«

»

Mrz 28 2012

IceBluemchen

Beitrag drucken

03. Der Morgen danach

Als Sasuke am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt wurde, war sein erster Gedanke, „Was für ein verrückter Traum!“. So etwas bizarres hatte er noch nie geträumt beziehungsweise konnte er sich nicht entsinnen, je so etwas merkwürdiges geträumt zu haben.
Allein die Vorstellung seines großen Bruders als kleines dreijähriges Kind vor sich zu haben, war so absurd und das dies alles nur durch den tiefen Wunsch gerichtet an eine Sternenschnuppe geschehen sei, war noch verrückter. Er glaubte nicht an diesen Aberglauben. Gut als Kind hatte er immer mit Itachi Sternenschnuppen geschaut und oft hatte er sich etwas gewünscht, was dann aber doch nie in Erfüllung gegangen war… warum sollte er dieses mal seinen Wunsch erfüllt bekommen und warum auf so verrückte Art und Weise?
Es war einfach nur absurd und verrückt, sodass er völlig erschrocken zusammenfuhr, als sich ein federleichtes Gewicht auf seiner Brust verlagerte. Schniefend wand der kleine Itachi sein Gesicht von der Sonne ab, kitzelten ihn die ersten Sonnenstrahlen an der Nase und wollten ihn wecken. Schniefend zog er jedoch nur seine Nase hoch, wischte sich unbewusst darüber und drehte seinen Kopf weg, um ungestört weiterschlafen und träumen zu können.
So schön warm war es auf der Brust seines Bruders, konnte er dessen Herzschlag hören und das Heben und Senken der Brust bei jedem Atemzug spüren. Endlich war ihm nicht mehr kalt, hatte er in der Ewigkeit so sehr gefroren. Endlich war er nicht mehr allein, war er gefangen in der ewigen kalten Dunkelheit der Verdammnis. Als er durch Sasukes Hand starb, hatte er sich so die Ewigkeit vorgestellt, kalt und dunkel, allein und einsam, bald vergessen und auf ewig vergangen. Aber diese grausame Ruhe war ihm durch das Edo Tensei genommen. Fortgerissen aus der Ewigkeit wandelte er wieder unter den Lebenden und war doch tot. Er sah Sasuke wieder und war so traurig und enttäuscht, das dieser sich für einen Weg in Finsternis und Wut entschieden hatte. Und doch war Sasuke auch so voller Fragen gewesen. Ob ihm Itachis Antworten genügten, um wieder auf den rechtschaffenden Weg des Friedens zurück zu finden? Er wusste es nicht und zweifelte auch daran! Nachdem alle Fragen eine Antwort gefunden hatte, löste sich das Edo Tensei und Itachi kehrte zurück in die ewige Dunkelheit. Doch sie war anders… es war das Jenseits und doch nicht die Ewigkeit. Es war, als habe er mitten auf dem Weg angehalten und sich umgewandt… Hatte Sasuke ihn nicht gerufen?
Abrupt schrak Sasuke auf und riss den kleinen Körper von sich. Im festen harten Griff gepackt, hielt er ihn wie in seinem nächtlichen Traum und sah ihn entgeistert an. So unsanft aus dem Schlaf gerissen und der wundervollen Wärme entzogen, vollkommen verschreckt und voller Angst sah Itachi seinen Bruder an, war er völlig verwirrt, was gerade mit ihm geschah.
Wieso war er bei Sasuke in der Welt der Lebenden? Wieso konnte dieser ihn so mühelos fest und von sich fernhalten? Wieso hatte er das Gefühl, das hier so absolut nichts stimmte?
Sein Körper begann zu zittern, nahm ihn die winterliche Kälte ein und verjagte jegliche Wärme von Sasuke. Bebend sah er Sasuke an, der ihn noch immer entgeistert musterte, sah er nun auch an sich hinab. Er war nackt und sein Körper kindlich winzig. „Nein!“, keuchte er mit zittriger Stimme auf, konnte dies doch nicht sein. Er war tot, gegangen und der Traum nur ein Nachhall. Er hatte Sasuke noch einmal sehen und ihn im Arm halten wollen. Als er seinen Ruf gehört hatte, war er seinem Herzen gefolgt. Aber dies war doch nur ein Traum, nicht die Wirklichkeit! Er konnte kein kleines Kind sein! Er war erwachsen! „Nein! Nicht richtig!“, wimmerte er.
