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Aug 19 2012

IceBluemchen

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51. Erste kleine merkliche Veränderungen

Es hatte Sarutobi etwas erstaunt, das Itachi bei der Missionsvergabe erschien. Erwartet hatte er ihn hier keinesfalls, wiedersprach dies seinen Auflagen, und die Unruhe bei den einzelnen Teamleitern konnte er auch gut nachvollziehen. Aber sicherlich hatte Itachi einen triftigen Grund, weshalb er hier erschien und nachdem er ihn zu sich gewunken hatte, war die Erklärung schnell gegeben.
„Mir wurde zugetragen, dass für die kommende Chunin-Auswahlprüfung noch Prüfer gesucht werden. Und… ich bin ein Shinobi! Etwas anderes habe ich nicht gelernt! Aber viele Möglichkeiten stehen mir auch nicht mehr offen. Als Prüfer könnte ich dem Dorf zu Diensten sein, so wie ich es immer war und bis zu Letzt sein möchte. Daher bin ich gekommen, um mich für einen freien Posten als Prüfer zu bewerben.“, Itachis ganze Vergangenheit als Shinobi war auf den Schutz des Dorfes und seines kleinen Bruders ausgerichtet und er wollte dies auch in der Zukunft.
Sarutobi war erstaunt, aber er hatte auch damit gerechnet, das Itachi nicht untätig daheim bleiben wollte. Er hatte nicht gewusst, für welche Aufgabe sich Itachi entscheiden würde. Die Aussage, er wäre Shinobi und er hätte nie etwas anderes gelernt, stimmte nur indirekt. Itachi war ein intelligenter belesener junger Mann, sicherlich hätte er auch gut eine Anstellung in der Bibliothek und den Archiven bekommen können. Es wäre in so mancher Hinsicht für ihn auch leichter gewesen, da sich die dortige Arbeit meist hinter einem Schreibtisch abspielte. Jedoch sich Itachi hinter einem Schreibtisch vorzustellen, dies war dann doch etwas abwegig und vielleicht nur als eine Alternative zu erachten, wenn ihm eine körperlich aktive Aufgabe aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr möglich war. So aber…
„In der Tat werden noch Prüfer gesucht. Es ist jedes Jahr dasselbe und Freiwillige sehr selten. Ich freue mich, dass dir der Poster zusagt und ich hätte dich gern voll dabei! Es fehlen im Team der schriftlichen Prüfung genauso Shinobi, wie für die praktische Aufgabe und den Ausscheidungskämpfen. Wärst du bereit, dich für alle Bereiche zur Verfügung zu stellen?“
„Selbstverständlich!“, entgegnete Itachi sogleich. Je mehr, je länger wäre der Einsatz und je länger wäre er beschäftigt und nicht gelangweilt daheim.
„Dann beglückwünsche ich dich. Willkommen zurück in den Reihen der aktiven Shinobi!“, beglückwünschte der Hokage Itachi. „Ich werde nachher das Formelle in Auftrag geben. Du erhältst dann von Ibiki Morino dem Prüfungsleiter alles Notwendige und alle Termine, wann sich die bislang gemeldeten Prüfer treffen.“
„Danke!“, Itachi hatte es keinen Moment bezweifelt, dass er den Posten bekommen würde. Er war ein Gewinn für die Prüfung und das Ibiki Morino dieses Jahr die Leitung übernommen hatte, befand er als günstig. Ibiki war einer der Zeugen des Seppuke gewesen und hatte tiefen Respekt ihm gegenüber gezeigt. Außerdem kannte Itachi ihn noch von früher, hatten sie bei so mancher Mission miteinander zu tun gehabt. Sie würden sicherlich gut miteinander auskommen und er war sich auch recht sicher, dass er mit den anderen Prüfern gut zusammenarbeiten würde. Anders als die Jugend hatten die Älteren einen großen Respekt vor dem Seppuke und ehrten den Ausführenden. Die Ehre ging ihnen noch über die Karriere.
„Guten Morgen, Meister Hokage!“, stand plötzlich Kakashi neben Itachi. „Guten Morgen, Itachi! Wo steckt denn Sasuke? Ist er krank und du meldest ihn gerade ab?“, begrüßte er sie und sah Itachi fragend an.
„Nein, wir sind zusammen gekommen. Er müsste eigentlich bei Sakura und Naruto sein und auf dich warten.“, es verwunderte Itachi, das sein Bruder in der Tat dort nicht mehr stand. „Vielleicht musste er auf die Toilette!“, meinte er dann aber, war es wohl die leichteste Erklärung.
