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Mrz 14 2012

IceBluemchen

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49. Und Niwato erstarrt!

Mies gelaunt watschelte Ginger durch die Gassen vom Händlerhafen von Niwato zielsicher auf seine geliebte Stammspelunke zu. Seine Geschäfte liefen in den letzten Wochen, aber vor allem in den letzten Tagen mehr als Schlecht. Nicht das es ihm am Absatz mangelte, boomte das Geschäft um Information regelrecht, wollte gerade jetzt in dieser unsicheren Zeit jeder Pirat und Mafioso gut über die Bewegungen der Marine und Piratenkaiser bescheid wissen. Das Problem lag eher auf Seiten der Spione und Marine-Informanten!
Die Quelle zur Seite der Marine waren fast vollständig versiegt und das, was dann doch ab und an durchsickerte, waren so nichtig und unbrauchbar, das kein Kunde dafür auch nur einen Berry ausgeben würde.
Zur Seiten der Piratenkaiser sah es noch schlimmer aus, herrschte hier absolute Funkstille. Es war als würden die Piraten sich absichtlich zurückziehen. Als läge etwas in der Luft, wo sie erst abwarten wollten, wie sich dies alles entwickeln würde.
Es gab Gerüchte!
Üble Gerüchte!
Gerüchte die es Ginger eiskalt den Rücken hinunterlaufen ließ und er inständig hoffte, das sich dieses Gerücht nicht bewahrheitete.
In den letzten Wochen hatte es so viele Gerüchte und Gruselgeschichten gegeben, deren Wahrheitsgehalt gerade einmal bei 0-1 Prozent gelegen hatten. Geschichten nachdem Whitebeard mit seiner Moby Dick über die Meere wandelte, immer wieder am Horizont erschien und wieder verschwand. Gerüchte Gol D. Ace stände an seiner Seite, geschunden und der Welt bittere Vergeltung schwörend. Gruselgeschichten, nachdem die roten Segel der Oro Jackson wieder am Horizont gesehen wurden und der Teufel höchst persönlich den Tod seines Sohnes aufs bittere rächen wollte.
Jedoch das größte Horrorgerücht war, die roten Segel unter der Flagge Whitebeards! Abermals schüttelte es Ginger, wenn er an dieses Bild dachte. Das die Whitebeard-Piraten zu einigem fähig waren und nicht so schnell aufgaben, das hatte er vor einiger Zeit wieder einmal am eigenen Leib erfahren. Aber dies?
Ganz in Gedanken vertieft bog er auf den Pierweg ab, der direkt zur Spelunke führte. Aber weit kam er nicht, rempelte er in einen Hafenarbeiter, der wie zur Salzsäule erstarrt dastand und aufs Meer hinaus starte. „Hey, steh doch nicht im Weg herum!“, grummelte Ginger und schob sich an dem Arbeiter vorbei, musste jedoch feststellen, das dieser Arbeiter nicht die einzigste Salzstatur war.
Alle, Arbeiter, Händler, Mafiosi, Spione, Informanten, Dirnen… sie alle starrten erschrocken gar starr vor Schock hinaus aufs Meer.
Verwundert über dies, wand nun auch Ginger seine Aufmerksamkeit auf das Meer.
„Oh mein Schöpfer!“, keuchte er mit weit aufgerissenen Augen auf und rieb sie sich ungläubig, glaubte er einer Fatahmorgana erlegen. Aber seine Augen trügten ihn nicht!
„Das ist nicht gut! Das ist gar nicht gut!“, presste er in aufkeimender Angst hervor und stürmte davon. Er musste näher heran, musste zum Ausleger und sicher wissen, ob das, was dort in der Morgensonne auf sie zukam sah, auch das war, was er glaubte das es dies war.
„Platz da! Beiseite!“, brüllte er unablässig und schob seinen massigen speckigen Körper durch die erschrockene und geschockte Menschenmenge.
„Hey Ginger! Warte mal!“, rief ihm ein Mafiosi nach, aber Ginger hielt nicht. Er hatte keine Zeit, war Zeit Geld und nur wer als erstes die brisante Information an die Presse brachte und dies auch glaubwürdig belegen konnte, würde die Berry sehen, die diese Information wert war.
Keuchend erreichte er endlich den Ausleger, glaubte er seine Lunge irgendwo am Pier verloren zu haben, japste er auf dem letzten Loch. Aber ausruhen war jetzt nicht, war es viel zu wichtig, sich 100%ig zu vergewissern. Auch auf dem Ausleger hatten sich einige Hafenarbeiter eingefunden und musterten die einlaufende Schiffe erstaunt.
„Ist das wirklich das legendäre Schiff des Piratenkönigs?“
„Keine Ahnung? Ich war damals noch ein Baby, als Gol D. Roger hingerichtet wurde!“
„Ich habe nur einmal die roten Segel gesehen und damals wie heute, leuchteten sie wie das Blut des Teufels, der sie befehligte!“
„Aber wurde sie damals nicht versenkt?“
„Sie galt seit je her als verschollen! Jedoch nun ist sie zurück und ich bete, das sie uns aus dem Chaos zieht!“
„Die rechte Flagge trägt sie jedenfalls dazu!“
„Ja, bleibt die Hoffnung, das sie ihren Glauben an die Neue Welt noch nicht verloren haben!“

