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Mai 25 2012

IceBluemchen

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42. Eine überraschende Nachricht für Meister Hokage

Seufzend legte Hokage Sarutobi den Bericht eines der Sucher-Team zurück auf den Stapel der noch zu bearbeitender Dokumente, war es ihm für den heutigen Tag einfach schon zu spät und er zu erschöpft, als das er sich diesem noch mit vollster Aufmerksam widmen konnte. Vier Teams hatte er auf die Suche nach der legendären Sannin Tsunade geschickt, die der Feudalherr und er als seine Nachfolgerin auserkoren hatten. Aber die Dame schien den Braten zu riechen und hatte sich bestimmt irgendwo in einer Taverne verkrochen, wo sie hoffte, nicht aufgefunden zu werden.
Dabei hatte Sarutobi sie nicht ohne tiefergehende Gründe und Gedanken auserwählt. Sie war eine Legende und die Bewohner des Dorfes schätzten und respektierten sie und ihre Leistungen. Sie hatte sich ihren Titel als legendäre Sannin mit Fug und Recht hart im zweiten Shinobi-Weltkrieg erkämpft. Sie war eine brillante Ärztin und die Enkelin des ersten Hokage Hashirama Senju. Ihr Wissen und Fähigkeiten würden dem Dorf gut tun, wenn die Ältesten ihr nicht dazwischen funkten. Aber dies würde er selbst schon zu verhindern wissen. Als ehemaliger Hokage übergegangen zu den Ältesten würde er ihr mit Rat und Beistand beistehen. Aber dazu müsste er sie erst einmal finden und herbringen lassen, obgleich ihm diesbezüglich bereits eine Idee im Kopf herumschwirrte… nur gehörte diese Idee auch zu den derzeit unauffindbaren Personen. Warum musste manchmal alles nur so verdammt kompliziert sein?

