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Mrz 28 2012

IceBluemchen

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61. König Neptuns Anliegen

Kopfschüttelnd sah Fossa der freudig schnatternden Damenriege nach, freuten sich die Krankenschwestern schon sehr auf ihren kleinen Shoppingtrip, galt die Einkaufsmeile der Fischmenscheninsel als die schönste… jedoch auch als die Teuerst. Es blieb für den Hünen einfach ein mysteriöses Rätsel, weshalb Frauen bei jeder Gelegenheit dem Shoppingrausch verfallen konnten und woher sie das nötige Kleingeld dafür nahmen…
Izou sah den Damen mitleidig nach. Gern hätte er sich ihnen angeschlossen, gab es hier auf der Insel doch den besten Kimonoschneider auf der weiten Grandline. Aber er hatte mit Fossa einen Auftrag zu erledigen, würde er sicherlich später noch zum einkaufen kommen, wenn sie diesen Händler überprüft hatten.
Vorsichtig mussten sie dabei vorgehen. Aufgrund des gesamten Kriegsvorfalls und den daraus basierenden Folgen und Veränderungen war die Situation der Fischmenscheninsel unbekannt und ihre Ankunft nicht im Verborgenen geblieben. Es war verwunderlich, das überhaupt ein Händler ohne Genehmigung der Fischmenschenhandelsbehörde hier vor Anker lag, wurden bis vor Whitebeards Fall keiner solcher Händler mehr in den Hafen vorgelassen. Es musste einen Grund geben, weshalb sich dies in den letzten Monaten wieder verändert hatte und nun wohl jeder Händler wieder hier vor Anker und seinen Geschäften nachgehen konnte.
Ruhig lag das Handelsschiff am Pier und wirkte schon so sehr verdächtig. Händler hatten keine Zeit, jede Minute die sie nutzlos irgendwo vor Anker lagen war pure Geldverschwendung. Aber dieser Händler hier schien die Ruhe weg zu haben. Lediglich drei Matrosen hockten vor dem Zugang des Schiffes und spielten Karten.
„Das ist äußerst Merkwürdig!“, murmelte Izou und zog nachdenklich seine Stirn kraus. Das Schiff lag hoch, konnte somit nicht schwer bis gar nicht beladen sein. Entweder sie hatten zu diesem Zeitpunkt nichts geladen und warteten auf eine neue Ladung, was logistisch gesehen eine große Fehlplanung darstellte, wenn sie in der Tat erst auf ihre Ware warten müssten, oder aber es handelte sich hier um sehr leichte Ware, was nur eines bedeuten konnte.
Jedoch noch etwas ließ Izou und Fossa stutzig werden. Während sich an ihrem Pier einiges an Fischmenschen tummelte und ihrer Arbeit nachgingen, herrschte hier gähnende Leere. Niemand war außer den drei Matrosen in der Nähe des Schiffes zu sehen und weckte zusätzlich das Misstrauen der zwei Kommandanten.
„Izou, sieh einmal dort!“, deutete Fossa auf etwas Interessantes auf dem Handelsschiff, das ihm soeben ins Auge gefallen war. „Dies erklärt wohl einiges.“
„Mhh… dies erklärt in der Tat einiges, aber dies wird Ace gar nicht gefallen!“

