«

»

Dez 21 2012

IceBluemchen

Beitrag drucken

16. Zurück

Sasuke hatte absolut keine Ahnung, wie er zusammen mit seinem kleinen Bruder der Dunkelheit entrinnen konnte. Er wusste ja nicht einmal, wie genau er hierher gelangt war. Aber irgendwie musste es ihm ja gelungen sein… nur wie?
Er konzentrierte sich und dachte nach, was er getan und gedacht hatte, kurz bevor er hier gelandet war. Schwer war dies nicht und ließ sich auch recht simpel zusammenfassen. Er war mehr als wütend und verzweifelt gewesen, hatte er nicht glauben wollen, das sein kleiner Bruder tot sein sollte. Auch beim ersten Mal, wo nur sein Geist den Weg hierher gefunden hatte, hatte er an Itachi gedacht. Nur half ihm dies jetzt nicht weiter. Er war bei Itachi und so würde es ihm wohl nichts nutzen, wenn er die letzte Begebenheit einfach noch einmal emotional abrief.
Nein, es musste einen anderen Weg von hier fort geben. So dachte er weiter nach. Aber egal in welche Richtung er auch dachte, ihm fiel patu nichts Passendes ein. Er kannte nun einmal keine Teleport-Jutsus. Weder Kakashi, noch Orochimaru oder Tobi hatten ihm solche gezeigt oder gelehrt. Doch plötzlich hielt er in seinen Gedanken inne. Ganz stimmte dies nicht!
Während der Chunin-Auswahlprüfung hatte Kakashi ein Teleport-Jutsu angewandt, damit sie noch rechtzeitig zum Kampf in der Arena ankämen. Jedoch durch das damalige Durcheinander hatte er es ganz vergessen und zu seinem jetzigen Ärgernis, erinnerte er sich nur noch Schemenhaft daran. Aber es war auch das einzige Mal gewesen, das er mit Hilfe solch eines Jutsus gereist war beziehungsweise war es das Einzige, welches er nachvollziehen und rekonstruieren könnte. „Verdammt Sasuke denk nach!“, mahnte er sich selbst, seine Gedanken genau auf dieses eine Jutsu zu lenken. Es war ihre einzige Chance.
Verwundert sah Itachi auf und in das grübelnde Gesicht seines Bruders. Jedoch eh er etwas sagen oder fragen konnte, sah Sasuke zu ihn hinab und lächelte leicht. „Bereit?“, fragte er knapp, worauf Itachi zögerlich nickte. Er wusste nicht was sein Bruder jetzt vor hatte und ob es überhaupt richtig war. Er war gestorben… damals war dies richtig gewesen… jetzt würde er zurückkehren und gemeinsam mit seinem großen Bruder ein neues Leben beginnen. Dabei gefiel ihm allein der Gedanke an die gemeinsame Zeit mit Sasuke, weshalb es doch auch nur richtig sein konnte, dass er mit ihm ging und sogar mit Vorfreude seiner zweiten Chance entgegensah.
Sasuke konzentrierte sich, während Itachi sich so fest wie nur irgend möglich an ihn klammerte. Teils tat sein kleiner Bruder dies, um ja nicht während des nun folgenden von ihm gerissen zu werden, aber in dem festen Klammergriff steckte auch sehr viel Angst. Nicht weil Itachi kein Vertrauen in seinen großen Bruder hatte, vertraute er ihm blind. Es war die Angst vor der Kraft in der Dunkelheit.
Sasuke nahm diese Angst seines kleinen Bruders zwar wahr, aber er durfte sich jetzt davon nicht ablenken lassen. Er musste sich auf das Jutsu konzentrieren und begann sein Chakra zu bündeln. Normalerweise war es für dieses Jutsu notwendig einige Fingerzeichen zu machen, aber da seine Hände dick verbunden waren und mehr und mehr schmerzten, musste es auch ohne gehen. Es würde ihn mehr Chakra kosten, jedoch war dies egal, solange sie von hier verschwanden.
Itachi spürte wie sich eine kraftvolle Chakrablase um sie aufbaute, wurde es aber auch schlagartig kälter. Wimmernd vergrub er sein Gesicht. Er hatte es doch gewusst, dass die Dunkelheit sie nicht kampflos gehen lassen würde. Die Kraft der Chakrablase nahm zu, gleichzeitig fühlte Itachi aber auch einen kräftigen Sog, welcher am ihn zog und von Sasuke fortreißen wollte.
