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Jun 20 2012

IceBluemchen

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23. Ein Teil des Uchiha-Clans

Es klopfte an der Tür und Sasuke wusste ganz genau, wer in jenem Augenblick davor stand. Sakura! Es war früher Nachmittag und alles für eine kleine gemütliche Feier im engsten Kreise vorbereitet. Eine lecker aussehende Obsttorte stand bereit auf dem Tisch, es roch nach Blumen und frischem Tee und aus der Küche waberten erste Gerüche von Gewürzen, die von den vorbereiteten Speisen für das Abendessen herrührten.
„Komm herein Sakura! Sasuke sitzt im Wohnzimmer auf der Couch.“, ließ Itachi sie herein. Ein Parfüm von Kirsche und Vanille stieg ihm in die Nase, hatte die junge Kunoichi sich wohl entsprechend des Anlasses etwas aufgehübscht.
Sasuke fielen fast die Augen aus dem Kopf, als Sakura aus dem Schatten des Flures ins helle warme Sonnenlicht trat. Sie trug ein Kimonokleid aus dunkelroter Seide mit einer wunderhübschen filigranen Kirschblütenstickerei versehen, dazu waren ihre Haare kunstvoll hochgesteckt und gehalten von traditionellen Haarspangen, auf denen sich das Thema Kirschblüte wiederholte.
„Alles Gute zum Geburtstag Sasuke!“, sprach sie mit lieblicher Stimme, nahmen ihre Wangen eine leichte verlegene Röte an, als sie sich dem sprachlosen musternden Blick Sasukes ausgesetzt fühlte. Sogleich riss sich dieser zusammen und lächelte leicht zurück. „Danke, Sakura-chan!“, und auch seine Wangen nahmen eine leichte Röte auf.
Das Itachi sich in jenem Moment gepflegt zurückzog und zu Hana in die Küche gesellte, registrierte Sasuke nur noch am Rande, trat Sakura nun näher. „Darf ich mich zu dir setzten?“, fragte sie und biss sich leicht verlegen auf die Unterlippe. So nervös war sie schon lange nicht mehr gegenüber ihrem großen Schwarm gewesen, jedoch heute war für sie ein so wichtiger Tag. Sie wollte heute die Gunst der Stunde nutzen, das sie einmal ohne Naruto, Sai und Kakashi waren und ihm ihre Liebe gestehen, in der Hoffnung er empfand gleichsam. Bislang wusste sie es nicht genau, kannte sie nur ihre Gefühle und erkannte, das sich diese seit damals nicht verändert gar verstärkt hatten. Sasuke ließ sie dahinschmelzen und allein der pure Gedanke, er empfand gleiches für sie, trieb ihr die Röte zurück ins Gesicht.
„Ja, natürlich!“, wollte Sasuke sich aus seiner halb liegenden Position zum sitzen aufrichten und seine Beine von der Couch ziehen. Aber Sakura hielt ihn zurück. „Es geht auch so!“, schob sie seine Beine zurück und setze sich seitlich vor seine Hüfte, auch wenn sie so recht absturzgefährdet auf der Kante saß.
Sie war ihm so nah, konnte er nun ihr Parfüm riechen. Sie trug das Kirschparfüm, das er ihr von einer Mission aus dem Blütenreich mitgebracht und zum Geburtstag geschenkt hatte. Es war eine der wenigen Missionen gewesen, die sie nicht gemeinsam absolviert hatten, war Sasuke damals allein mit Kakashi dort gewesen.
„Ich soll dir herzliche Grüße und Glückwünsche von Naruto, Sai und Sensei Kakashi ausrichten! Sie haben mir auch Geschenke für dich mitgegeben!“, sie deutete auf ihren Korb, den Sasuke in seiner Verblüffung vollkommen entgangen war.
„Hier, dies ist von Sensei Kakashi!“, reichte sie ihm ein kleines Päckchen mit schlichter Schleife. Es war ein Abenteuerroman nach Sasukes Geschmack mit einer persönlichen Widmung des Autors und einigen angefügten Zeilen Kakashis. Viel Zeit zum lesen hatte Sasuke im Krankenhaus gehabt und so manches Buch von Kakashi ausgeliehen bekommen, war es somit kaum verwunderlich, das sein Sensei seinen Geschmack so gut traf.
