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Mai 25 2012

IceBluemchen

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39. Antipathie

Itachi war müde. Sein erster Ausflug aus dem Krankenhaus heraus und zu seinem neuen zukünftigen Zuhause, hatten ihn mehr angestrengt als gedacht, zumal er dies während der Besichtigung auch gar nicht bemerkt hatte. Er war so aufgeregt und überglücklich gewesen, das ihm seine Müdigkeit erst aufgefallen war, als er sich an den kleinen Küchentisch in Sasukes winziger Wohnung gesetzt hatte.
Müde stützte er seinen Kopf auf seiner Hand und versuchte Sasukes Redefluss zu folgen, ging es wohl ums Essen und den Tee, jedoch im nächsten Moment waren ihm die Augen zugefallen, sank sein Kopf auf seinen Arm und der Tischplatte.
„Nii-san der Tee ist gleich fertig und das Essen auch.“, wand sich Sasuke vom Herd ab und bemerkte erst jetzt, das sein großer Bruder am Tisch eingeschlafen war. Es zauberte Sasuke ein schmunzeln auf die Lippen, aber Itachi musste wegen den Medikamten etwas Essen und somit musste Sasuke ihn wecken.
„Nii-san!“, ganz behutsam weckte er ihn, war es Itachi etwas unangenehm am Tisch einfach eingeschlafen zu sein. Aber Sasuke störte es weniger. Der Vormittag war sehr Ereignisreich gewesen. So war es für ihn kaum verwunderlich, das Itachi nun müde und erschöpft war, hatte er nun einmal noch nicht wieder seine alte Form und Kondition.
„Tut mir leid, Sasuke!“, entschuldigte sich Itachi und beschloss sich etwas kühles Wasser ins Gesicht zu spritzen, würde er so vielleicht etwas wacher. Das Badezimmer war genauso klein wie die Küche und deutlich einem jugendlichen Singleleben zu zuordnen. Was Itachi auch aufgefallen war, das diese kleine Wohnung kaum noch kindliche Züge aufwies. Sie war weder unordentlich, noch verschmutzt. Alles stand akkurat an seinem Platz und sogar das Bett war ordentlich gemacht. Der Kühlschrank war voll mit gesunden Lebensmitteln, hatte Sasuke so gut wie nichts Süßes im Haus.
Als er zurück in die Küche kam, tischte sein kleiner Bruder gerade das Essen auf. Es waren fertige Eki-ben, wovon Sasuke einen Teil in der Mikrowelle erhitzt hatte. Es roch lecker, vermischte sich der Geruch von Reis und gegartem Gemüse mit dem des Kräutertees, den er nebenbei noch gekocht hatte. Und es schmeckte auch gut, war es einmal etwas anderes neben dem gesunden Krankenhausessen.
Während sie aßen, unterhielten sie sich über belangloses. Sasuke plante sich für die Tage des Umzuges frei zu nehmen. Zwar würde er seine wenige Habe in nur einem Tag ins Haus geschafft haben, aber es galt noch einiges einzukaufen. Vor allem Möbel für Itachis Zimmer und generell so einiges noch für den Wohnbereich und der Küche. Auch befand Itachi die Idee einer Art Bibliothek im Arbeitszimmer sehr gut. Er hatte früher gerne gelesen, war ihm bei Akatsuki nicht viel Zeit dazu vergönnt gewesen. Jetzt aber stand ihm einiges an Freizeit zur Verfügung und bereits im Krankenhaus hatte er das ein oder andere Buch voller Genuss ausgelesen.
Nach dem Essen dirigierte Sasuke seinen großen Bruder direkt zu seinem Bett. Shuga hatte ihm lang und breit erklärt, wie wichtig es für Itachi und seiner Genesung sei, das er sich regelmäßig ausruhe, sorgte Sasuke nun dafür und brauchte auch nicht groß drum zu bitten. Bereitwillig legte sich Itachi hin und war nur einen Moment später eingeschlafen.
Sasuke kümmerte sich unterdessen um den Abwasch, auch wenn sie nicht viel schmutzig gemacht hatten, mochte er kein dreckiges Geschirr in der Spüle stehen haben. Während dessen kreisten seine Gedanken auch um den Vormittag. Itachi hatte sich so sehr gefreut und mit großer Spannung jeden Raum erkundet. Immer wieder verharrten sie und begannen über die Einrichtung zu planen. So war die Zeit verstrichen und er hatte seinem Bruder gar nicht mehr den Park zeigen können. Dies würden sie dann wohl auf den morgigen Tag vertagen, wollte er es für heute gut sein lassen und mit Itachi den restlichen Tag gemütlich ausklingen lassen.

