojen und verschliefen das Grauen der tödlichen See. Und die wenigen armen Hunde die jetzt den Gewalten der Natur ausgesetzt waren, ertrugen es wie waschechte Piraten. Piraten frieren nicht und sie zittern nicht vor der Dunkelheit. Sie sind selbst wie der Sturm, der über sie hinwegfegt. Ein freier Sturm, wild und ungebändigt. Freiheit auf den weiten der See, das sind Piratenschiffe. Nichts und niemand hält sie auf, auch kein Sturm oder die tosende See.
Schlotternd, bibbernd und zitternd vor Kälte saß Thatch auf seinem Posten und verfluchte das Pokerspiel am Abend, wo er gegen Marco, Ace und Jozu um die Nachtwache spielte. Er hatte ein so gutes Blatt gehabt. Aber nein, Ace seines war besser. Und die darauffolgenden Spiele verlor er ebenfalls mit sang und klang. Es war einfach heute nicht sein Tag!
Schon am Morgen war er mit dem falschen Fuß aufgestanden. Er fand keine saubere Unterwäsche, verirrte sich ins Damenbad, was ein Gekreische mit sich brachte, dass er den restlichen Morgen ein ordentliches Pfeifen im Ohr hatte, das ihn halb um den Verstand brachte. Zum Mittag kam er zu spät, sodass er nur noch kalte Reste vorfand und diese schmeckten auch noch furchtbar. Am Nachmittag verkroch er sich lieber unter Deck im Lagerraum und half Marco bei der Inventur der Vorräte. Wenigsten hier lief nichts schief und auch das Abendessen verlief ohne größere Zwischenfälle, wenn man von dem dämlichen gestarre von Teach mal absah.
Thatch machte dies eine Heiden Angst, da er Teach noch nie so gesehen hatte. Irgendwie wirkte der Fettklos angespannt und ließ ihn keinen Augenblick aus den Augen. ‚Wer weis schon, was der wieder hat!‘ dachte sich Thatch und ging Teach aus dem Weg, so gut es irgend möglich war. Aber Teach tauchte immer wieder auf und gaffte ihn an, als wäre er etwas zu essen.
Nun saß er alleine auf seinem Posten auf der Brücke. Bei diesem Unwetter kein gemütlicher Ort. Den Steuermann hatte er auf die Krankenstation geschickt, da er nur am niesen und schniefen war. Die letzte Stunde hatte Thatch sich so um das Steuer und seinen Wachdienst gekümmert. Aber nur noch eine halbe Stunde und dann würde ihn Ace ablösen und auch ein neuer Steuermann würde kommen. Dann konnte sich der Feuerteufel den Hintern abfrieren. In Gedanken malte sich Thatch schon aus, wie er in seiner warmen Koje lag. Endlich die nassen Sachen aus und mit einem heißen Tee mit einem ordentlichen Schuss Rum von innen gewärmt.

Ein gleißender Blitz blendete seine Sicht und ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Rücken. Sein Schmerzensschrei zerriss die Stille und vermischte sich mit dem Donner zu einem düsteren Grollen. Kraftlos viel er zu Boden und sein trüber Blick fiel auf das rote Wasser, das sich auf der Brücke verteilte. Rotes Wasser? Nein, es war sein Blut das in Strömen aus ihm herausquoll und mit ihm sein Leben.

