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Mrz 16 2012

IceBluemchen

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37. Eine Überraschung für Itachi

Wütend lief Danzou auf und ab. Es ärgerte ihn maßlos das der junge Uchiha für seine Brandstiftung keinerlei Strafe bekam. Sarutobi hatte Itachis Argumentation zugestimmt und auch er schätzte Sasuke nicht als einen Randalierer und Gefahr für die Allgemeinheit ein.
Danzou sah dies jedoch anders. Die Uchiha waren allgemein eine Gefährdung für das allgemeine Wohl des Dorfes und er würde es noch beweisen, das Hokage Sarutobi mit Itachis Begnadigung und seiner Milde gegenüber der beiden Brüder falsch lag.
Jedoch was ihn noch mehr in Rage versetzte, war das unverschämte Bauprojekt auf dem ehemaligen Gelände des Uchiha-Viertels. Anstelle das Land sinnvoll für neue Wohngebäude zu nutzen, wurde dort gerade eine großzügige Parkanlage errichtet. Als reiche der Zentrale Dorfpark und der Wald rings um dem Dorf nicht aus. Wohnraum wäre um ein vielfaches Lukrativer. Was dachten sich die Uchiha nur dabei? Sie waren eine Plage und nun ließen sie auch noch ein solches Prestigeobjekt errichten, auf das die Dorfbewohner sich bereits freuten, wurde ein großes Einweihungsfest geplant.
Aber er konnte auch nicht das Verhalten des Hokage billigen, ließ dieser die Hälfte des Umbaus über die öffentliche Kasse laufen. Und die Dorfbewohner duldeten dies auch noch.
„Sentimentaler alter Narr!“, knurrte Danzou wütend und nahm sich dem Bericht seiner ANBU-Ne über Itachi an. Aber auch was er dort las, gefiel ihm nicht.
Der ältere Uchiha erholte sich viel schneller als erst von den Ärzten prognostiziert. Er lief bereits selbstständig und wickelte das Krankenhauspersonal mit seiner netten Höfflichkeit um den kleinen Finger.
Nichts von dem erhofften Misstrauen und Argwohn war eingetroffen. Es sah in der Tat so aus, als nehme das Dorf den Uchiha ohne weitere Bedenken wieder in ihrer Mitte auf.
Danzou wurde einfach nur schlecht bei diesem Gedanken. Itachi wusste zu viel! Er war eine Gefahr! Und sobald sich eine geeignete Gelegenheit bieten würde, musste er zum schweigen gebracht werden!

