«

»

Feb 21 2012

IceBluemchen

Beitrag drucken

27. Sasukes Einsicht

Noch recht verschlafen gähnte Sasuke und blinzelte mehrmals, um seine Sicht zu klären. Sogleich trat ein breites Lächeln in sein Gesicht, als er auf seinen großen Bruder sah. Itachi schlief noch und so blieb Sasuke einfach an ihn gekuschelt liegen und genoss ihre Zweisamkeit auf die er solange hatte verzichten müssen.
„Na du kleiner Ausreißer, ausgeschlafen?“, hörte Sasuke jedoch plötzlich Shuga und ließ ihn hochfahren. „Shuga!“, stieß er erschrocken hervor und biss sich sogleich entschuldigend auf die Unterlippe. „Ich wollte doch nur bei Itachi sein und ich habe doch Bettruhe gehalten…“, versuchte er nun sein Verhalten zu entschuldigen.
„Es war nicht richtig, sich einfach davon zu stehlen. Wir haben uns alle Sorgen gemacht. Dir hätte auch etwas passieren können und niemand hätte gewusst, wo du gerade bist.“, schimpfte Shuga mit ihm, konnte er aber deutlich sehen, das es Sasuke ehrlich leid tat. „Es tut mir leid! Aber ich wollte bei Itachi sein. Kannst du dies nicht verstehen?“, entschuldigte sich Sasuke abermals und sah Shuga fragend an.
„Doch ich kann dich sehr gut verstehen! Und daher erwartet dich auch keinen Strafe. Aber du musst mir versprechen, das du so etwas nicht noch einmal machst. Frage das nächste mal. Es gibt immer einen Weg! Okay?“, sofort nickte Sasuke. Er wusste ja selbst das es ein Fehler war, einfach klamm heimlich zu verschwinden. Aber seine Angst Itachi einige Tage nicht sehen zu dürfen, hatte ihn einfach nicht halten können. Shuga hingegen konnte er vertrauen, das er einen Weg finden würde, hatte er es doch schon einmal geschafft.
„Darf ich noch bei ihm bleiben, bis er wieder aufwacht? Ich bleib auch liegen und passe sehr auf, das ich ihm nicht wehtue!“, sanft lächelte Shuga. „Ich hätte da einen anderen Vorschlag! Aber höre erst gut zu und denke genau darüber nach!“, skeptisch sah Sasuke ihn nun an.
„Es gibt die Möglichkeit Itachi schon heute auf die Allgemeine Station zu verlegen. Es bedürfte einer sorgsamen Vorbereitung, aber ihr könntet zusammen in einem Zimmer sein und du könntest dich erholen, ohne eine Minute auf ihn zu verzichten.“, Sasukes Gesicht erhellte sich sogleich. Mit Itachi auf einem Zimmer zu sein, dies klang einfach wunderbar. Jedoch als er auf Itachi sah, schwand seine Freude.
Itachi war so blass und wirkte so kraftlos. Er war noch an so vielen Maschinen angeschlossen und letztendlich erst am Morgen aus einem langen Koma erwacht. Sasuke erinnerte sich, wie er sich nach der Operation gefühlt hatte, wie lang er noch unter der Narkose litt und sich daneben fühlte. Zwei Tage hatte er liegen müssen, eh sie ihn verlegt hatten und auch auf der allgemeinen Station hatte er noch einen Tag fest liegen müssen, eh sie überhaupt an die Reha dachten.
„Ist es für Itachi auch ungefährlich? Er wirkt noch so krank!“, fragte er unsicher.
„Sasuke, dein Bruder ist sehr krank!“, es war schwer für Shuga dies so deutlich zu sagen, aber er hatte nun das Gefühl, das seine kleiner Plan wirklich funktionieren würde. „Sein Körper ist sehr geschwächt und er erholt sich wegen seiner schweren Erkrankung nicht so schnell wie du. Er braucht noch sehr viel Ruhe und eigentlich war seine Verlegung erst in frühestens zwei Tagen angedacht. Aber solang wirst du es wohl nicht ohne ihn aushalten.“
Sasuke war verunsichert und die Vorfreude mit Itachi auf ein Zimmer zu kommen dahin. Itachi war krank, sehr krank. Dies sah sogar er. Und Ruhe auf der Allgemeinen Station? Nicht bei solchen Chaosbesuchen wie von Naruto, der sich im Krankenhaus einfach nicht zu benehmen wusste, auf dem Flur ungehalten rannte und laut rumgackerte. Generell war es auf der Allgemeinen Station viel hektischer und die Krankenschwestern immer so beschäftigt. Auch wenn sie sich für jeden Patienten immer ausreichend Zeit nahmen, so war es einfach nicht vergleichbar mit der Intensivpflege auf der Intensivstation.
„Shuga, ich möchte es nicht, wenn es für Itachi ein Risiko ist. Ich will das er gesund wird und dazu muss er noch hier bleiben.“, Shuga sah das es Sasuke sehr schwer fiel dies zu sagen. „Ich halte es morgen schon aus! Ich werde es überstehen! Aber Itachi wird mich sicher vermissen…“, Sasuke kuschelte sich wieder an seinen Bruder. Er wollte es noch solang wie möglich genießen, eh er ihn für eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr sehen würde.
Shuga lächelte leicht, war sein kleiner Plan in der Tat aufgegangen. Dr. Yaten hatte es bezweifelt, das Sasuke von sich aus auf die Krankenbesuche und gar der vorzeitigen Verlegung verzichten würde. Aber Shuga hatte es einfach im Gefühl, das Sasuke einsichtig genug wäre und ihm das Wohl seines Bruders mehr bedeutete, als ihn in Gefahr zu bringen. „Es ist die richtige Entscheidung Sasuke! Und wenn sich dein Bruder weiter so macht, wie in den letzten Tagen, dann ist es auch nur Morgen und Übermorgen können wir euch dann bestimmt zusammen auf ein Zimmer legen.“
Sasuke nickte nur und schloss die Augen, sammelten sich erste Tränen darin. Er war traurig, obgleich er wusste das er richtig entschieden hatte. Aber einen ganzen Tag auf Itachi verzichten und gelangweilt im Bett liegen? Was für eine deprimierende Aussicht!

