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Jul 27 2012

IceBluemchen

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101. ACE IST WEG!

Niedergeschlagen saß Ace an der Reling und versucht seine wirren Gedanken zu sortieren. Es frustrierte ihn sehr, dass er wieder gescheitert und baden gegangen war. Es machte ihn gar wütend… ließ ihn jedoch auch an sich selbst zweifeln.
Warum brachte er es nur nicht fertig, den alten Kapitän zu ermorden?
Er war doch stark und intelligent, fehlte es ihm auch nicht an mangelnder Kreativität oder passenden Gelegenheiten. Aber warum scheiterte er dann doch immer und immer wieder?
„Hier! Du hast das Frühstück verpasst, während du dich von deinem nächtlichen Bad erholt hast!“, stellte Marco ihm eine große Schale dampfender Suppe hin, hatte Ace in seinen Gedanken gar nicht mitbekommen, dass er eine Mahlzeit versäumt hatte. Seine Gedanken nahmen ihn so sehr ein, das selbst sein Magen durcheinander kam und nicht mehr Bescheid gab, das es wieder Zeit zum befüllen war.
„Warum nennt ihr ihn eigentlich Pops?“, dies fragte Ace sich schon seit längeren.
„Nun, er nennt uns seine Söhne! Die Welt hasst uns, für das was wir sind, aber er weiß, dass es uns glücklich macht, dass wir ihn so nennen dürfen. Und es macht ihn glücklich, dass wir ihn Pops nennen!“, Ace verstand dies nicht. Es offenbarte ihm sich nicht, was so besonderes daran war, einen alten Mann „Pops“ nennen zu dürfen. Vielleicht konnte er es aber auch einfach nicht verstehen, hatte er nie einen eigenen „Pops“ besessen. Seinen „Erzeuger“ verleugnete er auf tiefste. Nein… wie sollte er es verstehen! Und doch gab ihm dies noch mehr zum grübeln.
„Ace, ich hoffe du willst nicht für immer so weiter machen! Es wird Zeit für eine Entscheidung! Du kannst Pops nicht besiegen! Also entweder du und deine Crew ihr verlasst das Schiff und fangt von vorne an oder du bleibst und trägst Whitebeards Zeichen!“, dies waren die Optionen, welche Marco ihm nun ließ und sämtliche Grübelei zum Stillstand brachte. Nun war nur noch diese Entscheidung wichtig.

„ACE IST WEG!“, kam Thatch am folgenden Morgen aufgeregt in Whitebeards Kajüte gestürmt.
„Das habe ich mir gedacht…“, seufzte Whitebeard betrübt.
„Aber wie… wieso… warum gerade jetzt?“, Thatch konnte es nicht verstehen. Er hatte geglaubt, allmählich zu dem Feuerteufel durchzudringen und Freundschaft hatten sie doch auch schon getrunken, auch wenn Ace dies mehr als bestreitete.
„Ich habe ihm gestern gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und er sich entscheiden muss. Bleiben oder gehen! Und wie es aussieht, hat er sich für’s gehen entschieden.“, für Marco war das Thema Ace damit durch. Sie würden den Feuerteufel wohl so schnell nicht wiedersehen und machte sich daher an seine Aufgaben.
„Ich werde ihn vermissen!“, seufzte Thatch und verließ mit hängendem Kopf die Kajüte seines Kapitäns.
„Ich auch!“, murmelte Whitebeard noch immer betrübt und niedergeschlagen.

„Was für ein langweiliger Tag!“, saß Thatch zusammen mit Jozu und Marco, spielten sie einige Partien Skat und doch konnte das Spiel nicht über die Tatsache hinwegtrösten, das ihnen allen irgendwie etwas fehlte.
„Wem sagst du das!“, murmelte Marco und mischte die Karten neu, hatte er gerade die Partie gewonnen. „Bei jedem klirren und scheppern schaute ich mich immer sofort nach Ace um, weil ich dachte, er hätte es wieder auf Pops abgesehen.“
„Pops hatte den halben Tag den Dreizack von Ace in der Hand gehalten…“, warf Jozu ein und besah sich seine Karten.
„Wo hatte Ace eigentlich das Teil her? Ich kann mich nicht entsinnen, diesen je vorher in der Waffenkammer gesehen zu haben.“, schüttelte Marco leicht schulterzuckend den Kopf und passte, war sein Blatt nicht sonderlich gut.
„Keine Ahnung!“, war dies auch für Thatch und Jozu ein Rätsel, spielte Thatch nun die erste Karte aus und hoffte, dieses mal mit seinem Blatt zu gewinnen.

„GUTEN MORGEN!“

Mit einem breiten Grinsen stand Ace am Bettende des alten Kapitäns, seinen Rucksack lässig geschultert und seinen Hut im Nacken.
„Du hast es dir also doch anders überlegt!“, stellte Whitebeard nüchtern fest.
„Nun ja… sagen wir es so… dein Smutje wollte sich nicht meiner Crew anschließen und mein Proviant reichte nicht für die Ewigkeit…“, ein lautes Magengrummeln unterstrich die letzten Worte.
„Dann solltest du schleunigst frühstücken gehen, eh du mir vom Fleisch fällst!“, Whitebeard war erleichtert und froh, hatte er sich in Ace doch nicht getäuscht. „Und willkommen daheim!“
Ace hatte bereits gehen wollen, hielt nun aber inne und sah zu seinem neuen Kapitän. Erst hatte er nicht verstanden, was es mit dem „Pops“ auf sich hatte. Lang hatte ihn dies beschäftigt, bis ihm dann eines klar wurde. „Pops“, dies war ein Mann, dem man vertrauen konnte, der immer für einen da war und für einen einstand. Whitebeard war der Kapitän und stand genau für dies alles ein und noch mehr… er war für seine Crew wie ein Vater.
„Danke Pops!“, lächelte Ace glücklich.
„Aber das eines klar ist… das Deck schrubbe ich nicht! NIEMALS!“

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