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Jun 23 2013

IceBluemchen

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99. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Kalte Dunkelheit umfing ihn, als Ace in die Tiefe des Meeres stürzte, nachdem er den Feuerkaiser auf den Weg gebracht hatte. All seine Kraft hatte er in diesen gebündelt und mit einem Schild aus Haki gegen Blackbeards Wolke der Finsternis gerichtet. Ob er mit dieser Attacke auch einen Erfolg verzeichnet hatte, wusste er nicht!
Sein improvisierter Plan hatte eine Erfolgskontrolle nicht vorgesehen… eigentlich war nicht einmal der Feuerkaiser selbst vorgesehen gewesen. Geplant war lediglich ein taktischer kontrollierter Rückzug. Die Kontrolle war ihm jedoch in jenem Augenblick entglitten, als Blackbeard ihn eingeholt und gestellt hatte. Von jenem Moment an hatte er improvisieren müssen, obwohl seit seiner Entdeckung eh alles mehr oder weniger improvisiert war. Und wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, hatte das gesamte Vorhaben mehr oder weniger auf einen schlechten Plan beruht. Doch wie hätte er auch richtig planen können? Dafür war einfach nicht genügend Zeit gewesen beziehungsweise hatte er sich nicht die Zeit nehmen wollen. Marco hätte dies niemals erlaubt… vielleicht zu Recht!
Wenn Ace zurückdachte, war diese Aktion, Blackbeard alleine hinhalten zu wollen, genauso wenig durchdacht und richtig geplant, wie damals seine Aktion nach Thatchs Tod. Damals hatte er stur seinen Kopf durchgesetzt und nicht an die möglichen Folgen gedacht. Dieses Mal war es nicht viel anders gewesen, auch wenn er sich schon mit den Folgen auseinander gesetzt hatte. Er hatte gewusst, das alles Erdenkliche hatte schieflaufen können und irgendwie auch fast alles schief lief.
Einzig was wirklich gut geklappt hatte, war die zivile Bevölkerung zu warnen und zum Gehen zu bringen. Ihre Leben hatte er gerettet, aber seines hing nun an einem seidenen Faden… wieder einmal…
Alles was danach geschehen war, hatte er nicht wirklich so geplant. Er hatte nach seinem Bauchgefühl gehandelt und versucht, direkten Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Aber er hatte Blackbeard auch aufhalten müssen… irgendwie sah er dies als seine alleinige Aufgabe.
Nach wie vor sah er die gesamte Angelegenheit um Blackbeard als seine alleinige Aufgabe. Natürlich hatte Marco und auch Shanks ihm mehrfach erklärt, dass sie diese Bedrohung nur Geballt erledigen könnten, doch in Aces Inneren hatte es immer still vor sich hin gebrodelt… wie ein schlafender Vulkan, welcher nur auf den rechten Moment zum Ausbruch gewartet hatte.
Er hatte aktiv an den Plänen der Allianz zur Vernichtung Blackbeards mitgewirkt, aber sein Bauchgefühl hatte ihm in all der Zeit immer wieder gesagt, dass es so nicht kommen wird.
Blackbeard war ein gerissener durchtriebener Mann, welcher Pläne zehn Meilen gegen den Wind roch. Er hatte zwar nichts Direktes über die Pläne der Allianz erfahren, aber schon wohl, dass sie etwas gegen ihn geplant hatten. So war es doch nur absehbar gewesen, dass er dagegenhalten würde… und sie hatten dies nicht erkannt. Wie naiv waren sie nur gewesen, zu glauben, alles könne perfekt funktionieren? Dazu war Blackbeard einfach zu unberechenbar… eine Komponente in ihren Plänen, welche sie leider sträflich vernachlässigt hatten.
Der Preis war eine hinterhältige Finte gewesen und Ace sah sich so dumm, genau in diese hineingetappt zu sein. Entgegen zu Blackbeard, war er durchaus berechenbar… mit seinem hitzigen vorschnellen und übereilten Dickkopf war immer zu rechnen. Nicht umsonst hatte Marco immer den Striker unter Bewachung gehabt… auch wenn es in den entscheidenden Momenten nie genutzt hatte. Einen Weg hatte Ace immer gefunden und so war der Reiz, es überhaupt erst zu versuchen, nur noch größer gewesen.
