»

Okt 31 2011

IceBluemchen

Beitrag drucken

01. Und Sasuke entschied!

Keine gute Emotion war geblieben, Liebe und Glück zu Eis erstart und schon vor langer Zeit aus dem Herzen gebannt. Hass und Wut hatte den leeren Platz eingenommen und bestimmte alleinig Handeln und Streben.
Rache war sein Antrieb, wollte er der Racheengel sein, der das Fegefeuer über die Schuldigen bracht, die ihm alles nahmen und in Stich ließen.

„Rache ist nie der richtige Weg! Gewalt erzeugt nur Gegengewalt! Ein endloser Kreis, der niemals enden wird, wenn wir ihn nicht durchbrechen und unsere Probleme vernünftig aus der Welt schaffen!“ Worte eines Träumers, der den Schmerz nicht verstehen konnte, der tief in Sasukes Herzen schlug. Jeder Herzschlag war eine bittere Pein, wies ihm auf, das er am Leben war, jedoch sein geliebter großer Bruder nicht mehr.

„Kannst du alles Rückgängig machen? Kannst du mir meinen Vater, meine Mutter, meinen großen Bruder Itachi zurück geben?“ Naruto hatte ihm darauf nicht antworten können. Er meinte, er könne Sasuke verstehen, seinen tiefen Schmerz des bitteren Verlustes nachvollziehen. Jedoch waren dies für Sasuke nur leere Worte.
Wie oft wurden die Uchiha im Laufe der Zeit belogen und betrogen… Wie sollte Sasuke noch glauben und vertrauen können?
„Ich bin dein Freund!“ Diese Worte hatten für ihn keinen Stellenwert mehr. Freundschaft war für ihn nur eine Schwäche, die er nicht zulassen durfte. Wer Freunde hatte, war angreifbar, verwundbar, schwach…

Die Stunde der Entscheidung war gekommen. Aug in Aug standen sie sich gegenüber, bereit es ein für allemal zu beenden.

„Sasuke bitte hör auf mich, ich will nicht gegen dich kämpfen. Welchen Sinn würde es machen, wenn wir uns gegenseitig töten. Du bist mein bester Freund, gar mehr! Du bist für mich mein Bruder! Und ich will das du zurückkehrst und dich wiederfindest!“, redete Naruto auf ihn ein, während sich ihre Kunai kreuzten.
„Du bist nicht der Bruder, nach dem mein Herz verlangt!“, entgegnete Sasuke jedoch emotionslos, funkelten lediglich seine Augen bitter, das Naruto es überhaupt wagte, sich als Bruder zu benennen.

Zurückweisung traf Naruto. Etwas das er sein gesamtes Leben ertragen hatte müssen. Hart hatte er sich die Anerkennung im Dorf erkämpft, hatte Sasuke immer beneidet, dem die Anerkennung und Achtung immer hinterher geworfen wurde.
Heute waren ihre Rollen vertauscht. Naruto hatte die Anerkennung und Achtung, die er sich immer gewünscht hatte. Jedoch Sasuke hatte alles verloren.
Verachtung, Zurückweisung, gar Hass und Wut schlugen dem Uchiha entgegen, konnte er gar nicht anders Handeln als im Zorn und grausamer Rache.

Wie sollte er dem Entgegenwirken? Wie sollte Naruto diesen Teufelskreis durchbrechen, ohne den unvermeidbaren endenden Weg zu beschreiten? Gab es überhaupt noch einen anderen Weg?

„Wir alle erleiden Verluste in unserem Leben!
Es ist der Kreis des Lebens… mit unserer Geburt beginnt unser leiden.
Mit jedem Tag schreiten wir unseren Lebensweg dahin, kommen der ewigen Pforte näher, bis wir eines Tages davor stehen… Dann entscheidet es sich, ob wir auf ewig im Fegefeuer der Schuld vergehen oder die Glückseeligkeit uns empfängt, in behütende Arme schließt und jegliche Last des schweren Lebens nimmt.

Du musst dich entscheiden!“

Und Sasuke entschied!

einige Zeit später…

Trauernd im Gebet vertieft, saß der junge Mann im Regen.
Jedes Jahr aufs neue, so schwor er es sich.
Jedes Jahr aufs neue, erinnerte er sich.
Niemals sollte der Schmerz seines Bruders vergessen sein.
Niemals sollte die bittere traurige Lektion des Lebens umsonst gewesen sein.

Der Blick gen Himmel, wusste er, die Glückseeligkeit hatte ihn empfangen.
Er war dort und wartete auf jenen Tag, an dem auch er die Pforte des Ewigkeit erreichen würde.
Er würde dort auf ihn warten und herzlich in Liebe empfangen.

Geduldig warteten sie auf ihren Freund, ließen ihm seine Freiheit für die Trauer an jenem besonderen Tag… dem Tag der Toten!
Er brauchte dies, würden sie ihm dies niemals nehmen.
Jeder ging mit dem Verlust im Leben anders um… rasende Wut, bittere Rache… tiefe Trauer, der Wunsch nach Einsamkeit, aber auch Halt von Familie und Freunden.

„Ich liebe dich Itachi!“, hauchte der junge Mann und lächelte über den kleinen Sonnenstrahl, der sich tapfer durch den grauen Himmel kämpfte und den Regen vertrieb.

Auf Trauer folgte Glück und sein rosarotes Glück wartete geduldig am Tor des Friedhofes auf ihn, strich liebevoll über den bereits leicht gewölbten Bauch, während der blonde Quälgeist mal wieder nichts besseres zu tun hatte, als quengelig zu fragen, ob sie nicht zum Mittag Ramen essen könnte… Und so etwas wollte sein Bruder sein?
„Was hab ich mir dabei nur gedacht?“

Author’s Notes:

Ein kleines OneShot und die Eröffnung meiner Naruto Kurzgeschichtensammlung.
Ich hatte diese Sammlung versehendlich vor einiger Zeit gelöscht.
Damals erschien sie unter dem Titel „My Naruto short Story Collection“.
Nun ist sie unter neuem Titel wieder da!

Disclaimer:
Naruto und Naruto Shippuuden sind Gedankengut von Masashi Kishimoto. Alle entnommenen Charaktere und Handlungen gehören dem Original Autor. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld und sie wird nur in ausgewählten Archiven und auf meiner eigenen Homepage zum lesen angeboten.

Kurzbeschreibung:
Diverse kleine OneShots, mal traurig und nachdenklich, mal lustig und voller Humor, mal rein familiär oder der Freundschaft betreffend und manchmal auch mysteriös. Auszug aus dem ersten OneShot – „Und Sasuke entschied!“ – „Wir alle erleiden Verluste in unserem Leben! Es ist der Kreis des Lebens… mit unserer Geburt beginnt unser leiden. Mit jedem Tag schreiten wir unseren Lebensweg dahin, kommen der ewigen Pforte näher, bis wir eines Tages davor stehen… Dann entscheidet es sich, ob wir auf ewig im Fegefeuer der Schuld vergehen oder die Glückseeligkeit uns empfängt, in behütende Arme schließt und jegliche Last des schweren Lebens nimmt. Du musst dich entscheiden!“

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://icebluemchen.4lima.de/?p=1065