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Mai 25 2012

IceBluemchen

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40. Hilfe naht!

Aufgeregt wartete Naruto auf seine Ramen mit Schnitzel und Ei, hatte Iruka ihn doch eingeladen, lud sich Kakashi wiedereinmal von selbst ein. Gut gelaunt unterhielten sich die zwei Älteren und überbrückten so ihre Wartezeit, während Naruto bereits ungeduldig mit den Stäbchen dasaß und die Wokpfanne fixierte, als würde es so schneller gehen.
„Du hattest heute frei? Hach das ist der Vorteil als Jonin. Ihr könnt euch frei nehmen wann ihr es wollt und müsst euch nicht nach einem Stundenplan richten.“, stöhnte Iruka über den nervigen Umstand des regelmäßigen frühen Aufstehen, nur um sich den gesamten Vormittag einer Klasse zu widmen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ihm den letzten Nerv zu rauben.
„Ganz so einfach ist es auch nicht und ich hatte heute kein frei! Ich hatte am Vormittag eine private Mission“, entgegnete Kakashi jedoch. „Was?“, warf Naruto entgeistert ein, waren die Ramen erst einmal nebensächlich. „Wir hatten kein Mission! Ich habe mich den gesamten Tag gelangweilt. Warum haben sie mich nicht mitgenommen“
„Naruto, ich hatte dir Trainingsaufgaben aufgegeben. Du kannst dich also nur gelangweilt haben, wenn du diese nicht absolviert hast! Und außerdem war es eine private Angelegenheit, bei der du dich auch nur gelangweilt hättest!“, Kakashi hatte ein schlechtes Gefühl gehabt, als Sasuke ihm von Itachis ersten Ausflug zum Park und ihrem zukünftigen Zuhause berichtete. Er fürchtete einen Übergriff auf den älteren Uchiha, gab es im Dorf einige Leute, die sich nicht recht mit dessen Begnadigung anfreunden konnten. Er hatte es sich zu seiner persönlichen Mission erklärt, für die Sicherheit seines neuen Freundes zu sorgen. Er und Itachi hatten im Laufe der letzten Wochen einige Gemeinsamkeiten entdeckt, hatte er Itachi unter anderem einige Bücher ausgeliehen. Sie hatten einen ähnlichen Büchergeschmack und endlich hatte Kakashi jemanden gefunden, mit dem er sich auch über diese unterhalten konnte, ohne schief angesehen zu werden.
Naruto zog es vor besser zu schweigen, hatte er nicht eine der Trainingsübungen absolviert. So widmete er sich wieder seiner Wokbeschwörung, auch wenn das Gemüse dadurch eindeutig nicht schneller gar wurde.
„Was ist denn das für ein Tumult?“, fragte plötzlich Teuchi und regte sich neugierig, konnte er jedoch nichts genaueres ausmachen, musste dies von um der Ecke herrühren.
„Mhh…“, kam es nur von Kakashi, lauschte er nach den Gebrüll und was dort vor sich ging. Doch plötzlich sprang er auf. „Iruka komm mit!“, wies er den Chunin an und eilte aus dem Nudelshop.
Verwundert sah Naruto seinem Sensei und ehemaligen Sensei nach, beschloss auch er einmal nach dem Tumult zu schauen, schien es etwas interessantes zu sein, wenn sein Sensei plötzlich wie von der Tarantel gestochen dorthin eilte. „Haltet meine Ramen warm!“, rief er Teuchi und Ayame noch zu, eh auch er losrannte.

