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Dez 10 2012

IceBluemchen

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15. Die Wahrheit in der Dunkelheit

Wut… rasende Wut dominierte Sasuke, hüllte ihn ein und legte einen dunklen Mantel aus Hass um ihn. Jedoch neben seiner Wut auf die Lüge, verspürte er auch Verzweiflung, dass dies doch die reine Wahrheit war.
Es konnte nicht sein!
Es durfte nicht sein!
Dies war alles ein Albtraum… er hatte es gewusst und nun war er sich sicher!
Er war doch kein Idiot, welcher auf eine Illusion oder Fantasie hereinfiel. Dazu war alles viel zu real gewesen. All die Gefühle und Empfindungen waren doch nicht aus dem Nichts gekommen. Er konnte doch selbst jetzt noch Itachis Wärme und Berührungen spüren. Er hatte seinen Geruch in der Nase und sein kindliches Lachen in den Ohren. Aber noch viel mehr war Itachis Chakra ein unbestreitbarer Beweis. Mit seinem Sharingan hatte er es gesehen, würde eine Illusion dies nicht kopieren können. Es war Itachis ureigenes Chakra gewesen, darin war sich Sasuke mehr als sicher.
Kälte… emotionale Kälte ergriff von ihm besitz, saugte jegliche Wärme aus seinem Herzen und ließ es zu Eis erfrieren, splitterte es in tausende Scherben und ließ ihn kraftlos zusammensinken. Sakura hatte nicht gelogen und doch war es eine Lüge. „Ein Albtraum… nichts weiter als ein Albtraum!“, murmelte er vor sich her, als müsse er sich mit diesen Worten selbst davon überzeugen.
Ihm wurde kalt und er begann zu zittern. Sofort schlang er seine Arme um seinen Körper und bereute dies im nächsten Moment zu tiefst. Wellen aus Schmerz jagte durch ihn hindurch, ließen ihn schmerzlich aufstöhnen und er kniff seine Augen zusammen.
Wut… Verzweiflung… Kälte… Schmerz…
Er hatte das Gefühl in ein tiefes Loch der Hoffnungslosigkeit zu fallen, als habe man ihm in jenem Moment den Boden unter den Füßen oder eher das Bett unter seinem Körper entrissen.
Ein langgezogener Piepton drang zu ihm vor, aber er wurde schnell leiser, als entferne er sich mehr und mehr oder…
Ungläubig riss er seine Augen auf und sah in die weite Leere der Dunkelheit.
Er war zurück!
Zurück in diesem dunklen kalten Nichts!
Allein… wie er missmutig feststellen musste und doch hatte sich eines verändert.
Es fühlte sich nicht wie ein Traum an.
Sonst war er sich in der Dunkelheit immer sicher gewesen, das er dies geträumt hatte und nichts wirklich real gewesen war.
Aber jetzt… er wusste nicht warum oder wie, aber diese Dunkelheit war real! So real wie damals, als er glaubte von einem kleinen Licht zu träumen, aus welchem sich sein kleiner Bruder hervorgekämpft hatte. Schon das Damals war kein Traum gewesen, in diesem Punkt war er sich jetzt sicher. Die Träume begannen erst viel später… oder waren selbst sie real gewesen?
Seufzend legte er seinen Kopf in den Nacken und fluchte laut. „Verdammt, was ist hier nur los? Was geschieht hier bloß?“, traurig und verzweifelt schloss er seine Augen, eh er sich auf die Seite rollte und trotz des Schmerzes in seinen Händen und Füßen diese an sich zog und fest umschlang.
Ihm war so kalt!
Aber dies lag nicht alleinig an diesem unwirklichen Ort. Er trug nur ein dünnes Nachthemd am Leib, sowie die Verbände um seine Hände und Füße. Das Krankenhaus musste irgendwie real gewesen sein, genauso wie seine Verletzungen, aber diese Dunkelheit hier war auch real, genauso wie sein kleiner Bruder real gewesen war und alles, was er mit ihm zusammen erlebt hatte. Aber dies war alles zusammengenommen gar nicht möglich!
„Itachi-chan wo steckst du nur?“, flüsterte er verzweifelt, fühlte er sich einsam und verlassen, wie schon lang nicht mehr.
„Sasu‘-chan nicht zurückkommen durft! Sasu‘-chan schnell wieder gehen muss!“, die Stimme war leise und zittrig. Sofort schlug Sasuke seine Augen auf und setzte sich auf, traten seine Schmerzen vollkommen in den Hintergrund. Suchend sah er sich um, eh er seinen kleinen Bruder etwas entfernt in einem leichten grünlichen Schein ausmachte.