Doch ganz so hitzköpfig wie damals war Ace auch nicht mehr. Er hatte aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt, hatte aus den Lektionen seines Pops gelernt. Ohne dieses alles, hätte er niemals auch nur eine Sekunde an einen taktischen Rückzug gedacht. So aber war es zu seinem Rettungsanker geworden. Ohne diese wichtige Lektion wäre er sicherlich jetzt bereits Tod. Blackbeard hätte keine Gnade walten lassen… er hatte keine Gnade walten lassen!
Seine Wolke der Finsternis war gewaltig gewesen. Gewaltiger als Ace sie aus seiner Erinnerung im Kopf hatte. Wie er, hatte sicherlich auch Blackbeard all seine Kraft in diesen letzten finalen Schlagabtausch gelegt.
Und doch hatte es einen Unterschied in all der Zeit gegeben!
Ace hatte ein Versprechen einzuhalten! Ein Versprechen an das er sich bei seiner Ehre verbunden fühlte. Ein Versprechen welches er der wichtigsten Person in seinem Leben gegeben hatte. Ein Versprechen das er gedachte niemals zu brechen, komme was wolle!
Dieses Versprechen gab ihm Kraft und die Zuversicht, dass er es schaffen könnte… nur durch dieses Versprechen hatte er es überhaupt gewagt und diesen Weg in Betracht gezogen.
Blackbeard hatte hingegen nichts außer seinen Traum, an welchen er sich klammern konnte. Doch ob dies so stark sein konnte, wie Aces tiefer Kampf seines Versprechens gegenüber, bezweifelte er sehr stark.
Mit dem festen Gedanken an Any war er gesprungen! Wohl wissend, dass wenn er den kleinen Felsvorsprung einige Meter hinter unter ihm verfehlt hätte, dies seinen sicheren Tod bedeutet hätte. Doch er hatte ihn nicht verfehlt, wenn es auch denkbar knapp gewesen war und er das dort festgebundene Seil nur knapp zu greifen bekommen hatte. Seinen Fall ins Meer hatte es nicht mehr bremsen können!
Jedoch hatte er es wenigsten noch geschafft, es soweit um sein rechtes Handgelenk zu wickeln, das es ihn nun hielt… auch wenn er unaufhörlich in die kalte dunkle Tiefe sank.
Viel Luft hatte er auch nicht in seine Lungen ziehen können. Am Ende ging irgendwie alles einfach zu schnell. Nun konnte er nur noch hoffen, dass der wenige Sauerstoff ausreichen würde, bis Woodys kleine Spielerei ansprang. Er hoffte, dass die automatische Seilwinde überhaupt ansprang. Für diesen besonderen Fall war diese nämlich eigentlich nicht konzipiert!
Im Regelfall war die Seilwinde zur Erleichterung des auf und ab lassen des Strikers gedacht. Ace konnte so direkt von diesem aus sich vom Schiff hinab lassen, ohne erst lange warten zu müssen.
Nun hoffte er, dass die Automatik anspringen würde, sobald das Seil sich über längere Zeit straffte. So hatte Woody die Automatik eingestellt, aber ganz war das System noch nicht ausgereift.
„Es muss funktionieren!“, dachte Ace und kämpfte gegen den Drang an, auszuatmen. Seine Lunge brannte bereits wie Feuer und er sah in der Dunkelheit kleine Sterne tanzen. Es wurde höchste Zeit!
Er spürte noch einen Ruck durch seinen Körper fahren. Etwas zog ihn… zehrte an seinem Arm. Er konnte auch noch spüren, wie er die Wasseroberfläche durchbrach und unsanft mit seinem Kopf gegen den Rumpf seines Strikers schlug. Was danach geschehen war… er wusste es nicht mehr!

Voller Sorge sah Marco auf die Vivrecard von Ace. Wieder war sie geschrumpft und ein großer Teil verbrannt. Nur noch einen winzigen Fetzen hielt er zwischen Daumen und Zeigefinger… nicht viel größer als eine 1 Berry Münze.