Es war Abend geworden, hatten Itachi und Sasuke den Nachmittag damit verbracht eine Liste aufzustellen, was sie alles für das Haus noch benötigten. Erst jetzt erfuhr Itachi wie überhaupt der Park und das Haus finanziert wurde, flossen Gelder aus dem Uchiha-Vermögen ins neue Haus und der Sanierung des Nakano-Schreins, sowie der Gestaltung des Friedhofes. Der Park wurde jedoch über das Dorf gebaut, da dieser für die Öffentlichkeit zugänglich sein würde und der Hokage eine Mitbeteiligung an den Kosten als gerecht ansah. Am Ende war ihre Liste recht lang geworden, aber die Ausgaben waren notwendig, wollten sie es in ihrem neuen Heim gemütlich und wohnlich.
„Was wollen wir zum Abend essen?“, fragte Sasuke plötzlich, als ihm aufgefallen war, das es bereits Zeit für das Abendessen geworden war. Es war schon unglaublich, wie sehr sie die Zeit vergessen konnten. Dies geschah in den letzten Wochen öfters, vertieft in ein Gespräch oder bei der Reha, glaubte Sasuke erst eine Stunde sei vergangen, war es jedoch schon wieder Abend.
„Ich weis nicht…“, überlegte Itachi kurz, während er sich durch diese Frage auch an seine Medikamente erinnerte und auf die Uhr sah. Er müsste sie bald nehmen. „Gibt es noch dieses Nudel-Lokal am Markt?“, fiel ihm im Moment nicht der Name des Lokals ein, war es einfach schon zu lang her.
„Du meinst Ichiraku’s Nudelshop! Ja den gibt es noch.“, beantwortete Sasuke die Frage und damit auch die Entscheidung, wo sie zu Abend essen würden, hoffte Sasuke nur, das sie dort nicht Naruto antreffen würden, wobei er eigentlich eher eine Wette darauf abschließen sollte, ihn dort doch zu treffen. So zogen sie sich an und machten sich auf den Weg.