Leicht verzog er sein Gesicht, wie er Itachi so musterte. Der Kleine stand dort vollkommen nackt und zitterte am gesamten Leid. Wo war nur seine Kleidung und sein Bär? Warum stand er jetzt genauso dort, wie damals in der ersten Nacht?
„Itachi-chan, da bist du ja! Schnell komm her!“, streckte Sasuke ihm seine Arme entgegen, jedoch Itachi zögerte. Ängstlich sah er sich um, als erwarte er etwas Böses, wenn er auch nur einen Schritt wagte.
Leicht zog Sasuke seine Stirn kraus. Warum hatte sein Bruder Angst oder vor was fürchtete er sich, das er sich nicht traute, zu ihm zu kommen. Auch er sah nun in die Dunkelheit, aber er konnte dort absolut nichts erkennen. Die Dunkelheit war das absolute Nichts, ohne jegliche Struktur oder Leben.
Da Itachi sich keinen Millimeter zu rühren wagte, war er in seiner Angst gelähmt, flog lediglich sein Blick suchend und verängstig durch die Dunkelheit, setzte sich nun Sasuke in Bewegung. Auf allen Vieren, ohne seine Hände und Füße alt zu sehr zu belasten, überwand er die geringe Distanz zu seinem Bruder und zog ihn in seine Arme, während er sich bequem wieder setzte.
Sofort krallte sich Itachi panisch an seinen großen Bruder und vergrub sein Gesicht in dessen Hemd, als wolle er sich so verstecken. Dabei kuschelte er sich auch so dicht wie möglich an ihn, fror er bitterlich. Gequält verzog Sasuke das Gesicht. Itachi war eiskalt und vollkommen durchgefroren. Dies war überhaupt nicht gut, dachte er sogleich, war dies absolutes Gift für seine Erkältung. So versuchte Sasuke ihn so gut wie möglich zu wärmen, auch wenn er sich wünschte, jetzt eine Decke oder ähnliches zur Hand zu haben. „Itachi-chan du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dich gefunden und wieder zu haben. Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht… und wohl zu Recht!“
„Sasu‘-chan nicht zurückkommen durft! Nicht gut ist!“, murmelte Itachi mit zittriger Stimme. Trotz das Sasuke ihn hielt und versuchte zu wärmen, war die Kälte der Dunkelheit zu stark und er einfach auch schon zu ausgekühlt, als das er die dargebotene Wärme hätte halten können. „Itachi-chan was redest du für einen Unsinn! Natürlich musste ich zurückkommen! Ich hätte nicht einmal verschwinden und dich allein in dieser Unwirklichkeit zurücklassen dürfen!“, sacht strich er seinem kleinen Bruder über das Haar. „Ich wünschte nur, ich wüsste was hier los ist und wo wir uns hier überhaupt befinden. So ein merkwürdiger Ort ist mir noch nie untergekommen, obwohl auch ich von mir behaupten kann, schon so manchen verrückten Ort gesehen zu haben.“, leicht schüttelte er seinen Kopf. Diese Dunkelheit war so unwirklich und erdrückend, ohne Struktur und ohne wirklich fassbares.
„Tor Hölle ist…“, flüsterte Itachi kaum hörbar, als fürchte er sich davor es auch nur ein klein wenig lauter auszusprechen. „Was?“, stieß Sasuke aus, ohne dies als Nachfrage zu meinen, was Itachi da gerade gesagt hatte. Er hatte es verstanden und war darüber eher geschockt. Unweigerlich hielt er seinen Bruder fest an sich gedrückt und späte suchend in die Dunkelheit, auch wenn er bereits wusste, das er absolut nichts sehen würde.
„Wie kommen wir denn hier her? Das soll doch nicht etwa bedeuten, dass wir beide tot sind… oder? Ich meine, du fühlst dich keinesfalls tot an und auch ich fühle mich äußerst lebendig!“, vor allem seine schmerzenden Hände und Füße erinnerten ihn daran, das er lebte. Sasuke ging einfach davon aus, das er im Tode keine Schmerzen und auch die Kälte nicht mehr spüren würde. Wobei dies hier für ihn auch nicht den Vorhof zur Hölle darstellte, hatte er doch seinen Bruder bei sich. Egal wo sie sich hier nun wirklich befanden, war dies für Sasuke eher der Himmel mit seinem ganz persönlichen kleinen Engel.