Aber dies war nicht seine einzige Sorge!
Schweigend beobachtete er wie die Thousand Sunny langsam neben der Oro Jackson in Position ging. Er betrachtete es als ein verrücktes aber gewaltiges Wunder, dass die Strohhüte es tatsächlich vollbracht hatten, eine Wegstrecke von über zwei Wochen in nur wenigen Tagen zurückzulegen. Mit dieser Bande war immer und überall zu rechnen, dies wusste er nun bestimmt. Und es war ein großes Glück, dass sie genau in jenem Moment hier aufgetaucht waren.
Die Oro Jackson war manövrierunfähig auf ein Riff aufgelaufen und Leck geschlagen. Für sie gab es kein Weiterkommen… aber durch die Sunny spielte dies nun keine Rolle mehr. Mit der Sunny konnten sie noch Kazanjima erreichen und hoffentlich noch rechtzeitig Ace zur Hilfe kommen.
Doch die Strohhüte hatten noch ein kleines Wunder vollbracht. Sie hatten die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen gefunden. Leicht biss sich Marco auf die Unterlippe, als er Namur an Deck der Sunny entdeckte, welcher eine erschöpfte Leigh stützend hielt. Doch noch mehr erschreckte ihn der Anblick von Any. Regungslos lag er in den Armen seines Onkels, festgekrallt in dessen Hemd, sein Blick apathisch ins Leere gerichtet.
Marco schossen in jenem Moment die wildesten Gedanken durch den Kopf, was den Zweien nur dort draußen im Meer wiederfahren war. Ihr bedenklicher Zustand ließ schlimmes erahnen und so war er mehr als froh und dankbar, dass die Strohhüte sie gefunden hatten.
Endlich lagen die zwei Schiffe Seite an Seite und sofort wurde ein Steg zwischen ihnen ausgefahren. Sie hatten nicht viel Zeit und bereits vorab per Teleschnecke alles besprochen. Nur ein Detail gab es noch zu klären… Ruffy!
Der Strohhutkapitän war krank und nicht in der Verfassung in einen Kampf gegen Blackbeard zu ziehen. Dennoch stand er jetzt auf dem Deck seines Schiffes, dick in seinen Kapitänsmantel gehüllt und Any fest an sich gedrückt.
Gedanklich hatte sich Marco bereits alles zurecht gelegt, wie er den Gummijungen überrumpeln und zum Verbleib auf der Oro Jackson bewegen könne. Er hoffte nur, dass sein Vorhaben nicht in eine Diskussion ausarten würde, hatte er für dies keine Zeit.
„Ruffy, Leute… ich bin froh das ihr Any, Leigh und Namur gefunden habt. Wir haben uns große Sorgen um sie gemacht!“, kam Marco auf Ruffy zu, welcher gerade das Schiff gewechselt hatte.
„Wir sind auch sehr froh, dass wir sie gefunden haben!“, erwiderte Ruffy matt und sah auf Any, welcher in jenem Moment leicht seinen Kopf zu Marco wandte. Kurz sah er ihn an, doch mehr war als Reaktion nicht zu erwarten. Wieder kuschelte er sich an die Brust seines Onkels und vergrub nun gar das Gesicht in dessen Hemd. Es war schon irgendwie merkwürdig, hatte der Kleine bei ihrem letzten Zusammentreffen nicht wirklich etwas mit Ruffy anfangen können und ihn eher als störende Konkurrenz bezüglich der Zuwendung seitens seines Vaters empfunden. Doch da Ace ihm allabendlich oft eine Geschichte aus seiner eigenen Kindheit erzählt hatte, hatte Any so seinen Onkel viel besser kennenlernen dürfen. Aber vielleicht spürte der Kleine auch nur die tiefe Verbundenheit der zwei Brüder und das er bei Ruffy in guten und sicheren Händen war.
