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Feb 21 2012

IceBluemchen

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26. Geliebter Bruder

Vorsichtig späte Sasuke aus der Tür seines Zimmer und hoffte, weder Schwester Hana noch Dr. Yaten zu erspähen. Er wusste nicht, in wie weit die anderen Schwestern, Pfleger und Ärzte in der ärztlichen Anordnung unterrichtet waren, aber er hoffte einfach darauf, das sie keine Ahnung hatten, das er gleich etwas verbotenes tat.
Unauffällig schob er sich aus der Tür und huschte über den Flur, bedacht von so wenigen wie möglich gesehen zu werden und ja nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schon hatte er die Treppen erreicht und erklomm sie. Nun war nur noch die Tür zur Intensivstation ein Hindernis, aber auch hier hatte er bereits einen Plan.
„Oh Sasuke, willst du wieder zu deinem Bruder?“, fragte die Schwester die ihm die Tür geöffnet hatte. „Ja, ich war ja nur wegen dem Mittagessen auf mein Zimmer gegangen. Itachi wartet schon auf mich und Dr. Shuga weis auch bescheid.“, es war gelogen, denn Shuga hatte keine Ahnung und Itachi hatte geschlafen, als er gegen Mittag leise dessen Zimmer verlassen hatte.
„Na dann ist gut!“, meinte die Schwester ruhig und ließ ihn herein. Sogleich huschte Sasuke in Itachis Zimmer, schlief sein großer Bruder jedoch. Aber er musste zwischenzeitlich wachgewesen sein. Er hatte wieder den Drachen in der Hand, hatte Sasuke ihn jedoch am Bettende liegen gelassen. Und es lag eine Schriftrolle auf seinem Schoß, sah sie recht offiziell aus und trug sogar das Siegel des Hokage.
„Nii-san bist du wach?“, flüsterte Sasuke fragend und stupste Itachi leicht an. „Nein ich schlafe!“, kam es etwas verzögert von Itachi gemurmelt. Sasuke musste darüber schmunzeln, hatte er damals auch immer diese Antwort bekommen, wenn er seinem Bruder diese Frage gestellt hat.
Blinzelnd sah Itachi zu Sasuke und strich sich einmal über das Gesicht. Er war erschöpft und müde, hatte ihn das Gespräch mit Sarutobi sehr angestrengt. Jedoch Sasuke fortschicken, dies wollte er deswegen auch nicht.
„War Meister Hokage da gewesen?“, fragte Sasuke nun und setzte sich auf die Bettkante, bedacht darauf an keines der Kabel oder Schläuche zu kommen.
„Ja, er hat mir alles erzählt und dies gegeben…“, antwortete Itachi und deutete auf die Schriftrolle. „Was ist das?“, hackte Sasuke sogleich nach. „Meine offizielle Begnadigung mit allen Auflagebefehlen.“, kam sogleich die Antwort. „Oh…“, war nur Sasukes Reaktion, legte Itachi ihm die Schriftrolle in die Hand und deute an, er solle sie auf den kleinen Nachttisch legen.
„Sasuke…“, nahm Itachi wieder die Aufmerksamkeit seines kleinen Bruders ein. „Danke das du dies für mich getan hast.“, Itachi deutete auf Sasukes Bauch. „Du hast sehr viel riskiert und mir damit sehr viel gegeben, ich verspreche dir, das ich dich nie mehr enttäuschen werde. Ich hab dich so lieb. Bitte verzeih mir, das ich dir so weh tat.“
Sasuke hatte einen Klos im Hals und nickte daher nur. Wieder setzte er sich auf die Bettkante und schickte sich an, Itachi behutsam zu umarmen. „Ich hab dich auch lieb, Nii-san! Und ich verzeihe dir!“, murmelte er und zog auch seine Füße ins Bett, lag er nun eng an Itachi gekuschelt. Itachi schmunzelte und genoss die Nähe seines kleinen Bruders, die er solang hatte vermisst. „Bitte verspreche mir, mich nie mehr allein zu lassen und für immer bei mir zu bleiben! Bitte, Nii-san, verspreche es!“
Leicht nickte Itachi und strich Sasuke über den Kopf. „Ich verspreche es, Otouto!“
Müde gähnte er auf, war er einfach noch zu erschöpft. „Du solltest noch etwas schlafen!“, flüsterte Sasuke, hatte er es sich nun richtig bequem gemacht und lächelte. „Wenn ich darf, würde ich aber gern noch bleiben!“
„Das wäre schön…“, murmelte Itachi, fielen ihm schon fast wieder die Augen zu. So legte Sasuke noch behutsam seinen Arm um seinen großen Bruder und machte es ihm gleich, schloss auch er seine Augen und schlief alsbald mit einem glücklichen Lächeln ein.

