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Aug 03 2012

IceBluemchen

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74. Die zwei Jahre sind um!

„Es steht nichts über die Strohhüte in der Zeitung!“, setzte Marco sich zu Ace an den Tisch, war Ace vollkommen vertieft in die neuste Ausgabe und unterbrach dies lediglich, wenn er tastend nach einem neuen Buttertoast griff, nur um dann sogleich weiter die Zeitung zu durchstöbern.
„Leider!“, murmelte Ace, ließ jedoch nicht von dem Papier ab. „Hast du den Bericht über die Zerstörungsschneise, welche Blackbeard einmal wieder hinterlassen hat, gelesen? Allmählich frage ich mich, ob dahinter nicht ein System steckt.“
„Das System ist, das er wie alle anderen auch nach dem One Piece sucht. Und er weiß dank seines langen Aufenthaltes auf der Moby Dick genau, welche Inseln er getrost auslassen kann.“, meinte Marco und widmete sich auch seinem Frühstück, nippe er genießend an seinem Morgenkaffee und biss dann von seinem Sandwich ab.
„Mhh…“, kam es nur von Ace. Sicher, Blackbeard hatte durch seinen langjährigen Aufenthalt auf der Moby Dick so manche Insel gesehen und wusste daher in der Tat von so mancher Insel, welche auf keinem Falle das One Piece beherbergen konnte, aber sein Kurs ergab dennoch keinen Sinn. Ace versuchte sich gedanklich eine Karte der Neuen Welt vorzustellen und in etwa den Kurs abzustecken, welchen sie aus der Zeitung und durch Sichtungsberichte verbündeter Piraten in etwa rekonstruieren konnten. Und eines wurde ihm dabei allmählich klar. „Wenn er auf diese Art und Weise das One Piece finden will, wird er dazu Jahrzehnte brauchen. Nein… ich glaube er sucht etwas anderes! Warum sollte er sonst einen solchen geschlängelten Kurs einschlagen und teils sogar in die falsche Richtung segeln?“
Marco sah von seinem Sandwich auf, stellte auch er sich jetzt den Kurs Blackbeards bildlich vor. „Mhh…“, kam es nun seinerseits, was einer Zustimmung gleich kam. In der Tat war der Kurs so betrachtet doch recht ungewöhnlich.
„Es ist sowieso verwunderlich, warum alle Blindlinks drauflos segeln und meinen, so das One Piece finden zu können!“, redete Ace ohne von der Zeitung aufzusehen weiter. „Keiner der Banden macht sich wirklich groß Gedanken! Selbst mein kleiner Bruder ist so aufgebrochen, ohne sich je über den genauen Kurs meines Vaters zu erkundigen… dabei ist dieser kein Geheimnis. Wer etwas recherchiert, kann den Kurs gut rekonstruieren und damit das Suchfeld bezüglich des One Piece gut eingrenzen… aber niemand denkt soweit!“, Ace fiel wirklich keine Piratenbande ein, die bewusst fast den exakten Kurs seines Vaters genommen hatte. Sie alle segelten mehr oder minder ihrer Nase nach, jagten von Abenteuer zu Abenteuer und riskierten bei jeder Kursentscheidung auf der nächsten Insel oder auf dem Weg zur nächsten Insel zu scheitern.
Marco musste über diesen Gedanken seines Kapitäns schmunzeln. „Hast du damals über deinen Kurs nachgedacht und dich vorher über die Route deines Vaters erkundigt?“, war die berechtigte Frage.
„Nöö!“, kam die prompte Antwort. „Siehst du! Selbst du hast dir nicht die Mühe gemacht! Warum sollten es sich die anderen also machen? Und selbst wenn… sie würden es dennoch nicht finden!“
„Aber auch nur nicht, weil sie daran vorbeirennen würden!“, grinste Ace. Jetzt wo er das Geheimnis um das One Piece kannte, wusste er, das es nicht nur gut versteckt war, sondern auch nicht jedem offensichtlich sein würde. Zumindest darüber brauchte er sich keine Gedanken machen und konnte sich so ganz auf die derzeitig wichtigen Dinge konzentrieren.
„Dennoch sollten wir uns den Kurs von Balckbeard genauer anschauen! Mir gefällt dessen Strategie einfach nicht und…“, Ace hielt inne und zog seine Stirn kraus. Noch etwas war merkwürdig. Blackbeard zog sich zu schnell aus Gefechten zurück. Nicht das er feige vor jeder Auseinandersetzung zurück wich, jedoch sobald eine mögliche Niederlage einstand, machte er kehrt und verschwand.
„Was meinst du? Das er größeren Kämpfen aus dem Weg geht?“, hackte Marco nach, hatte er darüber auch bereits nachgedacht und so seine ganz eigene mögliche Erklärung. „Ja, das ist doch merkwürdig! Okay, er war schon immer irgendwie ein Feigling und hielt sich gern im Hintergrund, wenn es ernst wurde. Aber dafür, was er vor zwei Jahren alles angerichtet und erreicht hatte, steht sein jetziges Verhalten in keiner Relation.“
„Ich denke, er verbirgt etwas!“, setzte Marco an, seine Theorie zu erläutern. „Er hat uns vor zwei Jahren beeindruckend vorgeführt, zu was er fähig ist. Er hat seine eigene Teufelskraft gut unter Kontrolle. Aber was mir im Nachhinein bezüglich der Fischmenscheninsel und unserem letzten Zusammentreffen aufgefallen ist, hat er damals und heute nur seine eigene Teufelskraft eingesetzt. Paps gestohlene setzte er nicht ein und bis heute liegt uns keine Information vor, das er sie in irgend einer Konfrontation eingesetzt hat. Entweder… er will es nicht und so seine eigentliche Stärke verbergen… oder aber er kann es nicht!“
„Du meinst, er kann nach zwei Jahren diese noch immer nicht kontrollieren?“, es war ein interessanter Denkansatz, musste Ace gestehen. Niemand beherrschte von Anfang an eine Teufelskraft in Perfektion. Sein kleiner Bruder war dafür das perfekte Beispiel, hatte es ihm ein jahrelanges Training gekostet, eh er solche Techniken wie die Gum-Gum-Kanone drauf hatte. Gut, Ace selbst hatte sein Feuer schnell unter Kontrolle gebracht. Jedoch auch er hatte einiges an Zeit und Training investieren müssen, um so manche Technik zu erlernen, und noch heute feilte er an seinen Techniken herum und probierte Neues aus.
Mit zwei Teufelskräften musste es sich genauso verhalten und gar noch schwerer sein, anders konnte es sich Ace jedenfalls nicht vorstellen. Generell fiel es ihm schwer sich vorzustellen, wie es sei zwei Teufelskräfte in sich zu tragen, ohne von diesen zerrissen zu werden. Blackbeard musste diesbezüglich irgendeinen Trick angewandt haben, damit er überhaupt die Kraft von Whitebeard hatte stehlen können. Ob es ein Teil der Finsternis war, die dafür verantwortlich zeichnete? Er wusste es nicht! Wusste er einfach zu wenig über die Kraft der Finsterfrucht, obgleich er sie am eigenen Leib erfahren hatte.
„Das Ganze gefällt mir nicht!“, legte er die Zeitung zur Seite und zog sich seinen noch halb gefüllten Teller näher. „Wir müssen herausfinden, was er genau vorhat!“, stimmte ihm diesbezüglich auch Marco zu, auch wenn dies wohl nicht ganz so einfach werden würde.

