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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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52. Von den Schiffsdecks der Welt (Teil 2)

„Oh, wie findest du mein neues Kleid?“, fragte eine große stark behaarte Transe und ließ es Sanji eiskalt den Rücken herunterlaufen, als sich dieser fleischgewordene Albtraum erotisch vor ihm drehte und die falschen Brüste entgegen streckte. „Ich glaub ich muss gleich kotzen!“, würgte Sanji angewidert und wand sich ab.
„Ahh… ich hab es doch gewusst… die falsche Farbe! Stimmst?“, heulte die Transe augenblicklich los, „Ich hätte anstelle von Sakura-Rot doch Cherry-Rosé nehmen sollen.“
„Hey, das sind doch ein und die selbe Farbe!“, wirbelte Sanji wieder herum und sah wütend in das verheulte Gesicht der Transe. „Und selbst wenn das Kleid in Bananen-Gelb gewesen wäre, würde es an dir furchtbar aussehen!“
„Oh, an Gelb habe ich noch gar nicht gedacht! Mag mein Sanji-Mäuschen Gelb? Natürlich, deine Haare sind gelb, natürlich magst du gelb!“, war die Heulerei vergessen und die Transe ganz aufgeregt. „Hach ich muss einkaufen gehen!“, johlte sie los, blieb aber abrupt stehen, kam gerade Ivankov auf sie zu spaziert.
„Hallo Iva-chan!“, begrüßte die Transe die Transenkönigin mit einem schüchternen Gekicher. „Ich habe gerade Sanji-Mäuschen Lieblingsfarbe erraten. Ich muss gleich einkaufen gehen und meine Garderobe auf Gelb umstellen.“
Sanji konnte bei dem Gedanken an eine knall gelbe Transe nur die Augen verdrehen und musste einen neuerlichen Würgreiz unterdrücken.
„Hey, ich will hier endlich fertig werden und zurück zu meinem Käpt’n.“, beschwerte er sich daher bei Ivankov, hatte er erst eine Gelegenheit bekommen, einen der 99 Meister von Momoiro Island zu besiegen.
„Mhh… und ich dachte du wolltest die Vital-Rezepte stehlen?“, kratzte sich Ivankov am Hinterkopf, was Sanji nun aber richtig wütend machte. „Das hab ich auch so gemeint, aber diese Tucke belästigt mich ständig, das ich…“
„Oh, Sanji-Mäuschen ich wusste gar nicht, das du meinen Namen kennst!“, warf sich die behaarte Transe Sanji sogleich an den Hals, was ihm den blanken Horror über den Rücken laufen ließ. „Tucke-chan, geh einkaufen! Ich muss mit Sanji-chan alleine sprechen!“, kam es nur von Ivankov, hatte er eigentlich viel wichtigeres mit dem Smutje zu besprechen.
„Willst du mir die Rezepte doch so überlassen?“, fragte Sanji, bekam aber augenblicklich eine Zeitung vor die Nase gehalten. „Dachte es interessiert dich!“, meinte Ivankov noch, sah Sanji erstaunt auf das Bild, wo er Ace ausmachte. Sogleich ergriff er die Zeitung und begann aufmerksam den Artikel zu lesen.
„Es hat mich sehr erstaunt!“, redete Ivankov dazwischen, achtete Sanji jedoch nur bedingt darauf. „Ich hab gesehen wie er in den Armen seines kleinen Bruders starb und nun dies. Erstaunlich!“
„Ace ist auch erstaunlich!“, merkte Sanji an und ließ die Zeitung sinken, hatte er den Artikel grob gelesen. „Als ich damals auf ihn traf, ging von ihm deutlich eine starke Präsens aus. Er ist nicht so naiv und kindisch wie Ruffy. Er wusste wo es ihm Leben langgeht und wie man sich auch ohne Gewalt durchsetzt. Ich dachte damals es läge an Whitebeard, denn es konnte unmöglich an der Erziehung liegen. Nicht wenn man Ruffy näher kennt. Doch dies…“, er deutete auf das Foto und die Oro Jackson im Hintergrund. „Ob Ruffy dies gewusst hat?“, fragte er eher zu sich selbst, als an Ivankov gerichtet.
„Ja!“, war Ivankovs prompte Antwort, „Ruffy erzählte es kurz bevor wir Marineford erreichten. Er meinte das Ace nicht gerne darüber spreche, weil er seinen Vater wohl nicht sehr gemocht hat. Auf Marineford hat er ihn ja auch verleugnet. Jedoch schein dies wohl nicht auf sein Schiff zuzutreffen.“
Es war letztendlich egal, zählte nur das Ace noch am Leben war und sich für Sanji nun die Frage stellt, was würde aus dem letzten Befehl seines Kapitäns? Blieb er bestehen oder war er jetzt hinfällig? „Ruffy, ich hoffe du lässt uns deine Reaktion wissen, wobei ich es als eine Befehlsbestätigung verstehen, wenn du uns keine Nachricht zukommen lässt!“

