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Feb 21 2012

IceBluemchen

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25. Was wird nun…?

„Schwester, können sie bitte einen Boten mit dieser Nachricht zum Hokage schicken!“, wand sich Shuga an eine der Schwestern auf Station und übergab ihr einen kleinen Bericht. Es war mit Hokage Sarutobi so abgesprochen, das sobald Itachi erwacht sei, er informiert werden sollte. Sarutobi wollte persönlich mit Itachi über die Ereignissen rund um das Seppuke sprechen.
„Selbstverständlich!“, nahm die Schwester den Bericht entgegen, fiel ihr in jenem Moment noch etwas ein. „Ich habe vergessen von Schwester Hana auszurichten, das Sasuke pünktlich zum Mittagessen wieder auf der Station sein soll.“
„Danke und ich werde Sasuke pünktlich auf die Station schicken.“, entgegnete Shuga und ging nun zurück zu den zwei Brüdern.
Als er in die Tür trat, bot sich ihm ein wundervolles Bild. Sasuke saß am Bettende, den Drachen fest im Arm und erzählte gerade Itachi, wie er die Genin-Prüfung mit links geschafft hatte, während Naruto sie komplett vergeigte, aber wegen eines anderen schwereren Jutsus dann per Ausnahme doch noch Genin wurde.
Itachi hörte aufmerksam zu und schmunzelte über das ein oder andere. In Sasukes Gegenwart war er gelöst und emotionaler, als wie Shuga ihn vor vier Wochen kennen gelernt hatte. Und dennoch wirkte er auch zurückhaltend und reserviert. Aber dies hatte er in den letzten elf Tagen auch bei Sasuke beobachten können, wenn auch nicht ganz so perfekt, wie nun bei Itachi.
„Lasst euch nicht von mir stören!“, sprach er kurz dazwischen. „Ich habe nur mein Buch liegen gelassen. Und Sasuke, achte auf die Kabel und Schläuche.“ Mahnte er dann noch. „Ich pass auf, versprochen!“, entgegnete Sasuke.
„Ist gut. Ich bin im Aufenthaltsraum, falls etwas ist. Und überreibt es mir nicht. Itachi, wenn du müde wirst, wird geschlafen. Sasuke kann dir gleich sagen, was passiert, wenn du dich nicht an diese ärztliche Anordnung hältst.“, mit diesen Worten griff Shuga nach seinem Buch und verließ das Zimmer wieder.
Fragend sah Itachi seinen kleinen Bruder an. „Wie hat er das denn jetzt gemeint?“, fragte er sogleich. „Er meint damit, das wenn ich mich nicht an die ärztlichen Anordnungen halte, die Krankenbesuche gestrichen werden. Und ich glaube, dies gilt auch in umgekehrter Richtung.“, erklärte Sasuke.
„Ach so!“, nun verstand Itachi. „Du bist doch noch nicht müde, oder?“, hackte Sasuke sogleich vorsichtig nach. „Nein, nicht richtig. Etwas erschöpft, aber du musst mir noch von deiner ersten Mission erzählen.“
