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Sep 29 2012

IceBluemchen

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81. Was plant Marco… schon wieder?

Es war Abend geworden und als Shanks gefolgt von Ben auf das Deck der Orca traten, war die Sonne am Horizont bereits untergegangen. Sie konnten mit der kleinen Konferenz zufrieden sein, hatten sie wohl das Rätsel um Blackbeards merkwürdiges Verhalten gelüftet und sich auch einen guten Plan zurechtgelegt, wie sie nun gegen ihn vorgehen würden. Aber Shanks war auch über seine Verschwiegenheit gegenüber der kleinen Überraschung für Ace mit sich sehr zufrieden.
Es war nicht sehr leicht gewesen, die Zeitung und Ruffy nicht zu erwähnen, war der Junge und seine Bande mit ein Bestandteil möglicher Komplikationen, welches in ihrem Plan berücksichtig werden musste. Ruffy war in mancher Hinsicht zu unberechenbar und hatte die unverschämte Gabe, sich ohne größeres dazutun in die größten Schwierigkeiten zu katapultieren. Es war, als zöge er Schwierigkeiten magisch an… aber dies galt wohl für alle Ds, wenn Shanks sich an Roger zurückerinnerte oder auch an die Schwierigkeiten dachte, mit welche Ace schon zu kämpfen hatte. Ein D ohne Schwierigkeiten… so etwas gab es nicht und wenn doch, dann war es ein sehr seltenes Wunder… oder aber er gerade wieder im Begriff, sich in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen!
Mit diesen Gedanken verließ er die Orca. Er hatte noch einiges zu organisieren oder zumindest zu schauen, ob seine Anweisungen bislang ordnungsgemäß umgesetzt wurden. Er hatte den Whitebeard-Piraten eine große Neujahrsparty versprochen und hinzu kam es noch, dass es auch noch Ace sein 23ster Geburtstag war. Zwar hatte Marco gemeint, dass sie den Teil des Kapitängeburtstages selbst ausrichten würden, aber letztendlich würden sich seine Bemühungen und die der Whitebeard-Piraten wohl in der Mitte treffen und eine Mega-Sause vom Feinsten abhalten.

Herzhaft gähnte Ace auf. Die Konferenz war lang und anstrengend gewesen. Erst das grübeln über Blackbeards genaue Absichten und dann das schmieden eines lückenlosen Planes für ein Ereignis, welches noch in weiter Ferne lag. Das es wichtig war, bereits jetzt alles Notwendige dafür zu überdenken, war Ace schon plausibel. Aber es gab in ihrem Plan den einen oder anderen Punkt, wo er anderer Ansicht war. Und er sah auch die Zeit als einen unberechenbaren Faktor an, auch wenn Shanks, Marco und alle anderen dies schon mit berücksichtigten und sich für so manches Fallszenario bereits einen Plan B und C und … zurecht gelegt hatten. Jedoch Ace sein Bauch sagte ihm, das letztendlich doch alles ganz anders kommen würde.
Nun aber wollte er dies alles erst einmal hinter sich lassen und diese Nacht und den kommenden Tag nicht mehr daran denken. Es waren keine vier Stunden mehr bis Mitternacht und er hatte noch nicht herausgefunden, was ihm seine Crew dieses Jahr schenken wollte.
Irgendwie hatte es sich seit seinem ersten Geburtstag als Kapitän so eingeschlichen, das Marco und seine gesamte Crew sich einen großen Spaß daraus machte, sein Geschenk vor ihm bis zur letzten Sekunde zu verbergen. Beim ersten Mal hatten sie klammheimlich ihm einen neuen Striker besorgt und wirklich bis zuletzt geheim halten können. Vor einem Jahr war es eine komplett neue Einrichtung seiner Kajüte gewesen, mit großem Bett und einem passenden Kinderbett, sowie einem kindersicheren Einbauschrank und einer neuen Sitzecke, wo sich reichlich Stauraum in der langgezogenen Bank verbarg. Und nicht zu vergessen Taigas kleine Ecke mit Kratz und Schlafbaum, damit auch der kleine freche Kater ein anständiges „Bettchen“ vorweisen konnte. Sie hatten ihn einige Stunden vor Mitternacht mit Any abgelenkt, hatten sie dem Kleinen einfach einige rote Flecke aufgemalt und gemeint, er könne die Windpocken oder Röteln haben. So war einhundertprozentig sichergestellt, dass ihr Kapitän sich die nächsten Stunden ausschließlich auf der Krankenstation aufhalten würde, während sie ihre Überraschung vorbereiteten. Natürlich hatte Any absolut nichts, quietschte die gesamte Zeit vergnügt herum und genoss die große Aufmerksamkeit seines Vaters und der Krankenschwestern, während Doc angeblich den einen oder anderen Test machte. Erst kurz vor Mitternacht gab Doc Entwarnung und mit den neujährlichen Glockenschlägen betrat Ace seine neu eingerichtete Kajüte. Es war eine gelungene Überraschung gewesen, hatte er davon absolut nichts mitbekommen, war er deswegen umso aufgeregter, was ihn nun dieses Jahr erwarten würde.
Wieder war alles ein großes Geheimnis und wieder hatte er das Gefühl, als würde man ihn an der Nase herumführen und vom eigentlichen Schauplatz des Geschehens fernhalten. Aber im Moment war seine Neugier zweitrangig. Es war längst Zeit für das Abendessen, war es eigentlich sogar schon zu spät dafür. So ging er schnurstracks in die Mensa der Orca und beschäftigte einen Küchenhelfer eine gute Stunde damit, ihm ausreichend Sandwichs, Spiegeleier und gebratene Würstchen zu bringen. Und während er aß, überlegte er, was die Überraschung dieses Jahr nur sein könnte, ob es für diese irgendwelche kleine Hinweise gab oder er von irgendeinem Ort merklich ferngehalten wurde. Aber ihm fiel irgendwie nichts ein… Marco war wieder einmal zu perfekt in der Organisation oder Ace nur einfach zu unaufmerksam.