Heute war für Sasuke ein ganz besonderer Tag, eilte er durch die Strassen des Dorfes direkt auf das Krankenhaus zu. Vier Wochen waren seit dem Brand im Uchiha-Viertel vergangen, wurde er nur eine Woche später als genesen entlassen. Seinem großen Bruder ging es zwar auch besser, war er wieder vollständig selbstständig und nicht mehr auf die pflegende Führsorge der Krankenschwestern angewiesen, jedoch machte ihm seine Lungenentzündung noch immer Schwierigkeiten. Sie klang nur langsam ab und immer wieder bekam er Fieberschübe und fühlte sich an diesen Tagen mehr als schlecht. Sasuke hoffte nur, das es ihm heute gut ginge, hatte er doch eine Überraschung für ihn.
„Hey Sasuke, auf dem Flur wird nicht gerannt!“, mahnte ihn Dr. Yaten, eilte der junge Uchiha ungehalten über den Flur, um zu Itachis Zimmer zu gelangen. Sogleich bremste Sasuke und schritt im angemessenen Tempo an dem Arzt vorbei, sah dieser ihn nur misstrauisch und dennoch mit einem lächeln auf den Lippen nach.
Leise klopfte Sasuke an die Zimmertür und trat ein. Sein Blick wanderte durch das kleine Zimmer und war verwundert, war das Bett leer und der Rest des Zimmers auch. „Nii-san?“, fragte er in die Leere und trat zum Bett. Das Lacken war noch warm und ein heißer Tee stand auf dem kleinen Tisch, wo auch die Schachtel mit Süßigkeiten stand, die Sasuke seinem Bruder vor wenigen Tagen mitgebracht hatte. So konnte Itachi noch nicht lang fort sein, als Sasuke ein Geräusch auffiel… die Dusche!
Warum war er nicht gleich darauf gekommen, das sich sein Bruder wohl im Bad aufhielt, war duschen jedoch auch ein gutes Zeichen, ging es ihm wohl gut. Sacht klopfte Sasuke an die Badezimmertür. „Nii-san, ich bin da!“, rief er dann und wartete auf eine Antwort. Jedoch kam erst keine, wurde lediglich das Wasser abgestellt und die Tür der Dusche klapperte. „Nii-san, ich bin da!“, wiederholte sich Sasuke.
Nur einen Augenblick später öffnete sich die Tür. Dort stand Itachi, frisch geduscht und nur mit einem großen Handtuch um der Hüfte, trocknete er sich gerade sein langes Haar. „Guten Morgen Sasuke!“, begrüßte er seinen kleinen Bruder, lächelte dieser verhalten und schluckte bitter.
Er hatte die Seppuke-Narbe schon so oft gesehen und dennoch erschreckte ihn dieser Anblick jedes Mal aufs neue. Sie war so lang und hob sich deutlich in einem leichten rose von Itachis heller Haut ab, obgleich sie nur eine dünne Linie war.
„Du bist heute früh! Hat Kakashi das Training ausfallen lassen?“, seit Sasuke wieder trainieren und auf Missionen gehen durfte, sahen sie sich nur beim Mittagessen und am Nachmittag, wenn es endlich hieß „Feierabend!“
„Nein, ich habe heute einen freien Tag!“, entgegnete Sasuke und lächelte. „Oh, davon hast du mir gestern gar nichts erzählt. Hätte ich dies gewusst, dann hätten wir doch zusammen frühstücken können.“. Itachi war erstaunt, erzählte Sasuke ihm doch sonst immer gleich alles. „Es sollte auch eine Überraschung sein!“, freute sich Sasuke, das er den ersten Teil seiner heutigen Überraschung so gut hinter sich gebracht hatte. „Bitte zieh dich schnell an. Wir haben heute noch sehr viel vor!“, dies machte Itachi nun stutzig, aber er kam der Bitte seines kleinen Bruders nach, wurde ihm allmählich kalt, so ganz ohne und nur mit Hand bedeckt.
Zehn Minuten später war er fertig angezogen und brachte gerade sein noch feuchtes Haar in Form, als es erneut an der Tür klopfte und Shuga eintrat. „Wie ich sehe ist alles bereit.“, trat er an Itachi heran und drückte ihm ein kleines Päckchen in die Hand. „Ich weis, du bist verwirrt und hast keine Ahnung was gerade geschieht. Nun, du hast heute Krankenhausfrei. Ich habe dies mit Sasuke schon länger geplant, aber wegen deinen Fieberschüben mussten wir es immer wieder verschieben.“, erklärte er und deutete auf das Päckchen. „Darin sind deine Medikament und für den Notfall bei einem Hustenkrampf noch etwas zum inhalieren. Bitte nimm die Medikamente wie gewohnt, auch zeitlich. Und Sasuke…“, wand er sich dem jungen Uchiha zu. „Achte darauf, das dein Bruder sich nicht überanstrengt. Überfordere ihn nicht. Halte dich an das, was wir besprochen haben!“
