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Mai 11 2013

IceBluemchen

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07. Bitte lass alles nur ein schrecklicher Albtraum gewesen sein!

Muffiger Gestank von faulem Stroh. Moder in der feuchten viel zu warmen Luft.
Hustend lag Sasuke auf seinem Lager im Gefängnis von Konoha und hing wie jeden Tag und jede Nacht seinen trüben Gedanken nach. Was sollte er auch anderes machen?
Seit mehr als zehn Jahren saß er hier wegen Verrat am Heimatdorf, Mordes am sechsten Hokage und diverser weiterer Delikte die man ihm anhing ein. Zu wertvoll, um hingerichtet zu werden. Zu gefährlich, um ihn wieder ins Dorf zu integrieren, was er eh nicht gewollt hätte. Zu verworren seine Leidensgeschichte und die gesamte Geschichte des Leides des Uchiha-Clans.
Der vierte Ninja-Krieg hatte lang getobt, forderte zahllose Opfer und zerstörte weite Landstriche. Am Ende gab es keinen wahren Sieger. Tobi der Handlanger von Madara hatte sein Ziel erreicht, hatte letztendlich sich die zwei fehlenden Bijuu schnappen können, was den Tod von Naruto bedeutet hatte. Wirklich nachgetrauert hatte Sasuke diesem Verlust nicht.
Mit Naruto verlor er seinen letzten Führsprecher, war ihm so das Gefängnis und eine lebenslängliche Strafe gewiss. Aber Naruto bedeutete ihm nichts mehr, war dessen Tod im Vergleich zum Verlust von Itachi ein Unterschied wie Tag zu Nacht gewesen. Mit Itachi hatte er seine Familie verloren, seinen geliebten großen Bruder, seinen besten Freund.
Warum hatte er das schreckliche Spiel der Mächte nicht viel früher durchschaut? Warum hatte er nicht auf die Zeichen geachtet, die Teils so deutlich ihm entgegen geschlagen waren? Warum hatte er es so weit kommen lassen?
Seufzend wand er sich um. Wieder quälte ihn ein starker Husten, würde sein armseliges Leben bald vorüber sein, seine schwere Lungenerkrankung würde bald die allumfassende Klaue des Todes um ihn legen und ihn in die Dunkelheit ziehen.
Fürchten tat er sich nicht davor, lehnte jegliche Behandlung ab, begrüßte er gar den Tod mit offenen Armen und einem zufriedenen Lächeln. Tod wäre er ihm nahe, würde ihn vielleicht gar wiedersehen und in die Arme schließen können.
Tag ein Tag aus, Nacht für Nacht… Seine Gedanken gehörten Itachi.
Immer wieder sah er ihn vor sich, wie er ihm voller Schmerz und Qual auf die Stirn tippte und seine letzten Worte an ihn richtete. „Es wird kein nächstes Mal mehr geben!“, hatte er gesagt und plötzlich umspielte seine Lippen ein leichtes zufriedenes gar erlösendes Lächeln. Es war vorüber, sank er tot zusammen, blieb leblos am Boden liegen, alles Leben aus seinen Augen verschwunden.
Tränen rannen Sasuke das Gesicht hinab, hinterließen kleine Spuren im Schmutz der Gefangenschaft. „Warum habe ich es nur soweit kommen lassen? Warum habe ich die Zeichen nicht früher gesehen? Warum hab ich ihn nicht retten können?“
Wieder quälte ihn der Husten, spuckte er Blut, bekam keine Luft…
Seine Gedanken trugen ihn zu jenem Moment, wo er sich ein zweites Mal von seinem geliebten großen Bruder verabschieden musste, noch heute zerriss ihn Itachis letzte Geste und Worte das Herz. Erst hatte er geglaubt, Edo Tensei Itachi würde ihm zum Abschied noch einmal auf die Stirn tippen, so wie er es immer tat, wenn er keine Zeit mehr hatte. Aber anstatt zeigte er Sasuke die wahre Geschichte des Massaker und wie eines zum anderen führte. „Du musst mir nicht vergeben… und egal was von nun an auch geschieht… ich werde dich immer lieben!“
Dunkelheit nahm ihn ein, nur noch das brennen seiner Lunge hielt ihn bei Bewusstsein. Der Zeitpunkt war gekommen, jetzt oder nie… „Bitte lass alles nur ein schrecklicher Albtraum gewesen sein!“

Author’s Notes:

Ein kleiner Auszug aus einer von mir noch unveröffentlichen unvollendeten FF.
Um genauer zu sein, ist dies ein Teil des Prologs und ich habe diesen bereits vor Ewigkeiten geschrieben!
LG IceBluemchen

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