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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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56. Die Bewährungsprobe beginnt

Ein geschäftiges Treiben herrschte im Hafen vor, als Ace endlich den Pier erreicht hatte, an dem die Oro Jackson, sowie die Orca angelegt hatte. Im hektischen und dennoch geordneten Gewusel wurden Kisten mit Proviant und Munition auf die Schiffe geladen. Immer wieder donnerte laut Jozus Stimme in dem Gewirr auf, wenn einer der Crewmann nicht schnell genug war oder im Eifer das Gefechts das falsche Schiff ansteuerte. Aber bei Vista lief es nicht anders ab. Zwar grunzte er nicht gleich jeden lautstark an, wenn dieser einen Fehler beging, doch Ordnung musste sein.
„Vista, sind die neuen Nakama schon eingetroffen? Marco und Ich konnten knapp 100 Mann mobilisieren. Sie sollten sich bis Mittag mit Sack und Pack hier einfinden.“, richtete Ace sich an Vista, waren die Neuen ausschließlich für die Orca bestimmt, wollte Ace auf der Oro nur Alteingesessene haben.
„Ja, Haruta, Fossa und Blenheim haben sich ihrer angenommen und auf den Kopf gestellt. Die Männer sehen gut aus. Es scheinen recht viele bekannte Gesichter unter ihnen zu sein.“, antwortete Vista und deutete auf eine Gruppe Männer, die sich etwas abseits zusammengefunden hatte. Fossa und Blenheim begutachteten jeden Einzelnen aufs genauste, während Haruto auf einer kleinen Kiste vor einer größeren Kiste saß und jeden der Neuen sein Zeichen auf der Mannschaftsliste hinzufügen ließ.
„Es sind nur bekannte Gesichter!“, entgegnete Ace, „Bereits in der ersten Bar hätten wir genug Männer zusammen bekommen. Daher hatten wir uns dazu entschlossen, nur uns Bekannte zu nehmen. Viele von ihnen waren mit auf Marineford und haben dort teils ihre komplette Crew verloren. Bei anderen ist ihr Kapitän gefallen und sie wussten nicht wie weiter. Loyalere Männer werden wir nicht finden und auf Experimente können wir uns im Moment auch nicht einlassen.“, Vista nickte. Es war eine gute Auswahl und eine große Bereicherung für die Bande. Die Männer waren erfahren in der neuen Welt, sowie kampferprobt gegen Marine und andere Piratenbanden. Die Schiffe konnten so gut besetzt werden, ohne herumgrübeln zu müssen, wie viele wo genau benötigt werden würden.
„Gut, ich geh dann auf die Oro und werde unserer neuen Schiffskatze ihren Schlafplatz zeigen.“, leicht betrübt sah Vista ihn nun an. „Dann weist du schon von Micka!?“
Verwundert sah Ace ihn an. „Was ist mit Micka?“, fragte er daher nach. „Er ist in die Ewigen Jagdgründe gesegelt. Doc sagt es war das Alter, aber Silly meint, es wäre eher der dicke Fisch gewesen, den er sich kurz zuvor noch einverleibt hat.“
„Oh verdammt! Leigh ist sicherlich am Boden zerstört. Sie hat den alten Flohfänger sehr gemocht.“, leicht seufzend bestätigte Vista dies. „Sie ist in ihrer Kajüte und weint sich die Augen aus. Silly versucht schon seit einer halben Stunde sie zu trösten, aber bislang ohne Erfolg.“
„Dann versuche ich mal mein Glück, sie etwas aufzuheitern.“, er wand sich ab und ging an Bord, wollte er eigentlich sofort unter Deck. Jedoch die Szene auf der Brücke ließ Ace sich dann doch einen Moment auf der Zunge zergehen.
Schnatternd saß Marco auf der Reling und versuchte dem Steuermann irgendetwas zu sagen. Nur zu dumm, das er noch immer in seiner Phönix-Gestallt vor ihm saß und ihn so niemand verstand. Mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf beäugte der Steuermann ihn hilflos und zuckte leicht mit den Schultern. Was sollte er auch anderes machen?
Schmunzelnd darüber, wie Marco sich aufregte, verschwand Ace unter Deck und klopfte nur einen Moment später an Leighs Kajütentür. „Herein!“, ertönte Sillys stimme.
„Hey, ich habe gerade von Micka erfahren!“, lugte er vorsichtig in die winzige Kajüte. Neben dem Bett, hatte gerade einmal noch eine Seemannstruhe darin Platz, hing außerdem an der Wand über der Truhe ein Bücherregal. Leighs Habe war größten Teils in ihrer Truhe, der Rest lag ungeordnet auf ihrem Bett verteilt, lag sie weinend darüber und hatte noch nicht mitbekommen, das Ace in der Tür stand.