„Oh, so eine schnuckelige Sahneschnitte!“, beäugte Big Mom den Steckbrief von Ace. „Whitebeard alter Haudegen, ich habe damit gerechnet, das du deine Inseln nicht schutzlos zurücklassen wirst, aber dies? Wie kannst du mir nur so ein Sahnetörtchen vor die Nase setzen! Hach und erst deine Schnuckelpraline Marco. Schade das er damals kein Interesse hatte, zu mir zu kommen… mhh“, lustvoll beleckte Big Mom sich ihre Lippen, bekam sie augenblicklich Appetit auf eine Käse-Sahne mit ordentlich Schlagsahne und Schokostreusel.

„Vivi mein Schatz, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte König Kobra besorgt, weinte seine Tochter ungehalten, nachdem sie den Zeitungsartikel über die Whitebeard-Piraten gelesen hatte.
„Vater alles ist wieder in Ordnung!“, schluchzte sie und obgleich sie weinte, strahlte sie vor Freude. „Ace lebt! Dies ist eine wundervolle Nachricht.“, wischte sie sich eilig die Tränen hinfort. „Ich habe so sehr mit Ruffy gelitten und geweint. Ace ist ein so netter junger Mann. Ich bin so überglücklich, das er dieses Grauen doch überlebt hat. Und sie nur…“, zeigte sie den Steckbrief von Ace hoch, „Ich habe noch nie einen Steckbrief mit einer so hohen Kopfgeldsumme in Händen gehalten und kann auch noch behaupte können, das dieser Pirat mein Freund ist!“
„Ja, ich freue mich auch für Ruffy! Es ist ein schwerer Schlag einen geliebten Menschen zu verlieren. So ist die Freude um so größer, wenn man diesen Menschen wiederbekommt.“

„Nun ist es also offiziell!“, knurrte Smoker und paffte genüsslich an seinen zwei Zigarren. „Aber war auch klar, das die Zeitungsfritzen es gleich wieder so aufbauschen.“, er warf Tashigi einen Seitenblick zu, las sie noch in der Zeitung, obgleich sie über den Inhalt nicht sehr überrascht war. „Nun muss sich nur noch zeigen, ob dir die Stiefel passen, die du dir da übergestreift hast… stolpere bloß nicht, sonst liegst du schneller in meinen Ketten, als dir lieb ist!“

‚Es ist ein Wunder!’, dachte Chopper und blickte auf den Zeitungsartikel und dem aktuellen Steckbrief von Ace. ‚Ich freue mich für Ruffy. Ace war so nett zu mir. Ein anständiger Mann und Ruffy ein guter großer Bruder. Ja, ich freue mich sehr! Aber…?’
„Ruffy, was soll ich jetzt nur tun?“, rief Chopper fragend in den Himmel. „Soll ich die zwei Jahre abwarten und stärker werden, wie es dein Befehl war. Oder soll ich zurückkehren?“