Gemächlich schlenderte Hokage Sarutobi heim. Er freute sich auf einen ruhigen Abend, hatte er mit seinem Sohn Asuma noch eine Partie Shogi offen und sicherlich würde sein Enkel Konohamaru wieder eine spannende Geschichte vor dem zu Bett gehen hören wollen. Jedoch kaum hatte er den Kageturm verlassen, als ihm ein wütend wetternder Naruto in Begleitung von Akademieausbilder Iruka entgegen kamen. Wild gestikulierte der Blondschopf und schien heftig mit seinem alten Sensei über irgendetwas zu diskutieren. So erstaunte es den Hokage, das Iruka nicht minder wütend wirkte, seinen Unmut jedoch besser im Zaum halten konnte.
„Guten Abend ihr Zwei! Was ist euch schlechtes denn über die Leber gelaufen?“, grüßte der Hokage die zwei Diskutierenden. Verwundert hielten Naruto und Iruka in ihrer hitzigen Diskussion inne, hatten sie den Hokage bis eben gar nicht bemerkt.
„Das wissen sie doch ganz genau!“, fuhr es Naruto sogleich heraus, funkelte er den Hokage nun wütend an und verstand nicht, weshalb er so vergnügt aussah, obgleich dieser ihn nun verwirrt anblickte. „Und ich dachte sie sind einer der hinter Itachi steht. Aber so wie es jetzt ausschaut, freut es sie auch, das er vor den Augen Sasukes zusammengeschlagen wurde!“
„Was? Was sagst du da über Itachi?“, nun war Sarutobi vollkommen verwirrt, hatte er nichts von einer Schlägerei in der Itachi Uchiha verwickelt gewesen war gehört.
„Naruto halt den Mund!“, fuhr Iruka den Blondschopf tadelnd an. „Aber hast du vielleicht einmal daran gedacht, das Meister Hokage noch gar nichts von dem Zwischenfall gehört hat!“
„Könnte mich dann jetzt jemand einmal aufklären, was nun geschehen ist!?“, forderte der Hokage Iruka auf, ihn alles zu berichten.
„Ja natürlich Meister Hokage!“, strafte Iruka seine Schultern und sammelte schnell seine Gedanken. „Vor gut einer halben Stunde waren Sasuke und Itachi Uchiha auf der großen Straße am Markt unterwegs, als sie von drei Chunin attackiert wurden. Wie genau es zu der Schlägerei gekommen ist, können Naruto und Ich ihnen nicht sagen, da wir erst zum Ende hin dazugekommen sind und mit Hilfe von Kakashi die Schlägerei auseinander gebracht haben. Naruto und Ich haben uns um die drei Chunin gekümmert und sie vorsichtshalber zur Polizei gebracht, wo der Zwischenfall aufgenommen wurde. Kakashi hat Itachi ins Krankenhaus gebracht. Ihn hat es wohl schwer erwischt…“
„Es war einfach nur schrecklich!“, platzte Naruto dazwischen. „Sie haben Sasuke festgehalten und der Dritte hat auf Itachi eingetreten, obwohl er schon am Boden lag. Und die Passanten haben nur gaffend zugeschaut.“
„Naruto beruhig dich!“, fuhr ihn Iruka sogleich an.
„Nein ich will mich nicht beruhigen! Sie haben nur zugeschaut und keiner hat auch nur einen Moment daran gedacht Hilfe zu holen. Sie haben nur geglotzt und gehässig mit dem Finger auf Itachi gezeigt. Er ist wie ich ein Bürger dieses Dorfes, aber wir werden behandelt wie Aussätzige!“, Narutos Stimme bebte vor Wut und Tränen des Zorns schossen ihm in die Augen. Unzählige Male hatte er diese Blicke schon gesehen und ertragen müssen, gehässig auf ihn gerichtet, wenn er wieder einmal Mist gebaut hatte oder als er die Prüfung zum Genin vergeigte. Sie verabscheuten ihn und er wusste nicht einmal warum! Aber diese Blick nun auch bei Itachi zu sehen und wie sie sich daran labten, als auf ihn eingeschlagen wurde, weckte in ihm nur die blanke Wut und Unverständnis.
Itachi hatte für sein schweres Verbrechen teuer bezahlt. Er hatte mit dem Seppuke sein Blut und sein Leben geopfert und nur durch die Liebe seines kleinen Bruders und dem mitfühlenden Herz des Hokage überlebt. Das Seppuke war eine freiwillig bestrafende und ehrenvolle Zeremonie zugleich, die jedoch durch das heutige Geschehen mit Füßen getreten wurde. Dies hatte Itachi nach alledem nicht verdient.
Vielleicht war eine gewisse Gleichgültigkeit und Distanz ja noch verständlich. Niemand zwang die Dorfbewohner dazu, Itachi zu mögen. Aber dies gab ihnen noch lang nicht den Weg frei, ihn anzugreifen und halb bewusstlos zu prügeln, gehässig zu gaffen und ihm gar den Tod an den Hals zu wünschen.