Die Überfahrt zur höhergelegenen zweiten Kuppel der Fischmenscheninsel war gemütlich, ging Ace aber auch etwas zu langsam von statten. Diese Hai-Gleiter waren normalerweise nicht so lahm und ihre Fahrt ein nervenaufreibender Kick. Aber im Moment erinnerte es eher an eine gemütliche Gondelfahrt mit einem Yagara auf Water Seven.
„Warum ist dieses Ding so lahm?“, brubbelte Ace genervt und ließ sich auf einen der Sitze fallen, verschränkte seine Arme nur um sie einen Moment später wieder auseinander zu ziehen und begann nervös mit den Fingern auf seinen Oberschenkeln trommelte.
„Immer mit der Ruhe! Dies war schon immer so, selbst wenn Pops zum König wollte, sind die Gleiter nicht schneller gewesen.“, entgegnete Marco jedoch, der die Ruhe selbst zu sein schien. Er kannte König Neptun und seine Eigenarten, war dies hier nur eine von vielen. Fragend sah Ace ihn an und hörte auf seine Oberschenkel zu malträtieren. „Für den König sind wir nicht nur Verbündete, sondern auch immer noch Piraten. Er braucht uns als Puffer zur Welt der Menschen, aber er will auch gleichzeitig seine Macht nicht eingeschränkt sehen. Damit das er uns nur so langsam zu seinen Palast vorlässt, demonstriert er seine alleinige Macht. Er gibt das Tempo vor und dies müssen wir respektieren. Wir dürfen den König niemals das Gefühl geben, ihn in seiner Position einzuschränken, sondern wir sind nur verbündete Freunde. Der Schutz der Insel ist für uns genauso bedeutend, wie für die Inselbewohner selbst. Sie können durch uns friedlich leben und wir halten so das Tor zur neuen Welt in unserer Hand und stärken somit unsere Machtposition.“
Leicht strich sich Marco über sein Gesicht. Es war allen Piraten bekannt, das wer die Fischmenscheninsel hielt, als der stärkste Kaiser der Piratenwelt galt und die neue Welt kontrollierte. „Außerdem hat Pops diese Insel nie zu Schutzgeldzahlungen aufgefordert. Er pflegte ein gut freundschaftliches Verhältnis zu König Neptun. Für Pops war diese Insel etwas besonderes, er hat sie geliebt und die Freundschaft zum König hat ihm sehr viel bedeutet. Ihre Sake-Gelage sind legendär und ich warne dich davor, mit dem König zu trinken. Wie Pops, kann auch er einen ins Delirium trinken.“
Er setzte sich zu Ace und sah ihn ernst an. „Wir halten uns an unsere Geschäfte und erneuern den Vertrag und unsere Freundschaft. Es ist der letzte Schritt, um unsere alte Machtposition wieder hergestellt zu haben und der letzte Schritt den du brauchst, um entgültig Pops Position als Kaiser einzunehmen. Und wenn sie hier Probleme haben, werden wir ihnen großzügig unsere Hilfe anbieten, aber uns nicht aufdrängen. Das hier etwas im Busch ist, bestätigt mir jedoch schon Fukaboshis Miene.“
„Du meinst, weil er Namur so argwöhnisch angesehen hat?“, hakte Ace nach, war ihm diese Anfeindung nicht entgegangen.
„Nein, Fukaboshi und Namur können sich nicht ausstehen. Der Prinz hält Namur für einen schwächlichen Verräter der sich dem Kommando eines Menschen unterworfen hat. Dies ist in den Augen des Prinzen ein Frevel und seiner Meinung nach, hat so jemand nicht das Recht dem König unter die Augen zu treten. Aber Namur scherte sich noch nie darum. Für Namur ist die Familie am wichtigsten. Pops hat ihn aufgenommen, als er tief am Boden lag und nicht wusste, was er mit seinem verfluchten Leben anfangen sollte. Namur hat keine Familie hier auf der Insel und auch nur wenige Freunde. Wir sind seine Familie und alles was ihm etwas bedeutet. Es erfüllte ihn mit Stolz als er Kommandant wurde und Pops ihm die Aufgabe anvertraute die Route zur Insel vor Unheil zu bewahren.“
„Ach so! Aber was ist es dann, was dich bezüglich des Prinzen beunruhigt?“, es gab genügend Gerüchte über die Situation auf der Insel. Von verwüstenden Piraten, über Menschenhändler, bis hin zur Übernahme der Insel durch Big Mum.
„Fukaboshi ist der Kronprinz der Insel und Anführer der königlichen Garde. Es ist verwunderlich das er persönlich der Eskorte beiwohnt und nicht einer seiner Brüder, wie sonst. Vielleicht irre ich mich und dies ist nur purer Zufall, oder aber der König wollte damit sicherstellen, das wir auch wirklich den Palast erreichen.“
Ace kam wieder sein ungutes Bauchgefühl in den Sinn, welches ihm während der Fahrt zu Insel aufgekommen war. Er hatte gespurt, das sie etwas auf der Insel erwartete. Würden sie es nun bald erfahren?