„Setzt Kurs auf Niwato!“, blaffte Akainu über das Deck seines Schiffes, während er von Senghok über den neuen Aufenthaltsort der Whitebeard-Bande informiert wurde. „Ich werde diese kleine Made zerquetschen und auf den Meeresboden versenken.“, knurrte er und rannte die Matrosen zur Eile an, ging ihm der Kurswechsel viel zu langsam von statten.
Senghok schüttelte nur leicht den Kopf, als er durch seine Teleschnecke die Wut und den Groll des Admirals miterlebte. Er bezweifelte das Akainu mit seinem blinden Hass weit gegen die Whitebeard-Bande an kam. Sie hielten wie eine verschworene Gemeinschaft zusammen und hatten mächtige und zahlreiche Freunde.
Sicherlich war es das Beste, sie jetzt dingfest zu machen und aus dem Verkehr zu ziehen. Denn eines war dem scheidenden Großadmiral bewusst, wenn Ace erst einmal eindrucksvoll bewiesen hatte, das ihm der Kapitänsmantel der Whitebeard-Piraten nicht zu groß geraten war, würde er unerreichbar werden.
Dies galt es zu verhindern, wenn es nicht bereits zu spät dafür war!

Schweigend sah Ben auf seinen Kapitän, der seit die Zeitungsmöwe das Extrablatt gebracht hatte, keinen Ton mehr von sich gegeben hatte. Vertieft in den Artikel, saß Shanks da und schien über das gelesene nachzudenken. Immer wieder wanderte der Blick des Kaisers von der Zeitung auf die Steckbriefe.
„Was hältst du davon?“, war die schlichte Frage von Ben, die Shanks nun aufblicken ließ. „Erinnerst du dich, was sie auf Ace Grabstein geschrieben haben?“, kam es als Gegenfrage zurück. „Ein Ende kann auch ein Anfang sein!“, zitierte Ben als Antwort.
„Weist du, ich frage mich was wir eigentlich beerdigt haben? Der Sarg sah recht schwer aus, aber ich bezweifle, das er darin gelegen hat. Und doch…“, leicht schüttelte Shanks den Kopf. „Er war tot gewesen! Ich bin doch nicht bescheuert und kann durchaus einen Lebenden von einem Toten unterscheiden. Aber allein seine Verletzung im Bauchbereich… Das kann niemand überleben!“
„Du glaubst es ist ein Trick?“, fragte Yasopp dazwischen und stellte sich zu Ben.
„Nein, dies ist kein Trick! Der Trick lag weit davor. Nur wie weit davor? Das ist eher die Frage!“, er sah nachdenklich hinaus aufs Meer. „Es war Ace, der auf Marineford starb und denn wir zurück in die neue Welt brachten. Er war tot, als wir ihn und Whitebeard an Marco übergaben, damit sie Sie für die Beerdigung würdig herrichten können. Es muss in dieser Zeit geschehen sein, denn ich bezweifle, das sie ihn zu Grabe trugen und danach wieder ausscharten.“, dachte Shanks laut darüber nach.
„Aber warum haben sie uns nichts gesagt? Wir haben ihnen geholfen und dann belügen sie uns so einfach!“, wand Yasopp ein.
„Sie haben uns nicht belogen, sondern nur geschwiegen! Und sicherlich hatten sie ihre Gründe dafür. Ace war schwer verletzt gewesen. Tot um genauer zu sein. Aber ihr Arzt ist eine Koryphäe, dem alles zuzutrauen ist. Vielleicht hat er ihn wieder zusammengeflickt bekommen, aber es stand zur Zeit der Beerdigung noch alles auf Messers Schneide.“, war Bens Überlegung.
„Er hat keine Narbe! Wenn es so gewesen ist, hätte er dann nicht eine große Narbe auf dem Bauch haben müssen?“, wies Shanks diese Theorie zurück.
„Und was glaubst du, wie es dann sein kann, das er doch noch unter den Lebenden weilt?“, wollte Ben die Theorie seines Kapitäns dazu hören.
„Keinen Ahnung! Aber es ist auch nicht das einzigste Rätsel, was mich beschäftigt. Ich dachte damals, das Roger und Rayleigh die Oro Jackson versenkt hätten, damit die Marine das Schiff nicht bekommen. Aber anscheinend habe ich mich in meinen alten Mentoren geirrt. Das Schiff sieht sehr gut erhalten aus. Sie müssen sie an einem verdammt guten Ort versteckt gehabt haben, das sie über all die Jahre nicht entdeckt, aber auch nicht verfallen ist.“
„Vielleicht wusste ja Whitebeard, wo sie versteckt lag. Vielleicht hat sogar er sie versteckt gehalten.“, gab Yasopp seine Gedanken dazu, aber Shanks und Ben schüttelten sogleich die Köpfe.
„Hätte Whitebeard von dem Schiff gewusst, hätte er sie spätestens zu Ace Befreiung eingesetzt. Dieses Schiff ist nicht nur ein einfaches Schiff. Sie ist eine Legende mit einer unglaublichen Durchschlagskraft. Die Marine hat sie nicht nur wegen der Bande wegen gefürchtet. Sie fürchteten sie, weil sie mit nur einer Salve einen großen Marinekreuzer zu Streichhölzern zerreißen konnte.“
„Wau!“, entfuhr es Yasopp sogleich ehrfürchtig. „Dann ist es wohl besser, wir geraten ihr nicht vor die Kanonen!“
Noch lang diskutierten sie über die verschiedensten Theorien, wie dies alles möglich sein konnte. Aber sie kamen letztendlich zu der Erkenntnis, das sie es wohl nur herausfinden würden, wenn sie Ace persönlich fragen würden.
Gedankenverloren lag Shanks in seiner Koje und nahm einen großen Schluck Sake aus seiner bereits halb geleerten Flasche. Seine Gedanken kreierten längst nicht mehr allein bei Ace, sondern nun vor allem um Ruffy. ‚Kleiner, hat die Nachricht dich bereits erreicht? Was denkst du jetzt? Was fühlst du jetzt? Ich hoffe du freust dich, aber ich hoffe auch, das du diese harte Lektion nicht aus den Augen verlierst. Der Tod gehört dazu! Wir müssen lernen mit ihm zu leben und ihn überwinden können. Du hast geweint! Nun ist es an der Zeit zu lachen! Ihr werden euch sicherlich wiedersehen… ich wünsch es mir für euch!’

