«

»

Nov 04 2011

IceBluemchen

Beitrag drucken

17. Kakashis Liste

Mit einem schmunzeln auf den verborgenen Lippen schritt Kakashi gemächlich durch die Straßen Konoha und besah sich die kleine Liste. Dieses kleine Stück Papier war ein genialer Einfall, auf den Sasuke und Shuga ihn eher durch Zufall gebracht hatte.

„Ich muss mich jetzt verabschieden, Naruto und Sakura warten sicherlich schon ungeduldig auf mich!“, verabschiedete sich Kakashi von Shuga und Sasuke, war er für das angesetzte Training schon viel zu spät dran.
„Himmel bin ich froh eine Zeit lang mal nicht kreuz und quer über den Übungsplatz gejagt zu werden.“, murmelte Sasuke sich in seinen Bart, hatte Shuga dies gehört und musste augenblicklich auflachen.
„Eine gute Kondition kann Leben retten!“, warf Kakashi ein und deutete unmissverständlich in Richtung Itachi und das Sasuke seine Ausdauer und Schnelligkeit auch diesem Lauftraining zu verdanken hatte. Leicht lief der junge Uchiha rot an und fühlte sich ertappt, aber sein Sensei hatte auch recht, seine gute Kondition hatte er auch diesem Training zu verdanken, auch wenn er es vollkommen Stumpfsinnig befand.
„Naja, nur immer am selben Ort zu trainieren, stumpft irgendwann ab und die Herausforderung geht verloren. Warum eigentlich immer der Übungsplatz? Warum nicht mal durchs Dorf oder den umliegenden Wald?“, sprach Sasuke und sah seinen Sensei fragend an. Kakashi seufzte nur und wollte nun endgültig gehen, hielt ihn aber nun noch Shuga auf.
„Kakashi bitte wartet noch, ich habe etwas sehr wichtiges ganz vergessen. Sasuke benötigt noch einiges. Zahnbürste, Kamm, Schlafanzug und Bademantel. Halt alles was er für die nächsten zwei bis drei Wochen hier im Krankenhaus benötigen wird.“
„Was zwei bis drei Wochen…?“, stieß Sasuke entsetzt aus, das er wohl so lange hier noch liegen würde. Überging Kakashi und Shuga dies jedoch.
„Ich kümmere mich darum!“, versicherte Kakashi und verließ entgültig den Raum, während Shuga sich noch etwas mit Sasuke unterhielt, eh er ihn anwies zu schlafen und seine Kräfte für seine schnelle Genesung zu schonen.

„Was, unser Training heute soll diese Liste sein, wo wir ihre Einkäufe erledigen sollen?“, beschwerte sich Naruto, nachdem er stirnrunzelnd die Liste überflogen hatte und gedanklich anmerkte, das sie dafür durch halb Konoha rennen müssten.
„Nicht meine Einkäufe. Das ist für Sasuke!“, korrigierte Kakashi seinen Schüler.
„Natürlich werden wir gerne für Sasuke einkaufen gehen!“ Sakura strahlte übers gesamte Gesicht und entriss sogleich die kleine Liste aus Narutos Hand. Innerlich führte sie einen Freudentanz auf und malte sich bereits aus, wie sie morgen früh Sasuke die Kleinigkeiten übergeben würden.
„Gut, ich habe noch etwas zu erledigen. Die Regeln für den Einkauf sind daher wie folgt, das ihr die Liste genau nach der Reihenfolge abarbeitet und wenn ihr alles zusammen habt, treffen wir uns wieder hier. Ich denke vier Stunden sollten genügen und denkt nicht einmal ans Schummeln! Ich sehe alles!“, dies glaubten Naruto und Sasuka ihm aufs Wort, wusste Kakashi immer alles und nichts konnten sie vor ihm lange verheimlichen.
Dennoch war ihre Aufgabe fast unmöglich ohne Schummeln zu bewältigen, müssten sie alleinig für die ersten zwei Dinge auf der Liste einmal quer durch das gesamte Dorf laufen.

