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Mai 31 2012

IceBluemchen

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03. Sasukes geheimer Pfad

Es schmerzte Sasuke seinen Bruder so zu sehen. Er hatte ihn zur ewigen Ruhe gebettet, für seinen Seelenfrieden gebetet und um Vergebung gehofft. Ihn nun jedoch versklavt als Edo Tensei zu sehen, war einfach nur schmerzlich und machte ihn rasend vor Wut auf Kabuto.
Wie konnte dieser Kerl es nur wagen und Itachi dies antun? Aber nicht mehr lang sollte Itachi leiden. Sasuke wollte ihn erlösen und sein eigenes Schicksal auf den Weg bringen.
Zögernd zog er die kleine Phiole hervor, in dem sich das Blut von Naruto befand. Sollte er diesen Schritt wirklich wagen? Sollte er alles über Bord werfen und das Schicksal annehmen, das die Welt auf ewig bestimmen sollte? Aber die Prophezeiung seiner Ahnen war die Antwort, so glaubte er und so handelte er. „Itachi, dies tue ich für dich, damit du Stolz auf mich sein kannst!“
Auf eine Reaktion musste er nicht lange warten. Als das Blut von Naruto durch seine Venen jagte, spürte er wie sich seine Augen veränderten und sich erneut eine neue Sicht auftat. „Dies ist also der legendäre Weisen der sechs Pfade. Dies ist die Macht über Licht und Dunkelheit, Leben und Tod, Frieden und Krieg.“
Nun galt es weise zu entscheiden! Welchen Weg sollte er wählen? Es gab nur einen Pfad, den er folgen konnte. Den Pfad des Lichtes, Lebens und Friedens. Oder den Pfad der Dunkelheit, Tod und Krieg.
Die Höllenstatur erhob sich, löste Sasuke seinen Schwur ein und erlöste Itachi aus der Knechtschaft des Edo Tensei, ohne das dieser überhaupt begriff, was gerade mit ihm geschah.
„Oh Sasuke…“, begrüßte Kabuto ihn, hatte er schon geglaubt, nun Itachis Macht zu erliegen und zu sterben. „Danke, das du mir dieses kleine Problem vom Hals geschafft hast!“, es waren seine letzten Worte.
Vollkommen in Wut und Rage hatte Sasuke ihn mit nur einem Schlag erledigt und verbrannte nun die Überreste im Amaterasu. Niemals mehr sollte ein Jemand wie die Schlange die Chance bekommen der Welt zu schaden.

Asche zu Asche, Staub zu Staub
Was genommen wurde, kehrt nun zurück
Erlöst in Frieden, ruhend im ewigen Glück

„Itachi hat es geschafft!“, jubelte Naruto auf, als die Kunde eintraf, das alle Edo Tensei erlöst und zu Staub zerfallen waren.
„Was hat Itachi denn damit zu schaffen?“, fragte Sakura verwundert über Narutos freudigen Gefühlsausbruch.
„Sensei Kakashi, finden sie nicht auch, das es an der Zeit ist, das alle erfahren, was damals vor acht Jahren wirklich geschah. Ich meine, es ist mit ein Grund, weshalb wir heute im Krieg gegen Akatsuki stehen und mit der Grund, weshalb Sasuke gegen uns ist. Vielleicht verstehen dann endlich alle, warum ich ihn nicht aufgeben kann!“
Kakashi nickte, hatte Naruto recht. Zur Geschichte dieses Krieges gehörte einiges mehr, als die Öffentlichkeit wusste. Selbst die Führung wusste nicht um die Bedeutung Itachis in diesem Spiel und warum Sasuke so einen Groll gegen Konoha und die Ältesten hegte.
„Ja, ich denke auch, das es nun an der Zeit ist.“, und so berichtete Kakashi von dem, was sich vor acht Jahren zutrug.
So erzählte er von der Überwachung und Beschattung des Uchiha-Clans, dessen Putschpläne und wie diese letztendlich durch die Tat Itachis abgewandt wurden, welche Rolle dabei die Ältesten einnahmen, insbesondere Danzou und Sarutobi. Auf einmal verstanden alle, weshalb Sasuke Danzou unbedingt hatte Tod sehen wollen. Er hatte den Befehl zum Clan-Mord ausgesprochen. Er hatte letztendlich die geformte Kugel zum rollen gebracht.
Naruto erzählte von Itachis eigentlichen Plan, das Sasuke als Held nach Konoha zurückkehren solle. Jedoch nachdem Sasuke über das tragische aufopfernde Schicksal seines großen Bruders erfahren hatte, konnte er nicht mehr heimkehren. Sein Hass richtete sich nun gegen Konoha und er schwor für den Verlust seiner Familie und seines Bruders bittere Rache. Aber es grämte Itachi sehr, seinen kleinen Bruder so voller Wut zurückgelassen zu haben. Als Edo Tensei von Kabuto zurückgerufen, wollte er wenigsten noch eine gute Tat vollbringen und das Jutsu des Edo Tensei auflösen.
„Ob wir es glauben wollen oder ignorieren, aber wir haben es Itachi zu verdanken, das wir nicht in einem Bürgerkrieg aufwachsen mussten. Er gab alles auf, was er von Herzen liebte, um Sasuke und das Dorf zu beschützen. Und als Dank haben wir ihn geächtet und letztendlich verschulden wir seinen Tod. An unseren Händen klebt genauso das viele Blut der Uchiha. Wir haben zugelassen und geduldet, das ein Clan mehr als offen so unterdrückt und ausgegrenzt wurde. Es war doch nur eine Frage der Zeit, das sie sich währen und dafür mussten sie sterben. Wir sind armselig, das keine andere Lösung gefunden wurde. Aber es war schon immer leichter die Augen zu verschließen, als zu handeln.“, sprach Naruto und ballte die Hände zur Faust. Allmählich begriff er die gesamte Tragweite und das Schicksal, was Sasuke und ihn verband. „Das Schicksal der Uchiha war immer der Kampf. Es ist ihr Fluch! Aber es ist auch das Schicksal der Senju, auch ihr Fluch…“