Sasuke hatte es gewusst. Was für ein deprimierender langweiliger Tag im Bett. Wie jeden Vormittag kamen Naruto und Sakura, nur mit dem Unterschied das sie heute nicht Sasuke bei der Reha helfen brauchten. So erzählten sie nur kurz, eh Kakashi unvermittelt auftauchte und sie zum Training jagte.
„Oh Menno, hat Sasuke ein Glück! Er darf jetzt noch schön im Bett liegen, während wir wieder sinnlos durch den Wald hopsen!“
Wenn Naruto nur wüsste, waren Sasukes Gedanken dazu. Wie gern würde er nun sinnlos im Wald herumlaufen und trainieren, wenn es gleichsam bedeutete, das er gesund wäre und ungehindert zu seinem Bruder dürfte.
So aber lang er dösend im Bett und zählte die Wolken die an seinem Fenster vorbei zogen und las etwas in dem Buch, das Kakashi ihm hatte mitgebracht.
Erst am späten Nachmittag erhellte sich einwenig sein Gemüht, kam Shuga zu einer kleinen Stippvisite.
„Na wie fühlst du dich?“, fragte er mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen und trat an Sasukes Bett heran.
„Super, wenn ich die Tatsache ignoriere, das ich Bettruhe halten muss und mich total langweile!“, entgegnete Sasuke etwas sarkastisch, hatte er über den Tag einfach keine richtige Ablenkung finden können. „Aber reden wir nicht von mir, sondern wie geht es Itachi? Geht es ihm besser?“
„Er hat die meiste Zeit verschlafen, aber wenn er wach ist, fragt er immer als erstes nach dir! In dieser Hinsicht hattest du recht! Er vermisst dich sehr! Und sonst macht er sich gut. Er hatte bereits wieder einen guten Appetit, nur die Reissuppe die wir ihm zum Mittag erlaubt haben, befand er dann doch nicht als alt zu toll…“, Sasuke verzog angewidert das Gesicht.
„Ja, das gleiche Gesicht hat Itachi auch gezogen. Aber er die Suppe dennoch gegessen und gut vertragen.Ich bin sehr zufrieden mit ihm und Dr. Matsu auch. Und so hat er das Okay für die morgige Verlegung bekommen.“
Sasuke freute sich und die Vorfreude half, die wenigen Stunden bis zum Abend wie im Fluge vergehen zu lassen. Schon war es Zeit fürs Abendessen und der Nachtruhe.
Er hatte den langweiligen einsamen Tag überstanden.
Ab morgen würde alles anders sein!
Und so schlief er mit einer riesigen Vorfreude im Bauch ein…

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1143