«

»

Mrz 14 2012

IceBluemchen

Beitrag drucken

57. Die Seeschlacht vor Niwato

Ernst lag der Blick des Admiral auf die Hafeninsel gerichtet. Er hasste Niwato, hasste die dortige Kuroption, das Moloch der Mafia, die versteckten Piratenwerften und die offene Verhöhnung der Marine. Jedoch noch mehr hasste er diesen Ort, das ihm die Hände gebunden waren. Zu wertvoll war die Hafeninsel für die Weltwirtschaft, ein wegbrechen ihrer Handelskraft würde die komplette Wirtschaft in der neuen Welt lahm legen und wie ein unaufhaltbarer Tsunami die Welt überrollen. Die Folgen waren kaum absehbar… Chaos, Gewalt, Anarchie… und dies über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte.
Zähneknirschend musste er sich zusammenreißen die Insel nicht einfach dem Erdboden gleich zu machen. Es wäre so einfach… ein mächtiger Meteoritenhagel und kein Stein würde auf dem anderen bleiben. Jedoch diese Plage würde er wohl oder übel auf ein anderes Mal vertagen müssen. Heute galt endlich ein für alle mal den Whitebeard-Piraten und vor allem das Blut der Gol D. den Gar auszumachen.
Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten, brodelten sie bereits gefährlich, wie seine Wut auf sein Versagen. Wie hatte dieser Bastard überleben können? Er hatte ihn schwer getroffen, durchschlagen, gespürt wie Knochen brachen und Organe verbrannten. Die Verletzung war tödlich gewesen! Er hatte es mit eigenen Augen gesehen, wie er tot zusammensank, beweint von seinem Bastard-Bruder und bejammert von seinen Nakama. Was für ein perfider Trick steckte dahinter?
Seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, „Marco der Phönix! Gebieter über das Feuer des Lebens!“, knurrte er, als er sich das Zitat Smokers ins Gedächtnis zurück rief… „Irgendwie wollte der Himmel mich nicht und die Hölle war mir zu kalt. Da zog ich das kuschelige Phönixfeuer vor.“… es lag so offensichtlich vor ihren Augen und dennoch hatten sie es nicht erkannt. Jedoch wer kam auch schon auf die Idee einer solchen Wechselwirkung zwischen einer Zoan und einer Logia.
„Teufelskräfte… sie gehören nicht in die Hand solches Abschaums!“, aus seiner Sicht sollten solche Fähigkeiten der Gerechtigkeit vorbehalten sein. Aber auch dies lag nicht in seiner Hand.
„Setzt Abfangkurs!“, befahl er bellend, wurde es Zeit diesem grotesken Spiel ein Ende zu bereiten. Versenkt und auf dem Meeresboden begraben, niemand würde ihn von dort zurückholen können… niemand!

Ruhig sah Ace dem Kommenden entgegen, obgleich in seinem Inneren ein Sturm tobte. Warum musste es ausgerechnet der rote Hund sein, der nun seinen Weg kreuzte und ihm das Leben schwer machen wollte.
Ihre Strategie stand, jedoch würde es auch funktionieren? Bereits jetzt fehlte ihnen ein wichtiger Faktor, fehlte Marcos taktisches Geschick. Er würde nicht eingreifen können, wenn sich die Situation veränderte und ein Strategiewechsel notwendig sein würde. Sie müssten es ohne ihn schaffen, irgendwie…
„Sie gehen auf Abfangkurs!“, merkte Jozu an. „Ja ich sehe es.“, entgegnete Ace und dachte nach. „Es sieht so aus, als wollen sie uns mit den Kreuzern in die Zange nehmen, während die Fregatte sich die Orca vornimmt.“, doch Marco fiebte Kopfschüttelnd auf. „Du glaubst es ist eine Finte?“, hackte Ace sogleich nach, nickte Marco nun.
„Aber was haben sie dann vor?“, verstand Jozu nicht, was daran eine Finte sein sollte. Die Kreuzer hatten die größte Kampfkraft, würden sie nur zusammen der Oro gefährlich werden können, wenn überhaupt.
„Sie wollen das wird dies glauben, weil wir unseren Kurs entsprechend ändern würden.“, schlussfolgerte Ace, gab Marco ihm Kopfnickend recht. „Im Moment segeln wir günstig mit dem Wind Süd-West, die Orca ist im Südwind Steuerbord. Belassen wir unseren Kurs, driften wir weit auseinander und ziehen die Aufmerksamkeit allein auf die Oro Jackson. Aber Akainu will die gesamte Bande mit einem Schlag. Also versucht er die Orca zu einem Kurzwechsel zu bewegen, damit wir dichter zusammen bleiben… Jedoch diesen Gefallen werden wird ihn nicht tun.“
Marco hatte gegen Ace Ausführung nichts einzuwenden. „Steuermann, Wind bei drehen und Kreuzkurs West. Kurz vor Feuerlinie beidrehen Ost.“, der Steuermann bestätigte, gab Jozu entsprechende Befehle für die Segelmannschaft.
„Vista, sobald wir beidrehen, verschwindest du!“, gab Ace den Befehl, war es zwar ein vages Manöver die Orca komplett aus dem Geschehen herauszuziehen, jedoch hoffte er darauf, das der Admiral es vorrangig auf ihn abgesehen hatte. Er würde sich auf die Oro konzentrieren, sobald die Orca aus seiner Reichweite wäre, lag hierin das Wagnis, ob sie dann mit der Oro in der richtigen Position waren.