„Seit ihr fertig geworden?“, fragte Marco an Woody und seine Männer gerichtet, welche die holdvolle Aufgabe übertragen bekommen hatten, Ace seine Geburtstagsüberraschung soweit herzurichten. „Klar, alles fertig und bereit! Die Zeit hat sogar soweit gereicht, dass die Ladys sich noch etwas daran zu schaffen gemacht haben! Es ist jedenfalls toll geworden und er wird sich mit Sicherheit sehr freuen!“, berichtete Woody, hatten er und seine Männer alles gegeben, um ihren Auftrag in der Kürze der Zeit zur vollsten Zufriedenheit fertig zu stellen. Und was sich die Damen noch alles hatten einfallen lassen, machte aus der Überraschung ein Hochgenuss der Vorfreude.
„Gut! Er ist noch auf der Orca und isst! Ist Leigh mit der Ablenkung auch soweit?“, er sah sich nach der jungen Frau um, aber sie war noch nicht an Deck. „Sie bringt Any gerade ins Bett.“, erklärte Silly. „Ich wollte ihr das ja abnehmen, damit sie Ace sofort übernehmen könnte, aber der Kleine wollte nicht mitspielen. Wahrscheinlich liest sie ihm gerade seine Lieblingsgeschichte vor, damit er schnell einschläft.“
„Hoffen wir’s…“, murmelte Marco. An manchen Tagen war es ein reiner Kampf, den Kleinen ins Bett zu bringen. Sei es, das er nicht aus der Badewanne wollte, Zähne putzen mochte er eh nicht so gerne und ohne Gute-Nacht-Geschichte ging gar nichts. Er liebte die Abenteuer von „Taps, der kleine tapfere Pirat“ und konnte gar nicht genug davon bekommen. Jeden Abend wollte er eine Geschichte aus dem Buch vorgelesen haben, kannten Ace, Leigh, Marco und Silly diese bereits auswendig, so oft hatten sie diese schon gelesen.
„Da kommt sie ja!“, hatte Sillysie gerade entdeckt, trat Leigh aufs Deck und wollte sich zur kleinen Gruppe um Marco, Woody und Silly gesellen. Jedoch im selben Moment kam auch Ace an Bord, wanderte sein Blick sogleich zu seinem Vize und der auf ihn merkwürdig erscheinenden kleinen Gruppe. Aber Leigh reagierte sofort. Sie kannte ihren Platz in der kleinen geheimen Verschwörung gegen ihren Kapitän und Geliebten und so stellte sie sich ihm sogleich in den Weg.
„Bereit für unseren Strandspaziergang?“, fragte sie gut gelaunt und drückte ihm seinen grünen Rucksack in die Hand. „Häh? Was?“, stammelte er und sah sie fragend an. Schmunzelnd schüttelte sie nur leicht ihren Kopf. „Du hast mir heute Morgen beim Frühstück einen Spaziergang am Strand versprochen. Nur wir zwei allein, ohne Any… ganz ungestört nur für uns!“, ganz nah stand sie nun bei ihm und legte ihren Kopf schief. „Du hast es vergessen!“, senkte sie nun traurig ihren Kopf.
Verlegen kratzte sich Ace am Hinterkopf. Er konnte sich zwar an ein Gespräch am Morgen erinnern, aber er war so vertieft in seinen Frühstücksspeck, Spiegeleier und Toast gewesen, das er sich nur noch wage daran erinnern konnte, das er zu irgendetwas „Ja, klingt toll!“, gesagt hatte. Also hatte er wohl zu einem romantischen Spaziergang am Strand bei Mondschein zugesagt und irgendwie kam ihm dies alles wie ein abgekartetes Spiel vor.
