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Jun 12 2012

IceBluemchen

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15. Eine schöne Geburtstagsfeier und ihr schlechtes Ende

Am frühen Nachmittag trafen die ersten Gäste ein. Sasuke hatte sehr darauf geachtet, das es Freunde von Itachi waren. So hatte er Iruka eingeladen, der Itachi jeden Tag zur Akademie abholte und auch wieder brachte, sowie ihm oft im Unterricht zur Seite stand, waren sie gute Freunde geworden. Maito Gay, der Itachi in Tai-Jutsu unterrichtete und ihm einiges zeigte, was er als Blinder nun viel besser könnte. Die gesamte Wahrnehmung über Gehör und Geruch, was durch das Sehen einfach unterging, schulte Gay bei Itachi, was ihm auch im Alltag oft sehr half. Naruto, Sai, Sakura und Sensei Kakashi verstanden sich von selbst. Sie gehörten mittlerweile genauso zu Itachis Leben, wie sie zu Sasuke gehörten. Aber es kamen auch Neji und Rock Lee. Neji besuchte oft Itachis Unterricht. Er fand die Art wie Itachi die schweren Jutsus vermittelte sehr interessant und hatte bereits eine Menge gelernt. Rock Lee hingegen war oft beim Tai-Jutsu Training dabei und musste so auch des öfteren als Trainingspartner herhalten.
Gemeinsam feierten sie ausgelassen, lachten und erzählten viel. So ein Tag war für sie alle etwas Abwechslung im Nachkriegsalltag, wie die derzeitige Situation von den meisten benannt wurde. Offiziell war der Krieg noch nicht beendet, aber seit einem guten halben Jahr hatte es kaum noch Aktivitäten von Seitens Akatsukis gegeben. Tobi verbarg sich, tauchte ab und an nur eine Horde von Zetsus auf und erinnerte sie daran, das dort draußen noch immer die große Gefahr lauerte.
Große Armeen gab es nicht mehr, suchten Teams von fünf bis zehn Shinobi nach den letzten Akatsuki. Aber wie einst Itachi zu Sasuke sagte „Wenn Tobi nicht gefunden werden will, dann findet ihn niemand! Und solang er noch dort draußen ist, kann es keinen dauerhaften Frieden geben!“
„Es war ein wirklich sehr schöner Nachmittag!“, verabschiedeten sich die ersten Gäste, als die Sonne langsam gen Horizont versank. Zu letzt waren nur noch Naruto, Sakura und Kakashi geblieben, halfen sie Sasuke und Itachi beim aufräumen.
„Wollen wir alle nicht noch zu Ichiraku?“, schlug Naruto mitten in der Aufräumaktion vor. „Nein!“, kam es im Unisono zurück. „Och Menno! Warum denn nicht?“, schmollte Naruto und zog einen Flunsch. „Sag mal hast du nur Nudelsuppe im Kopf?“, rannte Sakura ihn herrisch an. „Ja!“, kam es abermals im Unisono, war Naruto nun vollkommen beleidigt. „Gar nicht wahr!“, brubbelte er vor sich her, während er nun half das Geschirr abzutrocknen.

