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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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58. Ja, ja… was habe ich mir nur dabei gedacht…?

Schnaufend ließ sich Ace auf den Boden der Brücke sinken und atmete mehrere Male tief ein und aus, um sich von seinem kleinen Ausflug mit unfreiwilligen Bad im Meer zu erholen. Noch immer jagte das Adrenalin durch seine Adern, half dies nicht sonderlich wieder runter zu kommen, trieb es ihm eher ein breites zufriedenes Grinsen ins Gesicht.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Du hättest draufgehen können!“, rannte es ihn plötzlich von der Seite an, was Ace jedoch nur noch breiter grinsen ließ.
„Ja, ja… was habe ich mir nur dabei gedacht, die Angriffe des Admirals auf mich zu ziehen?“, präzisierte er die Frage und drehte seinen Kopf zu Marco, der sich seinerseits erschöpft auf den Boden sinken ließ und dort im Schneidersitz sitzend auf eine einigermaßen vertretbare und angemessene Antwort wartete.
„Vielleicht das einzigste was ich wirklich gut kann! Vielleicht das was ich in den letzten Jahren immer getan habe! Aber anscheinend nicht das, was von mir erwartet wurde!“, ernst und dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen sah er nun Marco an, sah er deutlich, das dies nicht die Antwort war, die sein Vize hören wollte, obwohl sie der reinen Wahrheit entsprach. „In den letzten Jahren war genau dies immer meine Aufgabe gewesen! Ich war die Ablenkung! Ich war das Unberechenbare, welches kein Gegner hatte einschätzen können! Ich war immer ein wichtiger Bestandteil deiner ausgefuchsten Strategien und Taktiken! Und oftmals war ich der finale Schlag! Doch anscheinend ist dies nun alles plötzlich falsch!“, nein diese Antwort wollte Marco keines Falls hören, hatte Ace in allen Punkten recht und dennoch hatte er eines in seiner Antwort nicht berücksichtigt.
„Du bist jetzt unser Kapitän! Dies ändert einiges und leider auch dies!“, entgegnete Marco energisch und betonte Ace Status absichtlich. „Ace, ich weis… wir wissen alle, das dies früher deine Aufgabe war, jedoch trägst du jetzt eine ganz besondere Verantwortung. Als Kapitän bist du die zusammenhaltende Kraft der Bande, der Kopf und das Rückrad…“
„Und was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Was hätte ich anders machen können? Sag es mir! Denn ich sah nur diese Lösung!“, fuhr Ace ihm nun dazwischen und sah ihn fragend an. Er war nicht der große Stratege der Bande, sah sich sonst immer für das hau drauf verantwortlich. Was hätte er jetzt anders machen sollen?
„Es gibt immer mehr als nur einen Weg! Und auch wenn nicht jede Strategie als die optimalste erscheint, müssen wir manchmal ein schlechtere Strategie wählen, um das zu schützen, was wichtiger ist.“, seufzend fuhr Marco sich übers Gesicht. Er war müde und letztendlich hatte er sich doch nur um Ace gesorgt. „Du hättest den toten Winkel der Fregatte ausnutzen können, die Orca hätte als Ablenkung fungieren können und um den Admiral hätte auch ich mich kümmern können…“
„Und warum hast du mich dann nicht aufgehalten?“, Ace war irritiert, weshalb Marco ihn dann nicht aufgehalten hatte. „Wie ich es schon sagte, du bist der Kapitän und du hattest die Strategie gewählt, du hast das letzte Wort und ich hatte auch gehofft, das du nicht zu waghalsig vorgehen würdest!“
„Hatte ich auch gar nicht vorgehabt. Der Admiral hat sich bald auf mich eingeschossen, aber die Oro war noch nicht aus der Schusslinie…“, ein Schmunzeln trat auf seine Lippen. „Danke das du mir den Kerl vom Hals geschafft hast. Noch ein zwei Attacken mehr und ich hätte mich nicht mehr halten können.“, dann wurde er jedoch ernst. „Aber beim nächsten Mal bist du wieder für die Strategie verantwortlich. Kapitän hin oder her, du weist ganz genau, das ich gern alles selbst in die Hand nehme und dadurch auch gern über das Ziel hinausschieße. Ich erwarte von meinem ersten Maaten, das er mich aufhält, wenn ich zu viel will!“
„Gern, dies ist ja normalerweise auch meine Aufgabe… Dich zu schützen und für dich in die Bresche zu springen.“, müde gähnte Marco auf. Er hatte sich wirklich Sorgen um Ace gemacht. Sein junger Kapitän konnte so hitzköpfig sein und ging gerne mit dem Kopf durch die Wand. Aber auch er hatte heute nicht immer richtig gehandelt. Der Vorfall mit den Kid-Piraten hätte nicht sein müssen, jedoch im Nachhinein war man immer schlauer. „Deine Strategie war sonst aber auch gut und ich hätte Kid vielleicht eher den Kiefer brechen sollen, anstelle mir eine Kugel einzufangen.“
„Dann sind wir ja quitt!“, grinste Ace und erhob sich. „Jozu helfe mir bitte einmal unsere Schlafmütze ins Bett zu bringen!“, und während Haruta solang die Brücke übernahm, schafften Ace und Jozu den vollkommen erschöpften Phönix unter Deck und in seine Koje. Nur zehn Minuten später schlief Marco wie ein Toter und würde wohl die nächsten ein zwei Tage verschlafen.