„Nein, nicht tot! Tor Hölle ist… nicht tot… nicht leben… alles ‚ompliziert ist!“, leise seufzte Itachi. „So ‚ompliziert ist! Sasu‘-chan nicht hier sein durft! ‚tachi nicht hier sein durft! Nicht richtig! Nicht Natur! Nicht richtig… alles ‚ompliziert!“, er wusste nicht, wie er es besser ausdrücken sollte. In seinem Kopf drängte sich das Wissen in den Vordergrund, aber er bekam es einfach nicht recht sortiert und verständlich heraus. Mit traurigen verzweifelten Augen sah er auf und hoffte, dass sein Bruder ihn dennoch irgendwie verstanden hatte.
Innerlich seufzte Sasuke, als er den verzweifelten Blick seines Bruders sah. So wie es aussah, kannte Itachi die Antwort auf die Frage, was hier gerade vor sich ging, aber sein kleiner Kopf machte es ihm so gut wie unmöglich, dies frei herauszubringen. Das sein Bruder wohl eine Antwort auf diese unwirkliche Situation kannte, bestritt Sasuke keinen Moment. Itachi war ein Genie! Alles was er je gesehen, gehört oder gelesen hatte, war in seinem Kopf abgespeichert, müssten sie jetzt nur einen Weg finden, wie sie an die entsprechende Information wieder herankämen.
„Du weist wo wir hier sind!“, Sasuke musste versuchen seinem kleinen Bruder zu helfen, seine Gedanken verständlich auszudrücken. Es war doch nicht ihre erste komplizierte Unterhaltung auf diese Art und Weise, zweifelte Sasuke keinen Moment daran, dass sie dies auch jetzt irgendwie hin bekommen und somit auch gemeinsam einen Weg aus dieser Dunkelheit finden würden. „Das Tor zur Hölle sagt mir leider nicht sehr viel. Mythologie war nicht mein liebstes Thema! Aber so wie du es sagst, sind wir hier weder tot noch lebendig!“
„Tor Hölle schmaler Pfad Leben – Tod… Real – Traum… ‚tachi nicht wusst, das passiert kann! ‚tachi Sasu‘-chan ruft hört… Sasu‘-chan in Gefahr, nicht sterbt durft… ‚tachi doch versprocht hat Mama und Papa… ‚tachi Sasu‘-chan beschützt… darum ‚tachi umkehrt und kämpft… ‚tachi nicht wusst, das passiert kann!“
Sasuke musste kurz über Itachis Worte nachdenken. Es war nicht so einfach, die Worte verständlich umzusetzen. „Also wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist das Tor zu Hölle ein schmaler Pfad zwischen Leben und Tod, sowie Realität und Illusion. Im Grunde ist hier alles möglich, was man sich erträumt und wünscht.“, Itachi verzog etwas das Gesicht. Im Grunde war es schon richtig, aber nur im groben, war eben nicht alles möglich beziehungsweise war nicht alles natürlich und konnte zu größeren Problemen führen.
„Nicht alles möglich… nicht Natur…“, er hielt kurz inne und deutete auf sich. „’tachi nicht Natur! ‚tachi groß sein musst, aber ‚tachi klein ist!“, er biss sich auf die Unterlippe und überlegte, wie er es am besten ausdrückte. „’tachi Körper sterbt… Körper zerfallt… Natur wurd… hier Körper neu Rest… ‚tachi nicht groß sein kann, zerfallt Natur nicht mehr da…“
„Ach so!“, glaubte Sasuke seinen Irrtum zu erkennen. „Hier ist zwar recht viel möglich, aber auch nur so viel, wie es die natürlichen Gesetze hergeben!“, Itachi nickte. „Okay, also dann versuche ich das jetzt mal zu ordnen.“, brachte Sasuke all seine Gedanken und Itachis Worte in seinem Kopf in Einklang.
