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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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54. Ace vs. Kid

Es war Mittag geworden, hatte Ace und Marco ihre Rekrutierungsmaßnahme abgeschlossen und saßen nun in einer der hiesigen besseren Bars auf der Shoppingmeile. Der Wirt der Bar hatte zwar erst etwas ängstlich reagiert und gefürchtet einem üblem Albtraum erlegen zu sein, aber als Ace seine Bestellung aufgegeben hatte, war es dem Wirt mehr als egal, wer dort gerade vor ihm saß. Ace hatte die halbe Karte rauf und runter bestellt, was für den Wirt bedeutete, das er an nur einer Person den sonstigen kompletten Tagesumsatz einnehmen würde.
Und während der Wirt nun Portion um Portion herbei schaffte und sich fragte, wo Ace dies alles eigentlich hinfutterte, hatte Marco bereits vor Jahren aufgehört, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Es war ein Mysterium das keiner Logik entsprach und dieses Geheimnis des D’s wohl nie gelüftet.
Er widmete sich lieber dem Extrablatt und den Steckbriefen, welches er auf dem Tresen hatte erspäht. Ace hatte dies zwar auch brennend interessiert und den Artikel mehr oder minder verschlungen und sich über sein neues Kopfgeld sehr gefreut, aber das Essen war dann doch interessanter gewesen.
Jedoch arbeitete es in Ace Kopf mehr als gedacht. Seine Gedanken lagen bei seinem kleinen Bruder und ob er die Zeitung auch erhalten würde. Es gefiel ihm absolut nicht, nicht zu wissen, wie es Ruffy im Moment ging und war er über dies alles dachte.
Damals vor dem Ganzen, hatte er sich weit weniger Gedanken um den kleinen Gummispund gemacht. Er hatte gewusst, das Ruffy eine gute loyale Crew besaß, zielstrebig seinen Weg beschritt und fest an seinem Traum hielt. Und nun? Nun war er wie vom Erdboden verschluckt und bis auf den kleinen mysteriösen Auftritt in Marine Ford, war absolut nichts mehr von ihm oder seiner Crew zu hören.
Gerüchte machten bereits die Runde, die Bande habe sich aufgelöst. Aber dies wollte Ace einfach nicht glauben. Es hatte auch Gerüchte gegeben, das die Whitebeard-Piratenbande sich aufgelöst hätte und dies hatte auch nicht der Wahrheit entsprochen. Letztendlich blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als auf ein neuerliches Lebenszeichens seitens seines Bruders zu hoffen oder das er aus zuverlässiger Quelle mehr über Ruffy erführe. Geduldig abwarten und hoffen, dies waren nun nicht gerade seine Herausragesten Charakterstärken, aber was blieb ihm anderes übrig?
Er hatte im Moment eine sehr wichtige Aufgabe, auf die er sich voll und ganz konzentrieren musste. Sorgen und trübe Gedanken waren da das Letzte was er gebrauchen konnte. So musste er wohl oder übel seine sorgenvollen Gedanken ins hinterste Eck seines Kopfes schieben und nach vorn sehen.

„Hey Wirt, Ich und meine Crew haben durst! Gib uns deinen besten Rum und dann mach deinem Koch Beine, wir haben auch Hunger!“, donnerte eine finstere Stimme durch den kleineren Saal der Bar, füllte sich diese gerade mit gut zwanzig Mann.
Erschrocken blickten die meisten Gäste auf und erstarrten im essen. Die neuen Gäste sahen finster aus und waren auch in der neuen Welt keine Unbekannten mehr. Zu brutal war ihre Ruhte gewesen, wurde fast in jeder Zeitungsausgabe über neue Opfer der Kid-Piratenbande berichtet. So nahmen die meisten Gäste liebe die Beine in die Hand und verschwanden, als sich gemeinsam mit Eustass Kid in einem Raum aufzuhalten.
„Feiglinge!“, murmelte Kid und lehnte sich gelassen an den Tresen, während der Wirt eiligst die bestellten Getränke bereitstellte. Und auch der Küche gab er den Auftrag, alles was an Essbares noch im Lager war, zu zubereiten. Nur gab es hier dann doch ein kleines Problem.
„Ihre Getränke!“, sprach er mit zittriger Stimme zu Kid und überlegte sichtlich nervös, wie er dem Piratenkapitän begreiflich machen sollte, das seine Küche so gut wie leer war. Auch wenn die Mittagsstunde gerade erst angebrochen war, hatte er bereits fast alle Speisen ausgegeben und dies fast ausschließlich an einen Gast.
