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Mai 25 2012

IceBluemchen

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62. Ein Plan muss her

Ace musste all seine Beherrschung aufbringen, um in dem Moment, wo der König der Fischmenscheninsel ihnen verkündete, das sich Blackbeard auf dem Weg zur Insel befand, nicht aus der Haut zu fahren und dem König anzuherrschen. Aber Marco legte ihm beruhigend seine Hände auf die Schultern und sah ihn eindringlich an, das er sich hier wirklich beherrschen müsste und besonnen handeln sollte, da sie es auf keinen Fall riskieren dürften, den König zu kränken oder bezüglich Blackbeard Mist zu bauen.
„Seit wann wisst ihr dies?“, ergriff Marco daher das Wort und verlangte mehr Details. „Es wurde mir vor 15 Minuten zugetragen!“, dies nahm Ace etwas die Wut. Selbst wenn ihr Hai-Gleiter schneller gewesen wäre, sie hätten es kaum früher erfahren. Vor zehn Minuten hatten sie am Palast angelegt und waren ohne größere Umschweife zum König vorgelassen worden. Sie hätten es nicht früher erfahren und so löste Ace sich beruhigt aus Marcos Griff, fühlte er sich dabei, als müsse sein Freund und Vize ihn an der kurzen Leine halten.
„Wie viel Zeit wird uns so für mögliche Vorbereitungen bleiben?“, war Marcos nächster Gedanke, arbeitete es in seinem Kopf bereits um mögliche Pläne zum Schutz der Insel und zur Niederstreckung ihres selbst auferlegten Erzfeindes.
„Wir erhalten Nachricht, sobald ein Schiff den Strom erreicht. Somit bleiben etwa drei Stunden, bis sie die Schleuse erreichen.“, Marco seufzte. Dies war nicht viel Zeit für die Ausarbeitung und Durchführung eines guten Plans.
„Warum lenkt ihr sie nicht auf einen anderen Strom um, der sie an der Insel vorbei führt oder noch besser, direkt an die Redline befördert und uns das Problem ein für alle Mal vom Hals schafft oder zumindest dezimiert!?“, es war ein guter Einwand von Ace, konnten die Fischmenschen die Ströme kontrollieren und bei Bedarf Schiffe so entsprechend umlenken. Jedoch die ernste Miene des Königs ließ nichts gutes erahnen.
„Dies bringt uns leider auf unser zweites Problem, das aus unserer Sicht nicht minder Schwerwiegend ist, für euch sicherlich jedoch leichter zu bewältigen sein wird.“, nein, der Tag konnte nicht noch schlimmer werden, dachte sich Ace und sah hinüber zu Marco, dem man die selben Gedanken aus dem Gesicht ablesen konnte. „Wir wurden vor einer Woche von Big Mums Bande überfallen. Sie hatten es von Anfang an auf die Stromkontrolle abgesehen, da sie uns so leichter erpressen können. Wir haben dies jedoch zu spät erkannt. Seit her liegt eines ihrer Schiffe im Hafen und sie verlangen von uns Schutzgeld in Form von Süßwaren. Zahlen wir nicht, drohen sie das Stromsystem zusammenberechen zu lassen. Was dies für uns und die Außenwelt bedeutet, könnt ihr euch sicherlich selbst denken!“, es bedeutete, das die Insel für Monate vielleicht Jahre nicht mehr ansteuerbar wäre. Der Aufbau der Ströme war eine Wissenschaft für sich und es gab Forscher, die sich über Jahrzehnte mit dieser Materie auseinander setzten. So war die Stromkontrolle entstanden, welches für den Schutz der Insel sehr wichtig wurde.