Es tat weh! Die dunkle Kraft zog stärker und stärker an ihm, wurde sein wimmern immer lauter, bis er vor Schmerzen laut aufschrie. Verzweifelt krallte er sich noch fest an seinen Bruder, verstärkte Sasuke sofort seinen Griff um ihn.
Auch Sasuke konnte nun die Kraft der Dunkelheit spüren und wie sie mit aller Macht an seinem kleinen Bruder zog und zerrte. Sie wollte den Kleinen nicht gehen lassen, aber niemals würde Sasuke ihn hier zurücklassen. All sein Chakra ließ er nun in das Jutsu fließen und konzentrierte sich auf den einen Ort, wohin er zu gelangen wünschte.
Itachi schrie vor Schmerzen, Tränen rannen sein Gesicht hinab und er zitterte nicht allein vor Kälte. Er hatte das Gefühl als jagen eisige Blitze durch seinen Körper, welche ihn zerreißen wollten.
Doch dann war es plötzlich vorbei.
Der Sog ließ schlagartig nach und war fort.
Sofort schwanden auch die Schmerzen und ebenso wandelte sich die Kälte in eine angenehme Wärme.
Er hörte etwas scheppern, verschmolz dies mit seinen Schreien. Aber nun wo der Schmerz verschwand, verstummte er und schlug seine Augen auf, welche er kurz zuvor noch fest zugekniffen hatte.
Es war dunkel, aber nicht mehr so dunkel wie zuvor. Er konnte Strukturen und Umrisse erkennen. Es war das Gesicht von Sasuke im fahlen Schein des herannahenden Morgen. Der Anblick erschreckte ihn, war sein Bruder bewusstlos, überall um sie herum lagen Scherben und Trümmerteile von irgendwelchen Gerätschaften, sowie Dinge welche wie medizinische Utensilien aussahen.
„Sasu‘-chan aufwacht!“, flüsterte er leise und stupste ihn an die Schulter. Jedoch Sasuke rührte sich nicht. „Nii-chan aufwacht!“, wurde Itachi etwas energischer und lauter. Er hatte doch keine Ahnung wo sie hier waren und ob sie hier sicher waren. Jedoch Sasuke reagierte noch immer nicht.
„Nii-chan aufwacht!“, rief er nun laut und mit deutlicher Sorge in der Stimme. Das sein Bruder sich nicht rührte, war gar nicht gut.
Im nächsten Moment wurde es schlagartig hell, sodass Itachi erschrocken zusammenzuckte und seine Augen zukniff. Er konnte Stimmen wahrnehmen, weshalb er sich diesen zuwandte und seine Augen wieder öffnete.
Blinzelnd sah er auf die Gestallten, welche auf ihn zukamen. Es waren zwei Frauen in weißen Kitteln und hinter ihnen eindeutig zwei ANBU, die ihn und seinen Bruder prüfend maßen. Allein diese prüfenden verwunderten Blicke genügte aus, um Itachi soweit zu verunsichern, dass er von Sasuke hinab und hinter ihn rutschte, als könne er sich so vor dem allen verstecken. Zwar kamen ihm die zwei Frauen bekannt vor, meinte sie schon einmal in seinem früheren Leben gesehen oder gar mit ihnen zu tun gehabt zu haben, aber im Moment fiel es ihm schwer, sich auf seine Erinnerungen zu konzentrieren. Er fühlte sich dieser Situation nicht gewachsen und hatte Angst.
Bislang hatte er sich immer auf seinen großen Bruder verlassen können, sodass er sich ganz auf seine veränderte Lebenssituation hatte konzentrieren können. Sasuke hatte alles geregelt und bestimmt, dabei aber immer an ihn gedacht und zu seinem Wohl entschieden. Er war ein liebevoller großer Bruder, genauso wie er ein lieber kleiner Bruder gewesen war. Itachi war sehr glücklich, das er ihn hatte und wieder bei ihm sein durfte, auch wenn nun ihre Rollen vertauscht waren. Es war nicht mehr schlimm. In gewisser Weise war er ja nun Beides. Sasuke bat ihn nach wie vor um Rat und setzte auf seine Erfahrungen, dabei ließ er ihm dennoch den Freiraum wieder Kind sein zu dürfen und unterstützte dies auch.
Aber in ihrer jetzigen Situation nützte dies alles gar nichts. Itachi war auf sich allein gestellt und hatte keine Ahnung, wie er nun reagieren sollte. Sein kindlicher Instinkt hatte ihn bereits zum Rückzug hinter seinen Bruder dirigiert. Aber nun…?