Er sah Sasuke in die Augen, seine Augen, wie es unschwer an dem permanenten Sharingan erkennbar war, und er wusste, dies hier war real, kein Traum und nicht mehr das Jenseits. Etwas war gesehen, aber warum und wieso, darauf gab es keine Antwort in seinem kleinen Kopf.
„Itachi-san…“, die zittrigen Worte seines Bruders rissen Sasuke aus seinem Entsetzen, zog er ihn sogleich sanft an sich und schlang auch die Wolldecke wieder über den zitternden kleinen Körper. „Wie ist dies möglich? Ich hielt dies für einen Traum, aber…“, dies war es nicht. Sein Sharingan hätte eine Illusion durchschaut und er hätte auch einen Hochstapler so erkannt, kannte er Itachis Chakrafarben. Die Farben die der Kleine in seinen Armen besaß. Dies war sein großer Bruder, wenn nun auch in einem Kleinkindkörper, darin war er sich vollkommen sicher.
Itachi klammerte sich verzweifelt an seinen Bruder, er wusste doch auch nicht, wie dies möglich war. Er wusste nur, das es so nicht richtig war. „Sasu’-chan, was gemacht? Warum ‚tachi…“, er sah abermals an sich hinab, „…Baby ist!?“, fragend sah er seinen Bruder an.
„Itachi-san es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, wie dies geschehen ist. Aber als Baby würde ich dich nicht bezeichnen.“, Sasuke dachte an das kleine Gespräch, das sie in der Nacht geführt hatten. Schon dort waren sie zu keiner Antwort gekommen. Er erinnerte sich auch an die kleine Flamme und ihrem Kampf, wie er plötzlich geblendet wurde und dann stand Itachi als kleines Kind vor ihm. Ein kleines Kind mit allem Wissen, Erinnerungen und Erfahrungen aus einem 21 jährigen Leben, hineingepresst in einen kleinen Kopf, der dies alles gar nicht begreifen und verarbeiten konnte. Aber dies gab keine Antwort darauf, wie dies alles jetzt zustande gekommen war, sondern warf eher noch mehr Fragen auf.
„Aber ‚tachi klein ist! Nicht richtig ist! ‚tachi groß und tot. Nicht richtig, nicht hier sein darf.“, ängstlich vergrub er sein Gesicht an Sasukes Brust, als könne er sich so vor dem Tod persönlich verstecken.
„Wieso nicht?“, hackte Sasuke sogleich nach, betrübte es ihn, das Itachi so dachte, obgleich er in der Nacht so glücklich gewesen war, bei ihm zu sein. „Wieso sollst du nicht bei mir sein dürfen? Weil du durch meine Hand gestorben bist und jetzt lieber allein im ewigen Paradies hocken möchtest? Weil du als kleines Kind wiedergekehrt bist und dies nicht begreifst? Oder keine Ahnung… weil mir das Schicksal abermals einen Streich spielen will und mir nicht das gönnen möchte, nachdem mein Herz so laut schreit! Warum?“, Sasuke klang zornig, aber auch verzweifelt. Er wollte doch nur seinen großen Bruder bei sich haben, egal ob nun groß oder klein.
„’tachi nicht Paradies war!“, schniefte der Kleine in Sasukes Hemd, „Dunkelheit, ganz kalt und allein. ‚tachi so einsam und traurig war. Und dann wieder hier, aber tot und Krieg. ‚tachi so enttäuscht war und Sasu’chan so traurig, weil ‚tachi wieder gehen musst. Aber ‚tachi doch gestorben, nicht mehr leben darf. Nicht richtig ist!“, Itachi gab sich alle Mühe seine Gedanken in Worte zu fassen und seinem Bruder zu erklären, das sein Tod nicht schön war, aber es dennoch gegen die Natur widersprach, das er jetzt hier als Kind saß.
Sasuke seufzte. Wenn er die Worte richtig deutete, dann hatte sein Bruder im Tode die Hölle erlebt und dies tat ihm weh. Aber noch mehr tat es ihm weh, das er dieses neue Leben, so mysteriös auch die Umstände dafür waren, nicht wollte und es als Falsch ansah.