„Vor gut zwei Wochen bin ich in der kleinen Höhle gestorben…“, er hielt inne, da Itachi sogleich verneinend den Kopf schüttelte. „Sasu‘-chan sterbt lag.“, korrigierte er. „Okay, also ich lag im Sterben und bin irgendwie hierher gelangt, während mich gleichzeitig die ANBU fanden und versorgten.“, zustimmend nickte Itachi, fuhr Sasuke fort. „Mein Körper wurde versorgt und nach Konoha gebracht, während mein Geist jedoch hier verweilte. Sakura sagte, sie hätten lang um mein Leben gekämpft. Natürlich…“, erst jetzt verstand er alles richtig. „Ich war verzweifelt und fühlte mich allein, als ich geflohen war. Als ich mich in der Höhle schlafen legte, waren meine Gedanken bei dir. Du sagst, du hast mich rufen gehört und bist zu mir gekommen, um mich zu beschützen, weil du dies damals Mutter und Vater versprochen hast. Und weil mein Geist bereits hier am Tor zur Hölle war, konntest du mich erreichen. Du hast gekämpft um mich zu erreichen und ich glaube, als ich deine kämpfende Seele beschützend umschloss, da fühlte sich dies so gut am, weil mein Geist wusste, dass du dies bist.“, leicht lächelte Itachi, da Sasuke es wirklich verstanden hatte. „Durch mich gab es eine Brücke zur realen lebenden Welt und… da der Körper aus natürlichem Chakra besteht, konnte dein Körper in Form von Chakra hierher gelangen und hat sich hier neu geformt.“, leicht verzog Sasuke das Gesicht, weil er nun auch begriff, weshalb sein großer Bruder als kleines Kind wiedergeboren wurde. „Du konntest nie so zurückkehren, wie du damals warst. Vom ersten Moment des Todes zerfällt der Körper. Es war einfach nicht mehr da…“
Sasuke war erleichtert, dass er nun den Hintergrund für dies nun kannte. „Aber ich bin doch dann aufgewacht und mit dir nach Yamasato gegangen… war dies eine Illusion?“
„Real… Traum… hier gleich… Sasu‘-chan ‚tachi erlebt habt, aber doch Traum…“, es klang in Sasukes Ohren paradox, das er seine Wanderung nach Yamasato auf der einen Seite geträumt hatte und es dennoch real gewesen war. Doch hier am Tor zur Hölle war nun einmal nichts so, wie es schien. Realität und Traum waren gleich, darum war hier auch fast alles möglich.
„Aber ich habe dich verlassen, als mein Geist zu meinem Körper zurückgezogen wurde. Ich hatte Träume, wo ich hier in der Dunkelheit Stimmen hörte. Aber weil ich dies für Albträume hielt und es dir so schlecht ging… Himmel, ich habe dich hier allein und schutzlos zurückgelassen.“, es war für Sasuke wie ein Schlag ins Gesicht. Er hatte seine Albträume nicht deuten können und nun wo alles einen Sinn ergab, fühlte er sich schrecklich. Und obwohl er Itachi bereits fest an sich gedrückt hielt, verstärkte er seinen Druck noch etwas. „Es tut mir leid! Bitte verzeih mir, dass ich einfach verschwand! Aber das wird nicht wieder geschehen. Dieses Mal nehme ich dich mit. Ich bringe dich hier weg und in Sicherheit. Ich habe es doch versprochen, auf dich zu achten und zu beschützen.“
Itachi erwiderte darauf nichts, vergrub er sein Gesicht nur wieder an Sasukes Brust in dessen Hemd, als wolle er sich wieder verstecken, wobei er etwas unverständliches murmelte, was Sasuke als „Dunkelheit nicht zulasst wird!“ verstand. Itachi verspürte große Angst vor dem, was in der Dunkelheit lauern konnte. Noch immer konnte er die gewaltige Kraft spüren, welche damals an ihn gezogen hatte und ihn nicht zu Sasuke vorlassen wollte. Es war eine kalte todbringende Kraft gewesen und sie war nach wie vor dort draußen. Als Sasukes Geist zurückgezogen wurde und sich die Illusion aufgelöst hatte, da hatte er diese Kraft wieder gespürt. Sie hatte nach ihm gegriffen und fast erreicht… als Sasuke unerwartet zurückkehrte… ganz zurückkehrte, wie Itachi schnell begriff. Dies war nicht gut! Nun waren sie beide in größter Gefahr! Die Kraft würde sie nun beide erfassen und mit sich zerren, durfte dies nicht sein. Itachi hatte doch versprochen, Sasuke zu beschützen und nun zog er ihn in diese Gefahr. Warum hatte er nur nicht viel eher erkannt, was hier vor sich ging? Warum hatte er es nicht gleich zu Beginn verstanden? Aber was hätte er auch unternehmen können, außer seinen Bruder zu warnen!? Nun war es zu spät!
Es war deutlich spürbar, dass dem Kleinen dieser Ort und die Dunkelheit Angst machte. Vielleicht eine berechtigte Angst, dachte Sasuke in jenem Moment. Der Vorhof zur Hölle, dies hörte sich nicht sehr verlockend an. Auch wenn hier die Welten zwischen Realität und Illusionen ineinander verschmolzen, so wandelten sie auch auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod, war dieser Ort eindeutig kein Ort, wo man lang überleben konnte. Sie mussten von dort verschwinden und dies schnellstens.