„Sie fallen nicht darauf herein!“, knurrte Akainu und versuchte das merkwürdige Manöver der Piraten nachzuvollziehen. So wie es im Moment auf ihn wirkte, nahm die Orca Reißaus, während die Oro Jackson auf Kamikazekurs war.
„Sir, sollen wir den Kurs beibehalten und der Orca folgen?“, fragte der Steuermann und erwartete neue Befehle. „Nein, wir setzen uns Backbord der Oro Jackson und zerlegen sie in tausend Trümmer.“
„Aber, Sir!“, wurde der Steuermann augenblicklich klein, als Akainu ihn mit einem wütenden Blick bedachte. „Was aber? Was ist an meinem Befehl so missverständlich?“
„Sir, wenn wir uns der Oro Jackson Backbord setzen, laufen wir Gefahr aus dem Wind zu fallen.“, es brodelte im Admiral. „Wir müssten beidrehen und eine große Wende fahren, um uns Backbord der Oro Jackson setzen zu können.“
Zähneknirschend spannte sich Akainu an und loderte innerlich. „Dann halt Steuerbord!“, es war ein schlechter Kompromiss, würden ihm so seine eigenen Kreuzer in die Quere geraten. Doch was sollte es… Verluste gab es immer und wenn er zwei Kreuzer opfern müsste, um wenigsten die verfluchte Brut auslöschen zu können, würde er dies ohne mit der Wimper zu zucken hinnehmen.

„Ace, der Admiral schließt auf die Kreuzer auf.“, merkte Jozu an.
„Sie sind ihm im Weg.“, hoffte Ace, aber Marco beäugte bedrohlich die Admiralsfregatte. „Dies wird er nicht wagen…“, wollte Ace nicht glauben, das der Admiral wirklich seine eigenen Schiffe opfern würde. Aber Marco sein düsterer Blick ließ nichts gutes erahnen. „Er kennt wirklich keine Skrupel!“
Jedoch schienen die Kapitäne der Kreuzer es ähnlich zu sehen, ließ sich einer von ihnen etwas zurückfallen, während der Andere genügend Platz freigab, um die Admiralsfregatte in die Mitte aufzunehmen.
„Und nun? Die Oro kann es nicht allein mit zwei Kreuzern und einer Admiralsfregatte aufnehmen! Sie werden uns zu Zahnstochern verarbeiten!“, Jozu beunruhigte die neue Situation, gefiel sie Ace auch nicht sonderlich.
„Dann müssen wir dem Hund einen Knochen zur Ablenkung geben!“, meinte Ace, fauchte Marco sogleich wütend auf. „Nein Marco! Ich opfere nicht meine Crew und das Schiff. Es ist die einzigste Möglichkeit. Also entweder du unterstützt mich oder du musst mich hier und jetzt ausschalten.“, wütend schnaubte der Phönix auf, befand er Ace’ vorhaben mehr als lebensmüde.
„Jozu, die Oro Jackson hat einen minimalen Vorteil in der Kanonenreichweite gegenüber den Kreuzern. Schieß sie Kampfunfähig, halte dich aber von der Fregatte fern. Auf unserem jetzigen Kurs kann nur sie uns erreichen.“, verließ Ace die Brücke. Er würde sich selbst um den Admiral kümmern, auch wenn er dabei ein mehr als mieses Bauchgefühl inne hatte.
Abseits der Sicht der Marineschiffe, ließen sie den Striker zu Wasser, hatte Ace keine andere Wahl. Wenn er nicht sein Schiff in Trümmern sehen wollte, musste er handeln.