„Dann werden wir uns die Kontrolle über die Ströme zurück holen und gleichsam Big Mum in die Schranken weisen.“, meinte Ace sogleich.
„Und was hast du dir im Detail gedacht?“, wollte Marco sofort wissen, was seinen Kapitän diesbezüglich im Kopf herumschwirrte.
„Wir demonstrieren Big Mum unsere Feuerkraft mit der Oro Jackson und zerlegen ihr Schiff zu einem Häufchen Streichhölzer. Gleichzeitig setzen wir die Leute außer Gefecht, die sich in der Stromkontrolle aufhalten und leiten Blackbeard gegen die Redline, in der Hoffnung das uns das Schicksal hold ist und sich damit dieses Problem erübrigt.“, jedoch in Gedanken fügte er noch an, das er bezweifle, das ein zäher Hund wie Blackbeard dies erledigen würde. Es würde ihn wohl nur noch ehrgeiziger, wahnsinniger und wütender machen.
„Ein netter Plan, aber was wenn er es doch in die Schleuse schafft?“, auch wenn sie alles daran setzen würden, das dieser Fall nicht eintraf, so mussten sie dennoch für diese Eventualität einen Plan B bereithalten.
„Die Notschleusung!“, warf Fukaboshi ein. „Was ist dies?“, fragen Ace und Marco gleichzeitig, hörte es sich zumindest so schon einmal interessant an. „Wenn es während eines Schleusenvorgangs ein Problem gibt, kann von der Stromkontrolle aus der Schleusenvorgang abgebrochen und das Schiff hinaus geschwemmt werden. Das Problem ist nur, das die Stromkontrolle derzeit nicht in unserer Hand liegt und es fraglich ist, ob die Zeit ausreichen wird, die Kontrolle zurück zu erlangen.“
„Gibt es außer dem Stromkontrolle noch einen Ort, von wo aus die Notschleusung vorgenommen werden kann?“, hackte Marco nach, würde es wirklich knapp werden, die Kontrolle rechtzeitig zurück zu gewinnen und ein Plan C wäre für den schlimmsten Ernstfall dann doch recht angebracht.
„Ja, an der Schleuse direkt. Es müssen auf beiden Seiten des Tores die Sicherungsbolzen gelöst werden. Das Tor kann so nicht öffnen und die Notschleusung tritt automatisch in Kraft.“, Namur schnaubte auf Fukaboshis Antwort hin, sah dieser ihn nun missbilligend und finster an. „Dann erwähne aber auch, das sich diese Sicherungsbolzen innerhalb der Schleuse befinden und es zwar einen Weg hinein, aber nicht mehr hinaus gibt, da mit der Notschleusung auch die Wartungsschotts sich schließen. Dies ist ein Todeskommando selbst für einen Fischmenschen!“
„Dann wollen wir hier keine wertvolle Zeit verschwenden und uns besser daran machen die Kontrolle über die Ströme zurück zu gewinnen, damit niemand sich opfern muss!“, drängte Marco daher auf Eile, gab es viel zu tun und dies in einer sehr begrenzten Zeit.
Der König nickte schweigend und gab so den Piraten freie Hand. Es bedurfte keiner weiteren Worte der Achtsamkeit. Die Piraten schätzten diese Insel genauso, wie es die Einwohner taten und niemals würden sie ihre Sicherheit riskieren.