Ginger interessierte das dumme einfältige Geschwätz der Hafenarbeiter nicht. Schnell zückte er seine alte Kamera, hatte er sie seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt, hoffte aber, das sie dennoch noch gute brauchbare Bilder liefern würde.
„Oh, nun bekomm ich doch noch meine Berry. Von wegen Ginger linken und absaufen lassen. Tja Marco, nun hab ich dich…“, die Kamera hatte nur einen kleinen Zoom, aber die Gestallt im Kapitänsmantel hatte er dennoch gut erwischt.
„Nun aber fix die Presse-Heinis angefunkt!“ Kaum gedacht, hatte er seine Teleschnecke in der Hand, die einer schleimigen Nacktschnecke mit Kackhäuschen als Gehäuse glich.
„Maichyo! Sie erzählen uns was und wir berichten es der gesamten Welt! Writy hier.“, meldete sich eine gelangweilte Stimme, die auch augenscheinlich Kaugummi kaute, ahmte die Schleimschnecke auch dies nach.
„Hey Writy, hier ist Ginger! Du ich hab janz große Neuigkeiten für dich. Hier auf Niwato is grad die Schlagzeile eingeschippert!“, noch immer gelangweilt, forderte Writy nun Ginger auf, etwas genauer zu werden, aber Ginger war vornehmst seine Berry-Ausbeute wichtiger. „Es geht um die Whitebeard-Piraten und ich will das fünffache des üblichen! Bekommst dafür och jute Bilder. Hab sogar den Käpt’n mit erwischt.“ Writy murrte, war es eine ordentliche Summe, die Ginger da verlangte. Aber über die Whitebeard-Piraten hatten sie schon länger nichts gutes mehr hereinbekommen, galten sie mehr oder weniger als vom Meer verschluckt und es gab da auch so eine merkwürdige Order. Und Ginger war nicht irgend ein Informant! Was er berichtete das entsprach auch der Wahrheit, zählte Ginger nun einmal zu den Besten und dies Neuigkeit sah er nun auch mit eigenen Augen. So konnte Writy gar nicht anders, als zu akzeptieren.
„Okay, wenn deine Nachricht dies wirklich wert ist und die Bilder gut sind, dann einverstanden!“, Writys Wort zählte wie ein Handschlag und so begann Ginger zu erzählen.
„Es is grad die Oro Jackson unta der Flagge der Whitebeard-Piraten im Hafen von Niwato eingelofen. Sie is es wirklich, da verwett ich mein Leben drauf. So ein oller Hafenarbeiter hat sie och erkannt und meine Überzeugung bestätigt. Die Orca segelt neben dran und sie verstecken sich nich ein Stück, so wie beim letzten mal, wo sie schon wech waren, als sie erst bemerkt wurden. Sie Ankern gerade vor dem großen Hafen und gehen wohl bald an Land. Ein Beiboot wird bereits zu Wasser gelassen und da is och Marco der Phönix…“, kurz hielt Ginger in seinem Bericht inne, sah er nun genauer hin, was dort bei der Oro Jackson vor sich ging.
„Oh beim Barte des Alten…“, keuchte er plötzlich auf und konnte gar nicht so schnell seine Kamera zücken, wie er wollte. Eilig schoss er ein Bild nach dem anderen. „Mein Preis für die Fotos hat sich grad verzehnfacht!“, brüllte er seine Teleschnecke an.
„Was? Da musst du aber einen echten Sensationsknaller abgeschossen haben, das ich dir das zahle! Hast den Teufel höchst persönlich abknipsen können oder was!?“, konterte Writy sogleich, war seine Langeweile allein bei dieser Sensationsnachricht schon dahin und er textete bereits im Kopf die Schlagzeile…
„Den Teufel nich! Aber seinen Sohn!“, sprach Ginger und schoss noch einige Bilder, wie Ace mit seinem Striker gefolgt von Marco als Phönix über die See sauste, der Kapitänsmantel im Fahrtwind wehte und im Hintergrund die Oro Jackson mit ihren unverkennbaren blutroten Segeln und der markanten Flagge der Whitebeard-Piratenbande.
Hätte er geahnt, das dieses Bild und seine Geschichte in nur wenigen Stunden in einem Extrablatt über die gesamte Welt jagen und die Welt zum erstarren bringen würde, er hätte wohl noch einen viel höheren Preis verlangt!

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