„Meister Hokage, ich habe nun eine Erklärung, wie Sasuke von dem Seppuke erfahren hat!“, begann Kakashi mit seinem Bericht über den momentanen Stand der Dinge. Aufmerksam sah Sarutobi auf den grauhaarigen Shinobi und hörte schweigend sich den Bericht vollständig an.
„Sasuke hatte die Absicht gehabt, am Montag Nachmittag zu ihnen zu kommen und um ein mildes Urteil für seinen Bruder zu bitten. Er fürchtete, das Itachi die Todesstrafe erwarten könnte und wollte dies verhindern, da er seinen Bruder sehr liebt und Angst hatte, ihn für immer zu verlieren. Am Montag Morgen fand er einen Brief in seinem Zimmer vor. Es war der Abschiedbrief von Itachi, für das ich noch keine Erklärung habe, wie dieser dort hingelangte, war er die gesamte Zeit in meinem Besitz, hatte ich ihn in meiner Shinobi-Weste aufbewahrt. Nachdem Sasuke den Brief gelesen hatte, glaubte er das im Park Itachis Hinrichtung stattfinden würde und er damit seine Bitte nicht mehr vortragen könnte. Er wollte die Hinrichtung verhindern, hat somit von dem Seppuke eigentlich keine Ahnung gehabt. Erst als er im Park ankam und seinen Bruder blutüberströmt sah, wurde ihm sein Irrtum bewusst und er handelte aus tiefsten Herzen heraus. Sasuke trifft somit an dem gesamten Geschehen keine Schult, steht jetzt eher die Frage im Raum, wie der Brief aus meiner Weste zu ihm gelangen konnte und im Anschluss wieder zurück, ohne das der Brief auf dem ersten Blick geöffnet oder angerührt wirkte!“
Sarutobi schwieg und grübelte. Sasukes Handeln war plausibel, aber dies mit dem Brief war merkwürdig. Es war zu überlegen, wer überhaupt alles von dem Brief wusste und wer die Möglichkeit besessen hatte, diesen unbemerkt zu entwenden und zurück zu bringen? Wer hatte einen Nutzen daraus, dies zu tun?
Jedoch egal wie sehr er darüber auch nachdachte, ergab es alles einfach keinen Sinn!
„Dies ist alles äußerst merkwürdig! Habt ihr eine Idee wer alles von dem Brief wusste und ob jemand von diesen Personen einen Nutzen aus dem Verhindern des Seppuke hatte?“, fragte er daher den Hatake.
„Von dem Brief wussten nur Itachi und Ich, sowie die vier ANBU die Itachi bewachten und eventuell noch Dr. Shuga, wobei ich es bei ihm nicht genau sagen kann, ob er etwas von dem Abschiedsbrief mitbekommen hatte. Jedoch was im Brief stand, dies wusste nur Itachi, habe selbst ich vom Inhalt keine Kenntnis gehabt.“, antwortete Kakashi befand er dies alles als sehr mysteriös und ergab auch keinen rechten Sinn. Alle die von dem Brief Kenntnis hatten, hatten keinen Grund Sasuke den Brief vorzeitig zu geben.
„Was denkt Sasuke darüber?“, fragte er daher.
„Er versteht es nicht! Kann sich nicht erklären, wer ihm den Brief zugespielt hat. Er ist nur sehr dankbar dafür, da er aus der Konsequenz heraus, so seinen Bruder retten konnte.“, antwortete Kakashi.
„Dies ist verständlich. Wie geht es den Zweien denn mittlerweile?“, Sarutobi bekam zwar regelmäßige Informationen, jedoch war der letzte Gesundheitsbericht vom Vorabend und beinhaltete lediglich den Operationsverlauf.
„Sasuke geht es den Umständen entsprechend gut. Er wirkt recht fit und hat sogar schon Hunger. Morgen früh soll er auf die Allgemein Station verlegt werden und darf dann Besuch empfangen.“, fing Kakashi mit dem allgemeinen Gesundheitsbericht an.
„Itachi hat die Nacht ohne Komplikationen überstanden. Heute Morgen während meines kurzen Besuches gab es einen Schreckensmoment, aber Dr. Matsu und Dr. Shuga hatten alles im Griff und haben Itachi stabilisiert. Es wagt jedoch noch kein Arzt eine Zukunftsprognose abzugeben. Dafür ist es einfach noch zu früh!“
Sarutobi nickte nur als Antwort und sah nachdenklich aus dem Fenster. Das es Sasuke gut ging, war eine gute Nachricht. Jedoch Itachis Zustand war schon gestern aus dem Bericht heraus als sehr besorgniserregend einzustufen. Der Junge hatte viel zu verkraften und sein Körper war bereits sehr stark geschwächt gewesen. Die Entscheidung ihm eine Chance auf Leben zu gewähren, die Chance um sein Leben zu kämpfen und ihm die besten Ärzte für diesen harten Kampf an die Seite zu stellen, befand Sarutobi noch immer als richtig. Jedoch hatte er sich auch bereits Gedanken darüber gemacht, wie Sasuke seine Entscheidung aufnehmen würde.
„Wurde Sasuke schon über Itachis Begnadigung informiert?“, fragte er daher.
„Er weiß es und ich habe ihm zusammen mit Shuga alles erklärt, was in den zwei Wochen seit ihrem Zusammentreffen geschah und weshalb Itachi sich für das Seppuke entschied. Er hat es verstanden und er ist sehr froh, das es so gekommen ist, auch wenn er noch sehr viel darüber nachdenkt und es sicherlich zwischen Itachi und ihm noch sehr viel aufzuarbeiten gibt. Jedoch ich denke Sasuke ist auf dem richtigen Weg.“
„Das ist gut!“, meinte Sarutobi und atmete erleichtert aus. Die Situation hätte auch wesentlich komplizierter ausfallen können, wenn Sasuke verärgert auf die Begnadigung reagiert hätte. Aber sie sah es nach einem guten Ende für die zwei Brüder aus.