„Wenn du magst, können wir morgen Nachmittag in den Park gehen. Er ist so gut wie fertig. Naja, es muss nun alles erst etwas wachsen.“, überlegte Sasuke, was er Morgen nach seinem Training mit seinem Bruder unternehmen könnte. Zu seinem bedauern hatte er nur einen freien Tag, würde er Morgen wieder trainieren müssen oder vielleicht auf eine Mission gehen. Jedoch würde dies wohl nur den Vormittag einnehmen, kam es äußerst selten vor, das er auch am Nachmittag Training oder eine Mission hatte.
„Ja, dies klingt gut. Was ich so vom Eingangsbereich aus gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen und vielleicht…“, er unterbrach sich und sah nachdenklich auf Sasuke. Er würde irgendwann auch auf den Friedhof wollen. Nur war Morgen schon der rechte Tag dafür? Itachi war sich nicht sicher. Er wusste nicht, ob er schon soweit war. Er würde diesen Schritt irgendwann wagen müssen, jedoch sein zögern verriet ihm, das er sich wohl doch noch nicht bereit dafür fühlte.
Sasuke wollte schon nachfragen, warum sein Bruder sich gerade unterbrochen hatte, als sich drei Jugendliche vor ihnen aufbauten. „Ach seht nur, wie weit wir schon gesunken sind, das wir einen Mörder frei auf der Straße herumlaufen lassen.“, sprach der Mittlere und stellte sich Itachi direkt in den Weg. Sasuke kannte sie nicht, hatte sie noch nie gesehen oder bewusst wahrgenommen.
Ohne einen Anflug einer Emotion ergriff Itachi die Hand seines Bruders und zog ihn zur Seite, wollte er die Jugendlichen einfach ignorieren und ihren Weg fortsetzen. Sasuke wäre den Dreien am liebsten an die Gurgel gesprungen, hätte sein großer Bruder ihn nicht bei der Hand gegriffen und zur Seite gezogen.
Doch die Drei wollten nicht einfach so schweigend stehen gelassen werden und stellten sich erneut den zwei Uchiha in den Weg. „Was denn? Zu feige sich der Gerechtigkeit zustellen!“
„Haltet euren Mund!“, schrie Sasuke sofort, zog Itachi ihn jedoch einfach nur weiter. Er wollte keine Auseinandersetzung mit den Jugendlichen, wollte er einfach nur ihr Ziel erreichen, würden die Drei dann hoffentlich aufgeben und verschwinden.
„Hey Kleiner, wie schläft es sich eigentlich mit dem Killer deiner Familie unter einem Dach?“, stichelte der Mittlere weiter. „Sind sicherlich angenehme Albträume!“
„Halt endlich dein Maul!“, funkelte Sasuke ihn wütend an, brachten ihn diese Worte in rage, aktivierte er zum Nachdruck sogar sein Sharingan und fixierte den Mittleren, der anscheinend den Anführer des Trios darstellte. Itachi schwante böses, „Sasuke komm… wir haben keine Zeit!“, versuche er Sasuke weiterzuziehen, fürchtete er eine Eskalation der Situation. Sasuke konnte Itachis Verhalten nicht nachvollziehen. Diese Jugendliche beleidigten und beschimpften sie und er wollte einfach ohne etwas zu unternehmen weitergehen. Warum währte er sich nicht gegen diese bösen Anschuldigungen?
Jedoch auch den Dreien war es unverständlich, das sich Itachi nicht währte, sahen sie es als eine Schwäche. „Hey, Mörder bleib endlich stehen!“, traten sie erneut vor Itachi, wollte der Mittlere gar nach ihm greifen. Doch blitzschnell wich Itachi der Hand aus, zog Sasuke auf die andere Seite, wollten die anderen Zwei im selben Moment seinen kleinen Bruder packen. Nun fand sich Sasuke hinter seinem großen Bruder wieder, stand dieser schützend vor ihm und wollte ihn vor weiteren zugriffen schützen. Aber Sasuke sah die Situation ganz anders, müsste er doch eher Itachi schützen.
Er wollte wieder an die Seite seines Bruders, sah er noch die Faust des Mittleren auf Itachi zuschnellen. Jedoch ohne größere Anstrengung hatte er die Faust abgefangen und schubste den Jungen zurück. Strauchelnd landete dieser zwischen seinen Freunden. Wütend funkelte er Itachi an, der bereits weitergehen wollte.
Aber nun waren die Jugendlichen endgültig wütend und warfen sich gemeinsam auf Itachi. Mit einer schnellen Bewegung schob dieser Sasuke noch aus dem Weg, eh er die ersten Tritte und Schläge abwährte. Fassungslos sah Sasuke auf das Geschehen. „Hört auf!“, schrie er und warf sich auch ins Getümmel, konnte er doch nicht zulassen, das diese Jugendliche seinem Bruder schadeten.
Verzweifelt versuchte Sasuke sich zwischen die Jugendlichen und seinem Bruder zu bringen, der zwar bislang die Schläge und Tritte gut ausgewichen war oder abgewährt hatte, jedoch wusste Sasuke genau, das dies seinem Bruder viel abverlangte und er dies wohl nicht lange durchhalten würde. Er musste seinem Bruder helfen, ärgerte es ihn auch, das keiner der Passanten ihnen halfen. Die Leute schauten einfach nur zu und machten keinerlei anstallten, auch nur irgendwie hilfreich zu sein.
„Ahh…“, schrie Itachi plötzlich auf und taumelte einige Schritte zurück. Sasuke hatte in dem Gemenge nicht gesehen, was genau geschehen war, hielt sein großer Bruder sich jedoch den Bauch und vernachlässigte seine Deckung, schlug der Mittlere Jugendliche weiter auf ihn ein.
„Nein!“, schrie Sasuke, als der Jugendliche Itachi am Kopf traf und abermals in den Bauch trat. „Hört auf!“, aber er konnte seinem Bruder nicht helfen, hielten ihn nun die anderen Zwei gepackt. Schreiend wand er sich, wollte sich losreißen, stieg in ihm die Verzweiflung und Angst. „Itachi-san…“

Author’s Notes:

Eki-ben – Bent? ist eine art Lunchbox in der das Essen in kleinen Fächern angeordnet in einer Holzschachtel serviert wird. Bent? ist dafür der Oberbegriff und es unterscheiden sich das Eki-ben, als Mahlzeit an Bahnhöfen und Imbissen zu kaufen, von den Shokado Bent? das als gehobene Form nicht mehr zum mitnehmen gedacht ist und meist in Firmenkantinen ausgegeben wird, sowie das Hokaben Bent?, was eine Picknick-Mahlzeit darstellt.
Es besteht traditionell aus einem Fach Reis, Gemüse- und Fisch/Fleisch-Beilagen. Einiges davon kann herausgenommen und erhitzt werden, meist wird es aber kalt gegessen. Je größer eine Box, kann auch noch Sushi und Maki, sowie eine Dessertbeilage mit enthalten sein.
In Deutschland gibt es Bent? in einigen Sushi-Bars zu kaufen, aber sie unterscheiden sich von den traditionellen japanischen Bent?, da einige uns gewöhnungsbedürftige Beilagen durch eher bekannte und dem deutschen Gaumen eher gelegene Beilagen ausgetauscht sind. Dennoch ist dieses Bent? recht lecker und praktisch zum mitnehmen sowie so!
Hier noch eine Link zu http://www.nekobento.com/ einer Seite wo es schöne tolle Rezepte für traditionelle aber auch deutsche Bent? gibt und es deutlich wird, das Essen zum mitnehmen auch ganz lecker und ansehnlich sein kann.
Guten Appetit wünsch ich da nur!

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