„Und dies ist von Sai! Er sagte, er habe es gerade noch rechtzeitig vor der Mission fertig bekommen!“, es war ein Gemälde von Team 7 in alter neuer Besetzung. Tsunade hatte es nicht recht gefallen das sie zu Fünft zusammenbleiben wollten, aber gegen einen Dickkopf von Naruto der seinen Freund Sai im Team behalten wollte, brauchte sie gar nicht anreden. Wie hatte Tsunade es einmal ausgedrückt, nachdem sie wieder einmal eine Diskussion gegen Naruto geführt hatte. „Mit ihm zu diskutieren, ist wie sich mit einer Wand zu streiten… nachgeben Fehlanzeige!“
„Sai hat es echt drauf!“, musste Sasuke anerkennend zugeben, hatte er sie alle wunderbar getroffen und selbst kleine Details nicht ausgelassen. „Ja, irgendwie beneidenswert!“, musste auch Sakura das Talent ihres Teamkollegen eingestehen.
„Naruto hat mir auch ein Geschenk für dich dagelassen. Er meinte es wäre etwas sehr nützliches!“, überreichte sie einen schlichten Umschlag und fragte sich sogleich, was sich darin wohl nützliches verbarg. Als sie aber den kleinen Brief und den Gutschein in Sasukes Hand erblickte, seufzte sie innerlich auf. Dies hätte sie sich aber auch gleich denken können, das dieser Querkopf nur Ramen im Kopf hatte und einen Gutschein für Ichirakus Nudelshop als mehr als nützlich ansah.
„Ein Gutschein für einen Freundesabend mit Nudelsuppe essen und anschließendem Bad in den Heißen Quellen. Dies wird dich schnell wieder auf die Beine bringen! Dein bester Freund Naruto!“, las er laut vor, während er das, ‚PS.: Sakura ist in dich verliebt und zu feige, es dir zu sagen!’, nur in Gedanken las. „Ein wirklich sehr nützliches Geschenk!“, schob er den Gutschein samt Brief zurück in den Umschlag, während er sich in Gedanken ohrfeigte.
Nicht Sakura war feige, er selbst war es. Es war schon immer mehr als offensichtlich gewesen, das sie in ihn verliebt war. Wie oft hatte sie deutliche Zeichen und Anspielungen gegeben! Wie oft hatte er sie zurückgewiesen und vor den Kopf gestoßen! Nein, nicht sie war feige! Er war der Feigling und Dummkopf und nur er konnte dies ändern…
„Und dies ist von mir! Ich hoffe es gefällt dir, ich habe es selbst gemacht!“, riss sie ihn aus seinen Gedanken und überreichte ihm ein leichtes Päckchen, das mit einer großen roten Schleife liebevoll dekoriert war. Vorsichtig löste er diese und öffnete das Paket. Heraus holte er einen dunkelblauen gestrickten Schal, auf dem auch das Uchiha-Symbol gestickt war. Aber dies war noch nicht alles, gehörte dazu auch noch eine Mütze, ein paar Fäustlinge und ein paar Socken. „Wau! Das muss dir jede freie Minute gekostet haben. Danke!“, und auch wenn er diese Sachen erst im kommenden Winter benützen könnte, freute er sich sehr darüber. Sakura hatte sich so viel Mühe damit gegeben und sie hatte sich daran erinnert, das er sich im letzten Winter darüber beschwert hatte, das es zu den Shinobi-Wintersachen weder Schal noch Handschuhe gab.
Sakura freute sich, das ihm die Sachen gefielen und er ihre Mühe zu schätzen wusste. Sacht nahm er ihre Hand und zog sie leicht zu sich. Erst glaubte sie, er wolle sie dankend umarmen, jedoch als sich seine andere Hand in ihren Nacken legte und sie im nächsten Moment seine Lippen auf ihre verspürte, setzte für einen Moment ihr Herz aus, nur um im rasenden Tempo weiterzuschlagen.
‚Oh mein Gott, Sasuke-san küsst mich! Er küsst mich!’, schrie es in ihr und all ihre Gedanken fokussierten sich auf diesen Moment. Sie genoss diesen Moment, der ihr mehr gab, als nur einen Kuss. In diesem Moment bekam sie das größte Geschenk ihres Lebens… Sasukes Liebe!
„Ich liebe dich, Sasuke-san!“, platzte es ihr so mitten im Kuss heraus und gab ihm gar keine Chance, etwas darauf zu erwidern, intensivierte sie sofort den kurz unterbrochenen Kuss.
