«

»

Okt 31 2014

IceBluemchen

Beitrag drucken

103. Vorbei…

„Das ist Wahnsinn!“, entsetzt hatten die Whitebeard-Piraten den Ausführungen von Frankie gelauscht und von Anfang an den vorgetragenen Plan für reinen Irrsinn gehalten.
„Es kann funktionieren, wenn das Timing genau stimmt!“, verteidigte Frankie vehement seinen Plan. „Es muss nur wirklich jeder mitspielen und wir müssen schnell sein!“, entschlossen sah er in die Runde der Whitebeard-Piraten, wusste Frankie genau, das er seine Nakama von dem Plan nicht erst überzeugen müsste. Entschlossen standen sie hinter ihm und hatten bereits während der Erläuterung ihre eigenen Gedanken eingebracht und so den Plan wie einen Rohdiamanten zu einem Juwel geschliffen.
„Und was wenn ihr versagt?“, fragte der alte Whitebeard-Pirat, welcher sich all die Zeit als Sprecher hervorgetan hatte. „Es geht hier um unseren Kapitän! Er bedeutet uns alles und Marco würde solch einen Wahnsinn niemals zustimmen!“
„Marco ist aber nicht hier!“, knurrte Frankie.
„Und Ace bedeutet auch uns sehr viel!“, wand Nami ein. „Er ist unser Freund und der Bruder unseres Kapitäns. Ace gehört zur Familie und wir haben geschworen, alles zu geben, um ihn zu retten und nach Hause zu bringen!“, Namis Worte ließen keinen Zweifel aufkommen, das sie jedes Wort auch so meinte, wie sie es gesagt hatte. Ace war ihnen genauso wichtig und genau aus diesem Grunde standen sie auch hinter Frankies Plan, egal wie irrwitzig und wahnsinnig er sich auch anhörte. Die Strohhütte kannten ihre Fähigkeiten und wussten, dass es mit dem rechten Timing funktionieren konnte.
„Wir sollten aufhören hier Zeit zu verschwenden und endlich handeln!“, entschlossen zu handeln stand Zorro da und sah ernst in die Runde.
„Je länger wir warten und diskutieren, je mehr schwinden unsere Chancen!“, stimmte Sanji ihm zu.
„Aber dieser Plan…“ – „Halts Maul, Alter Mann!“, schnitt Zorro dem älteren Piraten nun das Wort ab. „Das hier ist unser Schiff und hier wird getan, was wir entscheiden! Und wenn dir das nicht passt, dann könnt ihr gerne eine Runde schwimmen gehen, während wir zur Tat schreiten und endlich handeln!“, wütend sahen sich Zorro und der alte Mann an, zähneknirschend wollte keiner auf oder nachgeben.
„Es reicht!“, schritt jedoch Nami ein. „Wir haben einen Plan und dazu brauchen wir jeden Mann! Ich brauche euch Whitebeard-Piraten an den Segeln, denn das wird ein holpriger Ritt und die Segel müssen zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Position gebracht und gehalten werden, damit wir überhaupt eine Chance haben, denn sonst haben wir gar nichts gewonnen und dem Feind nur gut zugespielt!“
„Aber…“ – „Kein Aber! An die Segel oder runter vom Schiff!“, duldete Nami nun keinen Widerspruch mehr. Für weitere Diskussionen fehlte ihnen einfach die Zeit, kam die dunkle Wolke dem Striker immer näher.
Kurz haderte der alte Whitebeard-Pirat noch, doch letztendlich hatten sie keine andere Wahl. Sie mussten handeln oder tatenlos mit ansehen, wie Blackbeard doch noch seinen Triumpf einfuhr. „Auf eure Positionen!“, gab er seinen Wiederstand auf und die Whitebeard-Piraten gehorchten. So dauerte es nur wenige Augenblicke und jeder hatte seine zugeteilte Position eingenommen. Gespannt sahen die Whitebeard-Piraten nun auf die Navigatorin, welche zusammen mit Sanji die Sunny in die richtige Position brachte, während sich der Scharfschütze Lysop an der Reling Schussbereit positionierte. „Das ist ein Selbstmordkommando!“, murmelte der alte Whitebeard-Pirat zu sich selbst, kam nun das Signal aus dem Maschinenraum.

