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Aug 31 2012

IceBluemchen

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78. Der Dämon der Tiefe

„Der Dämon der Tiefe?“, fragten die Strohhüte im Chor an Robin gewandt, hörten sie zum ersten Mal von so einem Geschöpf und konnten sich kaum etwas darunter vorstellen, außer das es sich bei diesem wohl um ein gefürchtetes Monster handeln musste.
„Ja, man erzählt sich, das ein grausames Wesen in den Untiefen nahe der Redline haust und all und jeden vernichtet, der sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhält. Nur den Besten ist es vergönnt diese Gefahr zu überwinden und in die neue Welt vorgelassen zu werden!“, berichtete sie, was sie so über das Geschöpf hatte gehört.
„Und das erzählst du uns erst jetzt?“, war Lysop fassungslos und sah verängstig in die Tiefe. „Seht dort!“, deutete er plötzlich auf etwas, das aus der Tiefe schnell emporstieg.
„Trümmer…“, kam es sogleich von Zorro.
„Wohl von einem Schiff, das kurz vor uns aufgebrochen ist!“, schlussfolgerte Sanji.
„Oh nein!“, sahen sie auf die Leichen, welche langsam auf dem Gegenstrom nach oben getrieben wurden, kam für diese armen Seelen jede Hilfe zu spät.
„Wir sollten umkehren!“, fiepte Lysop panisch, aber die Entschlossenheit Ruffys sprach dagegen. Er hatte Blut geleckt und wollte unbedingt wissen, was der Dämon der Tiefe wirklich war und ob sich dieses Geschöpf nicht vielleicht als Nützlich erwies.
„Nichts da! Nami halte genau darauf. Was der Dämon der Tiefe auch immer sei, dieses Ding steht zwischen Ace und Mir, also muss es jetzt weg!“, damit stand der Befehl und eine Umkehr war ausgeschlossen.
Gebannt spähten alle nach dem Schatten, trieben noch immer Trümmer an ihnen vorbei und ließen nichts Gutes erahnen.
„Ahh…“, schrie Lysop plötzlich auf, als ein gewaltiger Tentakel nur wenige Zentimeter an seiner Nase vorbei in die Höhe schoss. „Hilfe, ein riesiger Kraken!“
Damit war das Geheimnis um den Dämon der Tiefe gelüftet, raste bereits ein weiterer Tentakel in die Höhe. „Entern!“, ertönte plötzlich eine unbekannte bekannte Stimme, worauf jedoch keine Angriffslaute folgten, sondern ein Ohrenbetäubendes krachen. Trümmer stoben in Richtung der Sunny und erschrocken konnte Nami ausmachen, wie Muh-Kuh panisch an ihnen vorbei und in die Dunkelheit des weiten Meeres entschwand. „Das muss das Schiff der Caribou-Piratenbande gewesen sein!“, konnten sie nun auch die verzweifelten Versuche der überlebenden Mannschaft beobachten, dem Kraken zu entkommen und an die Meeresoberfläche zu gelangen. Aber so weit in der Tiefe war der Druck einfach zu groß, wurde den Männern der wenige Sauerstoff förmlich aus der Lunge gepresst, ertranken sie alle qualvoll.
Doch mit dem Ende der Caribou-Piratenbande hatte der Kraken nun ein neues Ziel. Wieder stoben Tentakel in die Höhe und verfehlten die Sunny nur um wenige Längen. „Den muss ich haben!“, strahlte Ruffy bereits vor Begeisterung, wollte er den Kraken unbedingt als sein neues Haustier fangen. „Der kann uns zur Fischmenscheninsel ziehen, so wie dieses dumme Seekuhpferd das bei denen da getan hatte.“, deutete er nur vage in die Richtung des zertrümmerten Schiffes.
„Bist du irre?“, herrschte Nami ihn sogleich an, worauf alle nur mit einem „JA!“, antwortete. Aber Ruffy ließ von seiner Idee nicht mehr ab. Er hatte sich dies in den Kopf gesetzt und hielt er bereits nach einer Möglichkeit Ausschau.
„Wage es dir ja nicht!“, hielt Franky ihn zurück, als Ruffy sich das Coating näher betrachtete und bereits zu einem kräftigen Hieb ausholen wollte. „Langsam durch das Coating vorzudringen, beschädigt es nicht. Aber wenn du wie ein Hornochse darauf eindrischst, wird es zerplatzen und wir uns den armen Seelen dort schneller anschließen, als das der Kraken uns erledigen kann.“, mahnte er, woraufhin Ruffy von seiner Aktion abließ.