„Er war sehr alt, eigentlich hätten wir damit rechnen müssen.“, sacht strich Silly ihrer kleinen Schwester über den Rücken und seufzte. Sie bekam sie einfach nicht beruhigt, wollte Leigh sich anscheinend auch gar nicht beruhigen.
„Darf ich?“, trat Ace ein. „Ja, versuch du dein Glück.“, tauschte er mit Silly den Platz. Verdutzt sah Silly nun, wie Ace ein kleines Kätzchen Leigh vors Gesicht platzierte. „Ich wollte sie eigentlich als Spielgefährten für Micka mitbringen, in der Hoffnung etwas Konkurrenz würde seinen Jagdtrieb wecken.“, völlig verweint sah Leigh auf und schniefte.
Mauzend machte es sich die kleine Katze gerade auf ihrem Kopfkissen bequem und streckte alle Viere von sich. „Oh Ace, das ist lieb von dir, aber nun nicht mehr notwendig. Bitte bring sie wieder weg.“, schluchzend setzte sie sich auf und hob das Kätzchen von ihrem Kissen. Sogleich protestierte Taiga, befand die kleine Katze das Kissen doch als sehr bequem.
„Mhh, geht nicht! Sie ist mir wie ein Hündchen nachgelaufen. Ich habe keine Ahnung, aus welcher Gasse sie mir nachgeschlichen ist!“, er nahm sie wieder auf seinen Arm, hatte Leigh sie ihm herüber gereicht.
„Dann gehört sie eh zu dir. Katzen sind keine Hunde, wo wir uns den Richtigen aussuchen. Katzen suchen sich ihren Menschen und anscheinend mag dieser Kater dich sehr.“, sie musste schmunzeln, schleckte das Kätzchen Ace gerade über die Hand. „Ich glaube er mag nur mein Mittagessen!“, entgegnete Ace und betrachtete sich Taiga genauer. „Ein Kater also! Dann passt Taiga ja sehr gut. Dennoch…“, wand er sich an Leigh. „Ich hab von Katzen keinerlei Ahnung und er ist ja fast noch ein Baby. Magst du ihn nicht wenigsten die ersten Tage nehmen, bis er sich eingewöhnt hat!“, bittend sah er sie an. „Ich vergesse ihn sicherlich zu füttern oder lege mich Nachts womöglich noch auf ihn. Dies wäre beides nicht sehr gut!“
Seufzend schüttelte Leigh den Kopf. „Nein ich mag ihn nicht nehmen! Ich kann nicht, bitte versteh das!“, traurig sah sie auf den kleinen Kater. „Micka war etwas ganz besonderes für mich. Ich mag ihn nicht einfach durch einen neuen Kater ersetzen. Das kann ich einfach nicht!“
„Taiga soll Micka auch nicht ersetzen.!“, betonte Ace, „Und ich versteh dich sehr gut, das du ihn nicht haben magst. Aber könntest du mich dann wenigsten jeden Morgen daran erinnern, das ich nicht nur mich füttere, sondern auch ihn?“, Leigh konnte nicht anders und musste auflachen, sah Ace sie auch noch mit großen bittenden Augen an, mauzte Taiga ungehalten und schleckte weit Ace Hand ab.
„Okay!“, ergab sie sich diesem Blick und lächelte weiter, „Dann erinnere ich dich jetzt daran, geh ihn füttern, bevor er dich aufschleckt!“
Jedoch weiter kamen sie nicht in ihrem Gespräch, ertönte plötzlich die Schiffsglocke. „Oh Mist… nun musst du ihn doch nehmen!“, drückte Ace ihr den Kleinen in die Hand und sprang auf. Eh sie überhaupt hätte protestieren können, war er auch schon aus ihrer Kajüte gestürmt und in Richtung Brücke verschwunden. Seufzend sah sie auf das kleine protestierende Feldknäuel in ihren Händen und musste sich eingestehen, „Gott, bist du süß!“.

Eilig lief Ace auf die Brücke, wo Marco angespannt auf der Reling saß und gen Horizont spähte. Auch Jozu stürmte zu ihnen auf die Brücke, reichte der Steuermann Ace gerade das Fernglas. „Wir bekommen Besuch von der Marine!“, deutete er auf einen Punkt am Horizont, den Marco all die Zeit fest im Auge behielt.
„Wie viele Schiffe und wie viel Zeit?“, fragte Jozu, schwieg Ace jedoch einen Moment. Die Schiffe der Marine waren noch fern und es auf dieser Distanz schwer abschätzbar, was genau dort auf sie zu kam.
