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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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51. Von den Schiffsdecks der Welt (Teil 1)

Gelassen und dennoch ernst las Falkenauge das Extrablatt, das soeben von einer Zeitungsmöwe gebracht wurde. „Warum wurde ich darüber nicht von der Marine in Kenntnis gesetzt?“, fragte er sich leise und sah hinüber zu seinem Schüler.
Hart trainierte Zorro, stemmte schwere Gewichte, wie als würde er mit einem Schwert zuschlagen. Erst seit wenigen Wochen trainierte er koordiniert unter dem wachsamen Blick Falkenauges, lehrte er ihm die ein oder andere Technik, aber vor allem die Weisheit der Schwertkampfkunst.
„Mach eine Pause und sieh dir dies an!“, wies Falkenauge seinem Schüler an, tauchte jedoch auch dessen leidliches Anhängsel Perona sogleich auf. Zorro war etwas irritiert darüber, das er wegen einer Zeitung extra eine Pause einlegen sollte, war Perona bereits hinter Falkenauge geschlüpft und las mit weit aufgerissenen Augen die Schlagzeile.
„Was ist denn so wichtig, das ich…“, knurrte er, aber er unterbrach sogleich seine aufkeimende Frage, als auch er die Schlagzeile erblickte.
„Oh!“, kam es nur noch, las er nun aufmerksam den Artikel und betrachtete die wenigen Bilder.
„Wusstest du davon?“, fragte er beiläufig, während er die Zeitung zurück gab und sein Training erneut aufnahm.
„Nein!“, kam die knappe Antwort.
„Wie hat er dies überleben können?“, flüsterte Perona ängstlich und sah Falkenauge fragend an. „Ich habe keine Ahnung! Aber eines weis ich genau, er war 100%ig tot!“
Sein Blick fiel auf Marco, der auf dem Foto dicht hinter Ace herjagte. Der Kapitänsmantel des Feuerbändigers war eindeutig und das Schiff im Hintergrund eine noch viel größere Überraschung.
„Die Zukunft wird wohl sehr interessant werden!“

“Na dies nenn’ ich aber mal eine freudige Überraschung!”, kam es Franky freudig über die Lippen. „Sieht ganz so aus, als habe die Marine mächtig abgelost!“
Mit einem erleichterten Lächeln und voller Tatendrang machte er sich wieder an sein Werk, hatte er noch so einiges vor. Er wollte für seinen Kapitän das Beste aus seinen Erfindungen herausholen… und jetzt erst recht!

Hastig eilte Lysop durch den Wald, wurde er schon wieder von einem der zahlreichen gefährlichen Monstertiere der Insel an der Flucht gehindert. Schwer atmete er, wog die Last seiner angefressenen Funde schwer.
„Oh nein, nicht schon wieder!“, schrie er panisch auf, als er spürte, wie die Insel sich langsam zusammen zu klappen begann. Schnell eilte er zum nächsten Baum und holte das Seil heraus, das er dank Herakles immer bei sich trug, um sich davor zu schützen, von der Insel verschlungen zu werden.
„Dies wird doch wieder Stunden dauern…“, jammerte er am Baum baumelnd, als im plötzlich etwas auf den Kopf plumpste. „Aua!“, rief er erschrocken auf und fing das Papier, das hinab in den Inselschlund zu fallen drohte.
„ACE LEBT!“, schrie er vor Freude auf, als er die Schlagzeile las und das dazugehörige Foto es bestätigte. „Mensch, mach uns doch nicht solche Angst!“, sprach er erleichtert und las nun den dazugehörigen Artikel mit großer Spannung.
„Ruffy, ich freue mich so sehr für dich! Dein Bruder lebt… aber was wird nun mit uns?“, sprach er zu sich selbst und sah fragend in den Himmel. „Bleibt dein Befehl oder ändert sich nun alles?“