Alle an Bord der Thousand Sunny waren bis aufs äußerste Angespannt. Die Whitebeard-Piraten weil sie nicht so recht wussten, was nun wirklich auf sie zukommen würde. Während die Strohhütte eher daran dachten, dass sie den Coup de Bust noch nie so präzise auf eine solche Distanz platziert hatten. Ein Satz von nur einem Kilometer, Hauptsache weg von der Gefahr, dies war nichts für sie und hatten es schon oft eingesetzt, ob als letzte Notlösung um einer ausweglosen Situation zu entkommen oder um ihre Feinde zu überraschen. Doch hier ging es um eine Distanz von drei Kilometern und dies auch noch Punktgenau. Bereits eine minimale Kursabweichung konnte verheerende Folgen mit sich ziehen. Ob sie der schwarzen Wolke viel zu nahe kämen oder viel zu weit weg vom Striker an diesem vorbei schießen würde, oder gar im schlimmsten Falle diesen direkt überfuhren. Nami versuchte diese Szenarien aus ihrem Kopf zu verbannen, während sie den Kurs festsetzte und gemeinsam mit Sanji die Sunny genauestens ausrichtete. Immer wieder überprüfte sie dabei ihren Kurs und Position, ob die Segel im richtigen Winkel im Wind standen, musste sie auch dies berücksichtigen, das der Wind sie auch noch vom Kurs abbringen könnte.
„Die Maschine ist soweit und der Schaufelantrieb eingefahren!“, ertönte das Signal von Frankie. Drei Cola-Fässer hatte er in die Maschine gegossen, eine übliche Menge für ein nicht alt so übliches Unterfangen. Neben der Betankung hatte er den Bust neu ausgerichtet. Ihr Sprung würde nun flacher sein, dafür jedoch um einiges weiter. Wenn er sich nicht verrechnet hatte, würden sie einen Satz von anderthalb Kilometern hinlegen können. Die halbe Wegstecke, würde der Schub und genau ausgerichtete Segel die restliche Wegstrecke bereiten. Das einzige Problem was er selbst in seinem Plan sah, war die Möglichkeit, dass der Satz mit den neu ausgerichteten Bust die Maschine oder gar das Schiff selbst beschädigen könnte. Es war ein Risiko das er bereit war einzugehen, was die Strohhütte bereit waren einzugehen. Eine beschädigtes Schiff konnte repariert werden, ebenso konnte eine zerstörte Maschine repariert oder ersetzt werden… ein Leben nicht!
Surrend lud sich der Bust und die Anspannung stieg. Es gab kein Zurück! Jetzt musste alles stimmen.
Fest hielt Sanji das Steuer in den Händen, als der Bust sich mit einem lauten Krachen entlud und die Sunny in einem gewaltigen Schub in die Luft katapultierte. Zischend riss der Wind an den Segeln, hielten die Whitebeard-Piraten jedoch die Halteseile gespannt und somit die Segel in der ausgerichteten Position. Holprig erschien der Ritt der Sunny auf dem Wind, wirkte unkontrolliert und ziellos, jedoch Nami blieb ruhig…
Schon fast sanft glitt die Sunny auf das Meer zurück, war der Winkel ideal gewählt um den gewaltigen Schub aus dem Bust nun auch wieder auf dem Meer auszunutzen. Kaum dass das Schiff wieder den Kontakt zum Meer hergestellt hatte, brüllte Nami Befehle zur Segelkorrektur, während sie gleichzeitig darauf achtete, dass sie noch auf Kurs waren.
„Lysop mach dich für das Ablenkungsmanöver bereit!“, rief Nami, war dies auch das Zeichen für Robin, Zorro und Chopper, warteten sie auf den rechten Augenblick für ihren Einsatz…

Ungläubig sah Marco auf das Schiff, welches direkt auf den kleinen Striker zuhielt. Ein lautes Krachen hatte ihn aus seinen sorgenvollen Gedanken gerissen, hatte er bis jenem Moment sich alleinig auf Ace konzentriert, sowie mit wachem Auge die finstere Bedrohung auf sie zukommen sehen.
Zitternd lag Ace in seinen Armen. Hatte Ace nach seinem schmerzlichen Aufbäumen in Flammen erst das Bewusstsein verloren, holten der Schmerz und die Kälte ihn allmählich zurück in die Realität. Seine Lippen waren bläulich verfärbt und zitterten unkontrolliert, wie sein gesamter Leib. Schmerzlich stöhnte er dabei immer wieder auf und wand sich in den starken Armen, die ihn hielten und auch wärmten. Er wollte mehr von dieser Wärme, jedoch was er wollte und was sein Körper bereit war zu tun, waren zwei unterschiedliche Dinge, gehorchte ihm sein Körper nicht.
Gespannt hielt Marco die Luft an. Das Schiff der Strohhut-Piraten hielt nicht nur direkt auf sie zu, waren sie erst mit einem lauten Krachen regelrecht aus dem Meer gehüpft. So etwas hatte er zuvor noch nie gesehen und auch noch nie davon gehört. Das Schiff der Strohhütte steckte voller Überraschungen, glitt es nach einem langen Segelflug geschmeidig zurück auf die Wogen der See und hielt nahezu die gewaltige Geschwindigkeit aufrecht, mit welcher sie erst durch die Luft geflogen waren. Der ideale Wind machte es ihnen auch möglich, standen die Segel voll gebläht, lachte das Emblem der Strohhütte ihm frech entgegen.
„Was zur Hölle haben die vor?“, mit der Geschwindigkeit und dem Kurs der Sunny würden sie gefährlich nahe an ihnen vorbeirauschen und im schlimmsten Falle der gewaltige Wellengang den Striker zum kentern bringen. „Verdammt!“, der Striker war nur bedingt Hochseetauglich. Jedoch was sollte er machen?
Seine Gedanken rasten und suchten nach einem Ausweg, zog er unbewusst Ace etwas enger an sich. Sofort vergrub dieser sein Gesicht in Marcos Hemd und seufzte sogar leise auf. „Ich weis, dir ist kalt!“, und er fürchtete, dass ihnen Beiden gleich ganz kalt werden würde. Denn eines hatte Marco schon vor längerer Zeit für sich beschlossen… er würde mit Ace sterben! Kein weiteres Mal wollte er sein Kapitän zu Grabe tragen…
Er musste unweigerlich an die Anweisungen denken, welche er Jozu hinterlassen hatte. Anweisungen für den Ernstfall… eine gewaltige Verantwortung und ein unschätzbar kostbares Erbe für Ruffy!

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1878