Als Tsunade und Sakura gefolgt von den zwei ANBU in Sasukes Zimmer geeilt kamen, traf sie die dargebotene Szene wie ein Schlag. Sasuke lag offensichtlich bewusstlos in Trümmern und Scherben des Überwachungsmonitors und des Untersuchungswagens. Interessanter war jedoch der kleine nackte Junge, welcher auf ihm saß und an ihm rüttelte. Jedoch kaum das sie den Raum betreten hatten, rutschte er verängstigt von ihm hinab und hinter ihm, als könne er sich so verstecken oder als wäre Sasuke ein effektiver Schutzwall. Es war deutlich, dass der Kleine verunsichert und verängstigt war, was wohl vor allem an den ANBU lag, huschte sein Blick immer wieder zu den zwei Maskierten, wand ihn aber immer wieder schnell verschüchtert ab.
Sakura wusste gar nicht, was sie denken sollte. Erst Sasukes Wut, welche sie völlig verschüchtert hatte. Dann verwindet er spurlos, wofür sie sich auch noch die Schuld gab, da sie ihn unbewusst so aufgeregt hatte. Und nun tauchte er nur wenige Minuten später wieder auf… und dies nicht allein, sondern mit einem kleinen Kind. Wer war der kleine Junge nur, welcher Sasuke so ähnlich sah? Gleichsam machte sie sich Sorgen um Sasuke, denn so wie es aussah, war er wohl gegen den Überwachungsmonitor und den Untersuchungswagen gefallen. Wie und warum, war unklar! Aber er schien bewusstlos zu sein, vielleicht hatte er sich bei dem Sturz auch verletzt.
Tsunade war nur im ersten Moment überrascht, wischte dies jedoch schnell von sich. Sie hatte es hier mit einem Uchiha zu tun und das diese unberechenbar und für jegliche Überraschung gut waren, war ihr spätestens während des Krieges mehr als deutlich vorgeführt worden. Es war mit ein Grund, weshalb sie Sasuke lebend zurück nach Konoha gebracht haben wollte. Er war zu wertvoll für Konoha, als das sie zulassen durfte, das er auf seiner Flucht vor sich selbst unter die Räder käme. Es hatte ihr gesamtes Verhandlungsgeschickt gegenüber den anderen Reichen bedurft und dem Feuerreich einiges gekostet, aber sie hatte sich durchgesetzt und konnte nur hoffen, dass sich ihre Mühe bezüglich Sasukes Leben und seiner Zukunft auch gelohnt hatte. Jedoch war dies im Moment unwichtig, würde sie zu einem späteren Zeitpunkt mit ihm darüber sprechen müssen, lag letztendlich doch alles an Sasuke, wie es mit ihm weitergehen sollte.
„Bleibt zurück! Ihr werdet im Moment nicht gebraucht!“, wies sie die ANBU an, zurück auf ihren Posten zu gehen, glaubte sie die Angst des Kindes in der Anwesenheit der maskierten ANBU zu erahnen. In der Tat wirkte der Kleine etwas erleichtert, dennoch sah er weiter verunsichert drein, ruhte sein Blick nun auf Tsunade.
„Hallo mein Kleiner!“, näherte die Hokage sich dem kleinen Jungen und Sasuke. „Mein Name ist Tsunade! Und dies dort ist Sakura! Magst du uns deinen Namen verraten?“, mit großen Augen sah sie der Kleine an, wanderte sein Blick zu Sakura und wieder zurück zu ihr.
Leicht schüttelte er seinen Kopf, nickte einen Moment später aber dann doch, wobei er sie weiter verunsichert maß.