„Itachi-san…“, schrie Sasuke, als sein Bruder ein weiterer Tritt am Kopf traf. Verzweifelt riss er an seinen Armen, aber er konnte sich nicht aus dem festen Griff der zwei Jugendlichen befreien, brachte er es auch nicht fertig sie mit seinem Sharingan in ein Gen-Jutsu zu sperren, hatte er dies noch nie getan und keine Ahnung, wie dies ging.
Itachi lag am Boden und hielt schützend einen Arm über seinen Bauch, hinter dem anderen verbarg er seinen Kopf, nützte dies jedoch gegen die Tritte kaum etwas.
Die ersten Angriffe gegen ihn hatten ihm keine Probleme bereitet, hatte er sie mühelos abfangen können und gehofft, die nahen Passanten würden einschreiten oder zumindest Hilfe holen. Solang würde er schon durchhalten, war sein Gedanke. Jedoch scherte es keinen der Passanten, das Sasuke und er gerade offen angegriffen wurden, standen sie nur gaffend da und beobachteten das Schauspiel.
Auch sorgte er sich um Sasuke, konnte er spüren das diese Jugendlichen es bitter ernst meinten, aber er durfte sich durch ihn nicht ablenken lassen. Und doch geschah es, drängte sich sein kleiner Bruder zwischen die Angreifer und ihn und brachte sich so in die Schlaglinie. Sogleich fürchtete er, sein kleiner Bruder könnte ernsthaft verletzt werden, waren die Schläge und Tritte der drei Jugendlichen nicht ohne, lenkte ihn dieser Gedanke nur für einen Augenblick ab, der jedoch genügte.
Ein Tritt traf ihn am Bauch, durchfuhr ihn sogleich ein unbändiger Schmerz, glaubte er sein Bauch würde aufreißen. Laut schrie er auf, knickten ihm die Beine kraftlos weg, traf ihn auch schon ein Schlag gegen seinen Kopf. Hart schlug er auf dem staubigen Weg auf, beraubten ihn die Schmerzen seines Bauches aller Kraft und er bekam kaum noch Luft. Nur noch reflexartig hielt er schützend seinen Arm über seine Bauchnarbe, versuchte er mit seinem anderen Arm seinen Kopf zu schützen. Doch es brachte nur wenig, traf ihn ein weiterer Tritt am Kopf, ließ ihn Sterne sehen und die Schreie von Sasuke wurden seltsam dumpf und schienen unendlich fern.