„Oh da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich hab erst zwei Missionen gehabt und dies war Kinderkram. Einfach nur eine entlaufene Katze einfangen. Das einzigst spannende daran war, wie Naruto sich selbst dabei in Lebensgefahr gebracht hat.“, erzählte Sasuke schmunzelnd.
„Naruto schein ein echter Pechvogel zu sein.“, stellte Itachi amüsiert fest. „Oh ja und ein kleiner Idiot. Er lässt kein Fettnäpfchen aus und hat nur Ramen im Kopf. Und ständig will er mehr, als er bewältigen kann. Aber wenn man darüber hinweg sieht, ist er ganz okay.“
„Ein guter Freund halt…“, meinte Itachi, kam jedoch nur ein „Mhh…“, als Antwort.
Noch kurz erzählte Sasuke über sein Team, als Itachi jedoch mitten drin die Augen zu vielen, beschloss Sasuke ihn schlafen zu lassen und schlich sich leise aus dem Zimmer und zum Aufenthaltsraum.
„Er schläft!“, berichtete Sasuke kurz und trat an Shuga heran. „Warum hast du ihm nichts von der Begnadigung erzählt? Er fragt deswegen nicht, aber ich hab es ihm angesehen, das ihm dies quält, genauso weshalb ich im Krankenhaus bin.“, fragte er sogleich drauf los.
„Du hast ihm nichts erzählt?“, hackte Shuga verwundert nach, dachte er eigentlich das Sasuke dies als erstes herausplatzen würde.
„Nein! Ich wusste nicht wie und was ich genau sagen sollte und ich habe eigentlich gehofft, das du es erzählen wirst.“, erklärte Sasuke.
„Ach so! Nein, Hokage Sarutobi hat darum gebeten, das er es Itachi persönlich erklärt. Du weist, das einiges mit der Begnadigung verbunden ist und es ist einfach besser, wenn dies der Hokage erklärt.“ Sasuke nickte und nahm sich vor, weiter darüber zu schweigen, bis Itachi das Thema anschnitt. Das er es anschneiden würde, war ihm bewusst, spätestens wenn er das Warum für Sasukes Krankenhausaufenthalt erfuhr.
„Wann wird Meister Hokage kommen?“, fragte er nun nach, war es bald Mittag und sicherlich würde Itachi nicht alt zu lange schlafen.
„Das kann ich dir nicht sagen. Heute sicherlich noch, da er bereits unterrichtet ist, das dein Bruder aufgewacht ist. Aber ein genauer Termin steht nicht.“ Seufzend setzte sich Sasuke. Also hieß es warten, zum einen das Itachi wieder aufwachte und zum anderen, das er endlich die Gesamtsituation erklärt bekäme.
„Sasuke, es ist gleich Mittag. Du solltest auf die Allgemeine Station zurückkehren und zu Mittag essen.“ Eigentlich wollte Sasuke dies nicht, machte Shuga jedoch eine ärztliche Anordnung daraus. Murrend lief er so zurück auf sein Zimmer, befand er ärztliche Anordnung allmählich als unfaires Druckmittel Nummer Eins…