Jetzt endlich konnte Itachi den Gesichtern aus seiner Erinnerung auch Namen zuordnen und wusste ganz genau, wenn er da vor sich hatte und wer sich da gerade zu seinem Bruder niederkniete und nach seinem Puls fühlte. Tsunade, die Hokage von Konoha. Sie waren wieder zu Hause.
„’tachi…“, murmelte er leise und zurückhaltend. Er hatte erst seinen Namen nicht nennen wollen, aber als ihn die Erkenntnis einholte, das er wieder in Konoha war und die Hokage höchstpersönlich vor sich hatte, fasste er soweit etwas mehr Vertrauen, das er seinen Namen doch preis gab.
„Tachi ist ein hübscher Name.“, sprach sie sanft und drehte Sasukes Kopf etwas zur Seite, befühlte sie diesen dann. „Ist Sasuke ein Freund von dir?“, fragte sie dann unbefangen weiter, wollte sie so versuchen, mehr über den Kleinen zu erfahren und vor allem, woher er kam.
Itachi schwieg bezüglich des falsch ausgesprochenen Namens und nickte bloß. Er hätte seinen Namen eh nicht recht korrigieren können und wie hätte er ihre Frage sonst beantworten sollen? Er wusste es nicht so recht. Irgendwie behagte es ihm nicht, von sich etwas preis zu geben. Er wusste nicht so recht, was er sagen konnte und was er besser verschwieg und später Sasuke erklären lassen sollte. „Sasu‘-chan nicht aufwacht! ‚nade helft musst!“, lenkte er daher ab.
„Ja ich helfe ihm! Du musst dir um ihn also keine Sorgen machen. Er wird bald wieder aufwachen. Aber was ist mit dir? Hast du dir auch wehgetan?“, Itachi schüttelte den Kopf. Sasuke hatte ihn sicher im Arm gehalten und so geschützt. Sein Bruder hatte alleinig die Unordnung zu verantworten. „Kalt ist!“, entgegnete er dann aber und als wäre dies nicht genug, brach im nächsten Moment ein Husten aus ihm heraus. Schmerzlich verzog er das Gesicht, fühlte sich seine Lunge an, als würde sie jeden Augenblick zerreißen. Gleichsam spürte er, wie eine lodernde Hitze in ihm aufstieg, brannte das Fieber nun wie Feuer in seiner Brust.
Erschrocken über den plötzlichen Hustenanfall des Kleinen, ließ Tsunade von Sasuke ab. Sie wusste bereits, dass er lediglich eine ordentliche Beule mit einhergehender Gehirnerschütterung und einen großen Chakraverlust erlitten hatte. Dabei blieb das „Warum?“ vorerst auf der Strecke, gab es nun wichtigere Dinge als diesen Gedanken zu klären. „Sakura kümmere dich um Sasuke!“, wies sie noch an, galt dann ihre gesamte Aufmerksamkeit Itachi.
Sie griff ihn an den Schultern und zog ihn in ihre Arme. Ohne jegliche Gegenwehr ließ er es geschehen, nahm ihn der Husten zu sehr ein. Nach Luft japsend rang er um Atem, aber er hatte das Gefühl, einfach keinen Sauerstoff in seine Lungen gezogen zu bekommen. Zu stark war sein Husten und zu schnell schwand seine Kraft. Benommen nahm er nur noch war, wie er auf einem weichen Bett abgelegt wurde und im nächsten Moment sein Husten schlagartig abebbte. Jedoch als habe das Fieber nur auf so einen schwachen Moment gewartet, übermannte es ihn nun und zog ihn mehr und mehr in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit…

Author’s Notes:

So… auch wenn es irgendwie eine blöde Stelle für eine längere Pause ist, bleibt mir leider nichts anderes übrig! Ich habe im Moment kaum Zeit für dieses Projekt, da ein anderes Projekt mich sehr einnimmt, welches sich im abschließenden Finale befindet. Ich will das andere Projekt jetzt mit freiem Kopf angehen und in der Rohfassung zu Ende bringen, damit ich mich im Anschluss wieder auf dieses Projekt stürzen kann. Zwar werde ich wohl auch in den nächsten Wochen weiter hier am Projekt schreiben, jedoch wohl nur mal eben hin und wieder, wenn meine Muse nach einer Abwechslung schreit. Ich denke, jeder der selbst schreibt, weis was ich meine…
Ich gehe im Moment davon aus, das es hier im Februar 2013 weitergehen wird. Schaut diesbezüglich einfach in mein Profil, dort schreibe ich dann im Januar/Februar 2013 genau, wann es hier nun weitergehen wird!
Und zu guter Letzt…

Ich wünsche allen eine Frohe Weihnacht,
einen fleißigen Weihnachtsmann,
sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr!

LG IceBluemchen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1765