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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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55. Ein neues Crewmitglied

Mitten im Angriff hielt Killer inne und bedeutete Ace mit einem Nicken zu Kid und Marco zu sehen. Ohne Killer aus den Augen zu lassen, wanderte sein Blick zu seinem Freund, der noch immer eher desinteressiert am Tisch saß und dem Mann, der ihm soeben eine Pistole an den Kopf hielt, nicht einen Augenblick seiner Aufmerksamkeit schenkte.
„Spiel, Satz und Sieg!“, grinste Kid finster und entsicherte seine Pistole. Innerlich spannte Ace sich an, ahnte er was folgen würde, auch wenn er hoffte, das sich dies noch verhindern ließ
„Idiot!“, murmelte Marco und faltete seelenruhig seine Zeitung zusammen. Nein, damit waren die Würfel gefallen, dies wusste Ace und ballte seine Hände augenblicklich zu Fäusten.
Wütend über diese Beleidigung knurrte Kid auf und drückte ab. Leicht zuckte Ace bei dem Schuss zusammen. Der Anblick war einfach grausam!
Die Kugel durchschlug Marcos Schädel und riss ihn mit sich. Blut spritzte und hinterließ hässliche Flecken an der vertäfelten Wand hinter Marco. Dieser wurde von der Wucht des Schusses von seinem Stuhl gerissen und verschwand augenblicklich aus Ace Sichtfeld. Ein dumpfer Schlag verriet ihm aber, das sein bester Freund unsanft auf dem Holzboden aufgeschlagen war und sich nicht mehr rühret.
„Was für ein Idiot!“, bellte Kid und lachte hämisch auf. Auch Killer begann zu lachen. „Tja, damit steht es wohl nun 2:1 für uns Kid-Piraten!“, gluckste er dann, während Kid sich zu ihm gesellte.
Ace konnte über so fiel geballte Dummheit nur unbeeindruckt eine Augenbraue hochziehen. Er fragte sich, ob diese zwei Piraten nicht wussten welche Teufelskraft in Marco steckte, obgleich sie in der Schlacht auf Marineford doch so deutlich demontriert wurde, oder sie die Auswirkung der Tat nur nicht abschätzen konnten.
Ace jedoch konnte sie sehr gut abschätzen. Er hatte dies zwar noch nie selbst miterlebt, aber alles hatte irgendwann einmal sein erstes Mal und so war es nun für ihn wohl soweit.
„Wer hier die Idioten sind, werden wir wohl gleich herausfinden!“, mit gebührendem Respekt vor dem, was bereits begann, trat er einige Schritte von dem Tisch weg, an dem Marco und er bis eben noch gesessen hatten.
„Muffensausen?“, feigste Kid mit einem bedrohlichen Grinsen auf den Lippen.
„Nöö, ich will ihm nur nicht im Wege stehen!“, deutete Ace in Marcos Richtung, wo bereits erste blaue Flammen aufloderten. Verwundert sahen Kid und Killer auf dies, begriffen sie im ersten Moment nicht, was dort gerade vor sich ging.
Mit einem lauten Schrei erwachte der Phönix aus den blauen Flammen und erhob sich mit kräftigen Flügelschlag. Zischend fixierte er Kid und Killer, kreischte lauthals auf und schoss auf sie zu.
Erst dachte Kid, er versehe sich, wie der blaue Vogel aus gleißenden Flammen sich erhob und ihn böse anzischte. Aber als dieser dann auf ihn zuschoss, war keine Zeit mehr für fragende Gedanken. Er musste den Angriff abwähren, nur wie dies war ihm vollkommen schleierhaft. Wie währte man einen unsterblichen Vogel ab? Doch auch diese Frage blieb unbeantwortet, reagierte Killer besonnener als sein Kapitän.
Auch wenn Killer ahnte, das dies noch Ärger mit sich ziehen würde, zog er Kid aus der Schussbahn und stolperte Rücklings in Richtung Ausgang. Aber wie befürchtet, wollte sein Kapitän nicht feige in der Flucht den Kampf beenden. Alles was er noch an metallenen Gegenständen erhaschen konnte, zog er an und schleuderte es im nächsten Moment gegen den Phönix.
Eine Taktik die aufzugehen schien, musste der Phönix seinen Angriff stoppen und landete stattdessen auf dem Tresen. Sogleich kamen Kochtöpfe und Pfannen aus der Küche geflogen und zwangen ihn, abermals auszuweichen und sich einen neuen Platz zu suchen, von wo aus er zu einer neuen Attacke ansetzen konnte.
Aber dies war gar nicht mehr notwendig, hatte Ace die Ablenkung ausgenutzt und ein Feuernetz um Kid und Killer errichtet.
„Schach Matt!“, knurrte er und trat mit finsterem Blick durchs Feuer. Nur wollte sich Kid noch lange nicht ergeben. Jedoch als er abermals sämtliches Metall zu sich zog und ein verbogenes Messer durchs Ace Schädel sauste, was diesem nicht einmal etwas ausmachte, begriff er, das er absolut nichts in der Hand hatte, was er auch nur annähernd gegen ihn oder den Phönix hatte einsetzen können.
„Verschwinde und halte dich von meinen Inseln fern. Wenn nicht, wirst du mich in voller Action erleben!“, bedrohlich klang Ace ruhige Stimme, bewirkten allein diese Worte, das Killer einen Schritt vor ihm zurück wich.
Knurrend vor Wut fixierte Kid den Whitebeard-Kapitän und sah ihm lang in die Augen. Jedoch plötzlich wand er sich ab. „Wir gehen!“, grummelte er und durchschritt das Feuernetz, als wolle er am Ende noch einmal demonstrieren, das er Ace nicht fürchte. Tatsächlich aber loderten an dieser Stelle die Flammen am wenigsten bedrohlich und stellten den einzigsten Fluchtweg dar.
Als die Tür des Lokals laut ins Schloss fiel, zog Ace jegliche Flammen zurück. Was blieb war ein verwüstete Bar mit so manchem Brandfleck und keinem einzigsten geradem Besteck oder nicht verbeulten Topf.
Sein Blick wanderte zu Marco, der sich wieder auf dem Tresen niedergelassen hatte und sich ebenfalls in der Bar umsah. „Dir ist schon bewusst, das ich nicht einen Berry in der Tasche habe und du dich jetzt besser nicht zurück verwandelst, oder?“, grinste Ace und setzte sich seinen Hut auf. Leise zwitscherte Marco etwas, das sich wie ein kleiner Fluch anhörte. Ace zuckte daraufhin nur mit den Schultern und nahm ihre restlichen Sachen an sich.
Gemütlich schritt er zum Ausgang und hielt Marco die Tür auf, sodass der Phönix elegant hinausfliegen konnte. Ohne sich weiter um das Lokal zu kümmern, schlug Ace den direkten Weg zur Oro Jackson ein. Auf Niwato war alles erledigt und sie hatten für genügend aufsehen gesorgt. Sicherlich war die Marine bereits alarmiert und auf dem Weg. Und auch wenn Ace keinen Kampf mit ihnen fürchtete, so musste er es nicht unbedingt darauf ankommen lassen.
In einem weitem Bogen überflog Marco die Menschenmenge, die um diese Zeit auf der Einkaufsmeile unterwegs war. Stets hatte er dabei Ace im Auge, sodass er bei möglichem Ärger sofort zur Stelle sein könnte. Leider war seine Phönixgestallt zu groß, als das er sich hätte auf Ace Schulter setzen können, so wie er es früher gern bei Whitebeard getan hatte. Wie ein Papagei hatte er auf der Schulter gethront und seinem Kapitän zur Seite gestanden. Jetzt vermisste er dies. Es würde nie mehr so sein, war kaum zu erwarten, das Ace über Nacht zu einer Größe wie Whitebeard es war, heranwachsen würde.