Lachend tingelten die Krankenschwestern über die einladende Flaniermeile und schauten hier und da in eines der tollen Designergeschäfte, nur um einige Zeit später mit einigen Tüten beladen dieses wieder zu verlassen.
Teuer waren die Läden, aber die Whitebeard-Piratinnen gern gesehene Kunden und die Schwestern beim feilschen nicht auf den Kopf gefallen. So gingen sie auch dieses mal mit gehörigen Rabatten oder kleinen Geschenken dahin und erfreuten sich ihrem friedlichen Landgang, nichtsahnend welche Gefahr auf die Insel in jenem Moment zueilte.
„Guten Tag die Damen!“, sprach sie plötzlich eine tiefe raue Stimme an, verstummte augenblicklich das treibende Geschnatter und wanden sich die sechs Damen dem gewaltigen Fischmenschen zu, der in einem der gemütlichen Cafés saß und eine Flasche gekühlten Sake genoss.
„Jimbei!“, flötete Leigh freudig und winkte dem alten Freund ihrer Bande zu, steuerten sie nun das Café an und gesellten sich zu ihm. „Oh Jimbei, wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht!“, brabbelte auch schon Silly sorgenvoll drauf los. „Wir haben dein Foto in der Zeitung gesehen, zusammen mit Silver Rayleigh und Monkey D. Ruffy. Sag nur, was habt ihr euch dabei gedacht, noch einem zu Marineford zurück zu kehren? Sie hätten euch gefangen nehmen oder töten können!“, warf sie ihm dann jedoch tadelnd vor.
„Es war notwendig! Der Kleine musste eine wichtige Nachricht übermitteln und dies war nur mit sehr viel Aufmerksamkeit gegenüber der Presse zu erreichen. Außerdem waren die Marine viel zu sehr damit beschäftigt, den Scherbenhaufen aufzufegen, den wir dort hinterlassen hatten!“, gab Jimbei jedoch nur lächelnd zurück und winkte den Kellner herbei.
Ein schlaksiger Octopus-Fischmensch in Kellneruniform trat sogleich an ihren Tisch. „Was kann ich den Damen und dem Herren servieren?“, fragte er höflich und leicht nasal.
„Was für eine Frage, natürlich den exotischen Meeresfrüchte Punsch!“, bestellte Silly für alle. Dieser Punsch war eine süße Köstlichkeit der Extraklasse und ein Hochgenuss ohne Gleichens, jedoch durfte man niemals die Frage stell „Was ist dort eigentlich alles drin?“. Wer einmal diese Frage beantwortet bekommen hatte, trank diese Köstlichkeit nie mehr und konnte über alle anderen, die genussvoll sich die Leckerei genießend die Kehle hinunter laufen ließen, nur noch angewidert das Gesicht zu einer ekelverzogenen Fratze verziehen. Nein, in Wahrheit wollte niemand so recht einen Gedanken daran verschwenden, aus was dieser Punsch gefertigt wurde. Hauptsache er schmeckte!
„Und wie geht es Ace? Es wird in letzter Zeit viel über ihn berichtet, aber ob es immer der Wahrheit entspricht, ist eine andere Sache!“, Jimbei hatte sich viele Gedanken um seinen Freund gemacht, vor allem in der Frage hin, wie er über Ruffy dachte. Jimbei hatte Ace versprochen auf den Jungen zu achten, was er auch getan hatte und ihn mit ruhigem Gewissen Rayleigh überließ. Der Alte Vize der Roger-Piratenbande würde Ruffy gut behandeln und ihm alles lehren, was er für das Überleben in der neuen Welt benötigte. Jedoch wusste Jimbei auch, wie sehr Ruffy unter Ace Verlust gelitten hatte und wie sehr er ihn vermisste.
„Ace geht es gut!“, entgegnete Silly fröhlich und nahm ihren Punsch entgegen, wovon sie sogleich einen Schluck probierte und genießend aufseufzte. „Er mausert sich als Kapitän und ist deutlich erwachsener geworden. Die Verantwortung tut ihm gut und Marco ist ihm ein guter Lehrmeister.“
„Er vermisst seinen kleinen Bruder und macht sich große Sorgen um ihn!“, warf jedoch Leigh ein. „Jimbei, du warst doch mit ihm zusammen… Weist du wo sein kleiner Bruder steckt? Wenn ja, musst du es ihm sagen, damit er beruhigt sein kann. Er will doch nur wissen, ob es ihm gut geht…“, Ace zeigte diese trüben Gefühle gegenüber seiner Crew nicht, aber Leigh hatte es damals gesehen, als sie ihm über die Fotos an seiner Wand ausfragte und er hatte noch heute diesen traurigen Blick, wenn er den Steckbrief seines kleinen Bruders betrachtete, der auch auf der Oro Jackson wie gewohnt an der Wand über seinem Bett hing.
Leicht nickte Jimbei. „Ja ich weis wo Ruffy sich im Moment aufhält und ich werde mit Ace sprechen. Wo treibt er sich eigentlich herum?“
„Marco und er wollten zum König, sichergehen das unsere alten Verträge nach wie vor bestand haben und dem König neuerlich unsere Freundschaft versichern.“, antwortete Silly. Sogleich verfinsterte sich Jimbeis Miene, ahnte er worauf dies hinauslaufen würde.
„Ahh… dann werde ich ihnen mal nachgehen…“, freundlich verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zur oberen Kuppel. Er musste mit Ace und Marco sprechen, aber er wollte auch sehen, ob er ihnen behilflich sein könnte.
Er wusste um das Problem mit Big Mum und sie alle standen machtlos diesem gegenüber. Jedoch die Whitebeard-Piraten hatten gänzlich andere Möglichkeiten und waren organisierter. Auf der Fischmenscheninsel herrschte zur Zeit das Chaos und unzufriedene Stimmen gegenüber dem König wurden laut. Noch aber hielten sich die unzufriedenen zurück, fehlte ihnen die Möglichkeit und der Vorwand. Aber jetzt einen Schlag gegen Big Mum von Seiten der Whitebeard-Piraten hier auf der Insel, könnte den Unzufriedenen ausreichen und einen Putschversuch gegen den König auslösen.

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