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Okt 08 2012

IceBluemchen

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83. Ds und die Geburtstagstorte

Tief und fest schlief Ace, träumte er von seiner Geburtstagsfeier mit viel Bier und Sake, sowie einer gewaltigen Torte ganz für sich allein. Mhh… eine leckere Sahnetorte mit drei Schichten, viel Schokoladenbiskuit und noch mehr Sahne türmte sich direkt vor ihm auf. Genüsslich saugte er den verführerischen Duft des Prachtstücks tief in seiner Nase ein…
…wurde ihm schlagartig schlecht, stank seine Torte nach einem Berg vollgemachter Stinkewindeln!
Sofort riss Ace seine Augen auf und starte direkt auf den Übeltäter. Any lag neben ihm und hatte sich in der Nacht so günstig platziert, das sein kleiner windelbedeckter Popo sich genau in Aces Nasenhöhe befand.
„Himmel… stinkt das!“, stöhnte Ace sogleich auf und rümpfte angewidert die Nase. Wie konnte ein so kleines niedliches Geschöpf nur solche Stinkbomben produzieren?! Zumal dem Kleinen die duftende Bescherung in seiner Windel auch nicht störte, schlief er seelenruhig tief und fest, wie ein kleiner Engel… welcher wahrlich auf einer „Wolke“ ruhte.
Eh Ace es wagte wieder einzuatmen, richtete er sich auf und fuhr sich einmal müde über das Gesicht. Wie spät es wohl war? Sein Blick wanderte zum Fenster, schien die Sonne hell und hoch. Es war also nicht mehr Morgen, eher später Mittag. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und fragte sich, weshalb ihn niemand geweckt hatte. „Ach ja, meine Geburtstagsparty…“, murmelte er und verzog etwas mürrisch das Gesicht. Ihm war schlagartig klargeworden, dass er wohl seine eigene Party verpennt hatte… beziehungsweise zumindest einen Großteil seiner Party, würde es am Nachmittag noch Torte geben.
Aber da es ihm nichts brachte, sich über den Umstand zu ärgern, dass er wohl samt seinem Sohn eingeschlafen war, stand er nun auf und stolperte prompt über seine Stiefel. Fluchend bekam er sich gerade noch gefangen und fragte sich, wie ihm wohl das Kunststück gelungen war, trotz eines Narkolepsieanfalls sich noch seiner Stiefel zu entledigen, hatte er doch sonst noch all seine Kleider am Leib. Da ihm die Antwort jedoch verborgen blieb, schupste er sie nur lässig zur Seite. Im Moment brauchte er sie nicht und er wollte kein zweites Mal über diese stolpern.
Dann aber war erst einmal Any dran! So machte er sich daran, seinen kleinen Liebling sanft und behutsam zu wecken. Müde gähnte Any und ignorierte die ersten Versuche seines Vaters, wollte er noch weiterschlafen. Aber da Ace nicht locker ließ, erwachte er dann doch. Nun wach sah er auf und seinen Vater an, beschwerte er sich im nächsten Moment über seine volle Windel. Schlafend störte ihn dieser Umstand keinesfalls, aber wach wollte er keine volle Windel um seinen Popo haben. Teils lief er sogar schon ohne Windel rum, auch wenn es noch so manchen Unfall gab. Aber er war auf dem besten Weg trocken zu werden, was für alle Beteiligten eine große Erleichterung bedeuten würde.
„Na komm hoch Stinker. Wollen wir die Bombe entschärfen und dann duschen gehen!“, nahm Ace ihn hoch und trug ihn aus seiner Kajüte, als hielte er eine scharfe Bombe in seine Händen. Zum Badezimmer dieses Decks war es nicht weit und die Windel dort schnell erledigt. Wie immer wanderte sie sofort in den Badeofen, welchen Ace nun noch mit einigen Holzscheiten füllte und dann mit seinem Feuer hochheizte. Binnen Sekunden war das Wasser im Warmwasserboiler heiß und bereit für ihre Dusche.
Any liebte es nicht nur zu baden, auch duschen fand er toll und planschte vergnügt in der Duschwanne, während Ace sich einseifte und im Anschluss abspülte. Quietschend spielte der Kleine mit dem abgespülten Seifschaum und ließ sich bereitwillig auch einseifen. Noch lang stand Ace unter der Dusche, Any auf dem Arm, rieselte das heiße Wasser über ihre Körper. Sie genossen diesen innigen Moment fast jeden Morgen. Es war ihr kleines Wach-Werd-Ritual.

