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Jul 20 2012

IceBluemchen

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48. Der Tag des Umzugs

Noch schlaftrunken rekte sich Itachi und spähte verschlafen zum Fenster, schien bereits die Sonne und nach seiner inneren Gefühl musste es acht Uhr in der Früh sein. Schnell hatte sich sein Körper an die regelmäßigen Zeiten gewöhnt, zu welcher er seine Medikamente einnehmen musste. Wenn er nicht vorher geweckt wurde, wachte er grundsätzlich gegen acht Uhr auf, da er zu dieser Zeit seine erste Dosis Medikamente nehmen musste. Es waren die wichtigsten des gesamten Tages. Es waren die ihm zeitverschaffenden Antibiotika und Immunstärker.
Gähnend setzte er sich auf und rekte sich erneut, bemerkte er dann jedoch, dass die Matratze neben ihm verwaist war. Ordentlich lag die Zudecke gefaltet darauf und weckte den Anschein, als hätte dort niemand geschlafen. Verwundert sah sich Itachi um, fehlten auch Sasukes Kleidung, welche er sich am Abend noch zurecht gelegt hatte. Sogleich fragte er sich, wann sein kleiner Bruder wohl aufgestanden sein musste und warum er ihn nicht geweckt hatte?
„Sasuke?“, rief Itachi in die Stille des Raumes, aber es kam keinerlei Reaktion, war er allein im Haus. Nachdenklich, warum sein Bruder ihn nicht geweckt hatte, stand Itachi auf und ging in die Küche, sich ein Glas Wasser holen. Seine Medikamente hatte er in einer kleinen Tasche bei seinen Sachen, fand er dort nun einen kleinen Zettel vor.

Guten Morgen Nii-san,
wenn du diesen Zettel findest, ist es wohl Zeit für deine Medikamente.
Ich habe dir die Honig-Reiskuchen gelassen, sowie einen Apfel und
Saft ist auch noch über.
Ich werde bald mit der ersten Umzugsladung zurück sein.
Sasuke

Allmählich lichtete sich Itachis Verwunderung, schien es nun so, als habe Sasuke ihn absichtlich nicht geweckt und ausschlafen lassen. Ein lieber Gedanke seines kleinen Bruders, griff Itachi nach seinen Medikamenten und nahm die entsprechenden Pillen aus den kleinen Päckchen, schluckte er sie alle auf einmal und spülte mit ordentlich Wasser nach.
Dies erledigt beging er seine Morgentoilette, eh er sich auf die hintere Veranda setzte und sein kleines Frühstück in der Morgensonne genoss. Es war wirklich eine liebe Idee von Sasuke gewesen, jedoch kam Itachi sich auch gleichsam etwas unnütz vor. Sicherlich hatte sein Bruder den Gedanken im Kopf gehabt, Itachi könne sich überanstrengen, zumal es versprach ein heißer Tag zu werden. Hitze, körperliche Anstrengung und eine eingerostete Kondition waren Gift für seine Gesundheit und dies wusste Sasuke nur zu genau. Shuga hatte ihnen beiden mehr als deutlich eingebläut, was Itachi besser lassen sollte und wenn er nun an die vielen Einschränkungen dachte, kam er sich erst recht unnütze vor.
Was sollte er jetzt nur machen? Was würde in seiner noch kurzen verbleibenden Zeit werden?
Er wollte nicht tatenlos daheim sitzen und den Hausmann spielen, auch wenn er für Sasuke gern diesen Part übernahm. Aber dies würde einfach nicht auf Dauer gut gehen können, brauchte Itachi eine Perspektive und Ziele für die Zukunft.
Was wollte er mit seiner geschenkten Zeit nur anfangen?
Eines wusste er bereits! Er wollte Sasuke so viel wie möglich beibringen und auf einen ehrenvollen Weg in die Zukunft schicken. Der Kleine sollte dem Namen der Uchiha Ehre bereiten und den Clan zu neuem Glanze führen. Er würde die neue Wurzel des Uchiha-Clan sein und für Itachi stand außer Frage, dass dies eine sehr starke Wurzel war.
Aber mit diesen Gedanken hörte seine Zukunftsperspektive auch schon auf. Zu sehr war er durch seine Erkrankung aber auch durch die Bewährungsauflagen eingeschränkt. Ein Leben als Shinobi viel fast komplett aus, jedoch konnte er doch eigentlich nur dies. Er hatte nie etwas anderes in seinem Leben getan oder gelernt. Sein Leben war auf den Kampf für den Frieden ausgerichtet gewesen. Und nun?
Er wusste es nicht, aber noch blieb ihm etwas Zeit darüber nachzudenken. In den nächsten Tagen und Wochen würde er gut mit ihrem neuen Zuhause zu tun haben. Er wollte für sie ein schönes gemütliches Heim schaffen und dann war da noch die Bibliothek. Hunderte Bücher warteten im Archiv darauf, in seiner eigenen kleinen Privatbibliothek einen neuen Platz zu finden. Viele dieser Bücher kannte er, aber es waren auch so manche dabei, wo es ihm bereits jetzt in den Fingern juckte sie zu lesen. Es war auch ein kleines Ziel für die Zukunft, noch so viele Bücher wie möglich zu lesen und selbst so viel wie möglich noch zu lernen.