Ein lauter Schrei und Donnergrollen riss Ace aus dem Schlaf. ‚Was war das gerade gewesen?‘ fragte er sich und lauschte in die Stille, die dem Donnergrollen folgte. Nichts mehr war zu hören und so überlegte er, ob er sich wieder hinlegen und weiter schlafen sollte oder doch aufstand und Thatch etwas früher ablöste. „Warum eigentlich nicht! Thatch hatte heute eine echte Pechsträhne gehabt. Da soll er wenigsten jetzt etwas früher ins Bett kommen!“ sprach Ace leise zu sich selbst und schwang sich aus dem Bett. Ein kurzer Blick aus dem kleinen Bullauge seiner Kajüte verriet ihm, das er sich besser etwas mehr anziehen sollte. Und so kramte er aus seiner Seemannstruhe neben frischer Unterwäsche, auch ein langärmliges Piratenhemd und seinen Regenmantel. Für dieses Sauwetter zog er sich keine saubere Hose an. Seine schwarze Jeans vom Vortag musste ausreichen. Flink schlüpfte er in seine Stiefel und warf sich den Regenmantel über die Schultern.
Langsam trottelte er an Deck und zog sich die Kapuze seines Mantels tief ins Gesicht. Der Regen peitschte gegen seinen Körper und durchweichte alles, was nicht durch den Mantel geschützt war. Regen war absolut nicht Ace‘ Wetter, aber wenigsten fror er nicht. Sein inneres Feuer wärmte ihn und wieder einmal dankte er dem Schöpfer für seine Teufelsfrucht.
Mit einer guten Laune, die so gar nicht zu dem miesen Wetter passte, schritt er die Treppe zur Brücke hinauf und wunderte sich sogleich, wo Thatch war. Er hatte doch Wachdienst und hier sein müssen.
Verwundert schaute Ace sich um. Die Öllampen waren alle aus und auch vom Steuermann fehlte jegliche Spur. ‚Was ist hier nur los?‘ fragte Ace sich und schnippte einmal mit den Fingern. Im Umkreis von fünf Metern entzündeten sich alle Öllampen und warfen die Szene in ein neues Licht.
Erstarrt und erschrocken starte Ace auf das rote Meer in dem er stand. Über all war es und der rote Strom schien kein Ende zu nehmen. Doch noch viel erschreckender war die Quelle des roten Nass.
Nur drei Meter vor Ace lag blutüberströmt Thatch mit einem Dolch im Rücken. Er rührte sich nicht und kein Lebenszeichen war wahrzunehmen. Kopfschüttelnd schüttelte Ace seinen Schock ab und läutete sofort die Alarmglocke die hinterm Steuer am hintersten Mast angebracht war. Gleich darauf warf er sich neben Thatch und versuche irgendein Lebenszeichen zu erhaschen. Einen Puls, einen Atemzug oder ein zucken. Irgendetwas das bewies, das sein Freund und Nakama noch lebte.
Während Ace noch immer versuchte herauszufinden, ob Thatch noch lebte und gleichzeitig seine Verletzung notdürftig versorgte, ohne sie zu verschlimmern, trafen die ersten Piraten auf dem Deck ein. Unter ihnen auch Marco, der sofort zu Ace und Thatch stürmte.
„Was ist passiert?“ rief er Ace entsetzt entgegen. Schrecken war in seinem Gesicht gezeichnet und er kniete sich zu Ace und suchte den Puls an Thatch‘ Hals.
„Keine Ahnung. Ich wollte Thatch ablösen und fand ihn so vor.“ Sprach Ace aufgelöst. Er hatte kein Lebenszeichen gefunden und die Wunde am Rücken hörte einfach nicht auf zu bluten. An seinen Händen und Kleidung klebte das Blut seines Freundes und riss ihn in ein tiefes Loch voll Verzweiflung und Schmerz.

„NEIN!“ schrie Ace und fuhr aus seinem Albtraum hoch. Sogleich zerriss ein Schmerz ihn und er ließ sich wimmernd und weinend zurück in die Kissen sinken. Der Schmerz seines Körpers war höllisch, jedoch der Schmerz in seinem Herzen war die wahre Qual.

Author’s Notes:

Wieder ein Filler, da wieder ein besonderer Anlass!

ACHTUNG SPOILER WARNUNG!

Ja, gestern kam die nächste schreckliche Folge.
Whitebeard ist gefallen… *heul*
Hat sich erst das Große Ereignis so elendig lang gezogen, kommt es nun Schlag auf Schlag.
Erst Ace und nur zwei Folgen weiter Whitebeard…
Das Große Ereignis geht damit ins Finale…

Ich hoffe, das sie wie im Manga dann recht bald die Flashback-Folgen von Ace‘ Kindheit zusammen mit Sabo und Ruffy zeigen. Vielleicht wird dann auch mehr über Sabos Tod gezeigt… Na ja, dies gehört gar nicht mehr hier her…

Zum Filler himself…
Ich liebe diesen Filler einfach und er gehört zu meinen Lieblingskapiteln. Er hat sich damals irgendwie von selbst geschrieben. Meine Finger flogen über die Tasten und da war er…
Ich hoffe er gefällt euch genauso gut wie mir!

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