Kaum war Sasuke wieder in seinem Zimmer, gab es auch schon das Mittagessen. Eher gedankenverloren stocherte Sasuke darin herum, hatte er kaum Hunger. Seine Gedanken kreisten um Itachi. Er hatte all die Zeit nach außen glücklich aber auch verwirrt gewirkt, waren die quälenden Fragen da gewesen, hatte Sasuke es spüren können. Zielsicher hatte Itachi jedoch ihre Unterhaltung gelenkt und um dieses Thema einen großen Bogen gemacht. Sicherlich hatte er sich gefragt, warum Sasuke auch im Krankenhaus lag. Mitbekommen hatte er es allemal, aber nicht das warum. Und so wie Sasuke seinen großen Bruder kannte, wollte er auch nicht, das Sasuke nichts über das Seppuke erfuhr. Wahrscheinlicher war, das Itachi glaubte Sasuke wisse es nicht und er wäre alleinig ihrer Versöhnung wegen bei ihm.
Es klopfte an der Tür, trat Dr. Yaten und Schwester Hana ein und rissen Sasuke aus seinen Gedanken. „Oh du isst noch!“, stellte Dr. Yaten entschuldigend fest. „Nicht wirklich!“, entgegnete Sasuke jedoch und schob das Tablett von sich, auch wenn noch mehr als die Hälfte über war.
„Sasuke ich muss mit dir über deine Testergebnisse sprechen.“, begann nun Dr. Yaten ernst, horchte Sasuke sogleich auf. „Stimmt damit etwas nicht?“, fragte er, hatten weder Shuga, noch Dr. Yaten oder Dr. Matsu zuvor explizit über seine Testergebnisse sprechen wollen.
„Deine Blutwerte insbesondere deine Leberwerte haben sich in den letzten drei Tagen verschlechtert. Erst war alles noch im grünen Bereich, wenn auch grenzwertig, aber nun geben sie uns Anlass zur Besorgnis, da auch deine Entzündungswerte steigen.“, antwortete Dr. Yaten.
„Aber ich fühle mich doch gut! Was hat dies zu bedeuten? Wie kann dies sein?“ Sasuke war verunsichert. Er spürte keine negative Veränderung, fühlte sich fit und gut.
„Das werde ich versuchen jetzt herauszufinden.“, entgegnete Dr. Yaten und wies Sasuke an seinen Bauch freizumachen, damit seine Wunde und Leber untersucht werden konnte.
Die Untersuchung dauerte lang und war unangenehm. Immer wieder zog die Narbe oder sein Bauch verkrampfte leicht. Als Dr. Yaten fertig war, sah er nicht sehr glücklich aus. „Dies habe ich befürchtet.“, murmelte er und bat Hana um die Patientenakte. „Was ist denn?“, wollte Sasuke sofort wissen.
„Du hast eine leichte Entzündung der Leber im Bereich der Verletzung. So etwas tritt manchmal auf und kann gut mit Medikamenten behandelt werden, du musst dich jedoch zusätzlich schonen und Bettruhe gehört dazu. Die nächsten fünf Tage bleibst du im Bett, Schwester Hana wird deine Reha entsprechend anpassen.“, erklärte Dr. Yaten den Sachverhalt.
„Ist gut, Dr. Yaten.“, bestätigte Hana, aber Sasuke zog ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. „Aber das geht nicht. Mein Bruder ist heute aufgewacht und ich will bei ihm sein. Er braucht mich doch.“
„Was dein Bruder benötigt ist Ruhe, genauso wie du. Und nun leg dich bitte hin und schlaf etwas. Die Ruhe wird deinem Körper gut tun und so wird du dich schneller erholen.“
Sasuke war am Boden zerstört. Dies durfte nicht war sein. Endlich war der Tag gekommen, wo Itachi erwachte und er bekam strickte Bettruhe verordnet. Dies war einfach nicht fair!