„Wenn du nicht im Paradies bei Mama und Papa warst, warum willst du dann zurück an einem Ort, der sich für mich wie die Hölle anhört? Nur weil dies hier gegen die Natur verstößt.“, Sasuke musste über seine eigenen Worte schnauben, kam ihn so jedoch auch etwas in den Sinn. „Wenn es so gegen die Natur wiederspricht, warum ist es dann geschehen? Ich habe nichts getan, was dies ausgelöst hat… zumindest nicht bewusst! Ich habe mir nur wie damals als kleiner Junge das gewünscht, was ich mir immer von einer Sternenschnuppe gewünscht habe. Ich habe mich einsam und allein gefühlt, so wie du dich an diesem schrecklichen Ort der Ewigkeit. Und ich wollte zu dir und bei dir sein…“, den letzten Satz flüsterte Sasuke nur noch. Es war die Wahrheit, hatte er nicht gewusst wohin und wie er weiterleben sollte. Seine Sehnsucht nach Itachi war groß und der Gedanke ihm zu folgen so verlockend.
Itachi erschreckten diese Worte. Sein kleiner Bruder hatte seinem Leben ein Ende bereiten wollen? Dies machte ihn traurig, hatte er sich immer gewünscht, Sasuke würde den Clan wieder aufbauen und alles besser machen, was in der Vergangenheit alles schief gelaufen war. Aber seit er nicht mehr war, hatte sein kleiner Bruder nur noch Dummheiten und Fehler begangen.
„’tachi nicht weis warum passiert ist! Aber ‚tachi weis das bleiben muss! Sasu’-chan ‚tachi braucht… ‚tachi Sasu’-chan beschützen muss! Sasu’-chan sonst noch mehr Dummheiten macht!“, er löste sich von Sasukes Hemd und sah ihn aus traurigen Augen an. Er würde seinen Bruder schon von weiteren Dummheiten abhalten, jetzt wo er bei ihm war und nichts mehr zwischen ihnen stand.
Sasuke lächelte sanft, „Danke Nii-san, das du wieder bei mir bist und auch bleiben möchtest. Aber ich habe keine Dummheiten gemacht!“
„Doch!“, platzte Itachi sogleich dazwischen und zog dabei eine strenge missbilligende Schnute, bei der sich Sasuke arg zusammenreißen musste, nicht laut prustend loszulachen, da der kleine Itachi mit dieser eigentlich ernstgemeinten Miene einfach zu komisch aussah.
„Nein, ich habe keine Dummheiten gemacht…“, setzte er zur Widerrede an, aber als Itachi daraufhin nur noch ernster schaute oder es zumindest versuchte, war es um Sasuke geschehen. Prustend begann er zu lachen und hielt den Kleinen bebend an sich gedrückt. Itachi war nicht entgangen, das sein Bruder gerade über ihn lachte und ihn absolut nicht ernst nahm, was ihm überhaupt nicht gefiel. Er wollte sich aus Sasukes Armen drücken, aber zum einen war er dafür nicht kräftig genug und zum andern rutschte so die Decke von ihm herunter, was ihn sofort zum schlottern brachte. Wärmend klammerte er sich an Sasuke, welche ihm die Decke wieder umlegte und nun sorgsam darin einwickelte.
„Wir brauchen etwas zum anziehen für dich!“, wechselte Sasuke so nun auch das Thema, wollte er sich nicht von seinem kleinen großen Bruder vorhalten lassen, das er in der nahen Vergangenheit so einigen Mist und damit sein Leben verbaut hatte. „Nur ich bezweifle das dir meine Sachen passen werden!“
Mit Itachi auf dem Arm stand er auf, nur um sich wenige Schritte weiter am heruntergebranntem Feuer wieder zu setzen. Als erstes widmete er sich dem Feuer, legte er den Rest an Holz auf, das er in der Nacht nahe der Höhle zusammengesucht hatte und formte schneller Fingerzeichen „Jutsu der flammenden Feuerkugel“ blies er einen kleinen Feuerstrahl auf das Holz, welches sich sogleich entzündete und eine angenehme Wärme verströmte.
Dann aber wollte er einmal sehen, ob er nicht doch etwas in seinem Rucksack fand, das wenigsten annähernd Itachi als Kleidung dienlich sei. So wühlte er etwas darin herum, bis ihn jedoch kleine verzweifelte Flüche von seinem Vorhaben ablenkten.
Er sah auf und musste mit ansehen, wie sein Bruder in Verzweiflung versuche das erste Fingerzeichen des Jutsus der flammenden Feuerkugel mit seinen kleinen Händchen zu formen, es jedoch nicht annähern hinbekam. Immer verzweifelter wurde er. Bei Sasuke sah alles so schnell und einfach aus, hatte er es auch so in Erinnerung. Er kannte dieses Jutsu zu gut. Jeder Uchiha kannte und konnte es. Aber er bekam nun nicht einmal die nötigen Fingerzeichen hin, scheiterte er bereits am ersten. In seiner Erinnerung sah er das Jutsu deutlich und auch wie er die Fingerzeichen zu formen hatte. Aber was sein Kopf ihm zeigte und seine Händchen taten, waren zwei himmelgroß unterschiedliche Welten.