„Es tut mir Leid mein Herr, aber leider kann ich Ihnen und Ihrer Crew nichts zu Essen anbieten. Ich erhielt… nun ja… es ist so…“, stammelte er Wortsuchend und immer nervöser vor sich hin, während seine Augen bereits nach dem besten Fluchtweg suchten.
„Was?“, fauchte Kid ihn auch schon aufgebracht an und griff ihn am Hemdskragen. „Es tut mir Leid, aber mein Lager ist so gut wie leer. Wir sind bereits so gut wie ausverkauft.“, der Wirt bekam Panik, sah Kid ihn bedrohlich an und beleckte bereits seine Zähne. Besteck auf Tresen und Tischen zitterte gefährlich auf und auch die Crew um Kid, sah nicht sonderlich erfreut über diese schlechte Neuigkeit aus.
„Was für ein mieser Schuppen ist dies, wenn um diese Zeit schon die Küche leer ist?!“, fragte Kid mit bedrohlicher Stimme, die dem Wirt Schweißperlen auf die Stirn trieb.
„Nun ja, es wurde bereits mehr bestellt, als zu dieser Zeit sonst üblich ist.“, beantwortete der Wirt diese Frage, obgleich Kid nicht wirklich eine Antwort mehr hören wollte. Längst leuchteten seine Augen voller Zerstörungswut und der Aussicht, diese Bar in Schutt und Asche zu zerlegen.
„Wirt, haben Sie noch Ketchup?“
Völlig perplex drehte Kid sich um, konnte er es kaum glauben, das anscheinend irgend ein Trottel von Gast nicht das Lokal fluchtartig verlassen hatte und anstatt sich nun erdreistete, den Wirt in seiner Unterhaltung mit ihm Eustass Kid zu unterbrechen. Jedoch glaubte Kid in jenem Moment, wo er den Tisch des noch verbleibenden Gastes erspähte, er sehe nicht recht.
Auf diesem und dem Nachtbartisch stapelten sich Teller und Schüsseln und noch immer ertönte geschäftiges Geklapper von Besteck, machte sich der schwarzhaarige Gast im weißen Kapitänsmantel auch nicht einmal die Mühe, sich zum Wirt und Kid herumzudrehen. Ganz abgesehen von dem anscheinend einzigen Begleiter des Kapitäns, der sich hinter der Zeitung vergraben hielt und gleiches Desinteresse demonstrierte.
Wutschnaubend ließ Kid den Wirt los und wand sich den zwei lebensmüden Gästen zu, die anscheinend dafür verantwortlich zeichneten, das die Küche der Bar leergefuttert war.
„Hey, du!“, rannte Kid den noch immer essenden Gast an und wollte ihn so provozieren, sich um zu drehen. Aber dieser dachte gar nicht daran. „Hey, du zurück!“, kam es anstatt zwischen zwei Bissen. „Da ich bezweifle, das du eine Ketchupflasche in der Hand hältst… Tschau und auf Nimmer wieder sehen. Such dir mit deinem Haufen einen anderen Fressschuppen. Ich empfehle eine der Spelunken unten im Handelshafen. Die bedienen gerne solchen Abschaum wie euch und haben eine reichliche Auswahl an kulinarischen Gaumenkitzlern.“
Kid war sprachlos und wütend zugleich, wie dieser verfressene Wicht es nur wagen konnte, so mit ihm zu reden. Abermals erzitterte das Besteck auf den Tischen und kam augenblicklich auf Kid zugeflogen. Sogar Messer und Fleischgabeln aus der Küche fanden ihren Weg zu ihm, entriss er dem noch immer futternden Gast ebenfalls das Besteck.
„Großer Fehler!“, kam es hinter der Zeitung vorgemurmelt, schien sich plötzlich eine bedrohliche Aura in der Bar aufzubauen. Dies reichte dem Wirt und dem Koch letztendlich aus, um endgültig ihr Lokal fluchtartig zu verlassen und zum Schöpfer zu beten, das die zwei sich angiftenden Piratenkapitäne wenigsten die Grundmauern des Hauses stehen lassen würden.
Langsam wand sich Ace dem wütenden Kid zu und bedachte ihn mit einem stechenden alles durchdringenden Blick. Erste Kid-Piraten taumelten und wankten zurück, als die dunkle Aura sie erfasste.
„Du!“, grinste Kid höhnisch und finster gleichsam. „War auch irgendwie klar.“, knurrte er bedrohlich und scherte sich einen Dreck darum, das erste Männer seiner Crew sich benommen an den Kopf griffen.
„Wenn ihr dies nicht aushaltet, verschwindet. Aber wagt es ja nicht, mir heute noch einmal unter die Augen zu treten.“, rannte Kid die Männer an, bedeutete dieser Befehl ihres Käpt’n für sie nichts gutes. Jedoch kannten sie Kid gut genug, das wenn sie jetzt diesem Befehl nicht folge leisteten und anstatt hier nun schwächlich zusammenbrechen würden, er sie erst recht nicht mehr sehen wollen würde. So verschwanden sie hektisch Richtung Hafen.