„Es tut mir leid, aber darüber wurde ich in der Tat noch nicht unterrichtet. Ich werde sofort im Krankenhaus vorbei schauen und mich nach Itachi erkunden, denn es erfreut mich ganz und gar nicht…“, ernst sah er Naruto an. „Ich habe Itachi begnadigt, damit er und Sasuke eine zweite Chance erhalten und ich habe geglaubt, das Dorf sehe es nach dem Seppuke ähnlich. Ich weis aus vielen Gesprächen mit den Dorfbewohnern, das sie bereit sind Itachi ebenfalls eine zweite Chance zu gewähren und auch bereit sind, ihn wieder ins Dorfleben zu integrieren. Aber deine Worte und diese Tat haben mir jetzt gezeigt, das es leider auch Querdenker gibt, die meine Auffassung von Gerechtigkeit nicht teilen.“, leicht seufzte er, beruhigten diese Worte Naruto in keinster Weise. „Ich weis, du bist wegen dem Verhalten der Dorfbewohner aufgebracht und ich gebe dir recht, das sie falsch gehandelt haben. Aber es liegt in der Natur der Menschen, das sie eher gaffen und sich am Schaden anderer ergötzen, als das sie helfend eingreifen. Es ist ihre Angst selbst zu Schaden zu kommen, der sie in ihrem handeln zurückhält und hinter dieses Verhalten verbergen sie sich, in dem sie wegschauen und das Unrecht einfach nicht sehen wollen…“
Er legte Naruto mitfühlend eine Hand auf die Schulter. „Naruto, du bist jemand der nicht wegschauen und tatenlos zusehen kann. Dies ist eine sehr positive Eigenschaft von dir, die du für dich bewahren musst, wenn du dein Ziel erreichen möchtest. Mitgefühl ist eine sehr wichtige Eigenschaft für einen Hokage!“
„Darum haben sie Itachi auch begnadigt oder?“, Narutos Zorn schwand allmählich und das leichte lächeln des alten Hokage bejahte seine Frage. „Ja es war mit ein Grund, mit einer der wichtigsten.“
„Ähm Meister Hokage…“, biss sich Naruto nach dieser Aussage des Hokage nachdenklich auf die Unterlippe. „Wäre es dann nicht mitfühlend von uns, wenn die drei Chunin heute Nacht nicht nach Hause dürften, sondern über ihre Tat in einer dieser bequemen Zellen auf dem Polizeirevier nachdenken!?“
Sarutobi musste kurz auflachen, war Naruto schon eine Marke für sich selbst. „Keine Sorge Naruto, eh ich mir nicht die Geschehnisse von beider Seit angehört habe, wird keiner der Drei die Polizeistation verlassen. Und da es schon spät ist und ich an die Besuchszeiten im Krankenhaus denken muss, werde ich mich erst morgen Vormittag um die drei Jungen kümmern können.“
„Meister Hokage, dann sollten sie aber dennoch einen kleinen Umweg über die Polizeistation machen, da die Drei nach der Aufnahme ihrer Aussage nachhause entlassen werden sollen.“, wand Iruka schnell ein, obwohl er Naruto am liebsten für seine Bemerkung eine Kopfnuss verpasst hätte. Nicht das er es nicht ähnlich sah und den Dreien wirklich eine Nacht auf dem Polizeirevier in einer der Zellen gut tun würde. Aber Naruto war einfach manchmal so ein einfältiges Plappermaul.
„Mhh…“, machte Sarutobi nur, folgte eine kleine Geste mit der Hand. Nur einen Moment später erschienen zwei ANBU hinter ihm, ihre Gesichter je durch eine Hunde- und Katzenmaske verdeckt.
Kaum merklich wand sich der Hokage der ANBU mit der Katzenmaske zu. „Geh zur Polizeistation und lass die drei Chunin festsetzen, die in dem heutigen Zwischenfall mit den Uchiha-Brüdern verwickelt waren. Ich kümmere mich morgen Früh um diese Angelegenheit, solang sollen sie in einer Zelle Quartier beziehen.“, der ANBU mit der Katzenmaske nickte kurz und verschwand, so schnell er aufgetaucht war.
Ein kurzer Blick zum ANBU mit der Hundemaske genügte, wusste dieser, das auch er sich wieder zurückziehen und seinen bewachenden Posten aufnehmen könnte, während der Hokage sich nun in Gang setzte, wollte er ins Krankenhaus und sich vergewissern, wie schlimm es Itachi nun wirklich getroffen hatte, würde je nachdem auch seine Entscheidung für die Strafe der drei Chunin ausfallen. Aber er musste auch von den zwei Uchiha wissen, was genau geschehen war. Erst wenn er alle Aussagen gehört und gründlich darüber nachgedacht hätte, könnte er sich ein genaues Bild machen und ein faires Urteil sprechen.
„Wollt ihr mich zum Krankenhaus begleiten?“, fragte der Hokage, jedoch schüttelte Naruto sogleich den Kopf und hielt sich seinen Bauch, der wie zur Antwort laut aufgrummelte. „Nein, nach dieser ganzen Aufregung brauche ich etwas zu essen!“, er grinste Iruka an und deutete in Richtung Markt. „Unsere Nudelsuppen sind jetzt bestimmt schon fertig…“, Iruka konnte nur verständnislos den Kopf schütteln. „Sie sind mit Sicherheit auch bereits kalt!“, Himmel, hatte dieser Junge nur Ramen im Kopf?
Schmunzelnd ließ Hokage Sarutobi sie allein und ging Richtung Krankenhaus. Sein Kopf war voller Fragen und Sorge. Bei seinem letzten Besuch im Krankenhaus hatte Itachi in einem Fieberschub gelegen, plagte ihn noch immer eine Lungenentzündung. Und nun dies… Er hoffte nur, die Angelegenheit bald in einem aufklärenden Licht zu sehen und das es Itachi nicht zu schwer getroffen hatte.

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