„Itachi-san…“, schrie Sasuke, wollte der Jugendlich bereits wieder auf Itachi eintreten, als jedoch wie aus dem Nichts plötzlich Kakashi auftauchte und den Jugendlichen mit einem gezielten Schlag Außergefecht setzte. Schlaff sackte dieser zusammen und blieb reglos am Boden liegen, seinen leeren Blick starr in die Ferne gerichtet, würde er nicht so schnell wieder zu sich kommen.
Gleichzeitig ließen die Zwei anderen Sasuke los, war jedoch Iruka bereits bereit sie in Empfang zu nehmen und stellte sie mit einem Doppelgänger, setzte Kakashi auch diese Außergefecht.
Für Sasuke war jedoch nur noch sein Bruder wichtig. Zusammengekauert lag Itachi am Boden und hatte noch gar nicht bemerkt, das es vorbei war. Noch immer hielt er seinen Bauch und Kopf geschützt, versteifte er sich als Sasuke ihn an der Schulter packte. „Nii-san!“, schluchzte Sasuke, war er völlig aufgelöst und verzweifelt, erschreckte ihn Itachis Anblick, war dessen Gesicht völlig blutverschmiert.
„Itachi…“, kniete sich auch Kakashi zu dem älteren Uchiha und drehte ihn mit etwas sanfter Gewalt auf den Rücken. Wirr keuchte Itachi auf, versuchte er sein Gegenüber von sich zu stoßen, schlug jedoch ins Leere und sank sein Arm kraftlos zu Boden. Suchend wanderte sein Blick, jedoch sein Geist begriff die Bilder nicht, die er sah.
Kakashi fluchte innerlich, das er seinen Schüler und Freund alleingelassen hatte. Er hätte sie niemals allein den kurzen Weg gehen lassen dürfen. Er hatte doch genau so ein Szenario befürchtet. Warum hatte er dieses mal nicht auf sein Bauchgefühl gehorcht?
Schwer atmend wand sich Itachi. Er bekam keine Luft mehr, brannte jeder Atemzug in seinem Bauch. Sasuke bemerkte dies, waren es die ersten Anzeichen für einen aufkeimenden Hustenanfall. Viele dieser Anfälle hatte Sasuke bereits miterlebt und wusste daher, dass das Inhalationsspray helfen würde. Sogleich holte er es aus Itachis Jackentasche hervor. „Sensei, er bekommt keine Luft. Er muss sich aufsetzen.“
Schmerzlich keuchte Itachi auf, als Kakashi ihn in eine sitzende Position drückt, konnte Sasuke ihm nun den Inhalator ansetzen. Jedoch war sich Sasuke keinesfalls sicher, ob es auch wirklich helfen würde, rang Itachi nach wie vor um jeden Atemzug und hielt sich schmerzverkrampft seinen Bauch.
Auch Naruto war zu dem Tumult gestoßen, konnte er nicht begreifen weshalb so viele Passanten einfach nur dastanden, während Kakashi und Sasuke versuchten Itachi wieder auf die Beine zu bekommen. Nein, sie gafften und tuschelten, manche sahen gehässig auf Itachi, war ihnen ihre Schadenfreude deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Ihr seit widerlich!“, platzte es aus ihm heraus und sah die erschrocken dreinschauenden Passanten wütend an. „Wie könnt ihr nur dastehen und zusehen? Warum helft ihr nicht?“
„Naruto lass es gut sein!“, trat Iruka an ihn heran. „Sie wissen es nicht besser. Dies müsstest du doch am besten wissen!“, Iruka hatte recht. Er wusste es eigentlich, weshalb sich diese Menschen so verhielten. Sie fürchteten sich, sahen nur das Oberflächliche und konnten Veränderungen nur schwer akzeptieren. „Hilf mir besser die Drei zur Polizeistation zu schaffen!“
Noch kurz sah Naruto auf die Passanten. Ihre Blicke und Haltung hatte sich kaum verändert. „Ihr seit allesamt furchtbar!“, brüllte er sie lautstark an, widmete sich dann aber seiner Aufgabe und formte drei Schattendoppelgänger, wollte er mit je Zweien einen der Jugendlichen fortschleppen.
Gerade hob er einen dieser Schlägertypen auf, als sein Blick zu Kakashi und Sasuke wanderte. Schniefend wischte sich Sasuke über das Gesicht. Er hatte deutlich geweint und sah mehr als mitgenommen aus. Aber war dies verdenklich? Schlaff hing Itachi in Kakashis Armen, hob er ihn gerade hoch, um ihn ins Krankenhaus zu schaffen.
Dabei war Itachis Anblick furchtbar. Sein langes Haar offen wirr verknotet, alles voller Staub und Schmutz. Sein Gesicht voller Blut, das ihm zusätzlich die Haare verklebte. Die Augen Schmerzverkrampft geschlossen, seinen Bauch noch immer schützend haltend, jedoch sonst nur noch ein kraftloses Häufchen Elend und Schmerz.
Dieser Anblick tat Naruto weh, tat es ihm weh seinen Freund Sasuke so aufgelöst und hilflos neben seinem verletzten Bruder stehen zu sehen und es tat ihm weh, das die Dorfbewohner dies alles so einfach hinnahmen und auch noch deutliche Schadenfreude ausstrahlten. Er befand diese Passanten als dumm und egoistisch, kein Deut besser als die drei Schlägertypen… Nein, für Naruto war ihre hasserfüllte Ignoranz gar schlimmer.
„Komm Naruto!“, riss Iruka Naruto los und machte sich auf den Weg Richtung Polizei, während Kakashi sich auf den Weg zum Krankenhaus machte.
Noch einmal warf Naruto den Passanten einen missbilligenden Blick zu, aber dann konzentrierte er sich auf seine Aufgabe und schleppte die Jugendlichen fort. Er hoffte nur, das sie auch ihre gerechte Strafe erhalten würden und es Itachi nicht so schwer getroffen hatte, wie es im Moment aussah.

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