Die kleine Gruppe um Marco löste sich so abrupt auf, trat Woody förmlich die Flucht an, während Marco sich gespielt lässig an die Reling lehnte und so tat, als würde er den lauen Abend genießen. Jedoch Ace hatte seinen gelegentlichen Blick bemerkt. Also wartete Marco nur darauf, dass er wieder verschwand und sie weiter an seiner Geburtstagsüberraschung basteln könnten beziehungsweise ihn so weit wie möglich von dieser fern zu halten.
Das schlimmste daran war jedoch der traurige enttäuschte Blick von Leigh, hatte sie sich anscheinend sehr auf ihre zweisamen Stunden gefreut, was auch der gepackte Rucksack bewies. Sicherlich war dort etwas zu Essen und zu Trinken, sowie eine Decke darin. Zu selten hatten sie einige Stunden nur für sich. Any war allgegenwärtig und wenn einmal nicht, kam oft etwas anderes dazwischen.
Leicht strich er Leigh durchs Haar und brachte sie so dazu, auf zu sehen. Liebevoll lächelte er sie an. „Ich habe es versprochen und ich halte meine Versprechen!“, schulterte er seinen Rucksack, konnte sich jedoch den kleinen Seitenhieb auf Marco dann doch nicht verkneifen. „Und Marco darf morgen Vormittag Babysitten! Any bekommt gar nicht genug vom Strand und er will immer ins Wasser und baden…“, aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie dem Phönix kurz die Gesichtszüge entglitten. Nicht das Marco das Babysitten an sich ablehnte, aber warum ausgerechnet morgen Früh!? Es war Neujahr… es war Kapitänsgeburtstag… und der Alkohol würde ohne zu versiegen fließen. Ein Kater war bereits garantiert und dann sollte er auf den quirligen kleinen Zwerg aufpassen!? Dies grenzte an reine Folter!
Innerlich amüsierte sich Ace über Marco, welcher sich zwar schnell wieder gefasst hatte, aber nun mit hängenden Schultern an der Reling stand und zu überlegen schien, wie er seinen Kopf wieder aus der Schlinge des Babysittens bekam.
Ace nahm Leigh ihre Hand und führte sie von Bord. Erst als sie aus Marco seiner Hörweite waren, brach sie ihr schweigen. „Wolltest du Any nachher nicht zum Feuerwerk wecken? Er wird danach doch so aufgekratzt sein, das er ewig nicht wieder zur Ruhe kommen und somit dann den ganzen Vormittag verschlafen wird!“ Ace grinste breit. „Ich weis! Aber anscheinend hat Marco das vollkommen vergessen!“, leise kicherte Leigh. Es war doch einfach zu süß, wie Ace und Marco sich gegenseitig aufzogen. Sie waren beste Freunde, Brüder. Sie standen für einander ein und würden für den anderen alles geben… aus Marcos Sicht, gar sein Leben immer wieder!

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