Aufmerksam und konzentriert hörte sich Itachi die Ausführung von Hokage Sarutobi an. Es betrübte ihn, was Sasuke riskiert hatte und noch mehr beschwerte es sein Herz, das er dabei so schwer verletzt wurde, obgleich man ihm dies nach elf Tagen Krankenhaus kaum noch anmerkte. Aber zumindest kannte er nun den Grund, weshalb er noch lebte. Und entgegen seiner ersten Gedanken, hatte er doch nicht versagt. Er hatte die Ehre seiner Familie wieder hergestellt und bekam zusätzlich eine zweite Chance geschenkt.
Dankbar sollte er dafür sein, aber ganz konnte er sich nicht darüber freuen. Zu sehr nagte die Gewissheit der schweren Erkrankung und der bitteren nicht aufzuhaltenden Folge an ihm. Sicherlich, ihm wurde etwas Zeit mit Sasuke geschenkt. Jedoch wie viel und wie diese aussehen würde, er wusste es nicht.
„Die Auflagen beschränken sich auf ein Jahr. Es gibt dir Zeit dich neu einzuleben und es gibt dem Dorf Zeit, sich sicher zu fühlen.“, Itachi nickte. „Ich werde mich daran halten. Allein schon für Sasuke. Ich möchte ihn nicht noch einmal enttäuschen und verletzten.“
Sarutobi seufzte. Itachi war ein herzensguter Mensch, sein vergangenes Schicksal einfach nur traurig und seine Zukunft sah nur wenig besser aus. Sicherlich er war frei und konnte bei seinem geliebte kleinen Bruder sein. Aber genau das was Itachi nicht wollte, langsam schwächer werden und einer heimtückischen tödlichen Krankheit in Qual erliegen, war nun seine Zukunft.
„Dr. Shuga Yamamuro wird dich gesundheitlich betreuen. Er kennt sich am besten mit deiner Erkrankung aus, auch wenn er noch recht jung und am Anfang seiner Ärztelaufbahn steht. Der Chefarzt und der Oberarzt haben sehr großes vertrauen in ihm.“, Itachis Blick schweifte zu dem jungen Arzt, der einige Schritte hinter dem Hokage stand.
Shuga war ihm sympathisch und er erinnerte Iihn sehr an Shisui. Sie ähnelten sich charakterlich in einigem, soweit Itachi dies bereits beurteilen konnte. Er hatte bei Shuga einfach ein gutes Gefühl und so wollte er das aufgebrachte Vertrauen der alten Ärzte auch vertrauen.
Jedoch gab es einen Punkt, den Itachi dem Hokage nicht beantworten konnte, hatte Sarutobi gehofft, das Itachi eine Ahnung hätte, wer Sasuke den Brief zukommen lassen hatte. Itachi war sehr erstaunt gewesen, als er von der Bedeutung des Briefes im Ganzen erfuhr.
Wer könnte ein Interesse daran haben, das Sasuke diesen zu früh bekam und somit es fast klar war, das Sasuke zum Seppuke auftauchen würde. Erst hatte er keine Idee, aber je länger er darüber nachdachte, je mehr vereinnahmte ihn ein Verdacht.
Er hatte Madara ein Versprechen abgenommen, das er Konoha in Frieden lassen solle, solang ein Uchiha glücklich und freiwillig dort lebe. Hatte der Maskenträger es auf dieses Versprechen abgesehen gehabt, das er Sasuke so aus dem Dorf vertreiben wollte. Es gab im Grunde für Sasuke nicht viele Möglichkeiten. Er hätte den Brief ignorieren können, aber dazu war der Inhalt zu schmerzlich und der Hass auf Itachi nicht mehr tief genug gewesen, wenn er zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch vorhanden war. Der andere Weg war zum Seppuke zu kommen, was Sasuke letztendlich auch gemacht hatte. Darauf hatte Madara wohl auch spekuliert, das Sasuke den Tod seines Bruder mit eigenen Augen sehen und es ihn letztendlich aus dem Dorf treiben würde. Oder hatte er gar eingeplant, das Sasuke es verhindern wollte und dabei selbst den Tod fand. Es war gut denkbar, aber auch nur Spekulation.
Madara war unberechenbar und er hatte sich in den letzten vier Jahren sehr verändert. Manchmal hatte Itachi gar das Gefühl, das der Madara von damals nicht der Madara von heute war. Damals war Sasuke kein Problem gewesen, solang Itachi ihn von Akatsuki fern hielt, hatte Madara mit ihm nichts zu schaffen haben wollen. Aber heute, da hatte er gar darüber nachgedacht ihn als Schüler zu nehmen. Ein eiskalter Schauer lief Itachi augenblicklich über den Rücken, wurde ihm bei diesem Gedanken gar speiübel. Niemals würde er Sasuke diesem Madara in die Hände treiben… Niemals…

Es war später Nachmittag, als auf der Allgemeinen Station plötzlich Hektik ausbrach. „Er ist nirgends auf Station!“, sprach eine junge Schwester zu Dr. Yaten, der sichtlich erbost war, das Sasuke spurlos verschwunden war.
„Habt ihr auch bei seinem Bruder gesucht?“, hackte er daher nach, war es wohl am wahrscheinlichsten, das er sich gegen die ärztliche Anordnung hinweg zu seinem Bruder geschlichen hatte.
„Nein noch nicht!“, entgegnete Schwester Hana, die von ihrer Suche nun auch an Dr. Yaten herantrat. „Aber ich werde dort gleich nach ihm suchen!“

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