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Jul 21 2012

IceBluemchen

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94. Gol D. „ACE“ Finger

Den gesamten Tag über hatte Ace eine schier schlechte Laune, grummelte all und jeden an und selbst sein Essen hatte er mit bitter bösen Blicken bedacht, eh er die Makrelen satt auf seinem Teller in ein Gabelmassaker verstrickte.
„Ich hoffe er benimmt sich heute Abend!“, hoffte Marco, das die wandelnde schlechte Laune ihnen nicht ihren Flimmerabend verderben würde. Seit einigen Jahren gehörte es zur Tradition, das sie am ersten Wochenende eines Monats sich dies gönnten, inklusive Popcorn-Buffet und Cola-Rausch.
„Ach ich glaube dies wird ihm gefallen! Ist schließlich ein JB und darauf stehen doch alle kleinen Jungs!“, war Thatch sich sicher, das Ace der Film genauso gefallen würde, wie eigentlich allen an Bord, galten Flimmervorführungen doch als neuster Trend und ein Flimmertheater zu den modernen Must Have einer aufblühenden populären Stadt.

„Weist du welchen Film wir uns heute Abend ansehen werden?“, fragte eine Krankenschwester neugierig ihre Kollegin, während sie im gemächlichen Tempo eine neue Infusion für ihren Kapitän an Ace seinem angestammten Relingplatz vorbeischleppten.
„Nein, nur das Marco klipp und klar sagte, das er sich nie wieder einen Schiffsuntergangsfilm ansehen werde. Er meinte, dies bringe Unglück über das Schiff und er habe noch immer nicht die Flecken aus seinem Lieblingshemd herausbekommen, die Leigh ihm da reingeheult hat.“
„Ach er soll sich mal nicht so haben! Dies war doch ein so romantischer Film und dann lässt Leo-Bärchen einfach los!“, traurig seufzten sie. „Sie waren ein so schönes Pärchen und dann dieses Unglück!“
„Unglück trifft es haargenau, meine Damen!“, mischte sich Marco in das kleine Plauschchen ein und nahm ihnen die schwere Infusionsflasche ab. „Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie ich die Wimperntusche wieder aus meinen Hemd bekomme, ohne das ich Thatch seinen Rat in Anspruch nehmen muss!?“, hatte der Kobold ihm zu einer Schere geraten.
„Natürlich! Frag Leigh nach ihrem Make-Up Entferner! Schließlich muss sie ihr Make-Up am Abend auch aus dem Gesicht gewaschen bekommen und dies hilft auch bei Kleidung!“, Marco konnte es kaum glauben, das die Lösung für sein Problem so greifbar nahe lag und er selbst nicht darauf gekommen war. „Danke!“, murmelte er und hängte die Infusion an den vorgesehenen Platz am Infusionsständer.
Ace verstand von dieser kleinen belauschten Unterredung nur Bahnhof! Von Filmen hatte er schon einmal gehört und sogar schon einmal einen auf Water 7 gesehen.
„Der Fluch der Grandline“, ein Actionromanzenabenteuer der ganz schnulzigen Art, hatte ihm das Schiff und die Seeschlachten sehr gefallen und auch die wandelnden Zombies waren auf ihrem Unterwassermarsch sehr gut animiert. Nur das Geknutsche am Ende, war ihm dann doch etwas zu viel, zumal der halbe Saal aus Pärchen zu bestehen schien, fand er sich bald in einer wahren Kussorgie wieder, die es ihn fluchtartig aus dem Flimmertheater getrieben hatte.
Aber in welchem Zusammenhang er nun Make-Up-Flecken, einen Schiffsuntergang und den heutigen Abend bringen sollte, hatte er keine rechte Ahnung. Oder könnte man mit Fleckenentfernen ein Loch in den Schiffsrumpf ätzen?

Thatch sollte recht behalten, sah Ace sich gespannt den Film an und verputzte so einmal nebenbei eine Popcornportion Größe Mega-Jumbo-Eimer XXL, sowie ein halbes Fass Cola.
„Ich sagte doch, „JB 007 – Goldfinger“ gefällt jedem!“, und auch Marco hatte das Gefühl, für den heutigen Tag wohl einmal keinen Strich auf seiner Liste vermerken zu müssen.

Leist schlich sich Ace über den Korridor, beglückwünschte er im Geiste seinen Kajütengenossen, das er ihm mit seinem Film auf eine so brillante Idee gebracht hätte.
Gleich würde er sich nicht nur am Ziel dieses Albtraumes befinden und den alten Kapitän endlich um die Ecke gebracht haben. Nein, sie hätten im Anschluss auch noch ein ansehnliches Denkmal von Whitebeard.
„Ganz vorsichtig!“, murmelte Ace hoch konzentriert zu sich selbst, als er den Eimer hochhob und zu seinem Attentat ansetzen wollte.

„JUNGCHEN, DIES WAR EIN FILM UND FUNKTIONIERT NICHT!“

„HUWA…“, schreckte Ace in seiner Konzentration zusammen und warf reflexartig den Eimer in die Richtig der Stimme, um so vielleicht der folgenden Strafe zu entgehen.
Grummelnd registrierte Jozu nun, erschrecke niemals einen Feuerteufel, wenn er einen Eimer geschmolzenes Gold in Händen hält, endet dies nur mit goldüberzogenem Diamant-Jozu und einer Staubwolke in Form eines davon stürmenden Feuerteufels.

Author’s Notes:

Ein großes Dankeschön an einen Reviewschreiber für die tolle Idee mit dem Filmabend und dem Film „James Bond 007 – Goldfinger“.
Ich hoffe die Umsetzung gefällt!

Noch als kleine Anmerkung:
Flimmervorführung und Flimmertheater so nannte man eine Kinovorstellung und das Kino himself bevor das Wort Kino dafür Mode wurde.

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