„Ruffy, hör zu… du weist das dein Bruder… unser Käpt’n derzeit in argen Schwierigkeiten steckt! Wir sind manövrierunfähig und hängen hier fest! Daher brauchen wir die Sunny! Wir…“, begann Marco mit seinem wohl durchdachten Appel an den Strohhutkapitän und wurde bereits jetzt unterbrochen und abgewürgt.
„Meine Crew und die Sunny stehen zu deiner Verfügung! Beeilt euch und bringt mir meinen Bruder lebend zurück!“, mit einem schwachen gequälten Lächeln auf seinen Lippen, sah er zu seiner Crew. Wie Marco waren auch sie über diese Antwort vollkommen perplex. Wie Marco hatten auch sie sich bereits einiges an Argumenten zu Recht gelegt, wie sie ihn vom Kampf fernhalten könnten. Er war in seinem Zustand, einfach nicht in der Lage zu kämpfen… doch bis vor wenigen Stunden hatte er noch darauf bestanden, sich selbst und direkt ins Getümmel zu werfen. Warum nun der Sinneswandel? „Ich achte in der Zeit auf Any!“
War es etwa die einfache Tatsache, dass es Any im Moment nicht gut ging, welche Ruffy dazu bewegte, selbst der Schlacht fern zu bleiben?
„Ist gut und ich verspreche es dir, dass ich ihn lebend heimbringe!“, mehr wagte Marco nicht zu antworten, wollte er sein Glück nicht auf die Probe stellen und besser sofort aufbrechen, eh es sich Ruffy doch noch anders überlegen würde.
Aber vorher sah Marco noch nach Leigh und Namur, welche soeben auch das Deck der Oro Jackson betreten hatten. „Leigh, geht es dir gut?“, fragte er besorgt, nickte sie zögerlich. „Es geht, Marco! Eine heiße Dusche und etwas Schlaf, und ich bin wieder oben auf!“
„Das klingt gut! Dennoch wird dich Doc durchchecken!“, wies er an und sah, wie ihr sorgenvoller Blick zu Ruffy und Any wanderte. „Any hat Angst!“, sprach sie leise. „Der Tsunami hat ihn verschreckt. Er wäre in den Fluten fast ertrunken, hätte Namur ihn nicht noch rechtzeitig gefunden und gerettet. Aber er ist stark unterkühlt, steht unter Schock und er spürt, dass etwas vor sich geht. Er spürt unsere Anspannung und Sorge… und ich bin mir sicher, dass er auch spürt, dass unsere größte Sorge Ace gilt.“, leicht biss sie sich auf ihre Unterlippe. „Ruffy gibt ihm halt. Bei ihm entspannt er sich allmählich. Ich habe mit Ruffy gesprochen, dass Any ihn jetzt am meisten braucht… nicht nur weil Ruffy durch sein hohes Fieber eine gute Wärmflasche ist und Any diese Wärme sichtlich genießt. Any vertraut ihm und fühlt sich bei ihm sicher! Nur darum bleibt Ruffy bei ihm… er will ihm die Sicherheit geben, das alles wieder gut wird!“
„Danke Leigh!“, bedachte Marco sie mit einem dankbaren Lächeln und wollte sich nun auf machen, auf die Sunny zu wechseln, als Leigh nach seinem Arm griff und ihn so zurückhielt. „Bitte bring ihn mir zurück! Any braucht seinen Vater und ihn brauche ihn auch! Wir alle wollen ihn zurück!
„Ich habe es versprochen! Und dies gilt nicht nur Ruffy, sondern besonders Any und dir. Ich bringe ihn heim… und wenn ich dazu in die Hölle hinabsteigen und den Teufel persönlich herausfordern muss. So würde ich dies für meinen kleinen Bruder ohne zu zögern tun! Ich bringe ihn heim… für uns alle!“
Mit diesen Worten wand er sich ab und wechselte zur Sunny. Gemeinsam mit den Strohhüten und einer ausgewählten Schar Crewmänner machte er sich auf, Ace zu retten und das Problem um Blackbeard ein für alle Male aus der Welt zu schaffen!

Author’s Notes:

Ich habe keine Ahnung wie groß eine 1 Berry Münze ist!
Ich lege diese jetzt einfach mal auf eine 1 Cent Münze fest!

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