„Mhh…“, kam es nur von Kakashi „Und was treibt dich dann hier her? Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, juckt es dich bereits in den Fingern nach einer Mission! Wenn das Dr. Shuga nur wüsste!“, Itachi war sich sicher, das Kakashi hinter seiner Maske breit grinste und seine Worte eher als Scherz ansah, wusste Kakashi genauso gut wie Itachi, das er wohl nie mehr in seinem Leben eine Mission bestreiten würde.
„Nein, ich habe mich um eine Position bei den Chunin-Auswahlprüfungen beworben. Ich kann schlecht die gesamte Zeit daheim sitzen und Däumchen drehen. So habe ich wenigsten eine nützliche Aufgabe.“, Itachi klang erleichtert, was Kakashi sagte, das sein Freund die Anstellung als Prüfer wohl erhalten hatte. Aber auch er hatte nichts anderes erwartet, kannte er Itachis Potenzial.
„Es freut mich für dich, dass du eine Aufgabe gefunden hast, die zu dir passt. Aber du bist dir sicherlich schon im Klaren, dass du dann eventuell auch deinen Bruder prüfen musst.“
„Natürlich bin ich mir dem bewusst! Die Frage sollte daher eher lauten, ob sich Sasuke darüber im Klaren ist. Ich glaube, soweit hat er noch gar nicht gedacht. Im Moment konzentriert er sich sehr darauf, es mir so Angenehm wie möglich zu machen.“
„Na dann sollte ich seine Konzentration etwas testen und sehen, das wir eine gute Mission abbekommen!“, Kakashi wand sich dem Hokage zu, welcher der kurzen Unterhaltung schweigend gefolgt war. „Haben sie heute etwas Anspruchsvolles für mein Team. Ich denke die Drei haben eindringlich bewiesen, dass sie gute Spürnasen besitzen und gute Katzen und Hundefänger abgeben würden. Nun sollte es einmal raus aus Konoha gehen!“
Leicht nickte Sarutobi und warf einen flüchtigen Blick über die Liste der noch offenen Missionen. Es gab noch so einige einfache D-Rang-Missionen, aber da Kakashi es sich wohl heute selbst schwer machen wollte, blieb der Blick des Hokage auf einer C-Rang-Mission hängen, welche er als die geeignete Herausforderung ansah.
„Ich hätte da eine C-Rang-Mission. Die Eskorte des Brückenbauers Tazuna ins Wellenreich. Er soll dort eine Brücke fertigstellen. Die Mission ist erfüllt, wenn die Brücke fertiggestellt ist.“, überreichte Sarutobi auch schon die Schriftrolle mit dem vollständigen Auftrag an Kakashi.
Innerlich seufzte Kakashi! Warum hatte er auch eine etwas anspruchsvollere Mission haben wollen? Gut, sie würden mal aus Konoha herauskommen, aber dies gleich für mehrere Tage. Und genau darin sah er das aufkeimende Problem. Sasuke würde sich sicherlich dagegen sträuben, seinen Bruder für mehrere Tage allein zu lassen. So würde es nun in der Tat ein Test werden, in wie weit Sasuke sich auf seine Aufgabe als Shinobi konzentrieren könnte, ohne dabei durch ständige Gedanken an seinen Bruder die Mission in Gefahr zu bringen.
„Das wird Sasuke nicht schmecken!“, sprach jedoch Itachi die Gedanken von Kakashi aus.
„Er ist ein Shinobi Konohas. Wenn er sich gegen so eine einfache Mission lehnt, stellt sich die Frage, ob er als Shinobi wirklich geeignet ist. Auch wenn ich die derzeitige Situation verstehen kann, aber es gilt die Prioritäten richtig zu setzten. Er muss dies lernen! Das verstehst du doch, Itachi!“, sprach der Hokage ruhig, aber auch bestimmend, dass er es sich mit der Mission nicht mehr anders überlegen würde.