Schnell jagte das kleine Boot über die Wellen, krachten erste Kanonenschläge der Oro gegen den ersten Kreuzer. Holz splitterte, Rauch stieg auf und waberte über die See. Eine Deckung die Ace ausnutzte, auch wenn er bereits ahnte, das der Hund ihn erspäht hatte.
Es war ein Haschmichspiel bei dem Ace sich nicht als Gewinner sehen konnte. Er konnte sich nicht um alles kümmern, musste darauf achten was der Admiral unternahm und ob er sich auf das Spiel einließ.
„Du kleiner Bastard!“, fauchte Akainu, als er das kleine Boot zwischen Trümmern und Rauch entdeckte. „Dieses mal wird dich niemand retten können!“, ballte er seine Faust und jagte den ersten Magmameteor los, war die Oro Jackson vergessen, sollten die Kreuzer sich dieser annehmen.
Leicht konnte Ace dem Meteor ausweichen und schnellte auf die andere Seite der Fregatte, wollte er den Admiral vom Schlachtgeschehen der Kreuzer wegbringen. Sicherlich würde er dennoch bemerken, das die Kreuzer nicht einmal in Schussreichweite kamen. Aber die Oro leider auch nicht in die ausreichende Reichweite, um diese ernsthaft zu versenken. Lediglich Manövrierunfähig war drin, doch auch dies war schon mehr als genug.
Weitere Meteore rasten auf ihn zu, krachten erneut die Kanonen der Oro, konterten die Kanonen der Fregatte. Neuerlicher Rauch verschleierte die See, neue Trümmer rieselten auf das Meer hernieder. Der zweite Kreuzer brannte, blieb nur noch die Fregatte. Jedoch diese hatte ein anderes Ziel, war der Weg für die Oro nun frei.
„Kurs auf Yukito!“, befahl Jozu und sah nicht sehr glücklich aus. Eine der Kanonenkugeln abgefeuert von der Fregatte hatte ihr Focksegel zerfetzt und den Fockmasten beschädigt. Diese Reparatur war auf hoher See zu gefährlich, auch wenn es in der Eiseskälte von Yukito nicht wirklich besser sein würde. Aber die Insel lag so oder so nahe ihres gewählten Kurses, würde es kaum etwas ausmachen.
Marco kreischte auf und hob sich empor. Meteore flogen hinter dem Feuerball her, der rasend über das Meer jagte, hacken wie ein Kaninchen schlug und dennoch kamen die Einschläge der Meteore ihm immer gefährlich näher. Der Admiral schoss sich allmählich auf Ace ein, wurde es für Ace immer schwieriger, den Meteoren auszuweichen oder sich in den aufpeitschenden Wellen im Striker zu halten.
Wieder kam einer der Meteore auf ihn zu, riss Ace seinen Striker herum, schlug der Magmaball nur einem Meter neben ihn ein. Sofort hatte die Druckwelle das kleine Boot erfasst und brachte Ace zum straucheln. Aus dem Augenwinkel nahm er einen neuerlichen Meteor war, gab Ace dem Striker einen geringen Feuerstoß, verfehlte der Magaball ihn wieder nur um einen knappen Meter. Die Druckwelle riss den Striker herum, hatte Ace keine Chance sich zu halten. Rücklings verlor er sein Gleichgewicht und konnte sich gerade noch am Rumpf halten.
Wieder schlug ein Meteor ein, peitschte die Druckwelle über das kleine Boot und begrub es unter sich.

Akainu glaubte sich dieses mal endlich am Ziel. Niemand würde Gol D. Ace jetzt noch helfen können. Es war so törecht von dem Jungen zu glauben, er könne ihn, Admiral Akainu, ein zweites Mal entkommen und zum Gespött der Weltmarine machen. Nein, dieses mal nicht!
Er hatte es geschafft, sank der leblose Körper des D. auf den Meeresboden und sollte dort auf ewig verrotten.
Ein blauer Funke weckte seine Aufmerksamkeit, aber zu spät. Die Segel fielen, hatte Marco die Halterungen mit seinen scharfen Krallen zerfetzt und die Segel entflammt. „NEIN!“, fluchte der Admiral noch auf, als eines der Segel ihn begrub und für einen kurzen Moment seiner Sicht auf seinen Triumph beraubte.
„NEIN!“, schrie er wutentbrannt, als er sich aus dem Gewirr des Segels gekämpft hatte und das kleinen Boot fort war. Keinerlei Spur von dem Stiker oder Marco dem Phönix war mehr zu sehen. Und zu allem Überfluss bemerkte er auch noch, das die Oro Jackson nicht nur beide Kreuzer Manövrierunfähig geschossen hatte, war auch sein Schiff vorerst unbrauchbar… verschwand der Feind in der Ferne…

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1208