Nachdenklich saß Shuga im Aufenthaltsraum und dachte bereits seit einer Stunde hin und her, wie er Sasuke am besten zu Itachi bringen könnte. Sasuke war nach alledem recht fit und hatte die Operation und den großen Blutverlust bereits recht gut weggesteckt. Es hing wohl sehr stark damit zusammen, das er mit seinen 12 Jahren eben noch ein Kind war und Kinder sich grundsätzlich viel schneller erholten und ihre Körper viel mehr wegstecken konnten als ein Erwachsener.
Im Grunde war auch nur die Verhaltensregel nach einer Bauchoperation das größte Hindernis, begann man nicht vor dem sechsten Tag mit der Rehabilitation, was für Sasuke noch vier Tage feste Bettruhe bedeuten würde. Jedoch ahnte Shuga bereits, das er den Jungen niemals weitere vier Tage vertrösten können würde. Nein, er müsste sich etwas einfallen lassen, wie er den Wunsch des Jungen erfüllen könnte, ohne seine Gesundheit zu gefährden.
Und es war wohl am Sinnvollsten sich mit Dr. Matsu in dieser Hinsicht abzusprechen, hatte vielleicht der Oberarzt eine Idee, die Shuga noch nicht gekommen war.

Völlig abgekämpft lag Naruto im weichen Gras des Übungsplatzes und döste vor sich hin, während Sakura an einem der drei Holzpfeiler lehnte und die Einkäufe mit der Liste abglich. Sie hatten alles bekommen und dies gerade so in der angestrebten Zeit. Völlig erledigt, aber Mission erfüllt, warteten sie nun auf ihren Sensei, zweifelte Naruto jedoch, das Kakashi wirklich pünktlich sein würde.
In der Tat mussten sie fast eine Stunde warten, eh Kakashi wie aus dem Nichts in einer Rauchwolke erschien.
„Ihr wart großartig und schnell.“, lobte Kakashi die Zwei und nahm Sakura den Korb mit den vielen Kleinigkeiten ab.
„Ihr habt nun frei, sehen wir uns Morgen gegen Mittag, dann besuchen wir gemeinsam Sasuke und bringen ihm seine Sachen!“ Sakura freute sich ungemein, das sie Sasuke endlich morgen besuchen durfte und fragte sich bereits, was sie ihm nur mitbringen sollte. Naruto war dies vorerst egal, war er einfach nur kaputt und hungrig, wollte er endlich zu Mittag essen, auch wenn es bereits Nachmittag war, und dann ein erholsames Nickerchen halten.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1079