„Dr. Shuga, bitte warten sie!“, hielt Schwester Hana den jungen Arzt auf, der gerade von der Cafeteria kam und zurück auf die Intensivstation wollte. „Hallo Schwester Hana, schön sie zu sehen!“, begrüßte er sie freundlich, mochte er die junge Schwester. Sie war intelligent und wusste mit ihren erst 16 Jahren schon genau, was sie im Leben wollte und von ihrer Zukunft erwartete.
„Dr. Shuga, haben sie Sasuke gesehen? Er ist aus seinem Zimmer und von der Station ausgebüchst, obwohl er Bettruhe verordnet bekommen hat.“, verwundert sah er sie an.
„Ich habe ihn zuletzt kurz vor Mittag gesehen, als er nach seinem Besuch bei Itachi mich noch etwas fragte. Danach war er nicht mehr auf der Intensivstation gewesen, wobei ich gut eine Stunde nicht dort war.“, antwortete er ihr.
„Dann such ich ihn jetzt dort!“, entgegnete Hana und machte sich gemeinsam mit Shuga auf den Weg. „Wieso hat er eigentlich Bettruhe verordnet bekommen?“, verwunderte dies Shuga, war Sasuke doch recht fit für die schwere Verletzung, die er erlitten hatte. „Er hat eine leichte Entzündung der Leber bekommen. Wahrscheinlich hat er hinter meinem Rücken mehr gemacht, als ich ihm erlaubt habe. Jedenfalls sind seine Leberwerte nicht in Ordnung und Dr. Yaten hat ihm 5 Tage Bettruhe verordnet.“, erklärte sie.
„Und das, wo Itachi gerade aufgewacht ist. Kein Wunder das er ausbüchst. Er hat so lang darauf gewartet, das Itachi endlich aus dem Koma erwacht und nun fesselt man ihn ans Bett. Das ist als würde man einem Kleinkind einen Lutsche vor die Nase halten und verbieten diesen zu naschen.“, Hana konnte Shuga verstehen und musste über seine kleine Anekdote gar lachen, aber was sollte sie machen. Dr. Yaten hatte es angeordnet und es war auch notwendig, konnte eine solche Entzündung schnell zu etwas Ernsteres heranwachsen. „Hoffen wir einfach, das er dort ist und nicht doch wo anders herumstromert.“, hoffte sie und gemeinsam bogen sie zur Treppe ab.
Auf der Intensivstation eingetroffen, konnte Hana sich ein erleichtertes Aufatmen nicht verkneifen, als sie Sasuke im Zimmer seines großen Bruders fand. Eng umschlungen und dennoch darauf bedacht keine Kabel oder Schläuche abzuziehen oder seinem Bruder weh zu tun, lag Sasuke schlafend bei Itachi.
„Naja, wenigsten hält er sich an die Anordnung der Bettruhe.“, meinte Shuga kopfschüttelnd. Eigentlich hätten sie sich das doch denken können.
„Und nun? Sollen wir ihn wecken und zurück auf sein Zimmer bringen oder warten bis er erwacht und dann zurück bringen?“, wollte Hana von Shuga wissen, war er der Arzt und er musste dies nun entscheiden.
„Lassen wir ihn schlafen. Ich bring ihn nachher auf sein Zimmer.“, entschied Shuga, wobei er bereits nachdachte, wie er das Dilemma der zwei Brüder beheben konnte, ohne das sie Sasuke im Bett festbinden müssten.
„Und was soll ich Dr. Yaten sage?“, hackte Hana nach, war dies nicht gerade die beste Lösung. „Gar nichts! Ich muss eh wegen Itachi mit Dr. Matsu und Dr. Yaten sprechen und da sie beide gerade so friedlich schlafen, erledige ich dies nun gleich.“
Hana war dies sehr recht, musste sie sich so nicht den Wutausbruch von Dr. Yaten anhören. Kurz wartete sie noch auf Shuga, holte dieser aus dem Schwesternbüro eine Decke für Sasuke, die er ihm dann überlegte und das Bettgitter hinter ihm hochschob, damit er nicht eventuell bei einer unbedachten Drehung herausfiel. Dann aber gingen sie gemeinsam auf die Allgemeine Station.

