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Jun 10 2012

IceBluemchen

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13. Vorbereitungen für einen besonderen Tag

„Nii-san, ich bin zurück!“, rief Sasuke durch den dunklen Flur, war er gerade von einer zweiwöchigen Mission zurückgekehrt. Wie üblich brannte kein Licht, wenn er Heim kam. Obwohl Itachi Licht wahrnahm, schaltete er es nie an. Jetzt im Sommer eh nicht, tat ihm das grelle Licht der Sonne in den Augen weh und er wollte wenigsten in seinen eigenen vier Wänden seine Augen schonen.
Tsunade hatte nichts auffälliges feststellen können, als Sasuke seinen Bruder endlich zu ihr geschleift bekommen hatte, wollte er erst nicht und tat es als Überanstrengung ab. Tsunade meinte aber auch, das es wohl an den empfindlichen Sehnerven läge, waren sie etwas entzündet und er solle direkte Sonneneinstrahlung meiden, verordnete sie zusätzlich noch Augentropfen die der Entzündung entgegenwirken sollten.
Vollkommen in Gedanken versunken saß Itachi auf der Veranda, sein Blick starr auf einen Punkt im fernen Nichts gerichtet, hatte er seinen kleinen Bruder gar nicht wahrgenommen. Erst als Sasuke sich neben ihn setzte und seinen Kopf auf Itachis Schulter ablegte, zuckte er leicht zusammen. „Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken, wenn du glaubst ich sehe nicht hin?“, murmelte Sasuke und seufzte, als er sah, wie Itachi sich aus seiner gequälten Einsamkeit stahl und die Fassade des „Alles ist okay!“ aufsetzte.
„Sie sind bei dir!“, antwortete Itachi und nahm Sasuke liebevoll in den Arm. „Sie sind immer bei dir!“ Sasuke schloss seine Augen und genoss die Nähe zu seinem Bruder. Diese Worte seines großen Bruder bestätigten ihm wieder, wie einsam sich Itachi fühlen musste. Gefangen in seiner kleinen dunklen sicheren Welt, die nur wenige Vertraute zuließ, aber so auch ein Garant für Einsamkeit war.
„Wieso bist du eigentlich schon zurück? Ich habe dich erst in vier Tagen zurück erwartet!“, fragte Itachi ihn nach einer weile. Sasuke musste über diese Frage schmunzeln, hatte Itachi doch recht. „Naja, ich hab mich eben beeilt!“, grinste Sasuke, was auch in seiner Stimme hörbar war. „Wieder mit Naruto um die Wette gelaufen?“, hackte Itachi interessiert nach, war dies zwischen den Zweien zu einem wahren Wettkampf geworden, den Sasuke klar dominierte. „Nein, dieses mal ist unser Team gegen das von Maito Gay gelaufen.“
„Und ihr habt geschummelt!“, stellte Itachi eher fest, als das er dies fragte. „Klar!“, grinste Sasuke und lachte schallend auf. „Ich lass mich doch nicht von zwei grünen Hupfdollen im Wettlauf schlagen.“ Auch Itachi lachte nun, fand Sasuke es schön und dennoch nahm es ihm nicht die Sorge, wie er Itachi aus seinem Tief ziehen könnte.
„Komm, lass uns reingehen. Wir müssen für Morgen noch einiges vorbereiten und einkaufen müssen wir auch noch.“ Sasuke stand auf und ging wieder ins Haus. Itachi blieb jedoch noch einen Augenblick sitzen und dachte an Morgen, seinen 22. Geburtstag. Er hatte eigentlich nichts geplant, wollte den Tag verschlafen oder auf der Veranda absitzen. Warum hätte er auch etwas planen sollen? Bis eben hatte er gedacht, allein zu sein und den Tag auch allein verdrängen zu können. Aber nun? Sasuke würde nicht auf eine Feier verzichten wollen. Hoffentlich würde er das Ganze nicht übertreiben… Dies war das Letzte, auf das Itachi im Moment Lust hatte.
„Hey, jetzt komm schon!“, rief Sasuke, erhob sich Itachi nun auch und ging hinein. „Wir gehen als erstes einkaufen und dann bereiten wir alles für die Party vor!“ Itachis Gesichtsausdruck sprach Bände, das er darauf keinerlei Lust hatte, aber Wiederworte duldete Sasuke nicht und Itachi gab auch keine.
Als er umgezogen aus seinem Zimmer kam, hatte er ein erwartungsvolles Gesicht aufgesetzt und ließ sich bereitwillig nun durch das Dorf schleifen. „Okay, hier müssen wir als erstes rein!“, zog Sasuke seinen großen Bruder in die Konditorei. Itachi hatte sogleich den süßen Duft von Biskuit, Sahne, verschiedenste Früchte und Schokolade in der Nase.