„Käpt’n Gol D. Ace…“, ließ Kid sich den Namen auf der Zunge zergehen und verengte seine Augen bedrohlich. „Es war eine reife Vorstellung auf Marine Ford, nur der Abgang so ziemlich in den Sand gesetzt. Und dennoch…“, finster musterte er Ace, der nun gut zwei Meter vor ihm stand und ihn mit seinem tödlichen Blick fixiert hielt. „Hat die Marine dich laufen lassen oder steckt da ein perfider Trick dahinter?“, in der Tat schwang Neugier in Kids Stimme mit, aber Ace hatte nicht wirklich Lust ihm darauf zu Antworten.
„Ich rate dir an zu verschwinden und zukünftig mein Territorium zu meiden. Sonst sehe ich mich gezwungen dir zu zeigen, wie du deinen Abgang gehörig in den Sand setzt.“, zischte Ace ihn gefährlich an.
„Oh, du willst mir drohen?!“, spottete Kid jedoch nur und sein gefährliches Grinsen wurde breiter.
„Da schaufelt sich gerade jemand sein eigenes Grab!“, kam es wieder hinter der Zeitung vorgemurmelt, warf Kid dem Unbekannten einen finsteren Blick zu. Er fragte sich, wer dort eigentlich saß und dem gesamten Schauspiel so viel Aufmerksamkeit zusprach, wie dem Liebesleben von Seegurken.
Aber dieser Frage konnte er sich immer noch widmen, wenn er erst einmal den Gol D. zurück ins Reich der Toten befördert hatte. Das Besteck, Messer und einiges an Waffen seine Crew zusammengetragen, wollte er Ace angreifen und das erledigen, was die Marine anscheinend ordentlich vergeigt hatten.
Jedoch bereits der erste Schlag bewirkte etwas, mit dem er nicht gerechnet hätte. Sein verlängerter Arm aus Metall sauste durch Ace hindurch und entlockte ihm lediglich einige züngelnde Flammen. Diese lenkte Ace jedoch gezielt auf das Metall, sodass sich dieses schnell erhitzte und begann zu schmelzen.
Augenblicklich löste Kid seine magnetische Kontrolle auf und riss sich seine Hand an die Brust. „1:0 für die Whitebeard-Piraten!“, kommentierte der Zeitungsleser und blätterte auf die nächste Seite um, sodass Kid nun Marco den Phönix vertieft in den nächsten Artikel kurz erspähen konnte. Natürlich, schoss es ihm durch den Kopf, hatte er das Extrablatt auch gelesen und das Foto gesehen, wie Ace und Marco gemeinsam auf die Insel übergesetzt hatten.
Fluchend wanderte sein Blick jedoch zurück zu Ace, der soeben lauter merkwürdige leuchtende Kugeln im Raum verteilt hatte und diese nun begannen wie ein wütender Bienenschwarm seine Männer zu attackieren. Wild versuchten sich die verbleibenden Kid-Piraten gegen die merkwürdigen Leuchtkäfer zu wehren, aber immer wenn sie eines von ihnen berührten, explodierte dieses und fügte entsprechende kleine Verbrennungen zu.
Wütend wollte Kid Ace aufhalten und auch Killer trat nun neben seinen Kapitän und wollte ihm helfen. Aber wie Kids Angriffe, waren auch die Hiebe von Killer aussichtslos. Alles was sie erreichten war ein funkensprühender Ace, der sich bislang noch keinen Millimeter von seiner Position aus bewegt und dennoch bereits fast alle Kid-Piraten zur Flucht bezwungen hatte.
Einen letzten Angriff wollten Kid und Killer wagen. Gemeinsam müssten sie es doch schaffen. Erneut sammelte Kid einiges an Waffen ein, obwohl viele von diesen aufgrund der starken Hitze des ersten vergeblichen Angriffes vollkommen unbrauchbar geworden waren. Aber einige Klingen waren noch scharf und so manche Pistole würde auch noch mindest einen Schuss abgeben.
Zielstrebig sprang Killer auf Ace zu, hielt aber kurz vor ihm inne und deutete mit einem Kopfnicken auf Marco. Dort stand Kid und hielt dem Phönix seine Pistole an die Schläfe. „Spiel, Satz und Sieg!“, grinste Kid finster und entsicherte seine Pistole.
„Idiot!“, murmelte Marco und faltete seelenruhig seine Zeitung zusammen. Wütend über diese Beleidigung knurrte Kid auf und drückte ab…

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