„Aber ich will ihn haben!“, beschwerte er sich, das seine Crew anscheinend all ihren Abenteuersinn verloren hatte. „Ich hätte aber auch nichts gegen einen kleinen Schlagabtausch!“, stellte sich Zorro herausfordernd neben seinen Kapitän und funkelte in die Tiefe, wo die Silhouette des Kraken immer deutlicher wurde. „Mhh…“, trat Sanji auf der anderen Seite neben Ruffy und begutachtete ebenfalls die Tiefe und dortige Gefahr.
„Was…?“, befand Lysop die Drei eindeutig als Bekloppt und Lebensmüde.
„Naja, vielleicht habe ich da etwas für euch!“, meinte Franky daraufhin, hatte Rayleigh ihm im Detail über das Coating aufgeklärt und dabei auch erwähnt, das es teilbar wenn. Mit einem vorsichtigen Griff an die Coatingblase, formte er nun eine Kleinere und bedeutete Ruffy in diese hinein zu schlüpfen. „Aber bedenkt, dass der Sauerstoff darin begrenzt ist. Ihr habt höchstens zehn Minuten, danach wird es knapp!“, mahnte er noch, aber so wirklich hörten ihn die Drei gar nicht mehr zu, wollten sie endlich Action!
Zielsicher steuerte Ruffy auf den Kraken zu. Endlich konnte er seine erlernten Fähigkeiten richtig austesten, hatte er sich bei der Marine auf dem Sabaody Archipel nicht wirklich gefordert gefühlt. Jetzt aber musste er alles geben. „Zorro… Sanji… lenkt ihn ab. Ich haue ihn K.O. und dann geht es ab zur Fischmenscheninsel.“, war sein Plan.
„Hey, ich kann ihn doch auch erledigen!“, meinte Zorro aber sogleich. „Nein, du zerschneidest ihn ja nur! Ich will ihn lebendig und als Haustier!“, grinste Ruffy und machte sich angriffsfertig.
Aber auch der Kraken wollte ein Wörtchen in diesem Spiel mitreden. Während er mit fünf seiner acht Tentakel die Sunny attackierte, jagten die restlichen Drei nun auf Ruffy, Zorro und Sanji zu.
„Drei-Schwerter-Stil…“, holte Zorro aus.
„Gum-Gum-… bäh Meereswasser…“, musste Ruffy seine erste Attacke abbrechen, erwischte ihn auch schon der Tentakel und kickte ihn zur Seite.
„Blue Water…“, setzte auch Sanji zu seinem Angriff an. Blitzschnell rannte er durch das Wasser und bemerkte nicht einmal, das er bei dieser Aktion seine Coatingblase verließ. Aber es war in diesem Moment auch egal, traf den Kraken ein kräftiger Kick und schleuderte seinen Tentakel zur Seite. Genau in diesem Moment schlug Zorro zu und trennte dem Kraken zwei seiner Arme ab.
Aufschreiend schlug er wild um sich, quoll schwarzes Blut aus den entstandenen Wunden und verfärbte das Wasser pechschwarz. „Sanji! Deine Blase!“, rief Zorro dem Smutje noch zu, aber die Blase war bereits zu weit davon getrieben, als das der Koch diese noch hätte erreichen können.
„Gum-Gum-Pistole…“, musste Ruffy sich zusammenreißen und alles geben. Wie ein Pfeil jagte sein Arm durch das Wasser, wurde jedoch mit jedem Meter langsamer. „Komm schon!“, feuerte er sich selbst an, erreichte er nur knapp Sanji, konnte dieser die Hand seines Kapitäns packen, eh der Arm zurückschnellte und ihn mit sich riss.
„Ganz schön eng!“, meinte Sanji und holte tief Luft, als er in Ruffys Blase eintauchte und seine Lungen mit dem ersehnten Sauerstoff füllen konnte. „Wir müssen zurück. Zu zweit wird der Sauerstoff noch schneller verbraucht sein und wir waren bestimmt schon zehn Minuten hier draußen.“, dirigierte er Ruffy in Richtung der Sunny, aber Ruffy wollte noch nicht.
„Nein, erst wenn wir den Kraken haben!“, protestierte er und machte sich zu einer neuerlichen Attacke bereits. „Ruffy, dafür haben wir keine Zeit mehr!“, mahnte Sanji, jedoch vergebens, steuerte Ruffy wieder auf den Kraken zu.