„Wir brauchen eine kleine Auswahl an Sahnetorten und Obsttörtchen, Biskuit-Plätzchen und süße Frucht-Dangos.“, sprach Sasuke mit dem Konditor und in Itachis Gesicht machte sich ein freudiges Lächeln der Vorfreude breit. „Und das dort, hätte ich auch gerne!“, deutete Sasuke auf eine kleine Schale Dangos mit Schokolade überzogen, legte er diese nun Itachi in die Hand. Den Kuchen hatten sie damit erledigt, würde der Konditor sie zu morgen Früh liefern. Und während Itachi sich seine Dangos schmecken ließ, liefen sie zum nächsten Geschäft.
„Und wo jetzt hin?“, fragte Itachi zwischen zwei Bisse. „Wir brauchen noch Getränke und Knabberkram!“, antwortete Sasuke, standen sie nun vor einem großen Lebensmittelmarkt.
Für Itachi war dieser Markt eine Qual, überfluteten ihn zahlreiche Reize von verschiedensten Gerüchen und Geräuschen, das flackernde Licht von Reklame und der eher diffusen Deckenbeleuchtung, taten ein übriges dazu. Leicht seufzte er auf und fuhr sich über seine Augen. „Alles in Ordung?“, fragte Sasuke sogleich besorgt. „Ja geht schon. Ich werde hier drinnen nur förmlich von Gerüchen und Geräuschen erschlagen, ich bekomme davon leichte Kopfschmerzen!“
Sasuke beeilte sich mit den nötigen Einkäufen, hatte er nun einige Flaschen Limonade und Itachis Lieblingstee eingekauft, sowie einiges an Knabberkram, was eindeutig viel zu viel war…
„So, das ist das letzte Geschäft. Warte kurz hier, es dauert nicht lange!“, Sasuke setzte Itachi auf einer Bank vor dem Geschäft und eilte hinein, genoss Itachi den kurzem Moment der Verschnaufpause und schloss seine Augen, hoffte er so den leichten Kopfschmerz abzuschütteln.
Sasuke hatte sich für seinen Bruder etwas besonderes überlegt und hoffte, das er seine Idee auch umgesetzt bekam. „Oh, da hast du Glück! Wir haben noch eines auf Lager!“, sprach der Händler und holte Sasuke das gefragte Objekt. Sasuke freute sich sehr, das er genau das bekommen hatte, was er sich für seinen großen Bruder überlegt hatte. Lang hatte er über das passende Geschenk nachgedacht, aber ihm wollte einfach nichts rechtes einfallen. Bei diesem Geschenk nun war er sich zumindest sicher, das es Itachi freuen würde, wenn es eventuell auch nicht das nützlichste Dingens auf der Welt war.
„Okay, nun können wir Heim!“, kam Sasuke aus dem Geschäft und sie gingen heimwärts. Aber lang blieben sie nicht zu Hause. Sasuke hatte keine Lust aufs kochen und wollte auch zu den heißen Quellen sich entspannen. So gingen sie baden und genossen das heiße wohltuende Wasser und im Anschluss aßen sie bei Ichiraku, hatten sie doch Naruto und Iruka dort entdeckt und warum nicht Nudelsuppe zum Abendessen. Aber lang blieben sie nicht mehr, war Itachi müde und seine Kopfschmerzen wollten nicht verschwinden. So gingen sie letztendlich heim.
„Und was hast du für Morgen geplant? Ich hoffe nichts alt zu großes. Es soll sehr heiß werden und ich glaube, die Meisten würden bevorzugt an den See gehen.“, wollte Itachi endlich wissen, was ihn nun Morgen erwarten würde.
„Nein, nichts großes. Eine kleine Feier, nur Naruto und Sakura. Ein paar andere Freunde und aus der Akademie auch ein paar Leute. Aber mehr als Zehn plus wir Zwei werden es nicht und es kommt einem gemütlichen Nachmittag näher als einer Party!“, etwas beruhigte dies Itachi, aber er wusste noch immer nicht, was auf ihn zukommen würde. Jedoch wollte Sasuke nichts mehr verraten. Es sollte alles eine Überraschung sein und so gab Itachi es auf. Müde und in der Tat mit etwas Vorfreude und Spannung im Bauch, legte er sich schlafen.
Was Morgen wohl alles geschehen würde? Grübelnd fuhr er sich über das Gesicht und massierte seine Schläfen. Der heutige Tag war einfach pures Gift für seine Augen gewesen. Das ständige Sonnenlicht, das flackernde Licht der Reklame und immer wieder dieser Wechsel von Hell in Dunkel und wieder in Hell. Schon im Lebensmittelgeschäft hatte es begonnen und bis zum Abend hatte der Schmerz nicht mehr verschwinden wollen. Aber wenigsten hatte Sasuke nichts bemerkt, hätte er ihn dann nur wieder zu Tsunade geschleift.
Noch immer hegte Sasuke eine kleine Hoffnung, spekulierte auf ein Wunder und las aus jedem auch nur winzig angedeuteten Hauch einer möglichen Besserung gleich die große Chance. Aber es war ein Wunschtraum, den Itachi einfach nicht mehr teilen konnte. Seine Wahrnehmung von Licht hatte sich kaum gebessert und er sich entgültig mit seinem Schicksal abgefunden… zumindest irgendwie…

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