„Keine Sorge Shuga, wir sind ja auch nicht allein. Sensei Kakashi und Schwester Hana warten unten am Eingang und begleiten uns.“, dies hörte der Mediziner gern, würde vor allem Hana gut auf Itachi achten. Auf Station riss sie sich regelrecht darum, ihn zu versorgen und tauschte auch schon einmal den Dienst, wenn er wegen eines Fieberschubes nicht so konnte und mehr Zuwendung brauchte.
„Krankenhausfrei? Wie soll ich denn dies verstehen.“, setzte Itachi sich auf sein Bett und streifte sich seine Schuhe über. „Nun ja, du kannst nicht ewig im Krankenhaus bleiben. Deine Lungenentzündung klingt allmählich ab, wenn auch recht langsam. Und du sprichst sehr gut auf die Medikamente gegen deinen lymphattischen Infekt an. Es wird Zeit an deine Entlassung zu denken, jedoch möchte ich es auch nicht überstürzen. Dort draußen ist es nicht so einfach, wie hier drin. Und daher testen wir es, wie du dich machst. Zu Beginn erst einmal nur ein paar Stunden. Du wirst zum Ende der regulären Besuchszeit zurückerwartet, also sehe ich dann spätestens um acht Uhr Abends wieder hier!“
Sasuke reichte seinem Bruder nun eine dünne Jacke. „Es ist noch etwas frisch draußen!“, gab er zu verstehen, zog sich Itachi die Jacke über und war somit fertig angezogen. Doch auch wenn er äußerlich bereit war, so tobten innerlich seine Gedanken.
Schon seit einiger Zeit beschäftigte ihn der Gedanke, bald entlassen zu werden, wusste er nicht wie dann weiter. Er hatte mit Sasuke darüber gesprochen und ihm seine Gedanken offengelegt. Jedoch wie zu erwarten, war sein kleiner Bruder davon nicht sehr begeistert. Er wollte Zeit zum nachdenken, aber seit her hatte er das Thema gemieden. Itachi hatte ihn diesbezüglich auch nicht bedrängen wollen, nun aber wurde es allmählich Zeit für eine Antwort.
Langsam verließen die Brüder das Krankenhaus, schlossen sich Hana und Kakashi ihnen an. „Und wo führt ihr mich nun hin?“, fragte Itachi, während sie im gemächlichen Tempo durch das Dorf schritten. „Das ist eine Überraschung, Nii-san!“, bekam er jedoch nur als Antwort. Und auch aus Hana und Kakashi bekam er keine Antwort heraus. So musste er es wohl oder übel aushalten, bis sie ihr Ziel erreichten.
Immer wieder spürte Itachi die Blicke und hörte das leise Getuschel, wenn sie an einer Gruppe Dorfbewohner vorbeikamen. Höfflich grüßte Kakashi den ein oder anderen und auch Hana wünschte ab und an jemanden einen guten Tag. Etwas unbehaglich fühlte sich Itachi, wenn die Leute ihn anstarrten, waren ihre Blicke undefinierbar… obgleich er ab und an glaubte Angst oder Zorn zu erkennen.
Er konnte ihnen diese Gefühle nicht verübeln. Er hatte etwas schreckliches getan und auch wenn er durch das Seppuke und der Milde des Hokage heute von seiner Schuld freigesprochen war, so musste dies doch erst in den Köpfen der Dorfbewohner ankommen. Er hatte es doch auch schon im Krankenhaus erlebt, wie manche ängstlich von ihm gewichen waren, als er seine ersten Schritte über den Flur absolvierte oder als er mit Sasuke in die Cafeteria gegangen war und einige Anwesende ihn ansahen, als wäre er ein Geist. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis sie ihn wie jeden anderen Patienten sahen und es normal war, das er über die Flure und Treppen spazierte oder mit seinem kleinen Bruder einen Kakao in der Cafeteria trank. Es würde auf den Straßen Konohas nicht anders sein und dennoch war er froh, nicht allein mit Sasuke zu sein. Wer konnte schon sagen, wie mancher auf ihn reagieren würde?
Er spürte wie Sasuke sein Hand fester hielt. Auch er sah die Blicke und es tat ihm weh. Warum konnten sie nicht einfach ihren Tagesgeschäften nachgehen und sie mit ihren Blicken verschonen. Traurig lächelte er seinen großen Bruder an. „Wir sind gleich da!“, verkündete er dann, hatte Itachi nun allmählich eine Ahnung, wohin sie ihn führten.
Sie waren auf direktem Weg zum alten Uchiha-Viertel. Somit war die Überraschung wohl der neue Park und er freute sich darauf, ihn zu sehen. Sasuke hatte ihm einiges vorgeschwärmt, wie wunderschön er bereits sei, sodass Itachi es nun kaum noch abwarten konnte, ihn selbst zu sehen. Jedoch als sie zum Eingangsbereich einbogen, war der Park nur noch nebensächlich, fiel sein Blick auf die wahre Überraschung…

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