„Wir verschwinden!“, sprach Sasuke knapp, aber fest entschlossen. Er würde Itachi von dort wegbringen… lebend!

Ungläubig stand Sakura in der Tür zu Sasukes Zimmer und starrte auf das leere verwaiste zerwühlte Bett. Wo war Sasuke nur hin verschwunden? Er konnte sich doch kaum bewegen, geschweige denn aufstehen und irgendwo hinlaufen.
Ein Arzt kam zu ihr geeilt und drängte sich an ihr vorbei, um nur im nächsten Moment ebenfalls zu erstarren und ungläubig auf das leere Bett zu starren. Jedoch schien er wesentlich schneller seine Verwunderung überwunden zu haben, drehte er sich augenblicklich um. „Wo ist er hin?“, fragte er, was nun auch Sakura aus ihrer Starre löste.
„Ich weis es nicht!“, brachte sie nur hervor und trat ins Zimmer. Eher nebenbei schaltete sie den Überwachungsmonitor aus, während sie das leere Bett musterte. Es war, als habe sich Sasuke Wort wörtlich in Luft aufgelöst, was eigentlich unmöglich war. Außer…
Nein, dachte sie sofort. Sie war sich recht sicher, dass er nicht über eine Technik verfügte, wo er sich wie einst Tobi in eine andere Dimension ziehen konnte. Hätte sie davon nicht gewusst? Hätte er so eine Technik nicht schon viel früher in einem Kampf oder auf seiner Flucht angewandt? Aber wo war er dann hin?
„Ich gebe Alarm!“, sprach der Arzt und verschwand aus dem Zimmer. Sakura nickte nur, war sie mit ihren Gedanken noch bei der Frage, was hier eigentlich vor sich ging. Das Alarm gegeben wurde, war nur normal. Sasuke stand unter besonderer Überwachung… auch wenn die ANBU, welche ihn im Moment eigentlich bewachen sollten, unauffindbar waren. Wachablösung… war für Sakura die einzige Möglichkeit, warum die ANBU überhaupt ihren Posten verlassen hatten. Aber sie würde es melden müssen, denn eigentlich durfte so etwas nicht passieren.
Sie wand sich um und verließ eilig das Zimmer, wobei sie auch das Licht ausschaltete, war es nun unnötig geworden. Dort grübelnd rumzustehen, brachte ihr gar nichts. Sasuke war verschwunden und sie musste schleunigst mit Tsunade sprechen. Die Hokage würde wissen wollen, was sich vor seinem Verschwinden zugetragen hatte, um sich ein genaues Bild über die momentane Situation zu machen und dann zu entscheiden, was sie unternehmen könnten.
Aber kaum das Sakura die Treppe erreicht hatte, tauchte die Sannin bereits zusammen mit den zwei ANBU auf. Der Arzt, welcher Alarm gegeben hatte, musste wohl auf die zwei ANBU getroffen sein, hatten diese sofort Tsunade geholt.
„Sakura, was ist geschehen?“, fragte sie ohne jegliche Begrüßungsfloskeln und sah ihre Schülerin eindringlich an. „Ich weis es nicht!“, konnte Sakura nur verzweifelt erwidern. „Er war wieder erwacht und er schien sich auch erst kooperativ zu verhalten. Ich habe mit den täglichen morgendlichen Untersuchungen begonnen und wir haben uns unterhalten.“, leicht verzog sie das Gesicht. „Er hat wieder nach seinem Bruder gefragt. Ich wollte ihm erst nicht antworten, aber er bestand auf eine Antwort und…“, sie seufzte. „Es platzte einfach aus mir heraus! Er wurde wütend und ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich wollte Hilfe holen, da ich auch wusste, dass ich ihm niemals allein gewachsen war. Ich eilte aus dem Zimmer und nur einen Moment später, ertönte der Herzalarm. Ich kehrte sofort zurück, aber das Zimmer und das Bett waren verwaist.“, Sie gab sich die Schuld an diesem Dilemma und konnte nur zu gut verstehen, das Tsunade sie nun ernst maß. Sie hatte einen Fehler begangen…
Mitten in ihren Gedanken über eine ausstehende Standpauke zerschnitt das scheppern von umstürzenden Gerätschaften und ein markerschütternder Aufschrei eines kleinen Kindes die morgendliche Routine der Station. „Das kam aus Sasukes Zimmer!“, stellte Sakura verwundert fest, brach dann eine aufgeregte Hektik aus.

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