Gemütlich schlenderte Ace über die Einkaufsmeile und genoss die verschreckten und verstört dreinblickenden Gesichter der Passanten. Eilig wichen sie ihm aus und sahen ihn noch lange nach. Aufgeregtes Gemurmel begleitete dieses gehabe und brachte Ace unweigerlich zum schmunzeln. Ohne das er überhaupt irgendetwas großes getan hatte, hatte er schon jetzt die Furcht auf seiner Seite.
Aber auch Erfurcht begleitete die Gasse, die sich für ihn eröffnete. Immer wieder sah er zwischen den geschockten Gesichtern auch Menschen, die ihn anlächelten und gute Wünsche zuriefen.
Es war einfach ein gutes Gefühl und so genoss er dies sichtlich.
Von der Einkaufmeile bog er in eine schmale Gasse ab, die auf direktem Weg zur Oro Führte. Sie ankerte genau dort, wo er am Morgen seinen Striker zurück gelassen hatte. Sicherlich war dieser bereits wieder auf Deck gezurrt worden, dachte er wehmütig, hätte er gern noch die ein oder andere Runde gedreht.
Nach dem Zwischenfall mit Kid verspürte er den tiefen Drang in sich, Energie ablassen zu müssen. Mit seinem Striker klappte dies eigentlich immer sehr gut, nur das ihm jetzt die Zeit dazu fehlen würde.
Sobald sie mit Laden fertig waren, wollten sie auch schon wieder aufbrechen. Nach Niwato hatte es sie nur wegen der Munition, Vorräte und neuer Crewmann gezogen. Außerdem war es der perfekte Ausgangspunkt für ihren Machtbeweis. In den nächsten Wochen würde es sie zu jeder annektierten Insel führen, wollten sie mit deutlichem Nachdruck ihre Präsens demonstrieren. Sie musste der neuen Welt erst wieder beweisen, das sie noch immer die Macht darstellten, wie vor der Schlacht auf Marineford.
Ein Mauzen riss Ace aus seinen Gedanken, drehte er sich verdutzt um und erspähte eine kleine rotgetigerte Katze, die ihn mühevoll folgte und immer wieder protestierend mauzte, das er nicht langsamer wurde.
„Na du kleiner Streuner!“, lächelte Ace und verlangsamte seinen Schritt, sodass die Katze ihn einholen konnte. „Noch so klein und schon so mutig, einem gefürchteten Piraten nachzulaufen?“, grinste er, als die Katze nun wie ein Hündchen neben ihm her lief und immer wieder mauzend zu ihm auf sah. „Aber es tut mir leid, wir haben bereits eine Schiffskatze!“, nur das dem Kätzchen dies anscheinend nicht interessierte. Weiter lief sie neben ihm her und mauzte zufrieden.
„Ach was soll’s… Micka ist eh ein fauler alter Kater, der noch nie eine Maus auf dem Schiff nachgejagt ist. Da hat er sicherlich nichts dagegen, wenn du dir diese holst.“, hob er kurzentschlossen die kleine sture Katze auf und bettete sie in seinen Armen. „Aber du wirst dich benehmen und mir nicht Marco anfauchen. Er neigt dazu, jeden über Bord zu treten, der ihn anknurrt… und glaube mir, da spreche ich aus Erfahrung!“, sacht kraulte er das Kätzchen, das zufrieden begann zu schnurren. „Ich glaub, ich nenne dich Taiga…“

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