Frisch geduscht und mit sauberer Kleidung am Leib gingen sie nun an Deck, wollte Ace die Ausmaße seiner Geburtstagsparty begutachten. Wie erwartet, schnarchte seine halbe Crew in der Bierseligkeit, während der andere Teil allmählich erwachte und sich dem aufkommenden Kater zuwandte. Anders hatte Ace es auch kaum erwartet… so war es doch eigentlich nach jeder Party. Nur die verstreut schnarchenden Rothaar-Piraten waren etwas irritierend. Anscheinend war Shanks mit seinen Männern noch aufgetaucht… und Ace hatte die große Sause verpennt… sei es drum.
Da es an Deck nichts weiter zu sehen gab, widmeten sich die zwei Ds ihrem Mittagessen. Leider nur Sandwichs, wollte die Küchencrew nichts anderes herausrücken. Kaum einer von der Crew verlangte um diese Zeit etwas Festes zu Essen und so hatten sie auch nichts gekocht. Wem doch nach einem verspäteten Frühstück war, der musste halt mit den dargebotenen Sandwichs leben beziehungsweise gab es auch noch das obligatorische Katerfrühstück bestehend aus Rollmops und Saftschorle.
Stöhnend hing Marco über seiner Kaffeetasse und nippte gelegentlich an seinem Sonderwunsch Marke „Herzkasper“. Sein Kopf dröhnte und irgendwie war alles leicht verschwommen und wirkte weit weg. Warum hatte er auch mit Shanks sämtliche Sorten Sake und Rum probieren müssen? Nun zahlte er für die verdammt leckeren Tropfen mit einem gehörigen Brummschädel… aber sei es drum… Aber dennoch bekam er mit, wie sich sein Kapitän und der kleine Zwergkapitän über einen Berg von Sandwichs hermachten. Wie konnten die Zwei nur jetzt so vergnügt und hungrig sein… ach ja, sie hatten die Party verpennt… typisch Ds! Seufzend legte Marco seinen Kopf auf die Tischplatte und schloss seine Augen. Soviel Lebenslust war im Moment Gift für ihn. Er wollte jetzt einfach nur seine Ruhe und seinen bitteren Aufwecker genießen. Wobei von genießen auch nicht wirklich die Rede war, war das bittere schwarze heiße Getränk einfach ein Muss, damit er bis zum zweiten Teil der Party wieder fit wäre.
Da Ace so rücksichtsvoll war und seine Crew in aller Ruhe wachwerden lassen wollte, verzog er sich mit Any aufs Meer. Seinen Sohn im Arm, jagte er über die seichte See und genoss die Freiheit, die so eine ungezwungene Strikerfahrt immer mit sich brachte.
Auch Any fand dies toll. Es war so schnell und so viel Wasser um ihn herum. Neugierig und aufgeregt sah er sich um und strahlte.
Ace hatte zwar immer vorgehabt ihn auf seinen Striker mitzunehmen, aber es war heute das erste Mal, das er auch die Gelegenheit dazu fand. Sonst war es immer zu gefährlich gewesen oder Any einfach noch zu klein.