Mit der Ruhe am Morgen war es je vorbei, als Sasuke mit einem meckernden Naruto im Schlepptau einkehrte und sie gemeinsam die ersten Möbel ins Haus trugen. Mit der ersten Ladung hatten sie vorwiegend Küchenmöbel und Inventar dabei, füllte sich der Raum recht schnell. Die zwei Jungs waren flink im abladen des Wagens, welchen Kakashi für sie organisiert hatte.
„Guten Morgen Nii-san!“, grüßte Sasuke seinen Bruder, während er gerade mit Naturo den Küchentisch hineintrug, eilten sie auch schon wieder hinaus, nur um einen Moment später mit Stühlen wiederzukommen. „Guten Morgen Otouto! Danke, dass du mich hast ausschlafen lassen.“, lächelte Itachi dankbar.
„Das freut mich! Ich hatte etwas Bedenken, weil du ja helfen wolltest. Aber du hattest noch so tief geschlafen und die letzten Tage waren schon so anstrengend…“ Sasuke wollte nicht direkt auf den Angriff anspielen, jedoch war er der Hauptgrund, weshalb er seinen Bruder hatte ausschlafen lassen wollen. Itachi brauchte einfach seinen Schlaf! „…und es war ja auch nur die erste Tour.“
„Es ist schon okay! Der Tag wird lang und so wie es aussieht auch sehr heiß. Und du scheinst mit Naruto ja sehr gut voran zu kommen. Wo habt ihr eigentlich Sakura gelassen? Wollte sie nicht auch helfen?“ Itachi war diesbezüglich etwas irritiert, da es noch gestern hieß, dass Sasukes komplettes Team mit anpacken würde.
„Sie hat uns bis eben geholfen. Aber ich habe sie gebeten, für uns alle das Mittagessen zu holen und einige wichtige Lebensmittel, damit unser Kühlschrank nachher wenigsten ein klein wenig gefüllt ist.“, den Kühlschrank würden sie zwar erst mit der nächsten Fuhre bringen, aber Sakura würde für den Einkauf auch etwas Zeit brauchen.
Und während Sasuke und Naruto sich wieder zur Wohnung auf machten, begann Itachi mit dem stellen der Möbel und packte erste Sachen aus den mitgebrachten Kartons aus. Ihm war diese Aufgabe daheim doch sehr recht, wurde es auch im Haus allmählich wärmer, befand er es in der Sonne eindeutig als zu warm.
So floss der Vormittag dahin, kam nach dem Mittagessen für Itachi das gefürchtete Tief. Die Hitze machte ihm zu schaffen, weshalb er sich in sein Zimmer zurückzog, wo er Sasukes und seine Futon-Matratze hingeschafft hatte. Er wollte etwas schlafen und neue Kraft tanken, sodass er am Nachmittag wieder ordentlich zupacken konnte. Jedoch so sehr ihn die Hitze auch zusetzte, so sehr erschwerte sie ihm auch das einschlafen. Noch lang lag er dösend wach, kreierten seine Gedanken wieder um die Frage, was er nun mit seiner gewonnenen Zeit nur anfangen sollte und kam doch zu keiner Antwort.
Leise klopfte es an seiner Tür und ließ ihn aus seinen Gedanken aufsehen. War es schon Zeit zum aufstehen? Aber irgendwie hatte er nicht das Gefühl schon lang zu liegen. „Herein!“, gab er zu erkennen, dass er wach war.
Zaghaft öffnete sich die Tür und eine junge Frau spähte hinein. „Hana!“, merkte Itachi erstaunt an und setzte sich auf, lief sie bei dem Anblick seines nackten Oberkörpers sogleich leicht rot an. „Entschuldige! Ich wusste nicht, dass du geschlafen hast. Jetzt habe ich dich geweckt… es tut mir leid…“
