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Jul 29 2016

IceBluemchen

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Schreibblog – 29. Juli 2016

Sorry für die lange Pause.
Es ging einfach nicht schneller mit „Midnight One Piece“ und war ein hartes Stück Arbeit für mich. Zwar schrieben sich die einzelnen Abschnitte schon recht leicht, und doch war es keine leichte Geburt. Wie oft fehlte mir die Konzentration? Wie oft habe ich die Zeilen gelesen und hier und da korrigiert?

Aufgrund der langen Pause und des langen Zeitraums des Schreibens an diesem 105ten Kapitel von Midnight One Piece, haben sich meine Pläne bezüglich der Kapitelanzahl und Epilog verschoben.
Eigentlich sollte dies das letzte Kapitel sein und nur noch der Epilog folgen. Aber es würde nicht passen. Ich habe da noch ein paar Szenen im Kopf, die vor dem Epilog noch kommen müssen. Also wird es noch ein oder zwei Kapitel geben und dann erst der Epilog…

Wie lang ich für das nächste Kapitel benötigen werde?
Ich kann es euch nicht sagen!
Ich habe in meinem Leben außerhalb meiner Fantasie meine ganz eigenen Kämpfe auszufechten. Kämpfe für mich, aber vor allem für meinen kleinen Sohnefratz, welcher Schwerbehindert ist. Dies kostet mich viel Kraft. Die Behörden, welche einen eigentlich helfen und entlasten sollen, legen mir mehr Steine in den Weg, als manchmal zu bewältigen ist. Ist eine Hürde genommen, ein Stein aus dem Weg gerollt, rollt schon ein neuer an oder es wird einem klar, das der nächste Stein nicht lang auf sich warten lässt.
Und so schreib ich keine Fanfiktion sondern lange Anträge, Widersprüche geballt voller Paragraphen und immer mit der Frage im Hinterkopf: „Wieso müssen wir so um unser Recht kämpfen? Die Schwerbehinderung bescheinigt doch alles! Warum können die Behörden sich nicht einigen, wer nun zuständig ist? Warum muss mein Sohnefratz darunter leider, das die deutsche Bürokratie so schrecklich kompliziert ist?!? Es gibt doch Gesetze, welche unser Recht belegen. Mehr als unser Recht wollen wir doch nicht! Aber schon diese einfach Einforderung unserer Rechte ist ein bürokratischer Akt des Irrsinnes.“
Das Haus das Verrückte macht, aus dem einem Asterix & Obelix Zeichentrickfilm fällt mir dazu nur ein. Es ist so zutreffend. Vom Antragsirrsinn, das du ohne Formular XYZ und Antrag A nicht die Leistung B beantragen kannst und es dann noch immer ein Würfelspiel ist, ob der Antrag A im ersten Durchgang gewinnt oder im Spiel des Behördenwahnsinns es in die Widerrufsverlängerung geht. Natürlich ist dies ein Spiel auf Zeit. Ein Aussitzen und die Hoffnung der Behörden, das wir irgendwann aufgeben. Und wenn nicht freiwillig aufgegeben wird und weiter auf sein Recht beharrt wird, sucht die Behörde eben nach anderen Möglichkeiten, einem sein Recht zu verwehren. Anstelle ihre Kraft auf ein positives Ergebnis zu konzentrieren, wird nach jeder Möglichkeit gesucht, es uns schwerer zu machen. Es werden nicht haltbare Forderungen in den Raum gestellt. Forderungen welche zum eigentlichen Antrag überhaupt nichts beitragen. Doch wehe wir wehren uns gegen den sinnlosen Irrsinn, dann wird es einem erst recht schwer gemacht, das eigentlich geforderte Recht wahrzunehmen.
Eigentlich gibt es Gesetze und Gerichtsurteile, welche uns vor diesen Behördenirrsinn bewahren sollen. Doch wenn deutsche Behörden meinen, über Recht und Gesetz zu stehen oder diese nach ihren Vorstellungen so verquer auszulegen, das es jeglicher Logik widerspricht… warum arbeiten unsere Politiker eigentlich an entsprechenden Gesetzen oder warum macht sich ein Richter darüber Gedanken, es dem behinderten Menschen einfacher im Leben zu machen?
Natürlich! Um den Behörden mehr Arbeit aufzuerlegen, wie sie das Recht dennoch umgehen können.
Warum es einem auch leichter machen?
Warum der betroffenen Familie auch helfen?

Wie oft habe ich schon darüber nachgedacht, meine Geschichte des Behördenwahnsinns auf den Bildschirm zu bannen und zu veröffentlichen?
Noch fehlt mir die Kraft und der Mut dazu! Noch hege ich Zweifel, ob es der richtige Weg ist oder ob dies mich nicht noch weiter in das Behördenchaos zieht.
Es wäre eine interessante Story! Das ist Garantiert. Allein das Kapitel bevorstehende Einschulung und erstes Schulhalbjahr würde sich wie ein Behörden-Horror-Roman lesen, gepaart mit kleinen lustigen und süßen Auszügen aus einem Leben eines schwerbehinderten hochgradig intelligenten Kindes, welches doch eigentlich nur ganz normal zur Schule gehen möchte, lernen und Freundschaften schließen.

Und so sitze ich hier vor meinem Bildschirm. Es ist spät und obgleich Ferien sind, sind die Nächte viel zu kurz und die Tage gefühlt viel zu lang. Doch was muss das muss… und ich weis bereits jetzt, das mich das tägliche morgendliche fröhliche Lächeln meines Sohnefratz entschädigt für all das, was am Vortag einen zu gequält hat und macht es mir leichter den kommenden Tag positiv zu begehen.

Mit diesen Worten… ganz liebe Grüße eure IceBluemchen

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