Leicht zuckte Itachi zusammen, als Sasuke ihn von hinten umgriff und seine Händchen in seine nahm. „Die Schlange!“, behutsam drückte er Itachis Händchen zusammen, verschränkte dessen Finger korrekt und legte die Daumen auf die Daumenballen. Itachi sah auf seine Hände, die nun das korrekte Zeichen formten und biss sich verlegen auf die Unterlippe, die bereits leicht bebte.
„Warum?“, fragte er mit trauriger brüchiger Stimme. „Warum ‚tachi kleines Kind? ‚tachi erwachsen ist und groß. Aber das hier ist nicht richtig.“ Er schüttelte den Kopf und entzog Sasuke seine Händchen und legte sie sich an den Kopf. Sein Schädel begann zu dröhnte, eine Flut von Bildern strömte auf ihn ein, die ihm deutlich zeigten, das er ein erwachsener Mann gewesen war, erfahren in der Ninja-Kunst und ein ernstzunehmender Gegner für all seine Feinde. Leicht wippte er vor und zurück. „Nicht richtig! Nicht versteh!“, wimmerte er wieder und wieder und brach vollkommen in Tränen aus.
Es zerriss Sasuke das Herz seinen Bruder so verzweifelt zu sehen. Schon in der Nacht hatte er die Verzweiflung gespürt, das dies alles nicht richtig war und Itachi sich in dem kleinen Körper hilflos und gefangen vorkam. Jedoch was sollte er machen? Ohne Kenntnisse darüber, was überhaupt geschehen war, konnte er für seinen Bruder nichts machen, außer ihm beizustehen und Halt geben.
Sofort zog Sasuke ihn an sich und hielt ihn fest an sich gedrückt, gab ihm Halt und suchte nach den richtigen Worten, wie er seinen Bruder beruhigen könnte. Aber was sollte er sagen, wie dies erklären, kannte er doch selbst die Antworten nicht.
„Es tut mir so leid, Itachi-san! Ich wünschte ich könnte mehr für dich tun, als dich nur zu halten. Du hast ja recht, es ist so nicht richtig. Aber was soll ich tun?“, bitterlich weinend und schniefend presste sich Itachi an Sasuke, gab ihm die Nähe seines Bruders wenigsten etwas Trost in dieser verfahrenen Situation. Was sollte denn nun werden? Er wollte seinen kleinen… nein großen… oh schon dies war ein Problem für sich… er wollte Sasuke von weiteren Dummheiten abhalten, vielleicht gar eine Möglichkeit finden, wie alles wieder in Ordnung kommen könnte. Aber wie sollte er dies in dieser hilflosen Gestallt nur bewerkstelligen? Er musste sich selbst doch erst einmal begreifen und seinen neuen Körper kennen lernen. Hinzu kamen diese kindlichen Wirren und der Umstand, seine Gefühle nicht im geringsten unter Kontrolle zu haben.
Sasuke hielt Itachi einfach nur fest an sich gedrückt und strich ihm beruhigend über das Haar. Mehr konnte er im Augenblick wohl nicht machen und nach mehr schien es auch seinem großen… nein kleinem Bruder nicht zu verlangen. Er selbst brauchte jetzt auch die Nähe seines Bruders, sah er sich plötzlich in ihren Rollen vertauscht. Plötzlich war er der große Bruder und er trug die Verantwortung. Und das erste was er als verantwortungsbewusster großer Bruder unternehmen wollte, war seinen kleinen Bruder einzukleiden und auch etwas zu Essen zu geben, war Itachis Magenknurren kaum zu überhören, ignorierte der Kleine es wohl in seiner Verwirrtheit nur.
Aber es brauchte noch eine Weile, bis sich Itachi soweit beruhigt hatte, das Sasuke nun weiter nach etwas zum Anziehen suchen konnte. Er holte eine Shorts und ein weißes Hemd hervor, reichte die Shorts Itachi bis zu den Knie und würde ihm vom Hintern rutschen, besaß sie jedoch praktischerweise ein Zugband, das sie dann doch an Ort und Stelle hielt. Das Hemd hingegen ragte sogar über die Füße und sah an ihm mehr wie ein Kleid aus. Mit einem Gürtelband gehalten und die Ärmel soweit hochgekrempelt, würde es fürs erste gehen. Zumindest saß er nun nicht mehr vollkommen nackt da und dennoch behielt er die Decke um seinen Unterleib geschlungen und verbarg seine nackten Füßchen, waren sie eiskalt und ohne fror er doch leicht.