„Gute Nacht, Nii-san!“, war es noch spät geworden, waren sie gemeinsam dann doch noch essen gegangen. Jedoch gegen Narutos Nase bevorzugten sie das Grillhaus.
„Gute Nacht, Sasuke!“, legte Itachi sich nun schlafen. Er war erschöpft und wollte einfach nur noch die Augen zumachen.
Nachdenklich lag Sasuke in seinem Bett und dachte über das Kommende nach. Der heutige Tag hatte ihm sehr gefallen. Es kam einfach viel zu selten vor, das er einen ganzen Tag mit Itachi hatte. In Letzter Zeit war er fast nur noch auf Mission gewesen. Kein Wunder das Itachi sich so sehr einsam fühlte. Aber es war auch eine verzwickte Situation. Sein Herz wollte bei seinem großen Bruder sein, aber sein Kopf sagte ihm deutlich das er die Missionen erledigen musste. Sie bedeuten für Konoha Sicherheit und damit Sicherheit für Itachi. Es war so paradox! Er tat dies alles um Itachi ein sicheres zu Hause zu geben und tat ihm gleichsam dadurch aber auch weh. Wenn er wenigsten eine Lösung gegen Itachis Einsamkeit finden würde.
Seufzend warf er sich auf die Seite und beschloss die trüben Gedanken auf den Morgen zu vertagen. Aber auf den Morgen hatten sie auch schon Itachis trübe Gedanken verschoben. „Na toll, das wird wohl der blödeste Morgen überhaupt. Am besten ich verschlaf einfach…“, gähnend schloss er die Augen und versuchte einzuschlafen.
Leise Schritte tapsten über den Flur. Ein lächeln stahl sich auf Sasukes Gesicht. Anscheinend war Itachi doch noch nicht so müde wie gedacht. „Sasuke schlafe endlich! Du hast morgen einen langen Tag vor dir!“, murmelte er zu sich selbst und versuchte abermals endlich einzuschlafen.
Ein Glas zersplitterte und ein schmerzliches „Ahh…“, ließen ihn jedoch hochfahren, war er schon zur Tür geeilt und riss sie auf. Itachi stand an der Spüle und hielt sich seine Hand. Blut tropfte auf das zerbrochene Glas, das in zahlreichen Scherben in der Spüle lag.
„Itachi-san, was ist passiert?“, fragte Sasuke besorgt und griff sich ein Handtuch, das er sogleich seinem Bruder um die Hand wickelte, um so die Blutung des großen Schnittes in der Handfläche zu stoppen. „Ich wollte etwas trinken und…“, er hielt Sasuke ein kleines Päckchen hin. „…etwas gegen meine Kopfschmerzen nehmen. Dabei ist mir plötzlich das Glas aus der Hand geglitten und ich hab reflexartig danach gegriffen.“
„Du hast wieder Kopfschmerzen? Du hattest doch auch gestern schon Kopfschmerzen!“, Sasuke gefiel dies absolut nicht. „Die Kopfschmerzen von gestern waren gar nicht richtig weg.“, leicht seufzte Itachi. Schon seit Tagen hatte er immer wieder Kopfschmerzen und dies zusätzlich zu den Schmerzen seiner Augen.
„Warum sagst du mir so was denn nicht!? Ich dachte wir hätten dies heute morgen geklärt!“, etwas war Sasuke sauer. Wenn er gewusst hätte, das sein Bruder Kopfschmerzen hat, dann hätte er die Feier wesentlich abgekürzt.
„Stimmt, ich hätte es dir sagen sollen, aber ich wollte die Feier nicht kaputt machen. Ich hab mich so sehr amüsiert, das ich den Kopfschmerz ganz vergessen konnte. Aber er war da, genauso wie die letzten Tag und genauso wie mir seit Tagen meine Augen wehtun.“, Itachi konnte förmlich das wütende Gesicht von Sasuke vor sich sehen.
„Okay, deine Hand muss eh genäht werden und dann soll sich Tsunade auch gleich deine Augen ansehen. Es muss doch einen Grund geben, weshalb dir deine Augen seit einiger Zeit solchen Probleme machen. Kann ich mir kaum noch vorstellen, das eine leichte Entzündung solche Schwierigkeiten macht.“
Nur fünfzehn Minuten später saß Itachi in der Notaufnahme und versorgte ein Arzt seine Hand. „Wegen deinen Augen habe ich Tsunade bescheid geben lassen. Sie wird gleich kommen!“, Sasuke war es egal, das es schon recht spät war und Tsunade sicherlich reichlich sauer sein würde. Aber hier ging es um Itachis Augen und dies gab er nur der Besten in die Hand.
„Sasuke Uchiha hast du eine Ahnung wie spät es eigentlich ist!? Ich kann nur hoffen, das es sich wirklich um einen Notfall handelt, wie mir der Bote berichtet hat.“, die Hokage war wirklich sehr verärgert, hatte der ärztliche Bote sie aus dem Bett geklopft und gemeint, es gäbe einen sehr dringenden Notfall und das ausdrücklich um ihren ärztlichen Beistand gebeten wurde.
„Es geht um Itachis Augen! Das ist ein Notfall!“, maulte er zurück und ließ sie zu Itachi durch. Mit geschulten Blick überflog sie die Lage, war der Arzt noch immer damit zugange Itachis Hand zu nähen.