„Was hat Marco eigentlich so ausgeknockt? Hat der Pate sich so quer gestellt?“, fragte Jozu interessiert, während sie zurück zur Brücke schritten. „Nein, den Paten hatte ich gut im Griff. Ein wenig Feuer unter seinem Hintern und er war so etwas von kooperativ!“, konnte Ace sich ein grinsen bei der Erinnerung an die in Flammen aufgegangene Villa nicht verkneifen.
„Beim Mittagessen haben wir jedoch die Bekanntschaft mit Eustass Kid und seiner Bande geschlossen. Nett Typen… wirklich sehr nette Typen…“, kam es mehr als ironisch über Ace Lippen. Kid war ein grausamer skrupelloser Mann und seine Bande stand dem in nichts nach, auch wenn diese spätestens bei seiner Haki-Attacke die Flucht hatten ergreifen müssen und nur dieser Killer bei seinem Kapitän geblieben war.
„Wir haben ihnen mit etwas Nachdruck erklärt, das wir sie nicht in unserem Gebiet dulden und sie sich eine andere Route suchen sollen. Naja, es hat ihnen erst nicht geschmeckt, aber letztendlich werden wir sie wohl nicht so schnell wiedersehen!“, aber es brachte Ace wieder auf sein Haki.
„Ich scheine allmählich auch den Dreh mit dem Haki heraus zu haben. Vielleicht hatte nur einmal der Knoten platzen müssen. Auf jeden Fall werde ich das Training diesbezüglich wieder aufnehmen. Es ist einfach zu wichtig, das ich es endlich vollständig unter Kontrolle bringe.“, es war nicht nur wichtig, würde es auch einen essenziellen Schutz für seine Person bedeuten. Das Haki konnte nicht nur Willensschwache außer Gefecht setzen, sondern auch Attacken von Teufelskraftnutzern abblocken und einen Angriffe im voraus erahnen lassen. Es wurde wirklich höchste Zeit, das er diese Fähigkeiten in sich zu nutzen lernte. Es hätte ihm so manchen Ärger erspart.
„Das ist gut!“, befand Jozu dies als einen erheblichen Fortschritt. „Wenn du einen Trainingspartner benötigst, steh ich dir gern zur Verfügung!“
„Ace warte bitte!“, rief ihnen plötzlich Leigh nach und folgte ihnen mit einem kleinen Fellknäuel auf dem Arm. „Oh Leigt, ich hab es gewusst. Taiga hatte ich schon ganz vergessen!“, blieb Ace stehen und nahm den kleinen Kater entgegen, den Leigh ihm in die Hände drückte, während Jozu auf Deck verschwand und sie allein im Korridor zurück ließ.
„Schon gut! Du hast mich ja diesbezüglich vorgewarnt!“, lächelte sie und konnte es sich nicht verkneifen, den kleinen Kater am Kopf zu kraulen, bis er anfing zu schnurren. „Er ist gefüttert und Doc hat ihn einer Floh- und Wurmkur unterzogen. Nun mag Taiga mich nicht mehr, denn ich habe ihn festhalten und nicht zur Flucht verholfen.“
„Klingt aber nicht so, als ob er dich nicht mehr mag!“, schmunzelte Ace, streckte sich das kleine Fellknäuel der Streicheleinheit entgegen und schnurrte immer lauter. „Willst du dir es nicht noch einmal überlegen? Er scheint dich sehr zu mögen, wenn er dir nicht einmal ein Flohbad übel nimmt.“, Leigh seufzte. Ihr fehlte Micka so sehr und es kam ihr fast wie ein freundschaftlicher Verrat vor, wenn ihr Herz bereits jetzt den kleinen Taiga darin aufnahm. Aber er war auch so süß und tapsig und gehörte Ace.
Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe und kaute darauf herum. In letzter Zeit wurde ihr immer mehr bewusst, wie viel er für sie bedeutete und dies machte es einfach nur noch komplizierter. „Nein, er gehört dir! Aber ich kümmere mich gern um ihn.“, lehnte sie sein Angebot erneut ab und wurde leicht rot.
„Na gut, wie du magst!“, zuckte Ace nur mit den Schultern und wollte sich bereits auf machen, als ihm Marco wieder in den Sinn kam. „Ach ja Leigh, Marco hat es außer Gefecht gesetzt. Er schläft sich derzeit in seiner Kajüte aus, aber soweit ich weis, sah Doc immer nach ihm.“
„Oh…“, entfuhr es ihr nur, huschte ihr Blick sofort den Korridor entlang. „Ich sag Doc gleich bescheid.“, so wand sie sich nun ihrerseits ab und verschwand Richtung Krankenstation.
Leicht schüttelte Ace seinen Kopf und begab sich auf Deck. Leigh würde sich wohl nie ändern. Kaum war er nett zu ihr, wurde sie rot und oder sprachlos. Dabei hatte er ihr doch nur eine Freunde machen wollen.

Ace Laune sank ins Bodenlose, als Woody ihm den Schaden an der Oro Jackson erklärte und sie deswegen einen uneingeplanten Zwischenstop auf Yukito einlegen müssten. Jedoch war dies wohl der einzigste Ort an dem sie im Moment ungestört sein konnten, auch wenn es für die notwenigen Reparaturen eine wahre Tortur bedeutete. Bei Minusgraden einen Masten zu flicken, da konnte Ace sich auch etwas besseres Vorstellen, zumal die Oro Jackson nicht die Orca war. Nun würde die alte Dame ordentlich beweisen müssen, das sie es wert war als Flaggschiff der Bande zu fungieren.
„Woody, hast du das Heizsystem der Oro überprüft? Ich habe keine Lust, das mir das halbe Schiff einfriert und die Mannschaft krank wird.“, fragte er daher den Schiffszimmermann.
„Überprüft schon, aber bislang haben wir damit nur das Wasser fürs Bad erhitzt. Sobald die Orca zu uns aufgeschlossen hat, sollten wir uns zwei drei Mann aus dem Feuerraum rüberholen, damit sie sich das System annehmen und den Kessel einmal ordentlich hoch heizen.“
Ace befand diesen Vorschlag als gut. Besser das Heizungssystem vorher getestet, als im Ernstfall eine böse Überraschung zu erleben.
Mauzend wand sich Taiga in seinem Arm und sprang aufs Deck. Etwas hatte die Aufmerksamkeit des kleinen Tigers geweckt, huschte er über die Planken und verfolgte eine kleine graue Maus.
Belustigt verfolgte Ace das kleine Schauspiel, wie der kleine Kater zwischen die Beine der Crew hindurch sauste, immer wieder nach der Maus sprang und mauzend protestierte, wenn diese sich durch einen geschlagenen Hacken außer Pfotenreichweite brachte. Damit war seine Laune eindeutig wieder gerettet.
„Das ist eindeutig eine Verbesserung zu Micka!“, machte es sich Haruta auf der Reling bequem und reichte Ace einen Apfel, den sie ihm aus der Mensa hatte mitgebracht.
„Ich wette sie bekommt sie nicht! Ist ja noch viel zu lütt die Katze!“, meinte Izou.
„Sie ist ein Kater und heißt Taiga!“, korrigierte Ace, „Und ich wette um 1000 Berry, das er die Maus doch bekommt!“
„Abgemacht! Ich setze dagegen!“, schlug Izou auf die Wette ein, eröffnete Jozu das Wettbüro und der kleine Kater wurde ordentlich angefeuert.
Zehn Minuten später war die kleine Jagt vorüber, präsentierte Taiga stolz seinem menschlichen Futterspender seine Beute, während Jozu begann den Pot unter den Wettsiegern aufzuteilen.
„Gut gemacht Kleiner!“, lobte Ace ihn, während Taiga sich seinen kleinen erbeuteten Snack schmecken ließ
„Bin ja mal gespannt, wie er sich schlägt, sobald er die erste Ratte erspäht!“, überlegte Haruta, spornte dies die Männer bereits zu neuen Wetten an.

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