Zu Essen hatte Sasuke leider nicht mehr sehr viel in seinem Rucksack. Nur noch ein Bent?, einige Müsliriegel und einen Apfel. So öffnete er das Bent? und reichte Itachi ein Päckchen Einwegstäbchen. Leicht seufzte Itachi und nahm diese entgegen, öffnete das Papier und zog die Stäbchen heraus. Ein ungutes Gefühl kam in ihm auf, das er selbst das essen mit Stäbchen nicht mehr hinbekommen könnte, aber dies war wohl keine alt zu große Kunst, funktionierte es fast auf Anhieb.
Wie Sasuke mochte auch Itachi den Reis, jedoch während Sasuke einen großen Bogen um das Natt? machte und dies Itachi überließ, rührte dieser das Fleisch nicht an. Itachi war kein großer Freund von Fleisch, hatte ihre Mutter immer vergeblich versucht ihn mit Steak oder anderem Gebratenen zum Fleischessen zu bringen. Sasuke wusste, das sein Bruder nur Fleisch aß, wenn es absolut keine Alternative gab und er dieses dann in Soße förmlich ertränken konnte. Diese Eigenart besaß er also noch und wohl auch die Vorliebe für Süßes, bat er um den Dessertkeks, als er soweit satt war. „Nur zu, ich mag sie eh nicht. Sie sind viel zu süß!“
Selbst die Müsliriegel die er als Proviant mit sich führte, waren ihm schon zu süß, obwohl er bewusst schon immer die Sorten wählte, die nur wenig mit Honig gesüßt waren. Aber sie waren ein guter und sättigender Proviant und gaben schnell Energie.
Und während Sasuke noch zwei Müsliriegel aß, versuchte sich Itachi an einem weiteren Fingerzeichen. Konzentriert und völlig auf seine Händchen bedacht, faltete und verschränkte er seine Finger. In seinem Kopf hatte er dieses nach einiger Überlegung gefunden, wie es ginge, aber wieder wollten seine Finger nicht so, wie er es wollte. Sanft umschloss Sasuke abermals die Händchen seines Bruders und brachte die kleinen Finger an die rechte Position. „Ich war drei Jahre alt, als du mir so die Zwölf Fingerzeichen beibrachtest. Erinnerst du dich daran.“
Itachi sah auf und in Sasukes Augen, seine Augen, leuchtete das permanente Sharingan im sanften Gesicht. Leicht nickte er, kamen ihm sofort die Bilder dazu. „Sasu’-chan schnell gelernt hatte. ‚tachi sehr Stolz gewesen ist.“. Er sah auf seine Hände und das geformte Fingerzeichen. Seufzend ließ er seinen Kopf hängen, befand er es als frustrierend, das er die Informationen aus seinem Kopf nur mit größter Mühe und Hilfe abgerufen und umgesetzt bekam.
Sasuke musste über diese Worte schmunzeln. „Du warst stolz auf mich gewesen?“, diese Erinnerung von Itachi freute Sasuke. Leicht nickte Itachi. „Erinnerung da!“, tippte er sich dann gegen die Schläfe. „Aber so schwer begreif. Wenn Sasu’-chan fragt, Bilder da. Fingerzeichen da, aber Hände nicht wollen. Kopf so voll…“, er griff sich nun mit beiden Händen wieder an den Kopf und schloss seine Augen, als würde ihm der Kopf schmerzen. „’tachi nicht begreift, so viel, einfach so viel.“, Sasuke fürchtete, das ihnen noch eine schwierige Zeit bevorstand. Schwer für Itachi seine Situation zu begreifen und zu akzeptieren. Schwer für Sasuke, da er sich plötzlich einer großen Verantwortung gegenübergestellt sah und nicht wusste, ob er diese auch bewältigt bekäme. Er hatte sich seit Jahren nicht mehr um jemanden anderen gekümmert, stand alleinig seine Person immer im Vordergrund. Nun aber war dort sein kleiner großer Bruder, der auf ihn angewiesen war und ohne Sasuke verloren wirkte. Ob er dafür bereit war, ob sie beide dafür bereit waren… er wusste es nicht! Aber solang sie sich hatten, würden sie dies alles schon bewältigt bekommen.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1315