Ace war von dem Anblick des Palastes überwältigt. So einen Pomp hatte er noch nie gesehen, war er auch noch nie zu Gast in der oberen Kuppel gewesen. Die bisherigen Male die er auf der Fischmenscheninsel verweilt hatte, verbrachte er in diversen Fresslokalen, gab es hier auf der Insel die weltweit besten Fischgerichte, oder es hatte ihn mit Marco, Jozu und Thatch ins Casino verschlagen, wo er mit unter seinen letzten Berry einem miesen Pokerblatt anvertraut hatte.
In die obere Kuppel vorgelassen zu werden, war ein Privileg und Ehre zugleich. Und allmählich wurde Ace klar, warum Marco so einen großen Wert auf vernünftige Kleidung gesetzt hatte. Gekleidet in einer langen schwarzen Hose und schickem weißem Piratenhemd, sowie seinen Kapitänsmantel über die Schultern geworfen, wurden sie nun zum König vorgelassen.
Edel waren die Meerjungfrauen gekleidet und waren so noch hübscher als die Damen die sich in der Lagune tummelten. Auch die Meermänner strahlten in ihrer Art Würde und Stolz aus.
Und dann war es endlich soweit, öffnete sich das gewaltige Tor zum Thronsaal König Neptuns. Stolz und würdevoll saß der alte König auf seinem Thron, den Dreizack in der rechten Hand, erwartete er von seinen Gästen den nötigen Respekt eines Königs gegenüber.
Angemessen verneigten sich Ace, Marco und Namur vor dem König, begrüßte dieser sie nun freundlich. „Es freut mich sehr meine alten Freunde wieder auf meiner Insel begrüßen zu dürfen. Euer tiefer Verlust ist auch mein tiefer Verlust. Ich habe um meinen alten Freund getrauert.“, seufzend dachte er an die vielen schönen Treffen mit Whitebeard zurück. Es gab nicht viele standhafte Männer, die einen guten Tropfen Sake so zusagten, wie ein Whitebeard es tat.
„Jedoch die Zeit bleibt nicht stehen und viel hat sich seit her getan.“, sein Blick ruhte auf Ace. „Gol D. Ace, ein gefürchteter Name und dies nicht allein wegen eures Vaters. Ich habe die Ereignisse der letzten Wochen und Monate aufmerksam verfolgt und bin beeindruckt. Und daher will ich gar nicht erst weitere große Reden schwingen, haben wir euch erwartet und brauchen eure Hilfe!“
Ace und Marco waren erstaunt, das der König sie so offen empfing und sofort um Hilfe ersuchte. Eigentlich hatten sie ein zähes Gespräch und harte Verhandlungen erwartet, um dem alten König die Erneuerung ihrer alten Verträge abzuringen. Allerdings schien es auf der Insel größere Probleme zu geben, als das der König für solche Spielchen Zeit hätte.
„Wir sind eure Freunde und Verbündete. Wir helfen und stehen euch zur Seite, so wie wir es bereits vor Jahrzehnten versprachen!“, antwortete Ace und gab dem König das, was er hören wollte.
„Ich danke euch, meine Freunde!“, war der König erleichtert, das er auf die Hilfe der Whitebeard-Piraten setzen konnte.
„Blackbeard ist auf dem Weg zur Insel!“, ließ er auch sogleich die Bombe platzen und stellte so das eben gegebene Versprechen auf eine harte Probe.

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