„Nein, ich war wach! Bei dieser Wärme kann ich nur schlecht einschlafen.“, beschwichtigte Itachi sie jedoch sogleich und schlug die leichte Decke hinfort, mit welcher er sich zugedeckt hatte. Hanas Röte nahm sogleich zu, trug Itachi nur eine Shorts. Zwar hatte sie ihn schon einige Male nur spärlich bekleidet gesehen, jedoch war sie in diesem Zusammenhang nie allein mit ihm gewesen. Und unweigerlich konnte sie es nicht lassen und musterte ihn ausgiebig.
Etwas verwundert nahm Itachi die Röte von Hana auf, sowie ihren musternden Blick. Dieser Anblick war doch für sie nichts Neues und dennoch hatte er das Gefühl, als wäre ihr diese Situation gerade sehr unangenehm… nein, unangenehm war ihr dies keines Falls, korrigierte er sich sogleich. Eher war ihr Blick… Himmel nein, er glaubte sich mehr als zu irren, als ihn das Gefühl von Verliebtheit einnahm. Aber genau dieses Gefühl strahlte sie in jenem Moment aus und er konnte es nicht verhindern, dass er dieses so deutlich wahrnahm.
Kurz zögernd, wie er nun darauf reagieren sollte, griff er nach seinem Shirt und seiner Hose, zog sich diese schnell über, während er sich fragte, ob ihre Gefühle nur ein flüchtiger Hauch waren. Verliebtheit und Liebe, dies waren nicht immer dieselben Gefühle und für ihn schwer auseinander zu halten. Eine einfache Verliebtheit schwand nach einiger Zeit wieder und meist blieb nur einen Freundschaft. Aber Liebe… dies war etwas dauerhaftes Bindendes, so wie er es zu Sasuke verspürte.
Jedoch war dies nicht die einzige Frage, die ihm im Kopf herumschwirrte. Er fragte sich, wie er selbst zu ihr stand und konnte sich diese Frage nicht sofort beantworten. Er wusste es einfach nicht! Wusste er nur, dass er sie mochte und gern mit ihr Zeit verbrachte.
„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Itachi, um etwas von der Situation abzulenken. „Kurz nach zwei Uhr. Ich habe Sasuke, zusammen mit Naruto und Sakura vor 10 Minuten getroffen. Er sagte mir, du wärst daheim und in deinem Zimmer. Hätte ich gewusst, dass du schläfst…“, es war ihr noch immer unangenehm, dass sie ihn wohl aufgeweckt hatte.
„Oh…“, war er erstaunt und verstand, weshalb er sich noch so gerädert fühlte, hatte er gerade einmal eine Stunde gelegen. „Möchtest du einen Eistee? Sakura hat zum Mittag eine Kanne zubereitet und es ist noch etwas im Kühlschrank.“, er war sich zwar nicht im Klaren, wie er für sie empfand, aber dies musste er auch nicht, um seine Gastfreundschaft zu beweisen.
„Gerne!“, nickte sie und allmählich lockerte sich die Situation wieder auf. Sie hoffte nur, dass ihm ihre Röte und ihr mehr als verschlingender Blick nicht aufgefallen war. Irgendwie war ihr dies jetzt peinlich und unangenehm. Sie mochte ihn, mochte ihn sehr sogar und verbrachte gern ihre Zeit mit ihm. Sie fühlte sich in seiner Nähe einfach wohl, glaubte sie ihn bereits Jahre zu kennen, obgleich es doch nur wenige Wochen waren. War sie in ihn verliebt? Sie wusste es nicht! War es wirklich Liebe oder nur eine Verliebtheit, die Faszination die er ausstrahlte, seine zurückhaltende höfliche Art, sowie wie er sich gegenüber seinem Bruder gab. Er war ein liebenswerter junger Mann und ihr kribbelnder Bauch sagte ihr, dass sie ihn unbedingt noch näher kennenlernen wollte. Und wenn es am Ende nur eine sehr gute Freundschaft sein würde… einen Freund wie Itachi schätzte sie sehr!

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