Tief atmete Ruffy durch!
Es war soweit!
Zwei Jahre waren ins Land gestrichen, seit der Schlacht auf Marineford.
In Gedanken voller trauriger Erinnerung stand er vor seinem Strohhut und sah gen Himmel empor.
Kein Wölkchen trübte den blauen Morgen.
Warm strich ein sanfter Windhauch über sein Gesicht, als wolle er ihn trösten.
Freundlich schien die Sonne und wirkte gar glücklich… wie absurd kam ihm das Gefühl Glück in diesem Moment vor.
Sein Glück war vor zwei Jahren gestorben!
Nein! Ein Teil seines Glückes war gestorben… der andere Teil ihm nur genommen.
Doch es war nun soweit!
Heute würde er zum Sabaody Archipel aufbrechen und zumindest diesen Teil seines Glückes zurück erhalten. Und diesem Mal würde es niemand ihm mehr wegnehmen können.
Hart hatte er mit Rayleigh trainiert und beherrschte das Haki in aller Form hervorragend.
Er würde seine Freunde und die Menschen die er liebte beschützen können.
Nie mehr würde er zulassen, dass er noch einmal diesen schrecklichen Schmerz des Verlustes ertragen müsste. Nie mehr!
Fest entschlossen griff er seinen Strohhut und setzte sich diesen auf, während er in der anderen Hand den Steckbrief seines Bruders, sowie den Brief von Rayleigh hielt.
Er konnte nicht anders und gab seinem sehnsüchtigen Drang nach, das Bild seines Bruders zu betrachten. „Ace…“, murmelte er traurig. Schmerzlich zog sich sein Herz zusammen. Es tat noch genauso weh, wie vor zwei Jahren. Genauso! Obwohl er den Tod akzeptiert und seine Schwäche und Niederlage eingesehen hatte. Nur das Wissen bald seine Freunde wiederzusehen und heute stark genug zu sein, konnte die Traurigkeit beiseiteschieben.
Strotzend voller Selbstbewusstsein, verbannte er seine Traurigkeit tief in sich und lächelte.
„FREUNDE ICH KOMME!“, rief er laut über das Meer und in der Tat war er nun voller Vorfreude auf das kommende.
Er freute sich auf das Wiedersehen und er freute sich auf die neuen Abenteuer.
Er freute sich auf die Fischmenscheninsel und der Neuen Welt.
Und er freute sich auf das Treffen mit Shanks, welches nun in greifbare Nähe rückte.

Anhimmelnd stand Boa Hancock neben Ruffy an Deck ihres Schiffes. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, ihren Schwarm höchstpersönlich abzuholen. Ja sie hatte sogar für ihn gekocht und ein gewaltiges Lunchpaket gepackt.
Aber das Essen schien Ruffy überhaupt nicht zu interessieren!
Gebannt starrte er auf das leicht angegilbte Papier eines Briefes in seiner Hand, wanderten seine Augen über die verblasten Zeilen. Sein Gesichtsausdruck war merkwürdig ernst und ungewöhnlich für den sonst so unbeschwert lebenslustigen Gummijungen. Es musste etwas Schlimmes in diesem Brief stehen, etwas anderes konnte sich Hancock einfach für dieses ungewohnte Mienenspiel nicht erklären.
Und sah sie recht, als sie Tränen über das Gesicht Ruffys laufen sah?
Was stand nur in diesem Brief, das es ihn so fesselte und gar zum Weinen brachte?
Schon haderte sie mit sich, näher an ihn heranzutreten und ihn zu trösten, als ein lauter markerschütternder Schrei sie aufschrecken und zurückweichen ließ. Tobte und kochte Ruffy vor Wut…
„RAYLEIGH DU ALTER BASTARD! ICH MACH DICH ALLE! WIE KONNTEST DU MIR DAS VERSCHWEIGEN!“

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