Ruhig las Nico Robin den Artikel des Extrablattes, während sie in ihrem Zimmer auf Bartigo Island sich auf ihren kommenden Weg vorbereitete.
„Hast du dies gewusst?“, fragte sie ohne aufzusehen.
„Nein…“, kam es von Dragon, der am Türrahmen gelehnt stand, hatte er ihr persönlich die Zeitung gebracht. „…aber ich hatte eine Vermutung, dass die Whitebeard-Piraten etwas planen.“, ernst sah er sie an. „Whitebeard ist kein Mann der ohne Plan in eine Schlacht zieht. Seine Familie ging ihm über alles. Für sie kämpfte und starb er!“
„Du glaubst, er hat dies geplant?“, Robin war verwundert. Wie hätte Whitebeard dies planen können? Gut, er hatte sich mit Sicherheit eine winzige Chance ausgerechnet, Ace retten zu können. Aber diese Chance war so gering… oder hatte er von vornherein mit dessen Tod gerechnet und wollte mit seinem Angriff lediglich erreichen, das Ace Leiche in ihre Hand zurück geriet, da sie einen Weg kannten ihn wiederzubeleben. Doch dies war so abwegig! Tot war tot… ein Weg zurück undenkbar!
Und erst die Oro Jackson… Sie galt seit zwanzig Jahren als Verschollen. Wenn Whitebeard ihren Standort gekannt hätte, dann wäre es doch dumm von ihm, sich dieses Schiff nicht zu holen. Das legendäre Schiff barg so viele Geheimnisse, war ein wandelnder Mythos. Welche Inseln es wohl alles gesehen hatte? Mit welchen Schiffen es sich maß oder wer alles auf dessen Planken wandeln durfte?
„Nein! Dies sicherlich nicht! Aber ich glaube daran, das er einen Plan für die Zukunft hatte und seine Söhne diesem nun bestmöglich nachkommen. Ace… Gol D. Ace… ein mächtiger Name und ein mächtiges Schiff nennt er sein Eigen. Die Bande wird ihm folgen, da Marco ihm folgt! Nun liegt es an ihnen, daraus das Beste zu machen…“. Mit geheimnisvollem Blick stahl sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen.
„Ich habe noch zu tun!“, verabschiedete er sich und ließ sie allein mit ihren Gedanken. „Ruffy mein Sohn… ich hoffe dich erreicht diese gute Nachricht… und Dad…“, er musste schmunzeln, als er an seinen alten Herren dachte und wie dieser auf diese Nachricht sicherlich reagiert hatte, „Ich hoffe Makino hat ihre Sake und Kräcker Vorräte in Sicherheit gebracht!“

„Yohohoho… was für Neuigkeiten!“, flötete Brook vor Freude, als er aus seinem Käfig heraus das Extrablatt erspähte, das einer der Schaulustigen in Händen hielt. Sogleich hatte er Noten und Ferse im Kopf, griff er sich seine Gitarre und entließ sein neustes geistiges Meisterwerk…
„Nobody must cry… Everything was a lie… We are the winners… We are the greatest… We are Pirates!”

„Ich geb’ ihm auf keinem Fall die Zeitung!“, winkte Raffit ab, „Ich bin doch nicht Lebensmüde und überbringe ihm diese Nachricht!“
„Ich mach’s aber auch nicht!“, konterte sogleich Wan Oger und schultere demonstrativ sein Gewehr als Drohung, das jeder eine Kugel spendiert bekäme, wenn es doch an ihm hängen bliebe.
„Warum macht es nicht einer von den Neuen?“, fragte Jesus Barges und sah hinüber zu den Fünfen.
„Vergesst es!“, war die klare Antwort von Shiryuu, der genüsslich an seiner Zigarre paffte. „Wir stecken hier alle gemeinsam mit drin!“
„Wir können es ja ausknobeln!“, hickste Vasco Shot und genehmigte sich einen ordentlichen Zug aus seiner Flasche mit billigem Sake-Fussel.
„Oder wir schicken unsere „nette“ Lady! Unser Kapitän ist doch ein Gentlemen und würde seiner Holden niemals ein Härchen krümmen!“, kam der Vorschlag von Raffit, erntete er jedoch sogleich eine schallende Ohrfeige von Catharina Devon. „Seh ich aus wie ein billiges Flittchen das es nötig hat, Zeitungsmagd zu spielen?… Tss…“, hochnäsig wand sie sich von der Gruppe ab, konnte sich jedoch einen nervösen Seitenblick auf Blackbeard nicht verkneifen.
Er war ihr Kapitän und sie hatten ihm Loyalität geschworen… naja, zumindest für’s erste. Seine Stärke war beeindruckend und auch was er in kürzester Zeit alles geschafft hatte. Und dennoch war er ein Träumer… ein gefährlicher Träumer!
Ihn zu reizen, war wie einem Stier ein rotes Tuch vor die Nase zu halten. Keiner aus der Crew wäre so Lebensmüde und würde ihm das Extrablatt freiwillig bringen! Außer…
Abrupt machte sie auf dem Absatz kehrt und ging zu den Männern zurück.
„Geb’ her!“, fuhr sie Raffit barsch an und riss ihm die Zeitung aus der Hand. Perplex sahen die Männer ihr nach, wie sie auf das Pferd Stronger zu stapfte.
„Nicht mein Pferd!“, protestierte sofort Doc Q. Aber zu spät! Schon hatte sie dem Gaul die Zeitung in den Rachen gestopft und einen Tritt verpasst, sodass es mit einem Satz auf Blackbeard zu schoss.
Verblüfft sah Blackbeard auf, als Stronger hustend und röchelnd neben ihm auftauchte. „Ich habe noch nie ein Pferd kotzen sehen!“, flüsterte Raffit zu Wan Oger, als Stronger die schwer verdauliche Zeitung seinem Kapitän auf den Schoss erbrach.
„Können die das überhaupt?“, hackte Jesus nach. „Eigentlich nicht!“, meinte Doc Q und war froh, das Stronger so dumm war und nach dieser Aktion nun seelenruhig zurück getrottet kam, anstelle neben Blackbeard stehen zu bleiben, der wie vom Blitz getroffen vollkommen erstarrt auf das durchgesabberte Papier starrte.
„Ich hab noch was ganz wichtiges zu erledigen!“, meinte Wan Oger plötzlich. „Ich auch!“, kam es sogleich von Raffit. „Wir auch!“, stimmten alle im Chor ein und machten sich schleunigst aus dem Staub, konnten sie ihren Kapitän aus der Ferne noch toben hören.
„Naja, zumindest wissen wir, wann wir zurück können!“, meinte Shiryuu. „Oh ja!“, stimmten alle zu, würden sie ihren Kapitän selbst noch im lauten Sabaody Park fluchen und schimpfen hören…