Als sie zurück waren, herrschte bereits mehr Leben auf dem Schiff. Die Rothaar-Piraten waren verschwunden. Die Krankenschwestern sammelten letzte Alkoholleichen ein und brachten sie auf die Krankenstation zum ausnüchtern, während aber der Großteil der Mannschaft sich auf den zweiten Teil der Geburtstagsparty vorbereitete. Da nicht alle der Bande auf die Oro passten, wurde das große Buffet am nahen Strand aufgebaut. Tische voller leckerer Speisen standen dort bereits, aber das Prunkstück fehlte noch… die Torte.
Mit großen leuchtenden Augen sahen Ace und Any zu, wie immer mehr Essen herangeschafft wurde und die Tische sich mehr und mehr füllten. Am liebsten hätten sie sich schon über das eine oder andere hergemacht, aber Wachen achteten streng darauf, dass die zwei Ds dem Essen brav fern blieben.
Noch größer wurden Anys Augen, als mehrere Männer eine gewaltige Torte brachten. Sie sah so lecker aus… Sahne, Schokolade und Biskuit, Obst und Marzipan… „Dada ‚unga!“, fiepte der Kleine und deutete auf die große Torte. „Ich auch!“, gestand Ace, aber noch war für sie der Strand absolute Sperrzone.

Den Löffel bereits in der Hand sah Any auf den Teller vor sich, welchen Leigh ihm gerade gereicht hatte und nun noch einen Löffel voll Schlagsahne darauf tat. Das Stück Torte sah lecker aus, hatte er besonders viel Schokolade und Sahnecreme erwischt.
Schon wollte er seinen Löffel darin vergraben und sich über diese Leckerei hermachen, als er sah, wie sein Vater sich über eine ganz eigene riesige Torte hermachte.
Wie konnte dies sein? Warum bekam sein Papa eine ganze Torte für sich allein und dann auch noch eine mit Kerze!? Das war nicht gerecht!
Sein eigenes Stück Torte war nun so etwas von nebensächlich, wollte Any auch so eine Torte, wie sein Vater sie hatte. Eh Leigh ihn halten konnte, war er daher aufgestanden, stand er nun auf der Bank und schob sich auf den Schoß seines Vaters. Ace bekam dies nicht einmal mit, löffelte er bereits begierig seine Torte. Erst als sein Löffel mit dem von Any zusammenstieß, hielt er inne und sah auf seinen Sohn, welcher sich nun einen mehr als vollen Löffel voll Sahne in den Mund schob.
Alle sahen auf das Schauspiel, war es normalerweise ein großer Frevel sich an Ace seiner eigenen Torte zu vergreifen. Aber Any war Any und dies etwas ganz anderes. Er war wohl der Einzige, der es wagen durfte, ohne eine Kopfnuss dafür zu kassieren.
Es war aber auch zu süß, wie der Kleine sich auf die große Torte stürzte und sein kleines Gesicht bald selbst einer Torte glich. Ace zuckte nach einem Moment der Verwunderung nur mit seinen Schultern und aß selbst weiter. Dabei bemühte er sich, sein Tempo etwas Einhalt zu gebieten, damit Any auch genügend abbekam.
Ein heller Blitz ließ Any und ihn aufsehen, sahen sie noch, wie Woody den Fotoapparat weglegte. Es war aber auch einfach nur ein Bild für die Götter, wie sich die zwei Ds durch die Torte aßen und dabei keine Rücksicht auf beiläufige Verluste nahmen und so mancher Löffel voll Sahne nicht dort landete, wo er eigentlich hingehörte.
„Sieht so aus, als ob wir zu Any seinem Geburtstag auch eine Monstertorte bieten müssen!“, war Marcos schlichte Feststellung, dass der Kleine und sein Magen es allmählich gut mit dem seines Vaters aufnehmen konnte… und Marco wollte gar nicht wissen, was geschehen würde, wenn sie endlich auf Ruffy trafen. Vielleicht sollte er bereits jetzt das Proviantlager aufstocken lassen, damit sie diese Zusammenkunft auch Lebensmitteltechnisch gut überstehen würden.

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