„Zwei schwere Kreuzer und eine Admiralsfregatte!“, antwortete Ace endlich, spähte jedoch noch immer zu den herannähenden Schiffen. „Sie halten direkt auf uns zu. Ich denke uns bleibt eine Stunde, mit Glück und wenn der Wind dreht, vielleicht auch anderthalb.“
Sofort beugte sich Jozu über die Reling gen Pier, „Ihr habt zehn Minuten die restliche Ladung auf die Schiffe zu bringen!“, donnerte er der Ladungsmannschaft zu. „Haruta, schaff die Männer an Bord der Orca! Wer in zehn Minuten nicht an Bord ist, beleibt hier!“
Ace hatte sich längst die kleine Teleschnecke gegriffen, die im Begriff war, eine Verbindung zu Vista aufzubauen. „Vista, wir bekommen Besuch. Zwei schwere Kreuzer, eine Admiralsfregatte. Sobald alle Mann an Bord sind, legt ihr ab und nehmt Kurz Richtung Süden. Wir folgen euch Kurz Süd-West und setzen uns dazwischen.“, gab er Anweisung.
„Kriegsmanöver?“, fragte Vista nach, „Ja und dies unter Volldampf! Ich befürchte wir haben es hier mit dem roten Hund zu tun!“, ganz sicher war Ace sich in dieser Hinsicht noch nicht. Die Admiralsfregatte war noch zu weit entfernt, als das er die Erkennungsflagge oder andere verräterische Anzeichen deuten konnte. Jedoch nach ihren Informationen war derzeit nur Admiral Akainu in diesen Gewässern unterwegs, stand erst vor zwei Tagen ein Bericht über Admiral Aokiji in der Zeitung, wonach er nahe Water 7 eine größere Welle an Piraten aus Eis gelegt hätte. Kizaru hingegen sorgte für Ruhe auf dem Sabaody Archipel. Es konnte sich bei diesem Admiral nur um Akainu handeln und dies bereitete Ace arge Bauchschmerzen.
Er musste nachdenken uns sich genau ihre Strategie zurecht legen. Eine Flucht vor dem Admiral war aussichtslos. Der rote Hund war ein verbissener Mistkerl, bei dem mit allem zu rechnen war. Er würde sie solang nachjagen, bis einer aufgab und dies wollte keinesfalls Ace sein.
„Was hast du vor Ace?“, fragte Jozu, war normalerweise Marco der Taktiker in diesen Situationen. Ace sah nachdenklich zu Marco. „Wird das Kriegsmanöver funktionieren?“
Marco nickte und trällerte bestätigend. „Himmel, was würde ich jetzt darum geben, dich verstehen zu können. Aber wir brauchen dich vielleicht nachher. Also muss es auch so gehen.“, zu gern hätte Ace jetzt Marcos taktischen Rat ersucht, aber würde der Phönix sich jetzt zurück verwandeln, blieben ihm vielleicht fünf bis zehn Minuten, eh die Erschöpfung der Wiedergeburt ihn übermannen würde. Ace wollte diesen Moment noch nicht beanspruchen. Vielleicht würde er ihn später dringender benötigen und so hatte er Marco wenigsten als Phönix an seiner Seite. Auch dies könnte von größeren Nutzen sein.
„Izou, mach die Mannschaft kampfklar.“, begann Ace die notwendigen Aufgaben zu verteilen. „Fossa, übernehme das Kommando der Kanonen. Aufmunitionieren und feuerbereit!“, er suchte das Deck nach Haruto ab, kam sie gerade mit einer der letzten Proviantladungen an Bord. „Haruta, sobald das Laden fertig ist, Schiff klar zum ablegen!“
Vorerst waren die Aufgaben klar, nickte Marco bestätigend, das Ace seine Aufgabe als Kapitän mehr als gut machte. „Jozu, übernehme du bitte Marcos Aufgaben, solang er außer Gefecht ist!“
„Aye, Käpt’n!“, bestätigte der Hüne und begann die Koordination der Crew über das Deck zu brüllen, während Ace sich weiter mit Vista absprach.
So vieles galt es zu berücksichtigen und zu planen. Sicher gab Ace Befehle, die von Jozu entsprechend weitergegeben wurden. Und dennoch sah Ace immer wieder fragend zu Marco hinüber und ersuchte Bestätigung, das er auch das richtige tat.
Die Orca legte ab, fielen nun auch die Haltetaue der Oro, blähten sich die roten Segel im Wind. „Auf geht’s! Zeigen wir der Welt wozu die Whitebeard-Piraten und die Oro Jackson fähig sind!“

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