Sasuke hatte sich für seinen Weg, sein Schicksal entschieden. Es gab für ihn nur diesen einen, auch wenn er damit alles aufgab, was er bislang für sein Schicksal gehalten hatte. „Dies tue ich nur für dich, Itachi! Denn ohne dich kann ich nicht sein. Ohne dich ist mein Leben leer und sinnlos. Was nützt mir alle Macht der Welt, wenn ich alleine bin?“
Sacht strich er über den Sarg, in dem sein Bruder ruhte. Er hatte der Welt bittere Rache geschworen. Wollte alles ausradieren, was nicht dem entsprach, was er als Gerecht empfand.
Jedoch diese Rachegefühle waren nicht mit seinem sehnlichsten Wunsch vereinbar. Es war die schwerste Entscheidung seines Lebens und gleichsam auch die leichteste. Die Entscheidung über Leben und Tod, Frieden und Krieg, Licht und Dunkelheit.
Sasuke zögerte, ergriff ihn eine nie da gewesene Angst. Es war die Angst vor dem, was sich ihm gleich zeigen würde, auch wenn er eine kleine Vorstellung darin hatte, was ihn nun erwartete.
Er selbst hatte Itachis Körper gewaschen und in das seidene weiße Totengewand gehüllt, seine leeren Augenhöhlen mit einem sauberen Verband verdeckt und das Haar sorgsam zu einem Zopf gebunden. Stille Gebete hatte er gesprochen und immer und immer wieder um Vergebung bei den Ahnen ersucht. Er selbst hatte Itachi verziehen und vergeben. Seine Tränen waren der irdische Beweis, sein vor Schmerz schreiendes Herz der Geistige.
Schwer war der Deckel des Steinernen Sarges und ein beißender Geruch von Verwesung erfüllte sogleich die Halle des kleinen unscheinbaren Tempels, indem Sasuke für Itachi die ewige Ruhe ersucht hatte. Er wagte es nicht auf den Leichnam zu sehen, wollte Itachi nicht so sehen.
Innerlich sich sammelnd, verkniff er es sich tief einzuatmen, konzentrierte er sein Chakra und aktivierte das Rin’negan, das er dank Narutos Blut in sich erwecken konnte.
Die Fingerzeichen von Schaf und Schlange waren schnell geformt „Gedou Rinne Tensei no Jutsu – Jutsu der Rin’negan-Wiedergeburt“. Die Höllenstatur erschien und entließ Itachis Seele, die Sasuke erst kurz zuvor aus dem Edo Tensei befreit hatte. Ohne sie, hätte sein geheimer Pfad nie funktioniert. Ohne Itachis Seele, hätte er sich nie für diesen Weg seines Schicksals entschieden. Niemals hätte er seine Rache aufgegeben, bis die gesamte Welt in Schutt und Asche verging. Jedoch anstatt dem Pfad der Dunkelheit weiter zu folgen, tat er das, was im Leben eines Menschen am aller schwersten war. Er sprang über seinen eigenen Schatten und tat etwas für jemanden anderen. Für jemanden den er von herzen Liebte und ohne den er nicht sein konnte.
Ein grünlicher Schein erhellte das Innere des Sarges, dauerte es nur einen Augenblick an. Aufkeuchend wand sich Itachi in der Enge, schlug mit seinen Händen gegen den kalten Stein und versuchte zu begreifen, was gerade mit ihm und um ihn herum geschah.
„Ganz ruhig Itachi-san! Ich bin da, Nii-san. Ganz ruhig! Es wird alles wieder gut!“

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