„Schwester Hana, habt ihr ihn gefunden?“, fragte Dr. Yaten sogleich, als er Hana zurückkehren sah. „Ja, er ist bei seinem Bruder und den Rest erklärt Dr. Shuga.“, eiligen Schrittes ließ sie die zwei Männer nun stehen, hatte sie noch einiges auf Station zu tun.
„Keine Sorge, Dr. Yaten. Sasuke hält wie angeordnet Bettruhe und schläft bei seinem Bruder.“, erklärte Shuga daher sogleich. „Dies ist nicht gerade das, was ich angeordnet habe. Warum habt ihr ihn nicht zurück auf sein Zimmer gebracht?“
„Sasuke hat so lang auf den heutigen Tag gewartet. Ihn jetzt von seinem Bruder fortzubekommen, ist praktisch unmöglich, ohne Beide dabei sehr aufzuregen! Und Aufregung ist das Letzte, was Itachi zur Zeit gebrauchen kann!“, entgegnete Shuga sogleich.
„Aber er muss wieder auf sein Zimmer. Auf der Intensivstation kann er nicht bleiben!“, wand Dr. Yaten jedoch sofort ein.
„Ich weis! Und zum Abendessen werde ich ihn persönlich auf Station bringen und auch mit ihm reden, das er so etwas nicht einfach machen darf. Aber ich befürchte, das er sich nicht mehr an unsere Anweisungen halten wird. Zu groß ist seine Sehnsucht nach Itachi.“
„Er wird gehorchen müssen! Er hat eine ernstzunehmende Leberentzündung und wenn er sich nicht schont, kann dies schwere Folgen nach sich ziehen!“, entgegnete Dr. Yaten. In so einer Sache war er hart und Sasuke sein Patient. Er trug die Verantwortung und so würde er auch entsprechende Maßnahmen einleiten, damit Sasuke die Ruhe einhielt, die für seine Genesung notwenig war.
„Ich weis!“, murmelte Shuga, dachte er noch immer darüber nach, wie er dieses Dilemma behoben bekam. „Dr. Yaten, ist das Einzelzimmer für Itachi eigentlich schon frei?“, war ihm eventuell gerade die Lösung gekommen.
„Ja, nachdem heute Mittag die Nachricht kam, das Itachi aufgewacht ist, habe ich Anweisung gegeben es entsprechend vorzubereiten. Bis zu seiner Verlegung wird alles fertig sein.“ Schon im Vorfelde wurde entschieden, das Itachi in ein Einzelzimmer auf der Allgemeinen Station verlegt werden sollte. Die Infektionsgefahr durch andere Patienten war so geringer und falls besondere Behandlungen notwendig sein würden, war dies in einem Einzelzimmer auch leichter zu organisieren.
„Ich hätte da eine Idee, wie wir Sasuke nicht ans Bett fesseln müssen und er dennoch brav im Bett liegen bleiben wird!“, sprach Shuga und erklärte dann Dr. Yaten seinen Lösungsvorschlag.

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