„Natürlich verstehe ich das! Aber es wird nicht einfach werden. Für ihn ist in den Letzten Wochen die Welt quasi mehrfach auf den Kopf gestellt worden.“…und für mich auch, fügte er in Gedanken noch an. „Er findet gerade wieder zu seinem alten Selbst und legt mehr und mehr das schützende Schild der Emotionslosigkeit ab, was er in den letzten Jahren um sich aufgebaut hat. Ich weis nicht, in wie weit er dies alles noch unter Kontrolle hat.“
„Er differenziert!“, entgegnete Kakashi auf Itachis Bedenken. „Ich habe ihn vor dem Ganzen kennengelernt und bei Missionen erlebt. Ehrgeizig und kontrolliert, so wie es von einem Uchiha erwartet wird. Aber auch emotional kalt und distanziert. Und jetzt… während des Trainings und den Missionen ist er noch immer ehrgeizig und kontrolliert, er wahrt weiterhin die Distanz und lässt störende Gefühle nicht zu, soweit er es kontrollieren kann. In dieser Hinsicht hat sich nichts verändert. Jedoch Privat… er reagiert auf alles bezüglich dir Itachi sehr empfindlich. Er will dich beschützen und wie du es selbst sagtest, im Moment konzentriert er sich alleinig auf dich. Aber es ist nicht alles… er lässt viel mehr zu, was er damals kalt abgelehnt hat. Hilfe, wenn er so dich damit entlasten kann und auch Freundschaften, besonders zu Naruto und Sakura. Sie haben ihm in all der Zeit, wo es dir so schlecht ging und alles noch auf der Kippe stand, sehr beigestanden und er war deutlich dankbar dafür. Dies hätte er davor niemals so zugelassen!“, erläuterte Kakashi, wie er Sasukes verändertes Verhalten wahrgenommen hatte.
„Sasuke war auch nicht immer so, wie in den letzten Jahren. Damals war er ein lieber sensibler Junge…“, leicht senkte Itachi seinen Blick und seufzte. „Ich habe dies damals zerstört und ihn dazu gebracht, diese Emotionen in sich zu verdrängen. Darum bin ich auch sehr froh, dass er diese Gefühle nun allmählich wieder zulässt und das nicht nur mir gegenüben.“, er wand sich um und erspähte seinen kleinen Bruder, wie er wieder bei seinem Team stand und argwöhnisch das Gespräch beobachtete. Sicherlich hatte er nichts hören können, aber es musste für sie ausgesehen haben, als diskutieren sie über etwas sehr wichtiges. Mehr nahm aber Itachi nun das ein, was Sasuke in seinen Händen hielt. Das Stirnband! Er war also doch nicht auf der Toilette gewesen, sondern wohl noch einmal nach Hause geeilt, hatte das Band sich heute Morgen doch noch beim Plüschdrachen befunden.
Und auch wenn er mit dem Hokage und Kakashi noch einige Zeit über das führ und wieder der Teilnahme Sasukes an der kommenden Mission hätte diskutieren können, wollte er seinen kleinen Bruder nun erst einmal beruhigen. So ging er zu ihm und lächelte sanft. „Ich habe die Anstellung bekommen. Es müssen nur noch einige Formalien erledigt werden, aber ab sofort bin Prüfer für die Chunin-Auswahlprüfungen!“
Sasukes Argwohn gegenüber der anscheinenden Diskussion war schlagartig verschwunden. Er hatte sich etwas gesorgt, dass der Hokage womöglich Itachi nicht als Prüfer wollte und eine Diskussion über die Gründe der Ablehnung entbrannt war. So aber schien es in dem Gespräch um etwas anderes gegangen zu sein, jedoch war es ihm erst einmal egal, denn er freute sich viel zu sehr für seinen Bruder.
„Dann brauchst du nun das!“, reichte er Itachi das Stirnband. Jedoch anstelle es zu nehmen, beugte sich Itachi leicht vor, sodass Sasuke ihm nun das Band anlegen konnte. Stolz kam er dieser Aufforderung nach und strahlte, als Itachi wieder seinen Kopf erhob und endlich alles wieder seine Ordnung hatte. Endlich war sein großer Bruder wieder ein richtiger Shinobi und zugleich verbarg das Band auch das Pflaster auf der Stirn und ließ nichts mehr von dem Vorfall vor einigen Tagen erahnen.
„Perfekt!“, flüsterte er. Itachi schmunzelte über dies nur und strich seinen Bruder kurz durchs Haar. „Ich gehe jetzt wieder nach Hause. Ich sehe dich dann nachher.“, verabschiedete er sich dann, war es nicht seine Aufgabe, Sasuke von der mehrtägigen Mission zu erzählen und es war auch nicht seine Aufgabe, ihn von der Notwenigkeit, das er diese erfüllte, zu überzeugen.
„Ist gut… und falls wir uns heute Mittag nicht sehen, vergesse bitte deine Medikamente nicht!“
„Keine Sorge, das werde ich nicht!“, versprach Itachi und ging.

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