Sasuke schmunzelte in sich hinein und zog seine Sakura näher an sich heran. Auch er liebte sie, aber sie ließ ihn überhaupt nicht zu Wort kommen. Vielleicht weil sie fürchtete, er erwidere ihre Gefühle nicht mit der Intensität, wie es sich ihr Herz wünschte. Jedoch in dieser Hinsicht wollte er sie beruhigen, liebte er sie sehr, mochte er seine Gefühle zu ihr mit denen die Itachi zu Hana empfand gleichsetzen. Itachi hatte es ihm doch auch zugeflüstert, er habe mit Hana seine Sakura gefunden. Nun endlich durfte Sasuke auch seine Sakura in Armen halten.
„Ich liebe dich auch, Sakura-chan!“, flüsterte er in den Kuss und wollte sie nie mehr loslassen, obgleich eine kleine leise Stimme noch immer einen kleinen Zweifel hegte. Würde Sakura seine Beziehung zu Itachi so akzeptieren, wie Hana es tat? Er hoffte es, er wollte sie nicht verlieren, brauchte er sie und ihre liebende Wärme. Wie Itachi sein Gewissen war, so war Sakura zu seinem Herz geworden.
Leicht löste er sich von ihr und sah tief in ihre Augen. „Sakura-chan, es tut mir Leid das ich dir einst so weh tat. Ich war ein Dummkopf und ein Feigling dazu, denn ich versuch dir bereits seit einiger Zeit zu sagen, das ich dich liebe. Jedoch ich hatte…“, er konnte es nicht sagen. Das Wort „Angst“ gehörte nicht zu seinem beliebten Wortgebrauch. „Sakura-chan, Itachi-san gehört fest zu meinem Leben und ich brauche ihn. Verstehst du, was ich damit sagen will? Ich… Ich…“, Sasuke wusste einfach nicht, wie er sich ausdrücken sollte. So offen über seine Gefühle und Gedanken zu sprechen, fiel ihm nicht sehr leicht.
„Ich denke schon, das ich dich verstehe. Du hast Angst ich könnte auf deine Beziehung zu deinem Bruder eifersüchtig sein. Nun vielleicht bin ich es ein wenig, aber auch wieder nicht. Ich habe keine Geschwister und kenne daher das besondere Band zwischen sich liebenden Geschwistern nicht. Aber es muss etwas wirklich sehr starkes und schönes sein, beweist dein handeln dies.“, sie sah zu Hana und Itachi, wie sie gemeinsam in der Küche standen und irgendetwas am Herd taten, was Sakuras Sicht verschlossen blieb.
„Sie liebt ihn sehr und gibt euch euren Freiraum. Ich will dies auch…“, sie sah wieder zu Sasuke und lächelte. „Aber wenn ich mich mal wie eine eifersüchtige Furie aufführe, dann sag es mir bitte und verzeih mir, denn ich meine dies nicht böse.“, ein schmunzeln legte sich auf Sasukes Lippen. Er kannte Sakuras kleine Eifersüchteleien nur zu genüge, hatte er sie so schon einige Male erlebt, wenn Ino hemmungslos mit ihm flirtete und dabei keinerlei Rücksicht auf Anwesende machte. Wenn es sich auf dies beschränkte, würde er damit leben können. So zog er sie zu sich und tupfte ihr einen Kuss auf den Mund. „Ich werde mich bemühen dir keinen Grund zur Eifersucht zu liefern und wenn doch, dann verüble es mir bitte nicht. Ich liebe meinen Bruder und es gibt Momente, wo ich seinen Halt brauche oder er meinen. Er ist mein Licht in der Finsternis der Welt und ich möchte, das auch du mein Licht in der Dunkelheit wirst und eigentlich schon bist. Ich liebe dich, dies sind für mich nicht nur Worte, sondern wirklich das was ich empfinde!“
Sakura hatte Tränen in den Augen und brachte nichts weiter als ein geschluchztes „Sasuke-san…“ heraus. Wenn ein Uchiha so offen seine Gefühle preisgab, meinte er dies ehrlich. Sasuke hatte schon immer danach gelebt, egal ob Liebe oder Hass.
Sie wusste von jenem Augenblick das jegliche Eifersucht auf Itachi dumm wäre. Niemals würde Sasuke ihr mehr wehtun oder von sich weisen. Sie gehörte jetzt zu ihm, so wie Hana zu Itachi. Als ihr dies bewusst wurde, wusste sie das alles gut wurde und sie nun ein Teil des neuen Uchiha-Clans darstellte.

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