„Gum-Gum-Elephant-Gun!“, biss er sich in seinen Daumen und blies gezielt seine Hand auf. Erstaunt musste Sanji feststellen, wie diese nicht nur gewaltig groß wurde, sondern sich auch dunkel verfärbte und eine gewaltige Aura von seinem Kapitän ausging. „Wahnsinn!“, murmelte er, als Ruffy seine Attacke auch schon löste und mit einem kräftigen Schlag den Kraken direkt am Kopf traf.
„Endlich frei!“, jagte im nächsten Moment ein Hai an ihnen vorbei und rief ihnen noch dankende Worte zu, während er im Schwarz des Blutdurchzogenen Meers verschwand. „Was war das denn?“, fragte sich Zorro, hatte jedoch kaum Zeit darüber nachzudenken, gab es wichtigeres als einen davonjagenden Hai.
„Wahnsinn! Ruffy hat es echt geschafft!“, staunte auch Lysop über die Stärke seines Kapitän.
„Leute, ihr kommt besser wieder an Bord!“, verfinsterte sich jedoch im nächsten Moment Namis Miene, deutete sie auf eine gewaltige Staubwolke, welche sich aus der Tiefe erhob und direkt auf sie zuhielt.
„Was ist denn das nun schon wieder?“, konnte Lysop es nicht fassen, das sie regelrecht vom Regen in die Traufe gerieten. „Es wird wärmer!“, stellte Zorro nebenbei fest, schwamm er auf die Sunny zu und versuchte dabei auch seine Nakama mitzuziehen, musste Sanji die Strecke allein zu zwei in der Blase bewältigen, war Ruffy nicht wirklich eine große Hilfe, japste er bereits durch den Sauerstoffmangel und der Anstrengung seiner letzten Attacke.
„Jungs beeilt euch!“, rief Nami besorgt, kam die Wolke bedrohlich schnell auf sie zu. „Nami, es wird wärmer! Beeinflusst so etwas nicht auch die Ströme?“, fragte Robin und sah Nami eindringlich an. „Ja, wir werden dadurch nach oben gedrückt und direkt gegen die Redline!“, sah Nami nicht sehr glücklich aus. Sie mussten der Wolke ausweichen, welche eine gewaltige Wärmewelle vor sich herschob.
„Jungs festhalten!“, griff nun Robin ein und packte mittels ihrer Teufelskraft den Dreien am Kragen und zog sie an Bord, während Nami die Sunny bereits beidrehte und in tiefere kältere Gefilde sinken ließ.
„Es ist ein Unterwasservulkan!“, deutete Chopper auf die glühende Lava, die sie in letzter Sekunde noch entkommen waren. Japsend hatten Ruffy und Sanji jedoch überhaupt kein Auge für das Naturschauspiel, verlangte ihr Körper nach Sauerstoff, welchen sie mit gewaltigen Atemzügen sich nun zuführten.
„Mein Kraken…“, zog Ruffy beiläufig eine Schnute, war das Tier in seiner eigenen Blutwolke entschwunden. „Menno…!“
Aber die Anderen seiner Bande waren eher froh, dieses possierliche Tier nicht ihr neues Haustier nennen zu müssen. Es wurde ihnen nur wieder vor Augen geführt, das ihr Kapitän in den letzten zwei Jahren zwar deutlich stärker und teils auch erwachsener geworden war, aber wiederum auch nur teils, war er andererseits noch immer ein Kindskopf und Träumer.
„Seht dort!“, lenkte aber nun Lysop mit einem bewundernden Ausruf die Aufmerksamkeit auf das schillernde Licht in der Ferne. „Die Fischmenscheninsel!“
„Oh ist das schön!“, staunte Chopper, drang zartes Licht in den schillerndsten Farben durch die Dunkelheit des Meeres und lockte verführerisch ihre neuen Gäste an.
„Wahnsinn… was für ein gewaltiges Tor!“, bestaunte Franky die gigantischen Schleusentore, auf welchen ihnen das Symbol der Whitebeard-Piratenbande vereint mit einer großen Sonne entgegensah und so verdeutlichte, wer hier das Sagen hatte.
Hier regierte König Neptun über die Schützende Hand der Whitebeard-Piratenbande.
„Ace…“, murmelte Ruffy nur, während sie in die Schleuse einfuhren und sich das gewaltige Tor hinter ihnen schloss.

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