Laut schnarchte Ruffy, war es im Calm Belt Nacht geworden und nach dem nachmittäglichen Schreck, wo ein riesiger Bär ihn hatte fressen wollen, schlief der Gummi-Junge nun den Schlaf der Gerechten.
In Gedanken haderte Rayleigh mit sich, hatte er mittlerweile das Extrablatt lesen können und die guten Nachrichten erfahren. ‚Dein Sohn ist also doch noch nicht bei dir und wie es aussieht, kennt er endlich die Wahrheit.’, dachte er und sah gen Sternenhimmel.
‚Sie hat sich gut gehalten, aber es ist ein merkwürdiges Gefühl sie unter der Flagge des Alten zu sehen. Aber nehm’ es deinem Sohn nicht krumm… ich wette, du sitzt dort oben auf deiner Wolke und hältst gerade ein kleines Saufgelage mit Whitebeard. Ich hoffe es gefällt euch, was ihr nun seht!’, er nahm aus seiner Brusttasche eine kleine Flasche, aus der er einen Augenblick später einen guten Schluck Sake nahm.
‚Roger, dein Plan ist aufgegangen! Du hast ihm einen starken Namen hinterlassen und dank Whitebeard steht eine mächtige und loyale Crew hinter ihm. Wie du es wolltest… er wird dem Namen aller Ehre machen!’
Jedoch noch immer wusste Rayleigh nicht, ob er Ruffy bereits jetzt über diese guten Nachrichten in Kenntnis setzen sollte. Er hatte so gelitten und es nur mit Mühe überwunden. Der Tod von Ace war sein Antrieb stärker werden zu wollen. Würde er es aufgeben, wenn er vom Überleben erführe? Würde er nicht schnellstens zu ihm wollen und die harte Lektion vollkommen vergessen?
Nein, es war noch nicht an der Zeit, es ihm zu sagen!

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