„Was ist genau passiert? Und was hat dies…“, sie deutete auf die Schnittverletzung. „…mit deinen Augen zu tun?“, sie setzte sich neben den behandelnden Arzt und vermied es weiter auf die blutige Hand zu sehen, hasste sie den Anblick von Blut noch immer.
„Ich habe seit Tagen Kopfschmerzen. Mal stärker mal schwächer, aber vor allem wenn mir meine Augen schmerzen, was in den letzten Tagen immer öfter vorkam, eigentlich täglich. In die Hand habe ich mich mit einer Glasscherbe geschnitten. Ich wollte eine Schmerzmittel nehmen, da ich nicht einschlafen konnte, und habe mir ein Glas Wasser eingießen wollen, als mir plötzlich das Glas entglitt und ich reflexartig danach gegriffen habe. Und nun sitze ich hier und habe mittlerweile rasende Kopfschmerzen.“
Das sich Itachis Augenproblem so verschlechtert hatte, gefiel Tsunade gar nicht. „Wenn deine Hand fertig genäht wurde, untersuche ich deine Augen. Ist sonst noch etwas ungewöhnlich? Schwindelgefühle? Unwohlsein? Überempfindlichkeit?“
„Nein, bislang nicht! Wobei meine Augen stärker schmerzen, wenn es zu hell ist oder ständige Wechsel von Hell auf Dunkel. Und mit den Augenschmerzen, verstärken sich auch die Kopfschmerzen.“, beantwortete Itachi ihre Fragen.
„Mhh… Es ist sehr wahrscheinlich das deine Augen- und Kopfschmerzen eine gemeinsame Ursache haben, aber das werden wir bald wissen!“, es dauerte noch eine halbe Stunde, bis Itachis Hand vollständig versorgt und verbunden war.
„Itachi es kann sich jetzt unangenehm anfühlen!“, warnte Tsunade Itachi vor, eh sie ihre Hände an seinen Schläfen platzierte und ihr Chakra in ihn hineinfließen ließ. Leicht verzog Itachi das Gesicht, tat die Untersuchung nicht nur weh, sondern fühlte sich auch sehr unangenehm an, wurde ihm gar schwindelig. „Ich glaub mir wird schlecht!“, keuchte er plötzlich auf, hatte er das unangenehme Gefühl sich gleich übergeben zu müssen.
„Ich bin gleich fertig!“, sprach Tsunade konzentriert und gab Sasuke zu verstehen, das er besser seinen Bruder hielt, falls er umkippen sollte oder sich in der Tat übergeben müsste.
Als sie ihre Untersuchung beendet hatte, wollte Itachi sich nur noch hinlegen. Ihm war so flau im Magen und hatte ein Rauschen auf den Ohren, sodass er Tsunade und Sasuke nur noch schwer verstehen konnte.
„Was fehlt ihm?“, wollte Sasuke wissen, während sie gemeinsam Itachi halfen, sich auf den Behandlungstisch hinzulegen, reichte Tsunade Sasuke noch eine Schale, falls sein großer Bruder sich wirklich übergeben müsste.
„Das Narbengewebe an seinen Chakrabahnen ist stark entzündet. Es hat von den Sehnerven darauf übergegriffen. Das Beste ist, das Narbengewebe aufzulösen und starke Antibiotika einzubringen. Dies dauert nur eine halbe Stunde und wir machen es besser jetzt, als das wir eine Nekrose riskieren.“ Sasuke sah besorgt auf seinen Bruder. Itachi lag dort, hielt sich seinen schmerzenden Kopf und schien das Gesagte gar nicht mehr wahrzunehmen.
„Keine Angst Sasuke! Dieser Eingriff ist vollkommen unkompliziert und bringt deinem Bruder schnelle Linderung. Ich bereite ihn jetzt vor, gebe ihm eine leichte Narkose und spätestens in einer Stunde liegt er im Krankenbett und kann sich ausschlafen!“ Sasuke nickte nur stumm. Was sollte er auch entgegnen. So nahm er Itachis gesunde Hand in seine und hielt sie einfach nur fest, während Tsunade nun einiges vorzubereiten hatte.
Zehn Minuten später war sie bereit. „Itachi du bekommst jetzt eine leichte Narkose, sodass du die Behandlung verschlafen wirst und nichts spürst.“, nur ein leichtes murren kam als Reaktion, war er nur froh gleich den Kopfschmerz los zu werden.
Kaum wirkte die Narkose begann Tsunade auch schon. Konzentriert ließ sie ihr Chakra in Itachi fließen, sowie eine klare Flüssigkeit, die sie nach einer Weile blutig wieder herauszog. Wie angekündigt, dauerte die gesamte Prozedur eine halbe Stunde und ging Komplikationsfrei von statten. Sasuke war erleichtert, aber auch verunsichert. Jetzt wo Tsunade das Narbengewebe entfernt hatte, was bedeutete dies für die geschädigten Chakrabahnen?
„Ich habe alles entzündete Gewebe entfernt. Es ist nur noch ein leerer Kanal über, der sich in den nächsten Tagen verschließen wird.“, damit war die letzte Hoffnung auf sehen und das Sharingan dahin. Nun war wirklich nichts mehr vorhanden, was sich regenerieren könnte. Nun war die Dunkelheit für immer gewiss…

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