Erst hatte Blackbeard es gar nicht glauben wollen. Dachte er an eine Zeitungsente. Aber dieses Foto! Ace, strahlend vor Glück und Freiheit… im Kapitänsmantel… mit der Oro Jackson als Flaggschiff… und dann auch noch die Worte der Presse… „Whitebeard-Piratenbande weiterhin an der Spitze der Neuen Welt! Gol D. Ace lebt! Wird er das Erbe Whitebeards antreten und als neuer Kaiser gefeiert? Kapitän der Whitebeard-Piratenbande ist er bereits!“
„AHH! ICH BRING IHN UM! ICH HÄTTE IHN SCHON DAMALS EIGENHÄNDIG ERLEDIGEN SOLLEN! DIE MARINE IST JA ZU NICHTS IM STANDE! AHH… NA WARTE BÜRSCHEN… ICH LASS MIR VON NIEMANDEN MEINEN TITEL ALS KAISER ABSPENZTIG MACHEN! ICH BIN DER NEUE KAISER!“
Wutschnaubend wand er sich an seine Crew und bemerkte erst jetzt, das diese sich klamm heimlich aus dem Staub gemacht hatten. Nur Stronger hockte einige Meter weiter und kaute genüsslich auf einigen saftigen Grashalmen herum.
Grummelt über die Tatsache, das seine Crew alle samt zu feige waren, ihm die Zeitung zu bringen und sich nun das Donnerwetter anzuhören, beschloss er auf seinen Ärger erst einmal etwas zu essen und ordentlich einen zu trinken. Wütend stapfte er somit los in die nahe Spelunke, die sie als ihr derzeitiges Hauptquartier auserkoren hatten. Solange er nicht wusste, wie sie die Redline über- oder unterqueren sollten, saßen sie hier auf dem Sabaody Archipel fest. Nicht das er irgend welche Repressalien von der Marine fürchtete und auch Kopfgeldjäger waren ihm einerlei… aber alleinig die Tatsache vorerst fest zu hängen, wurmte ihn sehr und nun noch mehr…

Verwundert vernahm Rayleigh das kreischen einer Möwe, landete diese nicht unweit seines Lagers. „Was in aller Welt hat dies zu bedeuten?“, fragte er sich murmelnd, war es mehr als merkwürdig, das eine Zeitungsmöwe sich hierher ins Calm Belt verirrte. So gab er der Möwe die ersehnten Berry, um eine der Zeitungsexemplare zu erhalten.
„WAA…“, ertönte es schreiend aus dem Wald, seufzte Rayleigh leicht kopfschüttelnd auf und steckte die Zeitung in seine Manteltasche, müssten die Nachrichten erst einmal warten…
„Ruffy… Konzentration!“, brüllte er in den Wald und machte sich gemächlich auf dem Weg, einmal nach seinem Schützling und dessen Fortschritte zu schauen.

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